RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#1 von Florian R. ( gelöscht ) , 21.10.2013 20:39

Hallo liebe Stummis,

ich habe mal eine Frage, auf die ich trotz Suche noch keine richtige Antwort gefunden habe:

1. Habt Ihr Erfahrung mit der Nachrüstung von Kondensatoren?
2. Wenn ja, habt Ihr Empfehlungen zu Produkten und Informationen zu Kosten?

Hintergrund: ich bin (alle anderen Themen werden anderswo ausführlich diskutiert) begeistert von den Langsamlaufeigenschaften der ESU 215. Leider neigen andere Fahrzeuge mit prima Langsamlaufeigenschaften (wie z. B. die Brawa 94.1) doch gelegentlich zum stehen bleiben. Ich fahre einen recht bunten Mix an Fahrzeugen (und damit Decodern) auf 3L~, Steuerung per Ecos 2.

Danke vorab!

Gruß, Florian


Florian R.

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#2 von rmayergfx , 22.10.2013 17:13

Hallo Florian,

das nachrüsten von Stützkondensatoren hängt eigentlich nur von 2 Faktoren ab:
1. unterstützt der eingebaute Decoder das ?
2. wieviel Platz ist vorhanden ?

Zu den Kondensatoren:
Spannungsfestigkeit 35V, damit bist Du auf der sicheren Seite,
wenn die Loks mal analog fahren und einen Umschaltimpuls bekommen.
Je größer der µF-Wert desto mehr wird natürlich gepuffert, aber die Maße
des Elkos vergrössern sich leider auch !

Manche Decoder lassen sich aber mit einem Stützelko nicht mehr sauber programmieren !


mfg

Rlaf


Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern und nicht umgekehrt!
Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863
Kein Support per PN !


 
rmayergfx
ICE-Sprinter
Beiträge: 5.391
Registriert am: 07.07.2008
Gleise C-K-Flex-M-Gleis
Spurweite H0, Z, 1
Steuerung MS2, 6021, 60213
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#3 von alpenfan , 22.10.2013 19:17

Hallo Zusammen,

ich würde das gerne vertiefen und bitte ebenfalls um Nachhilfe. Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass größere Kondensatoren das Digitalsignal "schlucken" bzw. zu glätten, dass die Digitalinfos nicht mehr am die Decoder gelangen.
Ich hätte auch ein paar Loks denen ich sehr gerne einen Stützkondensator verpassen würde.

Was ist bezüglich den Dekodern genau zu beachten und wo müssen die C´s angeschlossen werden ?

Gruß

Mike


H0 / H0m Hochgebirgsanlage
Fuhrpark: Märklin, Roco, Fleischmann, Bemo
Steuerung: IB + Selbstbausoftware
Highlights: Seilbahnen, Zahnradbahn
Schaut doch mal vorbei....
viewtopic.php?f=64&t=38422


 
alpenfan
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 319
Registriert am: 15.06.2009
Spurweite H0, H0m
Stromart AC, DC


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#4 von Schwanck , 22.10.2013 19:31

Moin Mike,

ganz allgemein und das ist bestimmt immer richtig gilt: wenn der Hersteller des Decoders, die Möglichkeit Stützkondensatoren eizusetzen, in der Beschreibung angibt, dann zeigt er auch die richtigen Anschlusspunkte.

Kondensatoren [C] sind Spannungsspeicher für Gleichstrom und Kürzschlüsse bzw. Widerstände für Wechselstrom. Daher dürfen sie nie direkt in den Stromkreis der Digitalspannung, die immer eine Art Wechselspannung ist, eingefügt werden; ordnet man das C hinter einem Brückengleichrichter an, dann geht das, z.B. zum Entflackern von Zugbeleuchtungen.
Damit ist klar: Stützkondensatoren für den Lokmotor gehen aber nur: siehe oben.


Tschüss

K.F.


Schwanck  
Schwanck
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 7.962
Registriert am: 22.08.2006
Ort: OWL
Spurweite H0, 1
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#5 von alpenfan , 22.10.2013 19:42

Hallo KFS,

Danke für die schnelle Antwort. Damit hast Du mir bestätigt, dass Stützkondensatoren nicht "vor" den Decoder eingebaut werden dürfen. Das passt auch so zu meinem bisherigen Verständnis.

Den letzten Abschnitt habe ich aber leider nicht ganz verstanden. Mein Problem ist, dass ich fast alle Loks mit den werkseitig eingebauten Decodern fahre und das auch nicht ändern möchte. Eine Loks habe ich vor ein paar Jahren mit eine Lopi ausgerüstet dabei aber nichts von einem Stützkondensator gelesen.

Die Fahrzeuge bei denen ich gerne die Stromabnahme verbessern würde, haben allesamt werkseitige Märklindecoder und leiden auch unter "Alzheimer".

Wäre es hier nun möglich und auch zielführend einen größeren Kondensator zwischen die Motorklemmen zu löten ?
Die Decoder geben ja auch ein Taktsignal an den Motor, da würde der Kondensator doch auch einen Teil des Stromes schlucken und sich eventuell sogar erwärmen oder ?

Gruß

Mike


H0 / H0m Hochgebirgsanlage
Fuhrpark: Märklin, Roco, Fleischmann, Bemo
Steuerung: IB + Selbstbausoftware
Highlights: Seilbahnen, Zahnradbahn
Schaut doch mal vorbei....
viewtopic.php?f=64&t=38422


 
alpenfan
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 319
Registriert am: 15.06.2009
Spurweite H0, H0m
Stromart AC, DC


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#6 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 22.10.2013 20:49

Der Anschluss von Stützkondensatoren bei Esu LokPilot-Decodern wird in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Bei anderen Decodern gilt aber ähnlich, dass der Stützelko zwischen U+ und U- gelötet werden muss.

Beim Märklin 60760 Nachrüstdecoder ist U+ der ganz linke Lötpad und U- der ganz rechts im Bild unten, wo man die 5 freien Lötpads sieht:


Uploaded with ImageShack.com
Volle Größe: http://imageshack.com/a/img197/3071/5l8f.jpg

Wenn man schon dabei ist, kann man beim 60760 auch gleich noch F1 und F3 aktivieren. Für den Aux an F3 muss man nur ein Kabel anlöten, F1 benötigt eine kleine Verstärkerschaltung, weil der F1 unverstärkt ist.


Maxjonimus

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#7 von Schwanck , 22.10.2013 22:11

Zitat von mikeherm
Hallo KFS,

....

Wäre es hier nun möglich und auch zielführend einen größeren Kondensator zwischen die Motorklemmen zu löten ?
Die Decoder geben ja auch ein Taktsignal an den Motor, da würde der Kondensator doch auch einen Teil des Stromes schlucken und sich eventuell sogar erwärmen oder ?

Gruß

Mike



Moin Mike,

leider ist das nicht möglich. Cs, die genügend Energie für einen Motorbetrieb speichern können, sind sogenannte Elektrolytkondensatoren, kurz Elkos, diese sind gepolt; sie haben einen + und einen - Anschluss, wo die Gleichspannung entsprechend zu- bzw. abgeführt werden muss. Da der Motor einer Lok sich vorwärts und rückwärts drehen können muss, was durch eine Umpolung erreicht wird, geht das mit dem Elko nicht, weil er eine Verpolung mit einem recht geräuschvollen Tod quittiert. (Explosion)
Es hilft da wirklich nur, den Stütz-C an die internen + und - des Decoders zu bringen; die richtigen Punkte muss man finden, was ohne Schaltplan kaum gelingen dürfte. (siehe Bild von Maxjonimus).


Tschüss

K.F.


Schwanck  
Schwanck
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 7.962
Registriert am: 22.08.2006
Ort: OWL
Spurweite H0, 1
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#8 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 22.10.2013 22:46

Hier ist mal noch ein Link für den 60760-Decoder:
http://www.ad-soft.ch/moba-digital-marklin-decoder-60760/

Und hier die Hilfsschaltungen für den 60760 in der Übersicht:
http://www.ad-soft.ch/wp-content/gallery...chaltungen1.jpg

Und hier findet man Hinweise, welche Decoder besonders von einem Pufferelko profitieren:
http://www.converts.eu/Decoderliste.html

Diese Converts-Platinen machen letzlich auch nichts anderes, als an die entsprechenden Decoderanschlüsse einen Pufferelko mit Ladewiderstand und Überbrückungsdiode anzuschließen.


Maxjonimus

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#9 von jogi , 23.10.2013 10:22

Hallo , Jogi hier

Das Problem ist eigentlich , das kleine 2 , 3 achser Loks Probleme mit der Stromabnahme haben . Da ist meistens auch kein Platz .

In den größeren Loks ist Platz , aber die haben auch genug Achsen für die Stromabnahme .

Ich würde das Problem ( Stromabnahme , Masse ) in der Lok suchen und verbessern !

viewtopic.php?f=103&t=68985

In einer BRAWA Köf und einer MÄ 260 habe ich einen ESU V4 mit Powerpack eingebaut , das ist das einzig wahre bei einer kleinen Lok .


Bastelnde Grüße Jogi ;
Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:Ein-Aus-Kaputt".
K-Gleise,DCC mit IB .CS2 nur Test Mfx freie Zone.MoBa MÄ seit 1954.
Bilder jogis Bahn
Jogis Bahn
Betrieb auf jogis Bahn

mein letzter Umbau


jogi  
jogi
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.944
Registriert am: 13.06.2005
Ort: NRW
Gleise K - Gleise
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#10 von alpenfan , 23.10.2013 22:56

Hallo Zusammen,

Danke für die ganzen Hinweise.

Gruß

Mike


H0 / H0m Hochgebirgsanlage
Fuhrpark: Märklin, Roco, Fleischmann, Bemo
Steuerung: IB + Selbstbausoftware
Highlights: Seilbahnen, Zahnradbahn
Schaut doch mal vorbei....
viewtopic.php?f=64&t=38422


 
alpenfan
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 319
Registriert am: 15.06.2009
Spurweite H0, H0m
Stromart AC, DC


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#11 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 24.10.2013 07:58

Zitat von jogi

Ich würde das Problem ( Stromabnahme , Masse ) in der Lok suchen und verbessern !

viewtopic.php?f=103&t=68985


Klar, alle Optimierungspotentiale sollten ausgeschöpft werden. Ich habe auch schon das Drehgestell mit einem zusätzlichen Massekabel versehen, so dass diese Schwachstelle auch behoben sein sollte. Sie fährt inzwischen auch sehr gut auf meinen alten M-Gleisen, die Pufferung soll nur als zusätzliche Sicherung dienen, um Probleme, die vom Decoder herrühren könnten, auszuschließen.


Maxjonimus

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#12 von Florian R. ( gelöscht ) , 25.10.2013 09:05

Hallo zusammen, danke für die Antworten!

In der Tat geht es mir eher um die kleinen Loks wie Köf II - dazu eine ergänzende Frage: Dort ist ein ESU Loksound Micro verbaut - ist der generell auch anschlussseitig geeignet? Platz ist natürlich die andere Frage.

VG Florian


Florian R.

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#13 von jogi , 25.10.2013 11:57

Hallo



Laut ESU , wenn es ein Micro V4 ist , ist der Anschluss eines Powerpacks möglich .

Wenn man es schafft an den Lötpads zu löten . ESU Bed. Anleitung Loksound V4 S.26


Viel Erfolg

Jogi


Bastelnde Grüße Jogi ;
Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:Ein-Aus-Kaputt".
K-Gleise,DCC mit IB .CS2 nur Test Mfx freie Zone.MoBa MÄ seit 1954.
Bilder jogis Bahn
Jogis Bahn
Betrieb auf jogis Bahn

mein letzter Umbau


jogi  
jogi
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.944
Registriert am: 13.06.2005
Ort: NRW
Gleise K - Gleise
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#14 von Florian R. ( gelöscht ) , 05.11.2013 10:50

Danke Dir. Ist leider ein älterer


Florian R.

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#15 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 16.01.2014 23:33

Ich habe es hier mal ausprobiert mit einem 5* HLA-Motor, es ist eine umgebaute NS1200 von Märklin, das Getriebe ist schon etwas ausgenudelt. Der Motor zieht laut MS2 ca. 100-200mA:

Video: http://youtu.be/EzfCtTfBQAg



Zu Beginn ist die Pufferschaltung aus. Sobald das Stromkabel unterbrochen wird, steht der Motor praktisch still. Mit aktivierter Pufferschaltung, werden die kleinen Stromaussetzer gut überbrückt.

Am Ende des Videos kann man erkennen, dass der Decoder ca. 2-3 Sekunden noch mit Strom versorgt wird und die Lok mit der alten Geschwindigkeit weiterläuft. Erst, wenn die Pufferspannung zu niedrig ist, fährt der Motor wieder mit der vorprogrammierten Anfahrbeschleunigung los.

Verbaut ist ein 2200µF-Elko mit 35V Spannungsfestigkeit.


Maxjonimus

RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#16 von Berderwe , 17.01.2014 10:32

Hallo Florian,

es hat schon viele Beiträge über die Verwendung von "Elko's" gegeben.
Ist aber auch decoderabhängig.

Hier einer:

viewtopic.php?f=21&t=99898

und noch einer:

viewtopic.php?f=27&t=83816

Es gibt aber auch von den Außenmaßen her kleinere, sog. "SMD-Elko's".


Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz


Berderwe  
Berderwe
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.779
Registriert am: 22.12.2010
Ort: 04626 Dobitschen
Spurweite H0
Stromart AC


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#17 von Jörg Schw , 17.01.2014 14:02

Zitat von Maxjonimus


Bei anderen Decodern gilt aber ähnlich, dass der Stützelko zwischen U+ und U- gelötet werden muss.




Wenn ich das richtig verstehe dan kann ich an denn alten 60901 Decodern einen Stützelko zwischen denn Lila und Orange Draht einlöten?

Gruß Jörg.


 
Jörg Schw
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 448
Registriert am: 28.04.2013
Ort: Kapstadt
Gleise K Gleis
Spurweite H0
Steuerung 6021
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#18 von Berderwe , 17.01.2014 15:12

Hallo Maba-Kollegen,

da ist eine Aussage nicht ganz eindeutig.

Ein Elko wird zwischen U+ und GND (Decoder-Masse) angelötet.
Decoder-Masse ist nicht einfach nur - (minus).

Siehe die Bilder in meinem Link.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz


Berderwe  
Berderwe
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.779
Registriert am: 22.12.2010
Ort: 04626 Dobitschen
Spurweite H0
Stromart AC


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#19 von Jörg Schw , 19.01.2014 09:02

Zitat von Maxjonimus


Bei anderen Decodern gilt aber ähnlich, dass der Stützelko zwischen U+ und U- gelötet werden muss.




Ich habe jetzt mal einen Versuch gemacht.
BR 44 (37881) noch mit den 6090 Decoder der noch nicht das Lila und Orange Kabel hat.
Habe mir am Gleichrichter die Abnahme Stellen dafür herausgesucht, mangels extra Lötpunkte die Kabel direkt an die Dioden gelötet und dan einen 2200yf 35V Elko mit 56Ω Widerstand eingelötet.
Gleich noch das Orangene Kabel verlängert zur Frontbeleuchtung damit diese nicht mehr flackert, natürlich erst das Originale Braune Kabel entfernt.
Resultat ist super, stück Klebeband auf den Mittelleiter meiner Teststrecke und die Lok fährt einfach darüber weg.

Gruß Jörg.


 
Jörg Schw
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 448
Registriert am: 28.04.2013
Ort: Kapstadt
Gleise K Gleis
Spurweite H0
Steuerung 6021
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#20 von surfherby , 12.01.2020 17:17

Hallo,
hoffe ich bin hier mit meiner Verständnissfrage richtig.
Habe jetzt einen Schienenbus ümgerüstet mit HLA Set Märklin mit dem Decoder 60760.
Es gibt ab und zu Flackerlicht im Schienenbus.(die Beiwagen nicht, die haben Stützkondensatoren)

Würde gerne dem Decoder eine Hilfschaltung spendieren. So wie hier aufgeführt-Antialsheimer Schaltung.
Diese Schaltung soll, so wie ich das verstanden habe, an Plus (Pin1 rot Schleifer) und an Masse (Pin2 braun Chassis) angeschlossen werden.
Der Hinweis war: Vorher noch mal messen!
Jetzt meine Verständnissfrage:
Am Mittelleiter und somit auch am Schleifer liegt, mit einem Vielfachmeßgerät gemessen, eine negative Spannung von ca.10Volt Gleichspannung gegenüber den äußeren Schienen. Wieso? Am Schleifer muß doch Plus anliegen-oder? Einspeisung ist an den Schienen, wie in Bedienungsanleitung angeschlossen.
Auch sind die Bauteile für die Antialsheimer Schaltung gar nicht für diese Spannung ausgelegt.
Wo ist mein Denkfehler?
Gruß
Herbert


surfherby  
surfherby
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 43
Registriert am: 09.10.2017
Ort: Ostfriesland
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#21 von Railwolf , 12.01.2020 20:22

Hallo,

Zitat

Am Mittelleiter und somit auch am Schleifer liegt, mit einem Vielfachmeßgerät gemessen, eine negative Spannung von ca.10Volt Gleichspannung gegenüber den äußeren Schienen. Wieso? Am Schleifer muß doch Plus anliegen-oder? Einspeisung ist an den Schienen, wie in Bedienungsanleitung angeschlossen.
Auch sind die Bauteile für die Antialsheimer Schaltung gar nicht für diese Spannung ausgelegt.
Wo ist mein Denkfehler?



1. Bei der Gleichspannung. Digitale Stromversorgung funktioniert mit rechteckförmigem, nicht phasischem Strom, der zwischen Plus- und Minusrichtung sehr häufig wechselt. Die tatsächliche Gleisspannung kann man mit üblichen Multimetern nicht messen.
2. Eine Pufferschaltung, die du zwischen Räder und Schleifer schaltest, kann schon aus diesem Grund nicht funktionieren. Sie geht nur mit Strom, der immer in dieselbe Richtung fließt. Aber wäre Gleichstrom am Gleis, würdest du nicht den Strom in der Lok Puffer, sondern Spannungsschwankungen auf dem ganzen Gleisnetz. Darum: eine Pufferschaltung wird nicht

Zitat

an Plus (Pin1 rot Schleifer) und an Masse (Pin2 braun Chassis) angeschlossen


weil sie dann explodiert. Sondern

Zitat

Ein Elko wird zwischen U+ und GND (Decoder-Masse) angelötet.


Das ist beim 60760 aber nicht vorgesehen ; die richtigen Punkte müßtest Du erst finden.

Die sichere Variante ist aber: ersetze den 60760 durch einen 60972. Der hat auch kein Problem mit Alzheimer. Dann schau mal, ob du überhaupt noch einen Puffer brauchst; wenn ja, gibt es den zu kaufen, und er wird nur angesteckt. Bei mir ist das aber der Decoder mit den wenigsten Stockungen, selbst wenn die Anlage drei Monate eingestaubt ist.

Und weil es um den 3016 geht: hat er die Massefeder noch? Die geht gern mal verloren. Falls nicht, kann etwas Kupferlitze, um die Laufachse gewickelt und mit dem anderen Ende an den Massestütz gelötet, helfen, und auch eine Masseleitung zum Beiwagen.

Noch eins: wenn in dem Schienenbus noch die originalen Birnchen stecken, die an Masse angeschlossen sind, dann kriegst du das Flackern eh nicht weg. Dafür muß die Beleuchtung von der Masse isoliert und über die Plusleitung des Decoders (bei Märklin gelb) angeschlossen werden, und ich bin nicht sicher, ob der 60760 das anbietet.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


Railwolf  
Railwolf
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.626
Registriert am: 08.07.2019
Gleise alle Arten von Skipiste
Spurweite H0
Steuerung tams RedBox
Stromart AC, Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#22 von surfherby , 13.01.2020 08:42

Hallo Railwolf,
danke für deine Antworten.
Irritierend ist nur, das in diesem Thread , die Pufferschaltung (Antialsheimer), so beschrieben wird, als schalte man diese einfach zwischen Pin1 und 2 vom Decoder 60760.

- die Beiwagen des Schienenbusses haben auch Pufferschaltungen (die bis jetzt nicht explodiert sind). Gleichrichter, Widerstand für Ladestrom, Elko und dann auf LED mit Vorwiderstand. Oder darf man das so nicht machen?
- Die Decodermasse habe ich abgegriffen von der Lötfahne, die durch den Umbau auf HLA direkt am Motor bzw. Chassis, montiert wurde. Denke das ist OK. (Feder habe ich aber noch aufbewahrt)
- Beleuchtung werde ich umbauen. Der Decoder hat einen Ausgang für Lampen, wo Masse nicht vom Chassis kommt.

Aber eine Pufferschaltung für den 60760 hat sonst noch keiner hier realisiert?
Danke weiterhin für Eure Tips.
Gruß
Herbert


surfherby  
surfherby
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 43
Registriert am: 09.10.2017
Ort: Ostfriesland
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#23 von Railwolf , 15.01.2020 08:03

Hallo Herbert,

Zitat

Irritierend ist nur, das in diesem Thread , die Pufferschaltung (Antialsheimer), so beschrieben wird, als schalte man diese einfach zwischen Pin1 und 2 vom Decoder 60760.



Ich weiß nicht, wo du das gelesen haben willst, ich habe es nicht gefunden. Wohl aber habe ich gefunden, daß genau das nicht getan werden darf:

Zitat

Kondensatoren [C] sind Spannungsspeicher für Gleichstrom und Kürzschlüsse bzw. Widerstände für Wechselstrom. Daher dürfen sie nie direkt in den Stromkreis der Digitalspannung, die immer eine Art Wechselspannung ist, eingefügt werden; ordnet man das C hinter einem Brückengleichrichter an, dann geht das, z.B. zum Entflackern von Zugbeleuchtungen.
Damit ist klar: Stützkondensatoren für den Lokmotor gehen aber nur: siehe oben.

Zitat

Damit hast Du mir bestätigt, dass Stützkondensatoren nicht "vor" den Decoder eingebaut werden dürfen. Das passt auch so zu meinem bisherigen Verständnis.



Solange dir nicht klar ist, daß U+, U- und GND des Decoders nicht und niemals (!) mit der Schiene (Chassis) oder dem Schleifer in Kontakt kommen dürfen, möchte ich dir dringendst davon abraten, irgendwelche Basteleien durchzuführen. Du wirst dabei den Decoder zerstören und möglicherweise weiteren Schaden anrichten.
Da du danach sowieso mindestens einen neuen Decoder brauchen wirst, kannst du auch gleich in einen technisch aktuellen Decoder investieren, der die Möglichkeit bietet, einen Pufferspeicher anzuschließen.

Noch ein Wort zum "Decoder-Alzheimer".
Lästig ist, wenn Loks nach einer kleinen Unterbrechung der Stromversorgung wieder von 0 beschleunigen. Dem kann man meist mit Reinigung der Gleise und Räder abhelfen.
Zum Schienenbus hatte ich schon geschrieben: lege eine Masseleitung (das ist nicht Decodermasse, sondern Schienenmasse!) vom Beiwagen zum Triebwagen, dann hast du drei statt einer Achse zur Stromabnahme. (Beim analogen Schienenbus sieht man im Dunkeln Funken an der Kupplung, aus eben diesem Grund.) Und guck mal, ob die Massefeder an der Laufachse vom Schienenbus noch da ist. Die geht gern bei Reparaturen und Umbauten "fliegen".
Eine gute Masseabnahme herzustellen ist immer die bessere Wahl, als irgendwelche elektronischen Behelfsbrücken, besonders wenn man noch Zauberlehrling ist.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


Railwolf  
Railwolf
Metropolitan (MET)
Beiträge: 2.626
Registriert am: 08.07.2019
Gleise alle Arten von Skipiste
Spurweite H0
Steuerung tams RedBox
Stromart AC, Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#24 von surfherby , 16.01.2020 09:00

Hallo Railwolf,
danke für deine Antwort.

Zitat
Solange dir nicht klar ist, daß U+, U- und GND des Decoders nicht und niemals (!) mit der Schiene (Chassis) oder dem Schleifer in Kontakt kommen dürfen, möchte ich dir dringendst davon abraten, irgendwelche Basteleien durchzuführen. Du wirst dabei den Decoder zerstören und möglicherweise weiteren Schaden anrichten.


Ist mir tatsächlich nicht klar.
Wenn ich zum Beispiel einen Märklin Decoder nehme, ist:
- Pin1 Braun Masse verbunden mit Chassis und Räder
- Pin2 Rot Schleifer also Mittelleiter Schiene

Diese Spannung versorgt doch den Decoder ?
U+, U- und GND werden dann vom Decoder gebildet , wobei Rückleiter Decoder GND ist?

Die andere Sache:

Zitat
- die Beiwagen des Schienenbusses haben auch Pufferschaltungen (die bis jetzt nicht explodiert sind). Gleichrichter, Widerstand für Ladestrom, Elko und dann auf LED mit Vorwiderstand. Oder darf man das so nicht machen?


Darf man das so machen oder verfälscht man damit das Signalbild auf den Gleisen?

Gruß
Herbert


surfherby  
surfherby
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 43
Registriert am: 09.10.2017
Ort: Ostfriesland
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Frage zur Nachrüstung von Kondensatoren

#25 von Railstefan , 16.01.2020 11:25

Hallo Herbert,

auf dem Gleis liegt eine Rechteckspannung (Digital-Signal) und diese darf niemals mit einem Kndensator gepuffert werden, denn zum Einen schließt der Kondensator eine solche Spannung kurz (daher dürfen auch keine Anschlussgleise mit Funkentstör-Kondensator in digitalen Anlagen verbaut sein) und zum Anderen "vernichtet" er durch seine Pufferung die Digitalsignale, die du aber für die Steuerung brauchst.

Dann hat jeder Dekoder eingangsseitig einen Gleichrichter verbaut, denn die Bauteile auf dem Dekoder brauchen eine saubere Gleichspannung für ihren Betrieb. Diese sind meist mit U+ und GND bezeichnet. Diese dürfen NIEMALS Kontakt zur Gleisspannung bekommen, denn dadurch stirbt der Dekoder sofort!!
Eine Pufferung der Dekoderspannung kann / muss somit immer hinter dem Gleichrichter des Dekoders stattfinden und manche Dekoder haben die entsprechenden Anschlusspunkte bereits herausgeführt - andere (speziell ältere) eben nicht.

Falls es der alte Schienenbus 3016 ist: die bereits mehrfach erwähnte Kontaktfeder an der nicht angetriebenen Achse wurde meiner Erinnerung nach vom mechanischen Umschalter in ihrer Position gehalten. Wenn der jetzt ausgebaut wurde, wird vermutlich auch die Kontaktfeder fehlen und dann hat der Schienenbus Massekontakt-Probleme. Diese gilt es zuerst zu lösen, bevor du es auf elektronischem Wege am Dekoder versuchst, denn wenn die Masse nicht sauber am Dekoder ankommt, kannst du auch nichts puffern.
Und in den Beiwagen sind nach deiner Beschreibung Gleichrichter vor der Pufferschaltung verbaut - das ist dann auch die Erklärung, warum es dort funktioniert.

Viel Erfolg
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
Railstefan
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.001
Registriert am: 30.10.2009
Homepage: Link
Ort: Bergisches Land
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz