Hallo zusammen,
da mich auf Börsen immer wieder ältere Modelle von Roco beglücken, die keine oder gar nur eine 8 polige Schnittstelle haben, hab ich mich selbst aufgemacht und für einige Modelle Platinen mit Plux 22/16 Schnittstelle entwickelt.
Nicht alle Modelle nutzen die 22 poligen Schnittstelle, ich habe bei diesen, so wie Roco es auch macht, nur eine 16 polige Buchse vorgesehen, jedoch hat es in der Platine 22 Bohrungen um auch voll bestückte Decoder einsetzen zu können.
Im Laufe der Zeit sind es relativ viele Projekte geworden, anfangen möchte ich aber mit dem Projekt zu SNCF Jaquemin von Roco, auch bekannt als Baureihe BB 9200, 9300, 16000, 16100 und auch 25100, 25150 und 25200.
Die alten Modelle haben noch den halboffenen Motor, bekannt aus der DB V100 oder der ÖBB 2045. Hier gilt es den Rahmen vom Motor zu isolieren, leider reicht der Bauraum, an dieser Stelle dann auch nur noch für den Einsatz eines einseitig bestückten Decoder, wie zum Beispiel dem MX600 von Zimo. Auch ein Reduzieren der Rahmenhöhe bringt hier keine Vorteile, der Motor ist einfach zu hoch. Neuere Modelle nutzen dann den allseits bekannten 5 poligen Motor, flach eingebaut, hier gibt es keine Probleme.
Aber lassen wir Bilder sprechen ...
Der Umbau der eigentlichen Platine gestaltet sich recht einfach.
Die alte Platine wird entnommen, dann werden die Federbronze Streifen die die Verbindung der Platine zum Motor herstellen entfernt. Dazu wird die eingepresste Hülse einseitig aufgebohrt, hier nicht zu weit bohren, sonst hat man nachher keine Fläche mehr zum anlöten!
Dann wird die Lasche ausgelötet und auf der neuen Platine genauso eingebaut, also durch den Schlitz und von oben Lötzinn drauf, fertig.
Die Platine wird dann an den vorhandenen Schraubpunkten angeschraubt. Somit wäre der erste Teil erledigt.
Jetzt kommen wir zum meiner Meinung nach größeren Problem (Das Problem wird bei anderen Loks noch größer...) und zwar dem Licht. Problem hierbei ist, dass ein Pol über das Gehäuse übertragen wird, zweitens werden noch Glühlampen verwendet.
Meine Lösung nutzt 3mm Kunststoffröhrchen, die auf 2,9mm abgedreht wurden, im Zweifel kann man das auch in der Bohrmaschine abschmiergeln, es geht nicht darum, dass hier auf 1/1000mm gearbeitet wird.
Man sieht hier ein bereits abgeschnittenes Röhrchen und ein noch nicht abgeschnittenes Röhrchen. Beiden sitzen relativ stramm in den Bohrungen im Rahmen.
In das abgeschnittene Röhrchen wird jetzt eine Kerbe eingearbeitet. Zuvor sollte man sich den original Lichtleiter anschauen und sich die passende Position für das Loch suchen, denn LEDs strahlen mit geringem Winkel, treffe ich den Lichtleitereintritt nicht gut, wird das Licht sehr dunkel, oder man beleuchtet die Schienen (bekannt vom Brawa 624...). Ich hab die Löcher mit einem Skalpell gemacht, geht aber auch sicherlich mit einem Cuttermesser oder auf der Fräse ...
Jetzt kommt der spannende Teil.
LED in die Kreuzpinzette aufnehmen, ich nutze warmweisse SMD LED in 0603. Für Frankreich kann man aber auch sicherlich gelbere Typen verwenden.
Das ganze in den Lötfanten vom Eigenbaukombinat eingespannt.
Und die LEDs mit Kupferlackdraht bedrahten.
Sicherlich ist das nicht meine schönste Lötstelle geworden, aber es funktioniert.
Jetzt wird die LED mit den Strippen zuerst durch das Loch im Röhrchen geschoben, dann wird die LED von außen mit Sekundenkleber verklebt. Hierbei darauf achten, das die LED nicht übersteht, denn das Röhrchen wird noch in den Rahmen gesteckt, und dort darf kein Kontakt entstehen.
Alle Strippen anbringen, Widerstände auswählen und auflöten und ab geht die Post.
Erst als ich die Platine in 3 Loks eingebaut hatte, hab ich festgestellt, dass die auch in die Roco Exclusive 110/140 passt, dazu aber später mehr!
So, falls ihr euch jetzt fragt, warum er uns das alles erzählt... es sind noch Platinen da, wenn bedarf besteht, einfach ne PN schreiben.