Hallo,
in einem alten Buch aus dem Alba-Verlag gibt es einen Vorschlag zu einer Anlage, welcher mich seit Jahren nicht loslässt und mich zu dem folgenden Gleisplan geführt hat.
1. Szenario
Es ist grundsätzlich ein Vorstadt-Szenario. So a la Frankfurt-Höchst oder Mannheim-Waldhof. Vorstadt-Szenarien finde ich eigentlich recht genial, da sie
a) einem einen Grund liefern, viele Rangiergleise zu verlegen
b) man trotzdem dicke Schnellzüge drauf fahren lassen kann; diese sind dann halt auf der Durchreise zum fiktiven, nahegelegenen Hauptbahnhof...
Epochentechnisch bin ich nicht so streng. Ich dachte spontan daran, die Gebäude bis max. III zu stellen, würde mir aber auch die Freiheit nehmen, z.B. moderne Autos dazuzupacken. Mir schwebt so ein Gründerzeit-Vorstadt/Gewerbeviertel vor.
2. Bestand an Material
Ich besitze bereits aus Kindertagen einiges an Märklin-H0-Fahrzeugen, was ich hier wieder einsetzen wollte. Für eine feste Anlage würde ich anstelle des vorhandenen M-Bestandes aber eher das K-Gleis nehmen wollen, sieht realistischer aus...
Bezüglich des Rollmaterial bin ich ein ziemlicher Spielbahner und will es auch bleiben. Ich würde die Modelle nehmen wie sie sind und versuchen, sie angemessen einzusetzen, und halbwegs realistische Zugkombinationen zu bilden.
-z.B. eine 216 mit vier 1:110-Schnellzugwagen
-Ein Primex-KSVP mit Beiwagen oder ein (lediglich) zweiteiliger Berliner S-Bahn-Zug werden Nahverkersdienste übernemen
-Eine KLVM mit 4040ern könnte auf der Durchreise von den umliegenden Landkäffern zum fiktiven Hauptbahnhof auch an meinem Vorstadtbahnhof halten...
Ich bin da relativ schmerzfrei!
3. Planungsparameter
-Auf dem Gleisplan habe ich auch die verschiedenen Höhenebenen der Anlage eingezeichnet (in cm). Ich gehe erstmal von 5 mm starken Trägerplatten aus.
-Die durchgehende Strecke von meinem Bahnhof durch den Tunnel auf die +2-Ebene und von da der Wendel in den Schattenbahnhof sollte elektrifiziert werden. Eventuell auch die dortigen Abstellgleise. Dann kann dort unten auch die Primex-E63 herumrangieren. Ich rechne grob mit 9 cm Durchfahrtshöhe für die Oberleitungsstrecke.
-Generell ist der Anstieg für die Spitzkehre, aber auch für den Gleiswendel mit 1 cm pro 18 cm Gleisstück schon recht steil... Ich denke, die Spitzkehren sollten für die DHG 500 oder so kein Problem darstellen, den Gleiswendel in den SBF finde ich aber kritisch... Evtl. lässt sich das Gleis ja noch ein Stück nach links unter der +9,5er Ebene weiterführen...
-Es gibt noch einige Lücken in den Fahrstraßen. Das liegt daran, weil ich mich mit der K-Gleis-Geometrie noch nicht so intensiv beschäftigt habe. Der Gleisplan ist als erster Entwurf zu sehen.
4. Größe der Anlage
Die wollte ich so halten, dass ich mit ihr umziehen kann. Sollte mit 2,2x1,2 m und zwei Leuten noch funktionieren... :
(Hier sehe ich nebenbei auch ein generelles Problem von Modellbahnen in der heutigen Zeit: Die Leute sollen flexibel sein, heute Hamburg, morgen München... Verträgt sich nicht mit einer schön durchgestalteten 5m-U-Anlage im eigens dafür vorgesehenen Keller!)
Eine Folge der Abmessungen ist der etwas kurze Bahnsteig im Hauptbahnhof... Müsste aber für Lok+4x 110er Schnellzugwagen noch reichen?
Naja, gut, also hier ist der Gleisplan:
Betrieb kann ich mir so vorstellen: Die 216 oder auch die E94 fahren z.B. mit Güterwagen aus dem Schattenbahnhof durch meinen Hauptbahnhof im Uhrzeigersinn, durch den Tunnel und enden auf dem Abstellgleis oberhalb des Haltepunkt-Bahnsteigs am Prellbock. 30 cm vorm Prellbock sowie am Anfang des Abstellgleises sind Entkupplungsgleise. Nachdem der Zug dort zum Stehen kam, kommt von hinten die DHG 500 angebrummt und holt sich Wagen für Wagen, welche sie auf die zahlreich auf der Anlage vorhandenen Abstellgleise verteilt.
Nachdem der Zug so zerlegt wurde, wird die Zuglok auf dem obersten Abstellgleis geparkt. (Welches deutlich kürzer ausfallen könnte, und wohl auch kürzer wird, weil dort die Rampe vom SBF hochkommt...)
Die DHG 500 sammelt dann die Wagen wieder ein und reiht sie wieder auf dem Abstellgleis des Haltepunktes auf. Zuletzt kommt die Zuglok und setzt sich wieder vor die aufgereihten Wagen. Dann düst der Zug Richtung Bahnhof-Schattenbahnhof ab.
Während der ganzen Zeit gab es mehrere Zugdurchfahrten von ICEs und Schnellzügen. Auch KSVP und Berliner S-Bahn sind in verschiedenen Fahrtrichtungen durchgefahren, wobei diese zusätzlich am Haltepunkt gestoppt haben.
So ähnlich stell ich mir den Anlagenbetrieb vor. Nicht sehr realistisch, aber dafür hoffentlich doch abwechslungsreich??
Modifikationsideen
1. Rechts unten mit einer Bogenweiche bereits im Tunnel auf die Bahnsteiggleise verzweigen, dadurch kann die DKW-Weichenstraße durch eine einfache Weiche auf Gleis 2 ersetzt werden, die Bahnsteige könnten länger werden. Nachteil: Rangierfahrten bis weit in den Tunnel hinein.
2. Bei vom Hp nach rechts unten abzweigenden Abstellgleisen Dreiwegweiche einbauen --> ein Abstellgleis mehr
3. Bei Dreiwegweichen-Abstellgleisen nach 3 18er Stücken Schluss, dafür an unterstes Abstellgleis einen 1/4-Bogen nach Norden (evtl. sogar aufsplittung mit Bogenweiche) und ein (oder zwei) Gleis bis an die rechte obere Anlagenecke ziehen...
So. Was taugen die Pläne vom Grundsatz her? Was gibt es an Anregungen und Kritik? :