Guten Abend zusammen,
in den unendlichen Weiten meines Threads zum Großprojekt Rollbahn 2018 (Oberland Parkettbahn OPB) habe ich mit diesem Post die Vorstellung des Appel-Lokdecoders gestartet. Meinen ersten kurzen Testbericht als Zusammenfassung ohne die "störenden" Posts zu meiner Parkettbahn stelle ich hier ein.
Auslöser für meinen Kauf des Appel-Lokdecoders war ein Post auf Drehscheibe Online. 17 Euro mit den angepriesenen Features ließen mich als eingefleischten ESU-Decodernutzer hellhörig werden. Nach etwas mehr als einer Woche kam dann der Decoder plus gedruckter Anleitung wohlverpackt bei mir an.
Für den ersten Test habe ich eine neue Maschine der Baureihe 044 von Roco auserkoren. Ein robustes Modell mit einem hervorragenden Antrieb. Das sollte passen.
Appel (oben) und ESU LoPi V4.0 DCC (unten) im Vergleich. Der Appel ist in der Breite und Tiefe einen Hauch größer...
Dank der 8-poligen Schnittstelle war der Einbau in den Tender eine Minutensache. Die im Vergleich zu einem ESU-LoPi etwas dickeren und nicht so flexiblen Kabel ließen sich zwar gut verlegen, können aber bei Platzmangel schon zu einem Problem werden. Nach dem Zusammenbau des Tenders (ohne Gehäuse und Lokteil vorne) ging es auf das Testoval.
Eine erste CV-Programmierung bringt den Appel-Lokdecoder auf Trab
Die erste Fahrt mit den Standardwerten waren ernüchternd. Der Tender ruckte in den unteren Fahrstufen nur vor sich hin, von einem seidenweichen Fahrverhalten war das Gespann noch weit entfernt. Das Setzen von 28/128 Fahrstufen in CV 29 und die Grundparameter CV 2 (Startspannung auf 2), CV 3 und 4 (Beschleunigung/Abbremsen auf 20), CV 5 (Höchstgeschwindigkeit auf 150) und CV 6 (Mittelgeschwindigkeit auf 70) brachten den Durchbruch. Nun lief der Tender wie eine Eins.
... dafür ist der Appel nur einseitig bestückt und flacher.
Die Programmierung der CV erfolgte über die z21-App. Möglich wäre wohl auch eine bequeme Programmierung über den TrainProgrammer, doch den habe ich noch nicht installiert. Das hätte aber den Vorteil, daß ich alle Werte in einer Datei speichern und auf weitere Decoder aufspielen kann.
Anschließend habe ich den vorderen Lokteil an den Tender gekuppelt, so daß die 044 komplett auf dem Gleis stand. Nun gab es den zusätzlichen Antrieb auf die vorderen Triebräder und eine verbesserte Stromaufnahme. In dieser Konstellation drehte die 044 gute zwei Stunden ihre Runden – vorwärts, rückwärts und in allen Geschwindigkeitsbereichen.
Von der Schleichfahrt bis zur Höchstgeschwindigkeit kann ich der 044 mit Appel-Decoder ein absolut sauberes und ausgewogenes Fahrverhalten bescheinigen. Kein Anfahrruck, kein Stocken. Allerdings blieb die Lok vier Mal ohne ersichtlichen Grund stehen, um dann sofort wieder auf die eingestellte Geschwindigkeit zu beschleunigen. Die Ursache habe ich noch nicht herausgefunden, es kann tatsächlich auch am Gleis liegen. Ein weiterer Langzeittest wird folgen.
Mein erstes Fazit fällt positiv aus
Ich lege großen Wert auf saubere Langsamfahrt und ein ruckfreies Fahren über alle Geschwindigkeitsbereiche. Der Decoder hat in dieser Beziehung meine Erwartungen voll erfüllt. Als „kleines Manko“ sehe ich die Verkabelung an, vielleicht bin ich da von ESU zu verwöhnt. Bei der 044 konnte ich die Kabel ohne Probleme verlegen.
Pro
– Mit knapp 17 Euro günstiger Preis
– Umfangreiche Ausstattung (Multiprotokoll, RailCom, SUSI, Powerpack-Anschluß)
– Programmierung von wenigen CV-Registern führt zu sehr guten Fahrergebnissen
– Einseitige Bestückung
Potenzial
– Decoderkabel sollten flexibler sein
– Decoderbeschreibung sollte umfassender sein (Beschreibungen der CV)
Ausblick
Ich warte den zweiten Langzeittest ab, wie sich dann die 18 201 mit dem Appel-Lokdecoder schlägt. Das Testoval wird noch sorgfältiger verlegt, so daß ich Gleisprobleme für das plötzliche Stoppen ausschließen kann.
Verläuft der Langzeittest positiv, möchte ich alle meine 44 auf den Decoder umrüsten. Aktuell sind es sechs Maschinen, zwei Loks kommen in den nächsten Wochen noch dazu. Die freiwerdenden Decoder sollen dann in anderen Modellen Verwendung finden.
Am Dienstag folgt ja, wie zuvor erwähnt, mein zweiter Langlauftest mit der 18 201. Für alle, die nicht abwarten können , die Lokdecoder gibt es nun einzeln und im 5er-Pack.
Servus sagt der Guido aus Oberbayern
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