...und sie hat ihre Freundin Gravita mitgebracht.
Vor zwei Wochen habe ich sehr günstig die Brawa V100 als "Clärchen" von Lokomotion (#4281 in der Variante Digital Extra sowie die Brawa 10BB Gravita als 261 093-9 der DB (#42784) ebenfalls in der Variante Digital Extra gekauft.
Beide habe ich bei einem der gängigen Online-Händler als Neuware für jeweils knapp über €200 bekommen. Als ich diese Preise gesehen habe, dachte ich mir schon, da wird es sich wohl um Retoure-Ware handeln. Und dem war auch erkennbar so. Dennoch konnte ich bei den Preisen nicht widerstehen. Zwei für eine, quasi. Und dann noch als Neuware, sprich mit Rechnung und damit inklusive zwei Jahre Garantie und Gewährleistung. Außerdem nannte ich bis dahin nur die TRAXX 146 216-7 von Brawa (#4391 in der Variante Analog Basic+ mein eigen, sonst hatte ich keine Loks von Brawa. Von daher war ich auch sehr gespannt auf die digitalen Kupplungen, die sich drehenden Lüfter, die Decoder von D&H (hatte auch davon noch keine) - eigentlich war ich gespannt auf beide Loks in ihrer kompletten Ausgestaltung und Umsetzung.
Die beiden Loks habe ich in vollem Bewusstsein der aktuellen Probleme, die über Produkte von Brawa berichtet werden, gekauft. Hier mein erster Eindruck.
Positiv:
+ Optik. Hier bin ich über die Maßen zufrieden, ja geradezu beeindruckt. Welch schöne Loks das doch sind mit einem enormen Detaillierungsgrad.
+ Sound. In beiden Fällen weiß der Sound zu überzeugen. Ausreichend Bass und auch sonst sehr stimmig. Einem Vergleich zu den Originalen (zu finden auf YouTube-Videos) halten die Sounds durchaus stand.
+ Gimmicks. Lichtapplikationen sind durchdacht und haben keine Schönheitsfehler (wie z.B. durchscheinendes Plastik und Schlitze). Recht coole elektrische Kupplungen. Und die sich drehenden Lüfter: nice!
+ Lieferumfang. Zurüstteile, Anleitungen, OVP: alles dabei, alles durchdacht. Keinen Ärger mit diesen Dingen, so wie es sich gehört.
Negativ:
- Fahrverhalten. Beide Loks ruckeln. Die v90 schlimm, die Gravita noch so schlimm. In beiden Fällen jedoch genug, um einem den Spaß an der Langsamfahrt zu rauben.
Meiner Erfahrung nach hat Ruckeln meist entweder mit nicht gelungenen mechanischen Aspekten einer Lok zu tun (z.B. schlechtes Konzept oder zu wenige Radkontakte, oder dergleichen) oder mit Verunreinigungseffekten bei der Stromabnahme (z.B. fettige Räder und Radkontakte vom Anfassen, Staub, Verunreinigungen, usw.).
Was wird es wohl hier sein? Können es Verunreinigungseffekte sein? Durchaus vorstellbar, das im Herstellungsprozess geschlampt wurde und daher die Räder und Kontakte verunreinigt sind. Mechanische Aspekte finde ich vom ersten Eindruck her eher unwahrscheinlich, da in beiden Fällen an allen acht Rädern jeweils Abnahmepunkte zu sehen sind. Bei jeweils zwei Haftreifen bleiben immer noch sechs wirksame Abnahmepunkte in jeder Lok.
Und hier sind wir auch schon mitten bei der Sache. Zurückgeben würde ich die Loks nur ungerne. Zumal sich auch das Zeitfenster für den Widerruf dem Ende nähert. Aber was machen? Selber richten oder zu Brawa einsenden und richten lassen?
Um es selber zu machen, müsste ich die Loks öffnen und es herausfinden. Dabei habe ich enormen Respekt vor dem Öffnen. Eigentlich habe ich vor sowas keine Berührungsängste. Im Gegenteil, ich baue Loks um, supere und repariere sie. Aber bei den beiden hier, und da vor allem bei der V100, habe ich genug gelesen, um zu wissen, dass es bestenfalls herausfordernd und schlimmstenfalls ein Himmelfahrtskommando für die Loks sein wird.
Hat jemand gute Tipps oder gar Bilder und Hinweise, worauf zu achten ist? Wäre super, wenn ich die Loks nicht "alleine" aufmachen müsste. Oder denkt ihr, einsenden wäre besser (im Sinne von vernünftiger und zugleich zielführender)?