RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#1 von Sebastian Woelk , 20.05.2018 02:00

Guten Abend zusammen,


vor einiger Zeit habe ich mir von EE-Designz einmal das Paket WBS 70 (4 zum Preis von 3) gekauft http://www.ee-designz.de/EED/index.php/c...0.html?Itemid=0.

Nun habe ich mir zunächst von einem Freund welcher noch in Thüringen wohnt mal ein paar Aufnahmen des Originals machen lassen...


Seitenwand "der Platte" ohne Farbzusätze im Beton




Seitenwand mit Farbzusatz im Beton

Weiterhin habe ich mir den Bausatz von EE-Designz angeschaut und musste feststellen das es hier keinen Strukturkarton gibt der dem Aussehen dieser nackten Betonwände auch nur ansatzweise nahe kommt. Es wird die uncolorierte Holzoberfläche gekauft. Aufgrund der mittlerweile unzähligen Möglichkeiten mit Modernisierung ist das ohnehin nicht tragisch, so sind jedem Modellbauer alle Möglichkeiten offen "seine Platte" individuell zu gestalten. Und ein Stück weit am Vorbild will ich mich aber orientieren.

Hier mal ein Ausschnittsbild der Seitenwand des EE-Designz-Bausatzes:



Zu erkennen ist deutlich die Holzstruktur, die Fugen sind mit dem Laser vmtl. auf die Oberfläche gebrannt, die gehen nicht weit in die Tiefe. Die Fugendarstellung wirkt sehr schön und filigran.

Nun kamen mir folgende Gedanken zur farblichen Gestaltung...

Pinsel und "um die Fugen herum" - verworfen weil irgendwo schmiert man trotzdem auf die Fugen
Rolle und die ganze Fläche - verworfen, Fugen weg - oder eventuell doch? Hmm...
Airbrusch - habe ich keine Ahnung von also auch keine Alternative zumal ich nicht einmal einschätzen kann ob diese filigranen Fugen dann auch erhalten bleiben.

Ein Erstversuch auf einem Reststück Balsabrettchen brachte ein zwar brauchbares aber auch nicht das schönste Ergebnis. Ich habe zunächst Holzleim mit dem Pinsel aufgetragen und mit gesiebten Vogelsand abgestreut.



Deutlich ist zu erkennen das der Leim mit dem Pinsel ungleichmäßig dick aufgetragen wurde, der Sand daher auch in unterschiedlicher Stärke festgeklebt ist. Und ich wollte ja nun nicht unbedingt "verputzen"...

Also das ganze heute mal mit der Rolle probiert...

Hier mal einzelne Ergebnisse:



Abtönfarbe Himbeerrot, weiß und schwarz frei Schnauze gemischt, mit der Rolle auf´getragen und abgestreut. Der Farbton ist noch zu kräftig und drückt zu sehr durch den Sand durch - verworfen. Nach dem Trocknen eine zweite Schicht Leim und Sand drauf...


Erschreckend! Die zweite Schicht Sand macht das ganze so dick das ich es erstens besser "verputzen" nennen sollte und von der Grundfarbe her absolut nichts mehr zu sehen ist. Also an der Farbe herummischen. Noch etwas weiß und neu aufrollen sowie abstreuen...


Hier ist das rot nicht zu kräftig - durch den Sand noch zu sehen. Diese beiden Farbmischungen sind übrigens gänzlich ohne Leim angerührt. Lediglich diese komischen "Tapser" sind durch einen verfrühten Versuch einer Nachbehandlung entstanden. Ohne diese verfrühte Nachbehandlung sah die Fläche relativ gleichmäßig aus.

Das ganze dann mit schwarz, ein klein wenig ocker, weiß und Weißleim als weitere Mischung ausprobiert.



Hier ist leider wieder zu sehen das die Sanddicke sehr stark variiert. Keine Ahnung ob ich mit der Rolle zu unterschiedlich aufgetragen habe oder was auch immer - mir gefällt es nicht. Ich werde aber mal einen neuen Versuch machen. Da müssen aber erst noch Überlegungen erfolgen... aber welche???

Absolut keine Option ist Weißleim mit der Rolle auftragen, abstreuen und alles nochmal:



Das sieht grauenvoll aus und mit 2x absanden kommt die Holzstruktur immernoch durch.

Nun aber meine Frage - hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit solch einer Strukturgestaltung? Ein Versuch handelsübliches Sandpapier zu färben ist gescheitert - das gibt eine raue gleichmäßig gefärbte Fläche. Und gleichmäßig gefärbt waren die Plattenbauten ja eben nicht...

Einzig die Fugen wären bei allen oben aufgezeigten Lösungen weg. Denn die Farbe überdeckt alles... Hier habe ich bereits bei einem Decalhersteller angefragt ob er mir entsprechende Decals drucken kann - eine Antwort steht wegen dem Wochenende noch aus. Das werde ich aber mal auf meinem Testbrett probieren. Decals als schwarze Zierlinien drauf, mit Weichmacher und ohne Weichmacher - ggf. noch Klarlack matt oder seienglänzend drüber. Mal schauen wie das dann hinterher aussieht.

Über Anregungen (weitergehend oder andere Wege) bin ich euch natürlich schon jetzt dankbar...

Viele Grüße
Sebastian Woelk


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Sebastian Woelk
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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#2 von wete , 20.05.2018 11:32

Hallo Sebastian,

einfach mal laut gedacht:

Zement ist ja pulverförmig und die Struktur bekommst du ja über die Zutaten
von unterschiedlicher Körnung des beigefügten Sandes.
Einen dicken Brei ( vielleicht 10 Teile Sand und 1 Teil Zement) angesetzt
und auf die vor geleimte Fläche auftragen????

Beide deiner Geduld und der Menge der Versuche, die du schon gemacht hast,
kannst du den ja auch noch machen

Das Gemenge kannst du ja sogar noch einfärben.

……..wie gesagt - laut gedacht!

Schöne Pfingsten
Werner


 
wete
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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#3 von Sebastian Woelk , 20.05.2018 15:14

Hallo Werner,


das ist in der Tat ein interessanter Ansatz... dann müsste ich mal schauen wo ich einen Becher voll Zement herbekomme... denn so einen riesengroßen Sack will ich dafür nicht kaufen. Bei uns in den beiden Baumärkten sind zwar auch 5 kg Säcke Spezialzement ausgepreist aber nicht da. Der Typ im Baumarkt meinte nur er wisse nicht wann das wieder rein kommt...

Und einen Gewichtsunterschied dürfte es da ja auch nicht geben, ich habe zumindest Deine Gedanken so verstanden das das ganze in die Farbe eingetreut werden soll...

Nachdem meine Versuchsfelder aber nun heute richtig ausgehärtet sind habe ich mir alles nochmal angeschaut. Entweder ich muss den Sand nochmals feiner durchsieben oder mal im Modellbahnhandel schauen ob ich noch feineren Quarzsand bekomme. Da wo auf der grauen Versuchsfläche der Sand dicker wirkt hat es verdammt viele gröbere Körner hinverschlagen. Aber was soll ich noch feineres nehmen zum Durchsieben? Das war ja schon ein altes Teesieb aus Metall... wesentlich feineres fällt mir da nicht ein...


VG Sebastian Woelk


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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#4 von Instandsetzung , 20.05.2018 18:23

Hallo Sebastian

[quote="Sebastian Woelk" post_id=1834749 time=1526822045 user_id=34335]
Aber was soll ich noch feineres nehmen zum Durchsieben? Das war ja schon ein altes Teesieb aus Metall... wesentlich feineres fällt mir da nicht ein..[/quote]

Ich hatte mal ein Sieb, das wurde "Haarsieb" genannt. Da war das Sieb nicht aus Metall sondern aus Kunststoff.
Nur finde ich das jetzt nicht aus Anhieb um es mal zu fotografieren bzw. etwas Vogelsand durchzusieben.

Dass, was Du uns da auf den "Plattenfotos" zeigst, würde ich schon eher als Waschbeton als Sichtbeton bezeichnen.
Waren bei allen Platten die Wände in Waschbetonoptik oder gab es auch was Glattes ?
( ich habe damals nicht so genau hingeschaut )

Weil umgerechnet ist ja auch Quarzsand an sich schon sehr grob. Würde es nicht vielleicht reichen die Holzmaserung zu füllen und die Oberfläche zu "mattieren" ?
Ich würde für diesen Fall einfach nur Gips in die Farbe rühren. Damit bekäme man zumindest eine matte ( aber für Dich vielleicht auch zu glatte ) Oberfläche hin.

MFG
Oliver


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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#5 von Sebastian Woelk , 20.05.2018 18:59

Hallo Oliver,


eben, das grobe stört mich noch zu sehr... Waschbeton gab es da eigentlich nicht - jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. Denn für die Plattenherstellung wurde Bruchkies als Oberflächengestaltung hergenommen. Und der ist scharfkantig. Auf dem ersten Bild ist das jedenfalls nicht der für Waschbeton charakteristische Rundkies.

Glatte Flächen gab es auch - bei einigen Bauarten waren die Platten an den Treppenhäusern gestrichen. Aus meiner Heimatstadt (Gotha) kenne ich ein blasses gelb, ein dunkles aber blasses rot und blasses grün - es schienen mir jeweils dunkle Farben mit grau aufgehellt zu sein. Von einem Freund habe ich aus Erfurt Bilder mit grau gestrichenen Platten im Bereich der Treppenhäuser.

Im Jeweils gleichen Farbton waren dann auch die Balkone gehalten.

Es gab Gebäude bei denen waren die Seitenteile aus Beton gefertigt welcher scheinbar gleich mit Farbe versetzt wurde und es gab welche ohne Farbe. Die blieben dann auch original so. Ganz glatt will ich die nicht haben, das ist zuweit weg vom Original. Mit Gips habe ich vorhin probiert - aber in der Variante die Farbe abzustreuen. Das sieht gelinde gesagt "zum davonlaufen" aus. Farbe mit Gips mischen werde ich aber auch mal probieren.

Haarsieb? https://www.manufactum.de/seihtuch-leine...IkaAtOCEALw_wcB Ich nehme mal an soetwas meinst Du nicht, das spuckt Tante Google nämlich aus. Dann massenhaft diese Haarsiebeinsätze für Duschbecken und Badewannen, da könnte ich nicht einmal den Schotter von Noch sieben, die Löcher sind ja noch größer. Das würde sich vmtl. zum Kies sieben eignen.

Auch das wird bei Haarsieb angeboten... https://www.lusini.de/kueche-kuehlraum/k.../p/EMIAVUVCLUZ7. Ich frage mich nur was hat engere Maschen - das verlinkte oder ein Teesíeb... Mal schauen vielleicht fahre ich die Tage mal ins Einrichtungshaus und schaue mal was die in der Küchenabteilung haben. Hätte den Vorteil - ich sehe das wenigstens im Voraus...

Was ich gerade noch mit anderem Suchbegriff gefunden habe: https://www.solvino.de/finum-dauerfilter...HMaAu5LEALw_wcB ein feines Teesieb welches u.a. bei Teekannen Verwendung findet. Dieses Gespinnst dürfte um einiges feiner sein als das Teesieb welches ich verwendet habe. Ich glaube soetwas werde ich mal ausprobieren.

Auf jeden Fall wird es vor dem eigentlichen Gebäudebau noch den ein oder anderen Test unternehmen...

Viele Grüße
Sebastian Woelk


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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#6 von Dreispur , 20.05.2018 20:54

Hallo !
Es gibt Glaspapier in verschiedener Körnung - ab 160 könnte passend sein . Vorausgesetzt das es nicht unbedingt selbst gemacht sein soll .


mfG ANTON

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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#7 von Sebastian Woelk , 22.05.2018 12:31

Hallo Anton,


als ich Deine Zeilen gelesen habe hat sich erstmal meine Stirn gerunzelt... Glaspapier? Was bitte bezeichnet man in Österreich als Glaspapier. Wikipedia gibt die Antwort... In Deutschlandwagen wir Sandpapier, Schmirgel- oder Schleifpapier dazu. Das hatte ich schon ausgeschlossen weil die Farben zu kräftig sind, das ganze nicht mit der Farbgebung funktioniert. Hatte vor Jahren mal versucht Schleifpapier umzufärben. Da ist nichts vernünftiges bei rausgekommen. Danke Dir aber auf jeden Fall für Deinen Tipp, auch wenn es erstmal meinerseits ein Verständigungsproblem gab...


VG Sebastian


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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#8 von kartusche , 22.05.2018 13:53

Wegen der Struktur, fein und kantig:
von Minitec gibt es z.B. Schaufelsplitt für Spur Z. Sollte in H0 ja sehr fein sein in der Körnung...........bei Asoa und Co. gab es glaub ich auch mal so eine Art Steinstaub?


Gruss, Ralf
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RE: Personenwagen im Bau: Meine Eigenbauten nach Vorbild der DR


 
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RE: WBS 70, erste Versuche und Fragen

#9 von wete , 22.05.2018 17:23

Hallo Stefan,
was die Materialien betrifft:

einmal Tierhandlungen, die auch Terrarienzubehör verkaufen und
einmal große Dekogeschäfte, die gut sortiert sind.

Dort vermutet man das nicht unbedingt, ich weiss.
Aber Versuch macht Gluch
Lb. Gruß
Werner


 
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