Zitat von einachser
P.S. noch etwas zur vorbildgerechten Anzahl der angehängten Erzwagen.
Nach einigen Recherchen stellt sich die Sachlage für mich so dar:
Je nach Lok-Type (und damit unterschiedliche Zugkraft):
Dm/EL12 (37756, 37754)
Dm3 900er-Serie (37755)
Dm3 1200-Serie (37753)
und je nach Route (und damit unterschiedliches Streckenprofil):
ob auf der Nordroute Kiruna/Narvik
oder der Südroute Kiruna/Lulea
und der Nordroute von Narvik nach Kiruna,
verkehrten unterschiedlich lange Zugverbände mit den Mas IV-Erzwagen.
So dass ich für mich den Schluss ziehe, dass es nicht die eine verbindliche Anzahl an Mas IV-Wagen geben muss, die einen vorbildgerechten Erzzug dastellen sollte.
Und nicht zu vergessen, mittlerweile wurden mit der Dm auch touristische Ausflugsfahrten unternommen, so dass es keineswegs vorbildswidrig ist, seine Dm3 auch mit Personenwagen zu bestücken.
Hi Einachser,
zu den Zuglängen, die mit Dm/Dm3 befördert wurden, deine Annahmen sind (teilweise) falsch:
Nordumlauf (Kiruna-Narvik und retur):
dort waren die Einheiten aus den Mas IV 3achsern immer etwa 60 bis 65 Wagen lang, im Mittel 62 Wagen = 3348 t.
Zuglok war (bis zum erscheinen der 1200er Dm3) üblicherweise eine Dm aus der 900er oder 1200er Serie, nach Umbau der 1200er Dm zu Dm3 wurde diese auch dafür genutzt, aber seltener.
Auch die Dm3 der 900er Serie sind dafür genutzt worden, vor Ende der 60er meist aber mit den Versuchs 4achsern unterwegs (52 Wagenzüge mit 5200 t).
Das gilt sowohl für Voll- aus auch für Leerzüge, da die Wagen immer als Garnitur zusammenblieben.
Die 3achser waren mit verstärkten Schraubenkupplungen ausgestattet, und 3500 t (entsprechend 65 3achser Wagen) war das max. was damit ging.
Die 4achser waren von Anbeginn mit Mittelpufferkupplungen (sowj. SA3) ausgestattet, die die hohe Zugkraft sicher übertragen konnte.
In den 70ern, als die 4achser (Serienbauarten) schon die Überhand hatten, und die Dm3 alle mit SA3 ausgerüstet waren (und Dm fast nur noch im Südumlauf unterwegs waren) gab es Übergangswagen mit SA3 und Schraubenkupplungen für die 3achser Züge die dann mit den 900er und 1200er Dm3 befördert wurden - aber immer noch max. 65 Wagen.
Südumlauf Malmberget (Gällivare) - Luleå und zurück
Von dort weis ich nicht ganz soviel aus dem Stehgreif, nur dass dort bis ca. 1978 fast nur 3achser gelaufen sind (bis in die 60er auch Bauarten von 1902!! und 1908!), und auch die Loks immer die "2. Garde" war, also immer die älteren Bauarten und schwächeren Typen, und auch die 800er Dm genutzt wurden.
Das liegt an der Trassierung, es geht in Lastrichtung quasi immer nur bergab. Daher konnten sich dort die Alten behaupten.
Zuglänge müsste auch max. 65 Wagen gewesen sein - Was dort Standart war, kann ich gerade aber nicht sagen.
Einsätze der 1200er Dm3 waren also nicht erforderlich und entsprechend selten. Erst als nach 1978 nur noch 4achser unterwegs waren (die "letzten" rund 2000 3achser wurden gegen Ende 1978 auf einen Schlag abgestellt), kamen dort auch Dm3 zum Einsatz, unterstützt von Rm/Rc4.
Zwischen Kiruna und Gällivare gab und gibt es quasi keinen Erzverkehr - von Kiruna gehst immer nach Narvik, und von Malmberget immer nach Luleå
Zusammenfassend kann also festgestellt werden, das mit dem von Märklin nachgebildeten Mas IV Wagen Garnituren von etwa 62 das normale Maß darstellen - genauso wie später bei den 4achser-Bauarten (die 100 t Wagen) 52 Wagen das übliche Maß darstellen.
Ausnahmen kommen natürlich vor, z.B. wenn Wagen schadhaft (unterwegs) ausgestellt wurden.
Es sind 1! Wagen Züge mit Dm3 dokomentiert, mit dem (nach Reparatur) abgestellte Wagen vom Nirgendwo wieder eingesammelt wurden.
Also wer nur kurze Züge fahren kann oder will .... (muß nur die passende Ausrede wissen )
Resiezugeinsätze der schwedischen Dm/Dm3 waren selten, aber es gab sie - bei den Norwegern (EL12 = Dm) sah das anders aus, da das Bw Narvik isoliert vom übrigen Netz ist, und dort nur Erzloks stationiert waren (von Nahverkehrstriebwagen abgesehen) , kam es dort häufiger zu Reisezugdiensten.
Man sollte übrigens wissen, das eine durchgehende Straße Kiruna-Narvik erst in den 70ern gebaut wurde, und der gesamte Verkehr der Region auf der Schiene abgewikelt wurde. Die Regionalzüge hielten z.B. an "jeder Milchkanne".
Es gibt auch Berichte von "eiligen" Notartzt-, bzw. Hebammeneinsätzen von Erzzugloks mit mitfahrenden medizinischem Personal, von denen man annehmen darf, das die zulässigen Geschwindigkeiten der Erzlok von 60 bzw. 75 km/h überschritten wurde - denn woher sollte man sonst Wissen, das die Dm3 bei 100 noch ruhig läuft
Zitat von scanditrain
Zitat von 'einachser':
"... verkehrten unterschiedlich lange Zugverbände mit den Mas IV-Erzwagen."
Eigentlich naheliegend, mal beladen, mal unbeladen.
Hi Ernst,
unzutreffend, siehe Oben!
Viele Grüße, Michael
PS: dem vorbildorientierten MoBahner empfehle ich folgende Literatur:
"Malmbana" - Die Erzbahn unter der Mitternachssonne, von Wolfgang Pischek (ISBN 3-933178-15-0, Herdam-Verlag)
"Dm3" - Die Königin der Erzbahn, auch von Wolfgang Pischek (ISBN 978-3-9812977-3-7, Kiruba-Verlag, Best.Nr. 201002)
Märklin-Magazin 1978-3 und [s]ein früheres Heft (Ausgabe weis ich gerade nicht)[/s] 1968-2