Hallo unbekannter Karl Elch,
da hast du ja Glück, bis jetzt ist kein Sturm über dich hereingebrochen ist, weil du ein Fertiggelände benutzen willst.
Wenn man den Gleisplan analysiert, so hast du im Prinzip die folgende (vereinfacht dargestellte) Streckenführung
An den unteren drei Gleisen soll der Bahnhof liegen, mit einer maximal nutzbaren geraden Gleislänge von 80 cm, wobei die unteren zwei Gleise in der Mitte gleich mit vier Weichen einen Bahnsteig verhindern. Auf dem Katalogbild sieht das etwas besser aus, es handelt sich dabei aber offensichtlich nicht um das C-Gleis-System von Märklin.
Ein halbwegs sinnvoller Betrieb ist nur möglich, wenn man auf den beiden unteren Gleisen in der gleichen Richtung fährt, was dazu führt das das Hausgleis des Bahnhofs (drittes Gleis von unten) in der entgegengesetzten Richtung befahren wird. Etwas anderes führt zu noch nicht einmal im Ansatz dem Vorbild ähnlichem Fahrbetrieb oder zwangsläufig zu Kollisionen (Geisterfahrer auf der Moba; habe ich bisher noch nicht gesehen), oder wenn man dieses sicher verhindern will zur Nichtbenutzung der unteren vier Weichen. Soll das Abstellgleis sinnvoll benutzt werden können, d.h. die Waggons werden durch eine Lok in das Gleis gedrückt und nicht gezogen (da kommt sie nämlich nicht mehr heraus), bleibt für die unteren beiden Gleise nur die Fahrtrichtung von links nach rechts.
Unter diesen Voraussetzungen ist in Anlehnung an das Vorbild als erste Näherung (d.h. keine Spezialfälle z.B. wegen bestimmter Höchstgeschwindigkeiten etc.) folgende Bestückung mit Signalen sinnvoll
- Jedes Bahnhofgleis erhält ein Ausfahrsignal und ein Einfahrsignal.
- Weitere Signale können auf den Strecken als Blocksignale eingerichtet werden.
- Bei allen Signalen handelt es sich um zweibegriffige Signale (nur die Signalbilder Hp0 und Hp1).
- Bei den Einfahrsinalen für die unteren 2 Gleise handelt es sich dreibegriffige Signale (Signalbilder Hp0, Hp1 und Hp2), da ein abzweigendes Befahren der folgenden Weiche möglich ist.
- In der normalen Fahrrichtung (d.h. von rechts nach links) vor der Weiche zum Abstellgleis sollte ein Hauptsignal aufgestellt werden, um ggf. Rangierfahrten zum / vom Abstellgleis zu schützen.
- Das Abstellgleis sollte mit einer Gleissperre (das ist etwas anderes als ein Gleissperrsignal) versehen werden.
- Auf der äußeren Strecke sollte nur ein weiteres Signal (Blocksignal) aufgestellt werden.
- Auf der inneren Strecke sollten nicht mehr als zwei oder drei weitere Signale (Blocksignale) aufgestellt werden.
- Zu jedem Hauptsignal kann / sollte das zugehörige Vorsignal (tendenziell am davorliegenden Hauptsignal) installiert werden.
- Rangiersignale sind nicht erforderlich / sinnvoll.
Ein haltgebietendes Signal muß soweit vor der Gefahrenstelle stehen, daß ein durchfahrender / -rutschender Zug innerhalb des Durchrutschweges sicher vor der Gefahrenstelle zum Stehen kommt. Um sich hier am Vorbild zu orientieren fehlt selbst bei entschieden größeren Anlagen regelmäßig der Platz. Deshalb solltest du versuchen, deine Signale ca. 30 cm vor den Gefahrenstellen zu plazieren.
Insgesamt folgt, daß die Abstände zwischen den Hauptsignalen min. 100 - 120 (= 80 + 30) cm sein sollten.
Du solltest dich z.B. in Wikipedia unter den Suchbegriffen
- Signal,
- Vorsignal
- Durchrutschweg,
- Hp0,
- Streckenblock
- Gleissperre
- Gleissperrsignal
schlauer machen.
Wenn du einen halbwegs realistischen Betrieb machen willst, solltest du dich auf 3, maximal 4 Züge beschränken. Die Züge sollten deutlich kürzer als 80 cm sein, d.h. z.B. 2 oder 3-teiliger Schienbus, kurze Dampf- (z.B. BR 89 oder BR 64) oder Diesel- (z.B. V60/V100) Lok mit 3 maximal 4 zweiachsigen Waggons.
Auf E-Loks würde ich ganz verzichten, da du sonst noch die Oberleitung bauen solltest. Nichts sieht unsinniger aus, als eine offenischtlich selbst fahrende E-Lok mit nicht ausgefahrenem Stromabnehmer ohne zugehörige Oberleitung. Wenn du denn nicht zu bremsen bist, wäre hier eine E-63 angebracht, wobei es sich hier um eine Rangierlokomotive handelt(e).
Mit freundlichen Grüßen
Manfred