Hallo zusammen,
ich finde, es gibt keinen besseren Bereich als diesen Thread, um Projekte vorzustellen, die mithilfe der MLL realisiert wurden. Für meinen Geschmack darf es dabei auch gern um die Entstehung, die Verkabelung, Detaillösungen zum Anschluss u. Ä. gehen. Wer das auch so sieht, darf sich im Folgenden über meinen Baubericht zum Faller Martinstor 130922 freuen.
Ausgangsbasis war ein knapp 30 Jahre altes Gebäude in Zustand 4. Die Wände auseinander gebrochen, Kleberflecken, Verfärbungen und Fehlteile. Zudem sollte es um ein zweites Nebengebäude erweitert werden. Dieses bei Ebay erworbene Gebäude war dann noch schlechter. Aber seht selbst...
► Hier seht ihr die Basis, die hier zumindest wieder in Form gebracht war.
► Hier die erste Passprobe der Lichtbox. Dazu später mehr. Und KLEBER!!!
► Nach gefühlt zwei Wochen anpinseln blieb kein Stückchen Kunststoff mehr sichtbar.
Da die Komplettlackierung sowieso beschlossene Sache war, hatte ich auch keine Skrupel, die vier Türmchen abzubrechen um sie mit jeweils einer 0603er LED zu bestücken.
► Auch die Stadtmauer wurde beleuchtet, farblich nachbehandelt und die äußeren Fassaden der Nebengebäude im unteren Bereich mit Natursteinen versehen. Währenddessen wurden im Zentralturm schon die ersten WS2811 angeschlossen.
► Nun ging es endlich an die Verkabelung. Hier zwar noch in völlig falscher Reihenfolge der Kette (auch dazu später mehr), aber zumindest ist das Ausmaß erkennbar.
► An der Stelle habe ich am meisten Zeit und Nerven verloren. Auch wenn LEDs selten kaputt gehen, wollte ich mir eine Möglichkeit schaffen, sie in den kleinen Nebengebäuden zerstörungsfrei tauschen zu können. Also entschied ich mich für fertig verkabelte Lichtboxen mit Buchsenleiste im Boden und entsprechender Stiftleiste im Haus. Über die sieben Pins werden eine WS2812-LED und drei PLCC2-LEDs mit Strom versorgt. Wegen der Anschluss-Reihenfolge liegen die WS2811 außerhalb der Lichtbox.
► Hier kann man die Buchsenleiste am Boden der Lichtbox erkennen. Der Bügel am oberen Ende der Lichtbox war ursprünglich nur zum sicheren Herausnehmen der Lichtbox gedacht. Am Ende stellte sich heraus, dass sich die Dächer, die ich auf keinen Fall wieder verkleben wollte, an diesen Griffen einrasten lassen.
► Um sich die Lichtbox etwas besser vorstellen zu können zeige ich noch den Screenshot aus Fusion 360. Selbst hier habe ich Lorenz Lichtbox integriert. Das Ganze ist selbstverständlich zum Zusammenstecken ohne Kleber konstruiert.
► Nach drei Wochen Intensivbehandlung war das Martinstor dann endlich bereit zur Programmierung.
Auf diesem Bild fehlen noch die Schornstein-Abdeckungen links, da diese zu dem Zeitpunkt noch im Resindrucker in Arbeit waren.
Zum finalen Wunschergebnis kam ich aber nicht so schnell wie erhofft.
► Auf den ersten Blick war ich ganz zufrieden. Fast alles lief so wie geplant. Den Farbwechsel für die drei Durchfahrten habe ich im PatternConfigurator selbst definiert. Zum Einen habe ich Hardis Lamborghini erst im Nachgang gefunden, zum anderen sollte die Sequenz mit Grün über Blau nach Rot starten. Der Start mit Rot sah etwas schlüpfrig aus.
Nun kamen die Probleme mit der Programmierung. Ich hatte mir das so schön vorgestellt mit dem "Heimatmuseum" in den Nebengebäuden. Die Besucher sollten von Zimmer zu Zimmer ziehen und dabei immer wieder das Treppenhaus benutzen. Nur hatte ich den großen Fehler begangen und die sechs LEDs der einzelnen Zimmer und die des Treppenhauses nicht direkt hintereinander zu schalten.
Also an alle Nachahmer: Vor dem Einbau der LEDs dringend ein Drehbuch schreiben!
Die Zimmer hatten die Nummern 1 bis 6, das Treppenhaus Nummer 24. Das ließ sich im PatternConfigurator nur mit 113 Bytes lösen. Wären es sieben aufeinanderfolgende gewesen, wäre ich mit 44 Bytes hingekommen. Also folgte der nächste Versuch. LED 1-6 mit PatternConfigurator definieren und ein separates Setup für LED 24. Ergebnis waren 27 + 41 Bytes und ein zufriedenstellendes Ergebnis. Leider nur bei den ersten paar Abläufen. Als ich eine Stunde später wieder ins Eisenbahnzimmer kam, liefen die Abläufe nicht mehr synchron.
Also blieb nur noch eine Alternative: Reihenfolge der LEDs ändern! Zum Glück muss man ja nur die Datenkabel tauschen.
Und so sieht das Ganze jetzt in dreieinhalb Minuten Video aus:
Eine kleine Ergänzung noch zu den Fenstern im Treppenhaus. Diese sind im Original-Bausatz ohne Fensterfolie und somit einfach nur Löcher in der Wand. Um das eingeschaltete Licht sichtbar zu machen, habe ich von einem alten Schnellhefter die mattierte Folie dahinter geklebt.
Für die Programmierer unter uns hier noch die Screenshots zur Programmierung: