RE: Problem mit Troeps-Booster

#1 von suffix ( gelöscht ) , 19.05.2014 22:00

Hallo zusammen,

ich habe mir den Troeps-Booster (weiss nicht ob der wirklich so heisst, Quelle: http://stayathome.ch/booster.htm) als SMD-Eigenbauvariante gebaut. Im Beitrag beziehe ich mich auf den Schaltplan der im Handbuch des Boosters enthalten ist (http://luessi.ch/pdf/Booster%20BMD%20v5.pdf). Leider scheint in der Endstufe irgendwie der Wurm drin zu sein. Als Darlingtons habe ich die Typen TIP147 (PNP) und TIP142 (NPN) verbaut.

Gesteuert wird das ganze von einem DDW-Server (http://home.snafu.de/mgrafe/) über RS232. Als ich am PC die Spannung eingeschalten habe, fing die "Bereit" LED D7 wie auf der Homepage beschrieben an zu flackern. Allerdings fiel mir bald auf dass der PNP-Darlington T5 schnell heiss wurde, obwohl am Ausgang nichts angeschlossen ist (der andere Darlington bleibt kalt).

Bei genauerem Untersuchen fiel mir dann auf, dass selbst bei ausgeschalteter Spannung (Befehl Spannung aus am PC) am Digital-Ausgang die volle negative Spannung anliegt. Grund hierfür ist wohl dass T7 nicht leitet, da seine Basis-Emitterspannung etwa +0.2V beträgt. Somit kann er die BE-Strecken von T1 und T2 nicht kurzschliessen.
Als Folge hiervon beträgt Vbe von T6 etwa 2.5V, er steuert durch. Für T5 beträgt der Wert -0.4V, was ja noch nicht zum "Aufmachen" reicht.

Ich habe die Vermutung dass im normalen Betrieb beide Darlingtons gegeneinander ankämpfen wobei T6 wohl aufgrund (betragsmässig) höherer BE-Spannung gewinnt.

Kennt jemand die Schaltung und kann mir sagen, was für Spannungen korrekterweise an den einzelnen Knoten anliegen sollten (jeweils mit ein- und ausgeschalteter Spannung)? Mein grösstes Problem ist dass ich ehrlich gesagt nicht verstehe wie das Ein-/Ausschalten der Digitalspannung über Pin2 des Booster-Kabels funktionieren soll.
Was für Pegel liegen an diesem Pin im "konventionellen", meint nicht-PC Betrieb, an?
Ist Pin2 < 2.5V ist der Ausgang des Komparators Q3 low und T7 sollte leiten, also der Endstufe das Steuersignal abschneiden, Pin2 > 2.5V oder offen sollte T7 sperren und die eigentlichen Daten von Pin1 an die Endstufe durchstellen. Soweit richtig? Was könnte dabei schief gehen?

Was ich nicht verstehe ist die Benutzung des 2ten Komparators bzw. wie damit die Kurzschlusserkennung und das Abschalten der Digitalspannung realisiert wird. Insbesondere die Verwendung von D3-D6 und der relativ grossen Kapazität C9 leuchtet mir nicht ganz ein.

Das war jetzt viel Text, ich hoffe jemand macht sich die Mühe das alles durchzulesen und kann mir dann sogar noch weiterhelfen. Leider kann ich die Schaltung im Moment nicht testen, da beim unglücklichen Abrutschen der Messspitze einer der 10mF Caps seine geballte Ladung auf einmal in die Leiterplatte gebrannt hat und mir jetzt wohl der Komparator-IC oder einer der Treibertransistoren abgeraucht ist, das muss ich erst ersetzen. Seither leuchtet und flackert die "Bereit" LED jedenfalls nicht mehr und auffällig viele Knoten sind einfach 0V..

Vielen Dank im Voraus,
Florian

PS: Falsche Polung der Transistoren, Leiterbahnenshorts etc. habe ich schon überprüft.


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#2 von RainerK , 20.05.2014 07:38

Hallo Florian,

bei der Fehlersuche kann ich Dir nicht weiterhelfen.
Nur ein paar Anmerkungen zu dem Booster allgemein.

Die übliche Bezeichnung Deines "Troeps-Boosters" ist "Lüssi-Booster".
Der Digital-Eingang und die Kurzschluss-Rückmeldung sind für den Märklin-Booster-Bus ausgelegt.
Deshalb sind die Schwellwerte der Komperatoren auf +2,5V (Hälfte der 5V-Spannung) gelegt.
Das ist für die Ansteuerung aus einer RS232-Schnittstelle nicht gerade ideal, insbesondere dann,
wenn die Signalspannung gering ist, was bei manchen USB-Adaptern und Laptops vorkommt.

Zu Deinen Fragen:
Der C9 bewirkt mit seinem "großen" Wert die Zeit nach der ein Kurzschluss wirkt bzw. der Booster wieder einschaltet.
Die Steuerung erfolgt durch die Erkennung der negativen Anteile der Gleisspannung über D6 und Komperator Q3 (1,2,3).
Dazu wird dann das Digitalsignals am Komperator Q3 (5,6,7) gesperrt, indem die über R19 u. D3 zugeführte Plusspannung
an dessen Openkollektorausgang über R20 reduziert wird.
Die eigentliche Aufgabe der D3-D6 ist die Entkopplung von jeweils entgegenwirkenden Spannungswerten an den zusammengeschalteten Punkten.

Das alles hilft nicht unbedingt bei der Fehlersuche, beantwortet aber vielleicht ein paar Deiner anderen Fragen zur Funktion.

Für die Beseitigung des "Mess-Schadens" und die weitere Fehlersuche wünsche ich Dir viel Erfolg.

Es grüßt RainerK


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RE: Problem mit Troeps-Booster

#3 von suffix ( gelöscht ) , 20.05.2014 13:21

Hallo Rainer,

erstmal vielen Dank für deine Antwort, insbesondere der Teil zur Kurzschlusserkennung hilft mir sehr weiter.

Hast du irgendwo eine Dokumentation zum Märklin-Booster Bus? Ich habe über über die genauen Signale, Schwellerte, ob symmetrisch oder unipolar etc. schlicht nichts dazu finden können (DrKönig etc.).
Für die Ansteuerung über RS232 verwende ich noch folgenden Adapterschaltung:

http://vogt-it.com/OpenSource/DDL/show.p...img=RS-6015.gif

Allerdings sollte dies das von dir erwähnte Problem mit zu niedrigen Signalpegeln durch die 4k7 Widerstände eher verschlimmern als verbessern.. Meine serielle Schnittstelle (eine PCI-Adapterkarte) arbeitet mit +/- 5.6V (ca.)

Allerdings glaube ich momentan dass meine Probleme allesamt gelöst werden, indem ich die defekten BC's austausche.. T7 und T3 sind definitiv dahin, beim Rest muss ich heute abend mal schauen. Ich hoffe bloss dass die Darlingtons okay sind, die sind teuer und ausserdem habe ich keinen Ersatz hier. Die Entladung des Monster-Elkos war so heftig dass an der entsprechenden Stelle ein Halbkreis aus der Massefläche in der Grösse der Messspitze herausgebrannt wurde

PS: Du bist aber nicht der Autor des Lüssi-Boosters? Der heisst nämlich auch Rainer, aber eben Lüssi und nicht K.


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#4 von RainerK , 21.05.2014 08:09

Hallo Florian,

die Adapterschaltung ist prinzipiell die Anpassung an den Märklin-Boosterbus,
den auch die Booster 6015 / 6017 verwenden, der im Bereich von 0 bis +5 V arbeitet.
Die Zener-Diode begrenzt das Digitalsignal auf 5,1V. Außerdem unterdrücken beide Dioden
negative Spannungen am Bus. Die Differenzen werden in den Widerständen vernichtet.
Die Widerstandswerte in dem Adapter sind vermutlich für den möglichen gesamten
Spannungsbereich an einem RS232-Port ausgelegt, der ja bis zu +/-15V gehen kann.

Wenn es nach Instandsetzung Deines Boosters noch Probleme mit Deinen 5,6V gibt,
könntest Du die Widerstände z.B. mal bis auf 1 kΩ reduzieren.

Laut Kontaktdaten in der oben verlinkten PDF-Datei ist Rainer Lüssi in CH beheimatet.
Mein Wohnort liegt in D zwischen BO u. W. (siehe pers. Daten)
Damit ist die Identitäts-Frage wohl geklärt

Es grüßt RainerK


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RE: Problem mit Troeps-Booster

#5 von suffix ( gelöscht ) , 22.05.2014 18:19

Zitat von RainerK
Hallo Florian,

die Adapterschaltung ist prinzipiell die Anpassung an den Märklin-Boosterbus,
den auch die Booster 6015 / 6017 verwenden, der im Bereich von 0 bis +5 V arbeitet.
Die Zener-Diode begrenzt das Digitalsignal auf 5,1V. Außerdem unterdrücken beide Dioden
negative Spannungen am Bus. Die Differenzen werden in den Widerständen vernichtet.
Die Widerstandswerte in dem Adapter sind vermutlich für den möglichen gesamten
Spannungsbereich an einem RS232-Port ausgelegt, der ja bis zu +/-15V gehen kann.

Wenn es nach Instandsetzung Deines Boosters noch Probleme mit Deinen 5,6V gibt,
könntest Du die Widerstände z.B. mal bis auf 1 kΩ reduzieren.


Das hatte ich in etwas bereits so verstanden - danke für die Klarstellung.
Anscheinend scheinen die Widerstände okay zu sein, auch für meine Level (s.u.)

Zitat von RainerK

Laut Kontaktdaten in der oben verlinkten PDF-Datei ist Rainer Lüssi in CH beheimatet.
Mein Wohnort liegt in D zwischen BO u. W. (siehe pers. Daten)
Damit ist die Identitäts-Frage wohl geklärt

Es grüßt RainerK



alles klar

Ich habe mittlerweile die ganze Treiberstufe (also alle T's) und sicherheitshalber den Komparator ausgetauscht.
Jetzt habe ich wieder dasselbe Verhalten wie vor dem Messunfall..

Allerdings habe ich einiges Interessantes herausgefunden. Mir fehlt allerdings gerade die Zeit das zu schreiben, werde das heute abend oder morgen machen.


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#6 von suffix ( gelöscht ) , 23.05.2014 01:24

So jetzt *Trommelwirbel*

wie bereits gesagt, sobald ich die Digitalspannung am PC einschalte, wird der Darlington welcher die positive Spannung an den Bus legen soll innerhalb ca. 1min sehr heiss. So heiss dass man sich die Finger verbrennt. Also eigentlich altbekanntes Problem.

ABER:
Ich habe einfach mal den Digital-Ausgang gemessen (bevor der Darlington anfängt zu stinken ) und taada, mit meinem Fluke-TrueRMS Multimeter messe ich 18V AC effektiv und etwa 4.9kHz als Frequenz - das entspricht doch ziemlich genau der Dauer einer 0/1/Trit im Märklin-MMC-Bus? Soweit so gut, es wird noch besser.

Wenn ich den RS232 "emuliere", indem ich einfach den RS232-Stecker rausziehe und den Daten-Pin und den Spannung-An-Pin jeweils mit entweder 0V oder 5V beaufschlage (negative Spannungen würden ja eh weggeschnitten werden..), verhält sich die Schaltung auch wie erwartet, also:

Spannung-An 0V und Daten 0V oder 5V: Ausgang (fast) 0V, momentan messe ich etwa 4.5V DC, habe aber noch nicht probiert wie belastbar die sind, im Idealfall würden sie bei jeder Last die etwas höher ist als der Eingangswiderstand eines Multimeters zusammenbrechen. Aber schon mal nicht schlecht.
BE-Spannungen beider Darlingtons etwa 6-10 mV, alles okay, niemand steuert durch.

Spannung-An 5V, Daten 0V: Ausgang -25V, Spannung-An 5V, Daten 5V: Ausgang +25V. Bueno.

Der Unfall passiert also definitiv beim Betrieb mit dem PC. Das komische ist, dass auch nach Abschalten der Digitalspannung am PC zwar Daten und Spannung-An auf -5.6V gehen, der Digital-Ausgang allerdings auf -25V bleibt! Das bekomme ich erst weg, wenn ich den RS232 Stecker kurz aus und dann wieder einstecke : :
Fällt jemandem hierzu spontan was ein? Ansonsten versuche ich mal den Tipp von RainerK und mache die 4k7-Widerstände am RS232 kleiner.
Für mich sieht es immer noch so aus, als wäre der -25V Darlington irgendwie daueraktiv, bleibt "kleben", wie auch immer, und der +25V Darlington versucht dagegen anzukämpfen. Interessant zu bemerken ist evtl. noch dass sowohl Basis als auch Emitter von T7 auf 0V liegen, was bedeutet dass der Spannungsteiler aus R3 und R4 zu schwach ist, um die 2.5V zu halten..

Interessant wäre natürlich zu sehen, was genau auf dem Digital-Bus vor sich geht. Leider habe ich kein Oszi hier, und da wo ich Zugang zu Oszis habe gibt es keine PCs mit RS232 Ausgang. Eigentlich habe ich auf der Booster-Platine extra einen USB-RS232 Konverter inklusive Pegelwandler vorgesehen, leider kann der DDW-Server den zugehörigen virtuellen COM-Port nicht öffnen. Deswegen muss ich wohl den Autor des DDW-Servers kontaktieren, ist beim momentanen "Problemstand" wohl sowieso der bessere Weg.
Was ich noch gemacht habe, ist eine normale Diode an den Digitalausgang gehängt, einmal in jede Richtung und dann zwischen Masse und der offenen Seite der Diode gemessen (um zu überprüfen ob ob überhaupt beide Spannungspegel geschaltet werden). Dies ist wohl der Fall, wobei der positive Pegel etwa 1V (betragsmässig) tiefer ist, was meine Vermutung ein bisschen bestätigt.


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#7 von suffix ( gelöscht ) , 28.05.2014 23:39

Okay, ich habe es geschafft den USB/RS232-Wandler zum Laufen zu bringen. Konnte das Ganze also mit dem Oszi ausmessen. Leider hat DDW wohl Timing-Probleme mit dem Wandler, sodass das Ganze jetzt zu langsam läuft, ein Puls ist 4-mal so lang wie er sein sollte (ca. 100us statt 26us).

Hier 2 Oszi-Diagramme vom Digital-Ausgang: (die Zeitachse ist immer in ms)




Das Timing-Problem muss ich wohl mit den DDW-Autoren klären. Allerdings werden die Darlingtons immer noch heiss, jetzt aber nicht mehr so schnell. Das brachte mich auf die Idee, dass das Problem mit der Busgeschwindigkeit zusammenhängt und beim Umschalten der Darlingtons für einen kurzen Moment beide leiten, daher habe ich mal die Basis-Spannungen von beiden gemessen:



Ich habe noch nie eine solche Verstärkerstufe gebaut; kann jemand mit entsprechender Erfahrung sich das mal angucken und sagen ob da was "unnormal" dran ist? Für mich sieht es eben genau beim Umschalten so aus, als würden beide leiten. Ebenfalls habe ich in der Digitalspannung bei jedem Schaltvorgang diese unschönen Überschwinger drin, die auf der Projektseite des Boosters nicht drin sind. Ich vermute stark dass das zusammenhängt. Sind die Flanken der Schaltspannung evtl. zu steil? Dann könnte ich da mal einen RC-Tiefpass dran hängen..


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#8 von MasterGollom , 31.05.2014 11:36

Hallo,

Mal ne kurze doofe Frage. Du hast schon die beiden Darlingtons und den Brückengleichrichter mit einem Kühler versehen? Ohne Kühler ist es normal dass einer der beiden Darlingtons stirbt (hatte ich auch zu Anfang)


liebe Grüße
Yannick


 
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#9 von suffix ( gelöscht ) , 02.06.2014 15:02

Ja, Gleichrichter und Darlingtons sind hiermit gekühlt:
http://www.digikey.ch/product-search/de?...1&formaction=on

Allerdings nur gegen den Kühlkörper gedrückt, liegen nicht überall plan auf und für eine bessere Befestigung hatte ich momentan noch keine Zeit. Nehme ich die Darlingtons vom Kühlkörper weg, werden sie allerdings noch schneller heiss, am Kühlkörper angelegt wird selbst der grosse Kühlkörper nach kurzer Zeit handwarm - und das alles im Leerlauf, ist das wirklich normal? Haben die Darlingtons so hohe Schaltverluste?

Schau dir bitte nochmal meine Oszillogramme der Ausgangsspannung an, ich finde diese Überschwinger beim Umschalten komisch; wie gesagt auf der Projektseite des Boosters sind die nicht vorhanden..


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#10 von MasterGollom , 06.06.2014 13:20

Hi suffix,

Zu den Überschwingern fallen mir auf Anhieb nur die Kondensatoren C1, C2 ein. Welchen Booster hast du denn gebaut (4A, 6A, 8A)? Hast du die Drosseln selbst gewickelt oder Sie bei Herrn Lüssi bestellt? Wieviel Watt Drahtwiderstände hast du drin?
Meine Kühler werden auch handwarm, aber erst wenn sie ein Signal von der Zentrale bekommen (auch beim idle-Signal).

Ich hatte damals das Problem dass 10 Sekunden nach dem Einschalten der Booster angefangen hat zu riechen....bis ich dann feststelle dass der Typ im Elektronikladen mir anstatt von einem 120kOhm Widerstand, mir einen 120Ohm Widerstand gegeben hatt Natürlich hab ich die Farbcodes auch nicht vor dem Einbau durchgecheckt


liebe Grüße
Yannick


 
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#11 von suffix ( gelöscht ) , 10.06.2014 13:11

Zitat von MasterGollom
Hi suffix,

Zu den Überschwingern fallen mir auf Anhieb nur die Kondensatoren C1, C2 ein. Welchen Booster hast du denn gebaut (4A, 6A, 8A)? Hast du die Drosseln selbst gewickelt oder Sie bei Herrn Lüssi bestellt? Wieviel Watt Drahtwiderstände hast du drin?


Mir ehrlich gesagt auch. C1,C2 sind 10mF, die Drosseln sind die hier: http://www.digikey.ch/product-search/de?...rds=732-1419-ND
Damit hätte ich eine 5A-Variante gebaut..
Widerstände: http://www.digikey.ch/product-search/de?...0&formaction=on
also 0.1Ohm, 5Watt.

Wurzel(LC) sind irgendwas im Bereich 200-300Hz, also unkritisch. Ich müsste allerdings mal den ganzen RLC-Kreis berechnen und schauen was da für Zeitkonstanten, zusammen mit dem Ron des Darlingtons rauskommen. Dann hätte ich den Grund für die Überschwinger gefunden. Ich habe die Drosseln ehrlich gesagt nach Geühl gewählt, da ich nur die Strombelastbarkeit, nirgendwo aber den Induktivitätswert gefunden habe.

Zitat von MasterGollom

Meine Kühler werden auch handwarm, aber erst wenn sie ein Signal von der Zentrale bekommen (auch beim idle-Signal).


Gleiches Verhalten hier bei mir. Ich werde die Darlingtons mal vernünftig an den Kühlkörper montieren und schauen wie warm der nach so 30min im Leerlauf ist, wahrscheinlich ist das wirklich das Normalverhalten, wobei ich immer noch nicht begreife wieso bei mir nur einer der Darlingtons heiss wird..

Zitat von MasterGollom

Ich hatte damals das Problem dass 10 Sekunden nach dem Einschalten der Booster angefangen hat zu riechen....bis ich dann feststelle dass der Typ im Elektronikladen mir anstatt von einem 120kOhm Widerstand, mir einen 120Ohm Widerstand gegeben hatt Natürlich hab ich die Farbcodes auch nicht vor dem Einbau durchgecheckt



Naja sowas ist sehr doof, ich habe alles von Digikey und hoffe mal dass denen keine solche Fehler unterlaufen.. Bis auf das Wärmeproblem fuktioniert der Booster mittlerweile eigentlich gut, lediglich das Sperren der Darlingtons bei Kurzschluss habe ich mich noch nicht getraut auszuprobieren


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#12 von MasterGollom , 10.06.2014 13:34

Schönen, viel zu heissen Mittag

Kondensatoren müssten passen. Meine Drosseln haben 26 Windungen, kannst ja mal bei dir nachzählen, aber auf den ersten Blick müsste alles passen.

Nur eins wär noch, was eventuel eine Rolle spielen könnte, hast du die Platine selbst geätzt bzw. das Layout selbst erstellt?

Lg
Yannick


liebe Grüße
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#13 von suffix ( gelöscht ) , 11.06.2014 22:02

Zitat von MasterGollom
Schönen, viel zu heissen Mittag

Kondensatoren müssten passen. Meine Drosseln haben 26 Windungen, kannst ja mal bei dir nachzählen, aber auf den ersten Blick müsste alles passen.

Nur eins wär noch, was eventuel eine Rolle spielen könnte, hast du die Platine selbst geätzt bzw. das Layout selbst erstellt?

Lg
Yannick



.. darum schreibe ich abends Meine haben 22.. Aber für die tatsächliche Induktivität sind ja noch ein paar andere Parameter entscheidend, denke aber auch dass ich da nicht entscheidend weit weg bin.

Layout ist selbst erstellt und gefräst, bin mir allerdings relativ sicher dass da kein Fehler drin ist, vor allem die Endstufe habe ich zig-mal kontrolliert..


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#14 von MasterGollom , 11.06.2014 22:09

jetzt wirds ja wieder etwas ersträglicher...

Wie schauts denn mit der Leiterbahndicke (sagt nach das so?) aus bzw. der Abstand zwischen den Leiterbahnen? Dies kann auch, muss aber keine Rolle spielen, die zu den Überschwingern führt.


liebe Grüße
Yannick


 
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#15 von suffix ( gelöscht ) , 17.06.2014 01:11

Zitat von MasterGollom
jetzt wirds ja wieder etwas ersträglicher...

Wie schauts denn mit der Leiterbahndicke (sagt nach das so?) aus bzw. der Abstand zwischen den Leiterbahnen? Dies kann auch, muss aber keine Rolle spielen, die zu den Überschwingern führt.



Die Dicke ist bei allen "stromführenden" Leiterbahnen 5mm bei 35u Kupferlage, alle anderen sind zwischen 0.2 und 0.5mm. Den Abstand habe ich mit 0.2mm etwas klein gewählt. Meinst du dass das wirklich einen Einfluss hat?


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#16 von MasterGollom , 17.06.2014 07:23

Morgen,

0,2mm und 0,5mm ist ein bisschen arg dünn, und ein Abstand von 0,2mm ist schon sehr sehr gering. Wenn ich eine Leiterplatte ätze hab ich Leiterbahnen von Minimum 1,6mm - 1,8mm und einen Abstand von Mindestens 1mm. Ich würd das ändern, in der Computer Industrie spricht man von symetrischen und asymetrischen Layouts, um Überschwinger auf solch dünnen Leiterbahnen mit geringem Abstand zu verhindern werden die Leiterbahnen symetrisch auf der Platinen verteilt, welche Leiterbahnen jetzt wohin kommen sollen ist aber eine Technik für sich

Also ich an deiner Stelle würde eine neue Platine mit Überarbeitetem Layout herstellen und es dann nochmal versuchen, dann hast du wenigstens die Gewissheit dass die Grundhardware in Ordnung ist.


liebe Grüße
Yannick


 
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#17 von suffix ( gelöscht ) , 17.06.2014 20:18

Naja mit einem Abstand von 1mm und 1.6mm Abstand wird ja jede Schaltung mehr oder weniger riesig?? Auf den allermeisten Leiterbahnen sind ja keine nenneswerte Ströme unterwegs die solch dicke Breiten rechtfertigen würden. Ich habe schon ein paar PCBs designt (die allerdings mit 4 Lagen professionell gefertigt wurden) auf denen Signale im MHz-Bereich unterwegs sind, mit FPAG/DSP/uC, allem was dazu gehört - die funktionieren mit 0.2/0.2 alle hervorragend.

Was meinst du mit symmetrischem Layout? Davon habe ich noch nie was gehört. Ich kenne controlled impedance Design, für single-ended und differential pair, bisher bin ich jedoch davon ausgegangen dass solche Techniken für Signale im unteren kHz-Bereich keine Rolle spielen. Jeder Strom braucht natürlich noch einen return path, aber der sollte durch meine grossen Ground-Planes oben und unten eigentlich gewährleistet sein.

Letztendlich gehts doch bei diesen Überschwingern die vom Layout herrühren um parasitäre Kapazitäten, Induktivitäten (und Widerstände) die sich zwischen den einzelnen Leiterbahnen/Planes etc. bilden - und wie gesagt bei diesen niedrigen Geschwindigkeiten sollte die meiner Meinung nach keine Rolle spielen, oder überseh ich was??


suffix

RE: Problem mit Troeps-Booster

#18 von MasterGollom , 24.06.2014 10:32

Hi,

Sorry, dass ich erst so spät antworte.

Mit symetrisch meine ich, dass man keine rechtwinkligen Knicke machen soll, sondern 45° Knicke, um eben fehlerhafte Signale durch Überschwinger zu verhindern.

Zitat
Auf den allermeisten Leiterbahnen sind ja keine nenneswerte Ströme unterwegs die solch dicke Breiten rechtfertigen würden



Das stimmt, aber auf den wichtigen Bahnen 18V/4A (beim kleinsten Booster) hast du schon eine Gewisse Leistung (je nach Lok hast du schon gut und gerne fast 1A anliegen), dem entsprechend würd ich jedenfalls diese Bahnen vergrössern bzw. den Abstand. Ebenfalls können auch industriel gefertigte Platinen eine Macke haben.

Hast du schon direkt hinter der Spule oder hinter dem Kondensator mit dem Oszillo gemessen ob dort bereits das Problem auftritt?


liebe Grüße
Yannick


 
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#19 von Rainer Lüssi , 24.06.2014 12:06

Hallo Florian

Bitte überprüfe den Wert von C6.

Gruss
Rainer

PS: welches Protokoll verwendest Du?


Neue H0 Anlage im Aufbau mit K- und C-Gleis sowie Weichenumbauten von Zweileiter auf Mittelleiter.
CS2 4.2.13(14) MM, mfx und DCC mit eigenen Boostern. MS2, CU 6021 mit Connect6021. PC mit iTrain.
CS3 Testbetrieb.
Spur Z voll digital mit ESU ECoS (SLX und DCC).


 
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Gleise C- und K-Gleise
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Steuerung CS2, CS3
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RE: Problem mit Troeps-Booster

#20 von suffix ( gelöscht ) , 24.06.2014 13:21

Zitat von MasterGollom
Hi,

Sorry, dass ich erst so spät antworte.

Mit symetrisch meine ich, dass man keine rechtwinkligen Knicke machen soll, sondern 45° Knicke, um eben fehlerhafte Signale durch Überschwinger zu verhindern.

Zitat
Auf den allermeisten Leiterbahnen sind ja keine nenneswerte Ströme unterwegs die solch dicke Breiten rechtfertigen würden



Das stimmt, aber auf den wichtigen Bahnen 18V/4A (beim kleinsten Booster) hast du schon eine Gewisse Leistung (je nach Lok hast du schon gut und gerne fast 1A anliegen), dem entsprechend würd ich jedenfalls diese Bahnen vergrössern bzw. den Abstand. Ebenfalls können auch industriel gefertigte Platinen eine Macke haben.

Hast du schon direkt hinter der Spule oder hinter dem Kondensator mit dem Oszillo gemessen ob dort bereits das Problem auftritt?





Gar kein Problem - 90 Grad Winkel mache ich grundsätzlich nicht, ist auch so als Design Rule hinterlegt.

Die Leiterbahnen auf denen effektiv der Bahnstrom unterwegs ist sind entweder 3 oder sogar 5mm breit, und wie gesagt bisher habe ich den Booster praktisch nur im Leerlauf getestet. Aber ich werde mit meinen nächsten (industriellen) PCBs den Booster mit auf den Nutzen packen und die Abstände vergrössern. Einige Baugruppen können mittlerweile auch ganz weg.

Direkt hinter L/C habe ich leider nicht gemessen und momentan bin ich im Urlaub - aber ich werde dran denken.

Zitat von Rainer Lüssi

Hallo Florian

Bitte überprüfe den Wert von C6.

Gruss
Rainer

PS: welches Protokoll verwendest Du?



Hallo Rainer - vielen Dank dass du dich hier meldest!

C6 könnte eine heisse Spur sein - die 4.7nF habe ich ausversehen eine SMD Grösse zu klein bestellt wieso sie kaum auf die Pads passen - werde das gegen die richtige Bauform (und natürlich Wert) austauschen und mich dann wieder hier melden, sobald ich zurück aus dem Urlaub bin (in etwa einer Woche).

Protokoll ist (neues) MMC, momentan von einem MBS4 (http://www.jss-elektronik.de/epages/6113...Products/MBS400)

Vorher habe ich zum einen direkt ein RS232-Signal (über Dioden/Adapterschaltung) und zum anderen das Signal aus einem FT232 getestet. Alles erzeugt von einem DDW SRCP-Server. Wie ich mittlerweile weiss, kann ich den FT232 für diesen Zweck nicht benutzen.
Die Symptome sind auch immer gleich, im Prinzip funktioniert der Booster, nur wird immer einer der Darlingtons bereits nach kurzer Zeit sehr heiss während der andere komplett kalt bleibt???

Gruß,
Florian


suffix

   


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