RE: H0-Vorstadt-Szenario 2,20 x 1,20 Märklin K (eher Spielbahn)

#1 von KLVM , 29.01.2013 01:11

Hallo,

in einem alten Buch aus dem Alba-Verlag gibt es einen Vorschlag zu einer Anlage, welcher mich seit Jahren nicht loslässt und mich zu dem folgenden Gleisplan geführt hat.

1. Szenario
Es ist grundsätzlich ein Vorstadt-Szenario. So a la Frankfurt-Höchst oder Mannheim-Waldhof. Vorstadt-Szenarien finde ich eigentlich recht genial, da sie

a) einem einen Grund liefern, viele Rangiergleise zu verlegen

b) man trotzdem dicke Schnellzüge drauf fahren lassen kann; diese sind dann halt auf der Durchreise zum fiktiven, nahegelegenen Hauptbahnhof...

Epochentechnisch bin ich nicht so streng. Ich dachte spontan daran, die Gebäude bis max. III zu stellen, würde mir aber auch die Freiheit nehmen, z.B. moderne Autos dazuzupacken. Mir schwebt so ein Gründerzeit-Vorstadt/Gewerbeviertel vor.


2. Bestand an Material
Ich besitze bereits aus Kindertagen einiges an Märklin-H0-Fahrzeugen, was ich hier wieder einsetzen wollte. Für eine feste Anlage würde ich anstelle des vorhandenen M-Bestandes aber eher das K-Gleis nehmen wollen, sieht realistischer aus...


Bezüglich des Rollmaterial bin ich ein ziemlicher Spielbahner und will es auch bleiben. Ich würde die Modelle nehmen wie sie sind und versuchen, sie angemessen einzusetzen, und halbwegs realistische Zugkombinationen zu bilden.


-z.B. eine 216 mit vier 1:110-Schnellzugwagen
-Ein Primex-KSVP mit Beiwagen oder ein (lediglich) zweiteiliger Berliner S-Bahn-Zug werden Nahverkersdienste übernemen
-Eine KLVM mit 4040ern könnte auf der Durchreise von den umliegenden Landkäffern zum fiktiven Hauptbahnhof auch an meinem Vorstadtbahnhof halten...

Ich bin da relativ schmerzfrei!


3. Planungsparameter

-Auf dem Gleisplan habe ich auch die verschiedenen Höhenebenen der Anlage eingezeichnet (in cm). Ich gehe erstmal von 5 mm starken Trägerplatten aus.

-Die durchgehende Strecke von meinem Bahnhof durch den Tunnel auf die +2-Ebene und von da der Wendel in den Schattenbahnhof sollte elektrifiziert werden. Eventuell auch die dortigen Abstellgleise. Dann kann dort unten auch die Primex-E63 herumrangieren. Ich rechne grob mit 9 cm Durchfahrtshöhe für die Oberleitungsstrecke.

-Generell ist der Anstieg für die Spitzkehre, aber auch für den Gleiswendel mit 1 cm pro 18 cm Gleisstück schon recht steil... Ich denke, die Spitzkehren sollten für die DHG 500 oder so kein Problem darstellen, den Gleiswendel in den SBF finde ich aber kritisch... Evtl. lässt sich das Gleis ja noch ein Stück nach links unter der +9,5er Ebene weiterführen...

-Es gibt noch einige Lücken in den Fahrstraßen. Das liegt daran, weil ich mich mit der K-Gleis-Geometrie noch nicht so intensiv beschäftigt habe. Der Gleisplan ist als erster Entwurf zu sehen.

4. Größe der Anlage
Die wollte ich so halten, dass ich mit ihr umziehen kann. Sollte mit 2,2x1,2 m und zwei Leuten noch funktionieren... :
(Hier sehe ich nebenbei auch ein generelles Problem von Modellbahnen in der heutigen Zeit: Die Leute sollen flexibel sein, heute Hamburg, morgen München... Verträgt sich nicht mit einer schön durchgestalteten 5m-U-Anlage im eigens dafür vorgesehenen Keller!)

Eine Folge der Abmessungen ist der etwas kurze Bahnsteig im Hauptbahnhof... Müsste aber für Lok+4x 110er Schnellzugwagen noch reichen?
Naja, gut, also hier ist der Gleisplan:



Betrieb kann ich mir so vorstellen: Die 216 oder auch die E94 fahren z.B. mit Güterwagen aus dem Schattenbahnhof durch meinen Hauptbahnhof im Uhrzeigersinn, durch den Tunnel und enden auf dem Abstellgleis oberhalb des Haltepunkt-Bahnsteigs am Prellbock. 30 cm vorm Prellbock sowie am Anfang des Abstellgleises sind Entkupplungsgleise. Nachdem der Zug dort zum Stehen kam, kommt von hinten die DHG 500 angebrummt und holt sich Wagen für Wagen, welche sie auf die zahlreich auf der Anlage vorhandenen Abstellgleise verteilt.

Nachdem der Zug so zerlegt wurde, wird die Zuglok auf dem obersten Abstellgleis geparkt. (Welches deutlich kürzer ausfallen könnte, und wohl auch kürzer wird, weil dort die Rampe vom SBF hochkommt...)

Die DHG 500 sammelt dann die Wagen wieder ein und reiht sie wieder auf dem Abstellgleis des Haltepunktes auf. Zuletzt kommt die Zuglok und setzt sich wieder vor die aufgereihten Wagen. Dann düst der Zug Richtung Bahnhof-Schattenbahnhof ab.

Während der ganzen Zeit gab es mehrere Zugdurchfahrten von ICEs und Schnellzügen. Auch KSVP und Berliner S-Bahn sind in verschiedenen Fahrtrichtungen durchgefahren, wobei diese zusätzlich am Haltepunkt gestoppt haben.

So ähnlich stell ich mir den Anlagenbetrieb vor. Nicht sehr realistisch, aber dafür hoffentlich doch abwechslungsreich??

Modifikationsideen

1. Rechts unten mit einer Bogenweiche bereits im Tunnel auf die Bahnsteiggleise verzweigen, dadurch kann die DKW-Weichenstraße durch eine einfache Weiche auf Gleis 2 ersetzt werden, die Bahnsteige könnten länger werden. Nachteil: Rangierfahrten bis weit in den Tunnel hinein.

2. Bei vom Hp nach rechts unten abzweigenden Abstellgleisen Dreiwegweiche einbauen --> ein Abstellgleis mehr

3. Bei Dreiwegweichen-Abstellgleisen nach 3 18er Stücken Schluss, dafür an unterstes Abstellgleis einen 1/4-Bogen nach Norden (evtl. sogar aufsplittung mit Bogenweiche) und ein (oder zwei) Gleis bis an die rechte obere Anlagenecke ziehen...


So. Was taugen die Pläne vom Grundsatz her? Was gibt es an Anregungen und Kritik? :


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RE: H0-Vorstadt-Szenario 2,20 x 1,20 Märklin K (eher Spielbahn)

#2 von memento , 29.01.2013 07:44

Moin!

Ich kenne diesen Anlagenvorschlag aus dem ALBA-Buch und finde ihn großartig.

Bei Deiner Umsetzung komme ich leider aber noch nicht ganz mit, weil eine Ebene fehlt, wenn ich das richtig sehe, und ich mir den Gleisverlauf im "Unterirdischen" nicht so recht vorstellen kann. Und dann ist mir auch nicht klar, wie Du Dir das mit der Sichtbarriere vorstellst, denn die Gebäudemodelle haben doch auch eine gewisse Tiefe, aber bei Dir sind da schon überall auf beiden Seiten der schwarzen Linie direkt wieder Gleisanlagen?

Ich würde bei dem angedeuteten Bahnhof die sichtbare Weichenstraße so lassen und die Bahnsteige links in die Unterführung weiterführen, so daß der Eindruck entsteht, daß der Bahnhof sich dort noch weiter fortsetzt.

LG
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RE: H0-Vorstadt-Szenario 2,20 x 1,20 Märklin K (eher Spielbahn)

#3 von KLVM , 29.01.2013 18:42

Hallo memento,

die Umsetzung wird, wenn überhaupt, erst in ferner Zukunft stattfinden... Von daher ist es wie gesagt nur ein Erstentwurf, der mir bewiesen hat, dass die Idee grundsätzlich funktioniert. Daher auch die Lücken an den DKWs...

Es wird einen Schattenbahnhof auf einer -9,5er Ebene geben.

Die eine Zufahrt erfolgt im rechten Tunnel am rechten und oberen Anlagenrand entlang eine Rampe hinunter. Von deren Steigung wird auch die Länge des obersten Abstellgleises abhängen.

Die andere Zufahrt halt durch den eingleisigen Tunnel. Ich dachte erst an einen simplen 36er Gleiswendel. Da der Radius aber für Gleiswendel eher grenzwertig sein soll, hoffe ich, das ganze flacher hinzubekommen, indem sich eine Rampe unterhalb der +9,5er Ebene Richtung +3er schlängelt. Dann wieder ein U-Turn, der von links kommend unterhalb des Hps enden sollte.... Dann Richtung rechten Anlagenrand auf der -9,5er Ebene, ein weiterer U-Turn nach links, und der SBF halt unterhalb des Bahnhofs. Wenn man den SBF mit 36er Radien anfährt, müsste eine leicht größere Gleislänge möglich sein.

Es geht dann durch den SBF durch, am linken Anlagenrand hoch, und am oberen Rand im Uhrzeigersinn lang, wobei dann irgendwann die Rampe zum Bahnhof anfängt, der wiederum von rechts angefahren wird...

Die Verlängerung des Bahnsteigs nach links in den Tunnel hinein ist schon eine gute Idee, allerdings werde ich dort wohl doch die Bogenweichenkonstruktion brauchen, welche ich mit gestrichelten Linien angedeutet habe. Damit sollte einerseits die parallel zum Rangierbetrieb erfolgende Durchfahrt von Zügen flexibler zu handhaben sein. Aber auch wenn ich auf dem Abstellgleis des HP einen Zug zerlege, und einen dort abgekuppelten Wagen den nach links unten zeigenden Abstellgleisen (sowohl da wo "Kran" eingezeichnet ist als auch auf der +9,5er Ebene hinter der DKW) zustellen möchte, dürften sich die Bogenweichen im Tunnel bewähren. Ich muss die Lok ja dazu auf die andere Seite des Wagens bekommen.

Eigentlich kann man ja auch beides tun, die Verlängerung in den Tunnel andeuten, und trotzdem die Bogenweichen einbauen. Wenn die Lok da halb draufsteht sieht es ja keiner...

Du sagst, du kennst den Anlagenvorschlag? Hast du dafür Realisierungsbeispiele?

Für die Sichtbarriere müssten halt schlanke Gebäude her, eventuell irgendwelche Silos etc.. Auch sind die Ebenenzuschnitte ja noch nicht in Stein gemeisselt. Bei den Rangiergleisen beziehen sich die Höhen im wesentlichen auf die Lage der benachbarten Weichen und der DKW, was ja Zwangspunkte sind.


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RE: H0-Vorstadt-Szenario 2,20 x 1,20 Märklin K (eher Spielbahn)

#4 von memento , 31.01.2013 00:08

Hallo KLVM,

den Gleisplan aus dem ALBA-Band kenne ich und habe vor vielen Jahren (irgendwann in den 90ern.....) auch mal eine Anlage anhand dieses Vorschlags geplant. In dem Buch haben sie sich wiederum an einem US-Gleisplan orientiert und dann eben eine Anlage auf 2,50x1,50 Meter mit Schattenbahnhof usw. geplant.

Ich persönlich mag keine großen unterirdischen Gleisanlagen und hätte die Anlage in Form eines doppelten Ovals geplant, also sichtbarer Bahnhof da, wo Du ihn auch hast, und den Schattenbahnhof direkt darunter. Aber gebaut habe ich das nie, leider hab ich die Pläne auch nicht mehr. Und ich hab leider auch nie woanders eine nach diesem Vorschlag realisierte Anlage gesehen.

LG
Thomas


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RE: H0-Vorstadt-Szenario 2,20 x 1,20 Märklin K (eher Spielbahn)

#5 von 5kuppler , 29.09.2017 18:30

Hallo KLVM,
beim Stöbern im Forum bin ich auf Deinen Anlagenvorschlag gestossen. Darf ich fragen, was aus dem Projekt geworden ist ?
Beim Suchen und "Hirnen" für ein Anlagenkonzept komme ich immer wieder auf ein ähnliches Anlagenkonzept zurück, welches ich in mal einem amerikanischen Gleisplanbuch (ich denke, es war ein Buch aus dem Kalmbach-Verlag) gesehen habe. Nur Dein Anlagenkonzept hat den Vorteil, dass es "europäischer" ist. Das Vorbild müsste in einer älteren Auflage des Gleisplan-Buchs aus dem ALBA-Verlag enthalten sein, jedenfalls in den neueren Auflagen finde ich ihn nicht mehr.
Grüsse
5kuppler


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