Zitat von Thinkle im Beitrag #119
Zitat von moppe im Beitrag #115
Zitat von Petz1 im Beitrag #104
Das MiWuLa "kämpft" sicher fast ausschließlich mit modernen Lokkonstruktionen - deshalb müssen die auch teilweise Antriebe durch Eigenkonstruktionen ersetzen weil ihnen sonst die Reparaturen über den Kopf wachsen würden.
Als Betreiber der größte Modellbahn in Dänemark mit rund 110 öffnungstage pro Jahr kann ich nur sagen - wir wollte lieber mit die moderne lokomotivkonstruktionen fahren (mittelmotor und Allradantrieb), weil sie fast keine Wartung brauchen und hab lange Lebensdauer in Vergleich mit alte Konstruktionen.
Klaus
Wie kann das sein? Die alten Sachen sind doch immer soooooo toll und alles Neue ist doch immer billig, schlecht und taugt nichts!
Na ja. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Und was nicht gewartet wird, läuft immer auf Abnutzung, nachhaltige Wartungsfreiheit gibt es ebensowenig wie das Perpetuum Mobile.
Guck ich mir einen alten VW Käfer an, der hat eine ganze Anzahl Schmiernippel, die alle halbe Jahr oder alle 2.500 Kilometer mit der Fettpresse bedacht werden müssen. Diese Lager halten aber auch ewig. Auch das Getriebeöl muß ab und an gewechselt werden; damit hält es aber sehr lange.
Bei meinem relativ neuen Auto (2014 vorgestellt) gibt es das nicht. Da wird nur noch Motoröl gewechselt. Die Lager sind wartungsfrei - bis sie kaputt gehen und ausgetauscht werden müssen. Das ebenfalls wartungsfreie Getriebe hält rund 200.000 km, dann ist es seitens des Herstellers abgeschrieben. Trotzdem hab ich jetzt bei 90.000 km mal das Öl im Getriebe wechseln lassen, das hat mehr Arbeit als Öl gekostet, weil das Öl sehr einfach ist im Gegensatz zum Motoröl. Man merkt es am Verhalten des Getriebes (ölgesteuerte automatisierte Schaltung mit Reibkupplung). Und das alte Öl sah schon wie altes Öl aus, das hatte einiges mitgemacht.
Die modernen Lokomotivkonstruktionen brauchen dann und wann mal ein wenig Fett in die Schnecke und vielleicht ein winziges Tröpfchen Öl in die Achslager.
Aber wenn die Bürsten runter sind, kannst du den ganzen Motor wegwerfen, da reicht ein Tütchen Bürsten für zweifuffzich nicht. Sollte der Rotor meines nahezu 70 Jahre alten Schienenbusses mal "runter" sein, bekomme ich auf jeden Fall noch Ersatz.
Technisch ist ein Schneckengetriebe auch denkbar ungeeignet für dauernde und schnelle Bewegung. Für einen Stellantrieb - super. Egal ob die Schnecke eine Zahnstange oder ein Zahnrad dreht, bei einer Lenkung oder einem sonstigen Stelltrieb ist sie gut. Aber nicht als Dauerantrieb für Fahrzeuge! Die Reibung in einem Schneckenantrieb ist nicht Wälzreibung, sondern Gleitreibung, und bewirkt hohe axiale Kräfte auf die Motorwelle (ähnlich wie beim Kupplungslager im Auto - das ist schnell kaputt, wenn du den Fuß ständig auf dem Pedal hältst, selbst wenn die Kupplung an sich voll eingerückt ist), die sehr negativ auf die Motorlebensdauer einwirken. Es gab von Märklin mal ein Modell, bei dem die Schneckenwelle über ein Vorgelege vom Motor angetrieben wird - das ist eine Konstruktion, die wenigstens den Motor schont. Die Motorlager tragen dabei nur radiale Kräfte, und dafür sind sie gemacht.
Mich interessiert sowieso, wie
@moppe als Zweileiterfahrer eine andere als rein theoretische Erfahrung mit "alte[n] Konstruktionen" gemacht haben will, speziell mit den Märklin-Motoren, die er so gern schlechtmacht. Fleischmann-Motoren gelten meines Wissens eh als unkaputtbare Dauerläufer, da sind eher die Kunststoffgetriebezahnräder weich als der Motor kaputt - aber auch die halten lange.