Tag auch,
heute komme ich endlich dazu, Bilder vom aktuellen Stand meiner selbst entworfenen und ausgedruckten Bauwerke zu posten. Keines ist endgültig fertig, ich arbeite an allen gleichzeitig.
Zunächst das bereits bekannte Fachwerkhaus:
Dieses Modell ist inzwischen ziemlich weit. Es ist noch nicht komplett verklebt (daher das Gummiband), es fehlt z.B. der Dachfirst, Schornstein usw. und das farbliche Finish. Hierzu sei erklärt, dass die Dachziegel nicht aus dem Drucker stammen, sondern von einer Auhagen-Bauplatte - diese Textur bekommt der Drucker einfach nicht hin. Wie bereits zuvor erläutert, besteht das "Weiß" im Fachwerk aus Gips, was ihm eine wie ich finde recht authentische Textur verleiht, aber alles andere als leicht zu verarbeiten ist. An einigen Stellen muss ich noch mit Farbe nacharbeiten. Die andere Seitenwand wurde mit (in 2D) ausgedruckter Verschieferung "tapeziert". Ich plane an einer Seite noch einen alten Schuppen als Anbau.
Als nächstes ein Blick auf den einfachen Unterstand, aus dem Gedächtnis modelliert nach einem Exemplar, das bis Ende der 80er in Ennepetal auf dem Bahnsteig stand. Dort saß ich immer mit meinem Eisenbahnfreund zwischen zwei Zügen.
Dieses Modell wartet noch auf "Kies" auf dem Dach und ein paar Witterungsspuren. Sobald mir sitzende Figürchen in die Finger kommen, werden davon auch zwei hier platziert. Vielleicht noch ein altes Werbeplakat und fertig.
Als nächstes zwei sehr kleine Modelle - Telefonzellen:
Beim Drucken dieser Modelle habe ich gelernt, dass der Drucker durchaus vertikale "Löcher" erzeugen kann, obwohl ich immer dachte, dass das gar nicht geht. Daher hatte ich die Fachwerkwände auch "liegend" gedruckt statt "stehend". Die Telefonzellen wurden "auf dem Rücken liegend" gedruckt, so dass die beiden vorderen vertikalen Kanten eigentlich "in der Luft schwebten", aber der Drucker hat's hinbekommen. Er klebt quasi seinen Plastikfaden an die eine Ecke und zieht ihn rüber zur anderen. Das Plastik härtet sofort aus, die nächsten Schichten kommen oben drauf und so kann man zumindest bis knapp zwei Zentimeter lichte Weite Fensterstürze drucken. Die dünnen Scheiben stammen aus der Bastelkiste, hier fehlt natürlich auch noch etwas Finish mit Aufklebern und Farbe.
Einmal die Sache mit den Fensterstürzen begriffen, war mir klar, dass man tatsächlich ganze Häuser aufrecht drucken kann (bis auf das Dach). Das musste ich sofort ausprobieren. Hier ist das Resultat:
Wow, das hat gut geklappt! Was ihr hier seht, ist die "Frittenschmiede", ein typisches westdeutsches Kiosk-Pavillon mit rundem 50er-Jahre-Grundriss. Ein 100% individuelles Gebäude, grob nachempfunden dem "Nirgena"-Kiosk in Gevelsberg (siehe hier - das Foto auf der Ansichtskarte ist übrigens zufälligerweise von "Foto Lintl", den Eltern meiner Sandkastenfreundin ). Das Gebäude besteht aus zwei Teilen: Erstens das Unterteil mit Tischen, Stühlen, Tresen und Innenwänden. Hier hätte man die Detaillierung sicher noch weiter treiben können, bis hin zu Tellern auf dem Tisch und Fritteusen hinter dem Tresen. Das Oberteil wurde auf dem Kopf gedruckt, also Dach unten, denn andersrum geht es natürlich nicht. Aber die Fensterausschnitte haben problemlos geklappt! Das Oberteil passt natürlich exakt auf das untere. Die Wände hätte man vermutlich sogar noch etwas dünner machen können (derzeit ca. 2mm). Auf dem Bild seht ihr den Beinahe-Roh-Zustand, d.h. bisher habe ich die Ausdrucke nur mit weißer Farbe als Grundierung besprüht. Hier und da müssen noch Druckerreste entfernt werden, das Dach muss plan geschliffen werden (die untere Schicht ist bei meinem Drucker leider immer so "spaghettihaft"). Natürlich erhält das Gebäude noch Farbakzente, ein epochengerechtes Namensschild sowie einladende Innenbeleuchtung. Es wird sich am Bahnhofsvorplatz sicher gut machen. Ob ich passend zum Anlagethema "Akut Stilllegungsbedroht" ein "geschlossen"-Schild dranklebe oder Figuren hinein setze, muss ich mir noch überlegen...
Dazu mal das im 3D-Programm (Blender) gebastelte Modell als 3D-Rendering:
Das Basteln des gesamten Modells hat etwa zwei Stunden gedauert, das lag aber hauptsächlich daran, dass ich Schwierigkeiten mit der abgerundeten Form hatte. "Eckige" Gebäude gehen viel schneller.
Soweit der aktuelle Stand. Ihr findet die Modelle, die ich für hinreichend vorzeigbar halte, alle auch auf Thingiverse zum freien Download.
Sobald ich mal etwas mehr Freizeit habe als jetzt gerade, geht's dann auch an mein "geheimes Großprojekt"...
Ausgedruckten Gruß
Uwe