als Freund von Wendezügen habe ich eine Frage zu Wendezügen. Ich möchte einen Wendezug mit ein oder zwei Silberlinge und an jedem Ende eine V100 betreiben.
Jetzt zur eigentlichen Frage. Wie sind die Lok's angeordnet? Ich meine damit welche Seite der Lok's sind jeweils an den Wagen zugewand. - an jedem Wagenende die kurze Lokseite. - an jedem Wagenende die lange Lokseite. - oder abwechselnd, einmal das kurze und einmal das lange Lokende.
Es hat alle Varianten bei Wendezügen gegeben. Vorherrschend war die lange Seite vorn, also weg vom Wagen. Grund: Hier war die Motorkühlung besser gewährleistet.
Es gibt anscheinend nichts was es nicht gab . So wie den Zug aus Tübingen - Orb: V100 und VT98 mit 2 Zwischenwagen.
klein.uhu
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Es gibt anscheinend nichts was es nicht gab . So wie den Zug aus Tübingen - Orb: V100 und VT98 mit 2 Zwischenwagen.
klein.uhu
...ist doch eine sehr coole Möglichkeit, jeden "Modellbahner" mit der Realität zu verblüffen. Ich für mich, werde einen Ausdruck machen, um den geneigten Zuseher einen Beweis zu liefern, dass mein Wendezug durchaus einen Realitätsbezug hat. N7239 (Tübingen - Horb) im Sommer 1985 ist keine 30km von mir entfernt.
die zitierte Seite zeigt aber keine Wendezüge, sondern Reisezugkombinationen, die aus betrieblichen Gründen so gefahren wurden. Der Vt 98 am Zugende ging auf die Nebenbahn von Horb nach Pforzheim oder Tübingen, die 211/212 fuhr vermutlich dann weiter nach Rottweil (Schülerzug). Eine vorgespannte 211/212 läßt auf einen Güterzug ab Horb schließen.
Wendezüge aus Vt98 und 211/212 hat es m.W. nicht gegeben. Ein VS 98 ließ sich von einer V100 aus nicht ansteuern.
Eine Kombi aus V100 + Reisezugwagen + V100 als Steuerwagenersatz ist zwar möglich, aber auch kein Wendezug im klassischen Sinne.
Wendezüge sollten aus Lok + Reisezugwagen mit Steuerleitung + Steuerwagen gebildet sein. Steuerwagen gibt es ja einige, von der umgebauten Donnerbüchse, über Mitteleinstiegssteuerwagen, Hasenkasten, Karlsruher Kopf bis hin zu Wittenberger Köpfen und Dosto-Steuerwagen.
Viele Grüße
Michael
_________________________________ Steiermark - im Modell und im Original- ein Genuß
vielen Dank für deine aufklärenden Zeilen. Leider stehen die im Widerspruch zu http://www.noetzel24.de/index.php?id=94. Dort sind die Bilder im Verzeichnis Wendezug drin.
Was du schreibst will ich ja auch nicht anzweifen. Muss doch in jedem der beiden Zugmaschinen eine Steuereinrichtung sein, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Aber was ist, wenn die in Fahrtrichtung hintere Maschine einfach nur mitgezogen wird, quasi wie ein Wagen. Dann wird doch die Steuerleitung nicht benötigt. Oder?
Was ein klassischer Wendezug ist, weiß ich schon. Mir ging oder besser geht es seher um seltene Kombinationen, die im Modellbahnalltag für Abwechslung und bunte Vielfallt sorgen.
Während meiner beruflichen "Pendelei" habe ich immer mal klassische Wendezüge erlebt, wo vor dem Steuerwagen noch eine Lok fuhr, die den ausgefallenen Steuerwagen ersetzte.
Zitat Das ist allerdings kein Wendezug, denn die Köf III ist nicht Wendezug- und Mehrfachtraktionsfähig und mit ihrer V/max von 45km/h (BR 331 sogar nur 30km/h) nicht wirklich für Reisezugverkehr geeignet.
ich würde mal stark behaupten das die Köf im Schlepp lief und da sind bei der Köf 3 65 km/h drin, was auf manchen Nebenbahnen durchaus gereicht hat
Grüße Andreas [/quote] ops:
Moin und sorry,
da habe ich mich doch glatt von dem V100-Sandwich irritieren lassen, da es diesen Zug auch mit zwei 211ern gab.
Wie kam es nun zu dieser ungewöhnlichen Kombination? Der N8232 von Marburg nach Frankenberg bestand aus einer 211 und zwei Silberlingen. An Schultagen fuhr er mit angehängter Köf weiter von Frankenberg nach Frankenberg-Goßberg. Anschließend hat die Köf den Leerreisezug die 1,4 km nach Frankenberg zurück gezogen.
Zitat Das ist allerdings kein Wendezug, denn die Köf III ist nicht Wendezug- und Mehrfachtraktionsfähig und mit ihrer V/max von 45km/h (BR 331 sogar nur 30km/h) nicht wirklich für Reisezugverkehr geeignet.
ich würde mal stark behaupten das die Köf im Schlepp lief und da sind bei der Köf 3 65 km/h drin, was auf manchen Nebenbahnen durchaus gereicht hat
Grüße Andreas
ops:
Moin und sorry,
da habe ich mich doch glatt von dem V100-Sandwich irritieren lassen, da es diesen Zug auch mit zwei 211ern gab.
Wie kam es nun zu dieser ungewöhnlichen Kombination? Der N8232 von Marburg nach Frankenberg bestand aus einer 211 und zwei Silberlingen. An Schultagen fuhr er mit angehängter Köf weiter von Frankenberg nach Frankenberg-Goßberg. Anschließend hat die Köf den Leerreisezug die 1,4 km nach Frankenberg zurück gezogen.
das wurde sicher auch damals schon gemacht um A: Personal und B: Kraftstoff zu sparen.
Moin Jonas,
so war es in der Tat.
Bis zur Stilllegung der Strecke Berleburg-Frankenberg wurde der Schienenbus aus dem oberen Edertal nach Frankenberg-Goßberg verlängert. Danach musste man sich eine Lösung mit dem lokbespannten Zug aus Richtung Marburg einfallen lassen, um nicht zum Umsetzen bis nach Viermünden oder Ederbringhausen fahren zu müssen.
im Saarland gab es Wendezüge aus Silberlingen in Verbindung mit Lokomotiven der BR23, die mit dem Schlot zum Zug fuhren. Ist jetzt auch nicht eine häufig auf der Moba zu sehende Wendezugvariation. Im Frankfurter Raum gab es Wendezüge aus Donnerbüchsen in Verbindung mit V80. Im Raum Hamburg waren es Donnerbüchsen mit BR78. Ebenfalls in Hamburg fuhren Wendezüge aus Mitteleinstiegswagen, V160 Vorserie und Doppeleinheiten der ehemaligen Lübeck-Büchener Eisenbahn. Letztere waren aber ausschließlich zwischen Hamburg und Lübeck unterwegs. Apropos Lübeck. Dort fuhren Wendezüge aus Silberlingen und V200 herum. Ich gebe zu bedenken, dass ich als DB Ep.III- Modellbahner in erster Linie Zugkombinationen aus ebendieser Epoche aufzeigte.
Lieben Gruß
acecat
Ich muss wohl irgendwie kaputt sein. Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.
Moin, um die Verwirrung komplett zu machen: ich habe mal vor einiger Zeit gelesen, dass die Maschinen vom Lokpersonal gerne so gedreht wurden, dass der kurze Vorbau voraus fuhr. Grund war, dass die Maschinen im längeren Vorbau lauter waren und es daher schalltechnisch vorteilhaft war, die lautere Lokhälfte nach hinten fahren zu lassen. Ich weiß allerdings nicht, ob das nur die DR- V100 betraf, oder auch die DB-Version.
[quote="olli hb" post_id=1857749 time=1533156524 user_id=16165]ich habe mal vor einiger Zeit gelesen, dass die Maschinen vom Lokpersonal gerne so gedreht wurden, dass der kurze Vorbau voraus fuhr.[/quote]
auf der Burgwaldbahn gab es einen Wendezug. Bei fünf meiner sechs Aufnahmen mit unterschiedlichen Loks bzw. Wagenparks trifft Deine Erinnerung zu.
Hallo Zusammen, zum Thema "Wendezüge" gibt es ein interessantes Eisenbahn-Journal - Sonderheft "EJ-Exklusiv 1/2015 > WENDEZÜGE<", in dem fast Alles über Wendezüge, wendezugfähige Lokomotiven, Geschichte des Wendezuges in West- und Ost-Deutschland nachzulesen ist. Für Wendezuginteressierte mE ein MUSS! Gruß Hans-Dieter
meinen ersten Wendezug habe ich irgendwann End der 60-er ds letzten Jahrhunderts auf meiner Modllbahn gefahren - als Märklin für die 24,5 cm Silberlinge den Steuerwagen herausbrachte. Die in Nordbayern typischen 3-Wagen-Züge mit Silberlingen hatten sowohl bei der 280 als auch 211/212 den kurzen Vorbau am Zug. Meine Märklin-V100.20 hat diesen 3-Wagen Zug leider nicht die Mössmer-Schaumstofframpe (M-Gleise...) hochschieben können. Abhilfe brachte eine Bleieinlage über dem Treibgestell. Erst sehr viel später habe ich dann eine Garnitur Fürth - Cadolzburg gesehen, bei der der Motorvorab zum Zug stand - da furen meist / oft 4-Wagen Garnituren. Das war aber m.W. die einzige Strecke, bei der das der Fall war. Fotos aus dem Raum Wuppertal zeigen allerdings häufig Garnituren mit Motorvorbau zum Zug....Und da meine Frage, ob jemand hier im Forum weiß(!) warum - in o.g. Heft des EJ steht jedenfalls nichts darüber drin.
grundsätzlich ist bei den Einheitsloks (V 80 / V 100 ) völlig egal, wie diese zum Zug hin gekuppelt ist.Diese sind ja dafür konstruiert worden, in jeder Richtung einen Zug zu befördern um auf das kostenaufwendige Vorhalten von Drehscheiben an Endbahnhöfen verzichten zu können. Und natürlich auch die Zeit einzusparen, die so ein Drehvorgang benötigt.
Bei Wendezügen dürfte man wohl aus praktischen Gründen zur Variation mit der "kurzen" Schnauze voraus zu fahren ,gegeriffen haben.Denn diese erspart dem Lokführer den "krassen" Wechsel von (im Steuerwagen) quasi ganz vorne zu sein und dann auf der Rückfahrt die Strecke nur über die "lange Schnauze" zu sehen.
ist ein interessanter Aspekt. Genauso wie das Thema "Lärmschutz". Vielleicht treffe ich am Wochenende Verwandte, die als Lokführer bzw. in der Laufplanerstellung gearbeitet haben und die können mir zu dem Thema was sagen. 280-er und 211/212 gehörten zu Ihren Kandidaten. Aber wie oben angedeutet - damit wäre das Thema nur für den Bereich der ehem. BD Nürnberg geklärt.
Edit 06.08.: Leider kann nach dem Besuch keine weitere Information geben - "das war halt so...."
Zitat Bei Wendezügen dürfte man wohl aus praktischen Gründen zur Variation mit der "kurzen" Schnauze voraus zu fahren ,gegeriffen haben.Denn diese erspart dem Lokführer den "krassen" Wechsel von (im Steuerwagen) quasi ganz vorne zu sein und dann auf der Rückfahrt die Strecke nur über die "lange Schnauze" zu sehen.
gibt es dafür irgendeinen belastbaren Beleg, eine Quelle?
Was dagegen für die DB-V100 (die DR-V100 kenne ich nicht) ein Argument sein kann: die Lok ist nicht symmetrisch (logisch, sonst wären ja die Vorbauten gleich lang), und im vorderen Vorbau ist die Antriebsanlage eingebaut, im hinteren die Zugheizanlage - als die V100 gebaut wurde, wurden noch die allermeisten Wagen mit Dampf beheizt. Hier kann nun, wenn der kurze Vorbau zum Zug steht, die kürzere Heizleitung ein Argument sein, damit der Dampf nicht noch unter Führerhaus und Motor durchgeleitet werden muss. Und sommers ist die Luftzirkulation um die Lüftungsgitter der Kühlanlage besser, wenn die Lok nicht mit dem Motor zum Zug steht. So habe ich es vor Jahren gelesen; war es in Löttgers' "V100 - die Ablösung"? Leider finde ich weder das Buch noch einen anderen Beleg, und somit bleibt die Aussage ebenso spekulativ wie die von Epsuedgro44. Eine Bildersuche nach Aufnahmen von Wendezügen im Sauerland, wo sowohl winters die Heizleistung als auch sommers die Kühlung des Motors auf steilen Strecken durchaus ein Thema ist, zeigt: es wurden die Loks mal so, mal so vor den Zug gespannt. Bei Doppeltraktion auch schon mal die Motorenden zueinander, was thermisch auch eher ungünstig ist. Von daher gehe ich schlussendlich davon aus, dass zumindest bei den West-V100 (also 211-213) da keine besondere Präferenz existierte. Jedenfalls besitzt die 211-213 in der einen Kabine zwei voll ausgerüstete Führerstände, so dass die Ergonomie kein drängendes Argument darstellt.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Moin, Der einzige Bhf. wo ich mal V 100 Wendezüge gesehen habe, war Friedberg (Hessen). Da waren die V100 sowohl mit der Motor- oder Heizungsseite nach vorn bespannt.
...und jetzt komm´n Sie!
Bis neulich! Alex
BR 218: Da weiß man, was man hat!
Humor ist der Knopf, der verhindert, das einem der Kragen platzt! (Ringelnatz)
wie die V 100 am Zuge steht, ist technisch gesehen egal.Die Fahrzeuge wurden ja bewußt so konstruirt, das sie in jeder Richtung vor dem Zuge einsetzbar sind.Weder Kühlung noch Heizung werden davon beeinflusst, ob der Motorvorbau jetzt am Zuge läuft oder anders rum.
Dortmund Hbf war zum B. ein Bahnhof, wo die Wendezüge der Strecken nach Iserlon bzw. Lüdenscheid die V 100 in bunter MIschung vorgespannt hatten,mal kurze Schnauze zum Zuge dann wieder lange.
Auf der Hönnetalbahn hingegen sah man meistens die lange Schnauze am Zug und die Kurze voraus.