RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#1 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 07.01.2015 02:36

Hallo Zusammen!

Zunächst noch ein frohes neues Jahr in die Runde und weiterhin viel Spaß mit unserem Hobby!

Da ich gerne im Bereich der Anlagenplanung mehr dazulernen möchte, habe ich eine grundsätzliche Frage an die erfahrenen Planer hier im Forum. Dabei geht es mir hier nicht um einen konkreten Plan speziell abgestimmt auf meine Anlage sondern um die grundsätzliche herangehensweise.

Wie geht ihr also an die Planung der Streckenverläufe heran?

Zur Verdeutlichung meiner Frage, worum es mir geht:
Ich bin bei der Planung meiner Anlage dieses Thema immer so angegangen, daß ich versucht habe einen linearen Streckenverlauf zu bekommen, also quasi die Darstellung eines gewissen Streckenabschnittes.
Also ein Verlauf etwa wie folgt:
Ausfahrt aus dem BHF;
vorbei an einem BW oder einer Industrieanlage;
Beginn und Verlauf einer Steigungsstrecke;
ÜberQuerung eines Viaduktes;
Einfahrt in einen Tunnel und Abfahrt Via Wendel etc. zum Schattenbahnhof.

Schwierig sind dabei natürlich die im Regelfall vorhandenen beengten Verhältnisse. Selbst bei einem Fahrweg von 6-8 m auf der Steigungsstrecke ist die erzielbare Höhendifferenz ja beschränkt.

Bei der Einbeziehung eines Tunnels bei der linearen Gestaltung würde ich hier folgerichtig dann so vor gehen:
Einfahrt z.b. auf der Ostseite eines Berges, Ausfahrt auf der Westseite. Zur Verlängerung des Fahrweges und damit ein Zug auch vor dem Wiedererscheinen komplett im Tunnel verschwinden kann, würde ich hier dann einen 360°-Kreis in den Berg verlegen.

Das ergebe natürlich einen klaren Verlauf, ohne jegliche Überraschungen, würde ja aber der Realität einer Bahnstrecke entsprechen.

Andererseits lese ich auch in verschiedenen Beiträgen die Empfehlung, daß Züge nach dem Verschwinden für den Betreiber/Beobachter an einer unerwarteten Stelle wieder erscheinen sollten, um das Interesse auch längerfristig aufrecht zu erhalten.

Hierfür muß dann wohl der lineare und damit klare und vorhersehbare Gesamtverlauf der Strecke aufgelöst werden und diese dann eher als Einzelszenen dargestellt werden?
Bezogen auf obiges Beispiel also etwa:
Szene 1:
Ausfahrt aus dem BHF;
vorbei an einem BW oder einer Industrieanlage;
Beginn einer Steigungsstrecke;
Einfahrt in einen verdeckten Bereich.

Szene 2:
Erscheinen des Zuges auf einer Hochebene an einer anderen Stelle der Anlage, aber eben nicht dem vorhergedachten und erwarteten Verlauf entsprechend.
Viadut;
Einfahrt in einen Tunnel und Abfahrt Via Wendel etc. zum Schattenbahnhof.

Ich hoffe es ist verständlich geworden, auf was ich hinaus will. Möglich ist sicher beides, aber was bewährt sich langfristig?

VG Michael
PS: Habe den Titel des Themas geändert damit die Diskussion nicht in Richtung "Was ist richtig oder Falsch" läuft. Beides ist zielführend. Mich interessiert hier, welche Erfarungen ihr gemacht habt. Das die jeweilige Idee dann in die Gleisgeometrie umgesetzt werden muß (ob mit Bleistift, Zirkel und Lineal oder Gleisplanprogramm) ist dann natürlich klar.


MS_Dampfbahn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#2 von WTKruemel , 07.01.2015 08:54

Hallo Michael,

es gibt in diesem Forum den offensichtlich bei Einsteigern absolut unbeliebten Fragebogen für die Planungshilfe. Unbeliebt offensichtlich deshalb, weil man sich (und den anderen Forumsteilnehmern) die gestellten Fragen nur nach reiflicher und gründlicher Überlegung beantworten kann. Das macht Arbeit und tut wohl sehr weh, weshalb es leider meistens unterbleibt. Vielleicht auch, weil man sehr schnell erkennt, daß das, was man vorhat selbst bei Anwendung von Zauberkünsten nicht realisierbar ist.

Beim Lesen deines Textes habe ich nur noch darauf gewartet, ob du jetzt schreibst, daß du die Windrichtung für den Flugrost auf den Kleineisen und Schienen auch mal, ganz überraschend für den Betrachter aus einer ganz anderen Richtung blasen lassen möchtest.

Die von mir bevorzugte Vorgehensweise ist etwa wie folgt:

    - Welcher Raum steht zur Verfügung und wie lange soll die Bauzeit (wenige Wochen oder evtl. Jahrzehnt) sein bzw. wie groß ist das verfügbare Budget (einmalig für Kauf, fortlaufend für Betrieb, ggf. z.B. Raummiete, etc.)?
    Meine Idealvorstellung sind min. die Münchner Olympiahalle und 10 Mio EUR (da geht alles), besser noch MiWuLa hoch 10.

    - Was will ich? [list]+ Alleine oder mit mehreren spielen, beim Fahren der (vorzugsweise längsten) Züge zuschauen, rangieren, realer Betrieb incl. der erforderlichen Funktioner
    + nur eine oder mehrere Epoche(n), z.B. gibt es für Deutschland I - VI),
    + Free Lance (sprich frei erfunden) oder Nachbildung einer oder mehrerer realen Gegebenheit(en)


- Was davon ist dann realistisch umsetzbar?
Immer wieder gern uneinsichtig und unverstanden probiert werden die zwei- und nochmehrgleisigen Hauptstrecken für ICEs auf 1 m x 1 m in H0.

- Welcher Maßstab und welche Technik (2L, 3L) soll verwendet werden?

- dann von der oberen Ebene nach unten
    + Grobe Festlegung einer Streckenführung mit Bereichen für den/die Bahnhof/Bahnhöfe incl. einer sauberen Höhenplanung
    + Verfeinerung der Strecken mit Planung des/der Bahnhofes/Bahnhöfe
    + Wo müssen Tunnels, Unterführungen, Brücken vorgesehen werden
    + Wo können Tunnels, Unterführungen, Brücken vorgesehen werden


- Einplanen von BWs, Anliegern, Industrie etc.-[/list]

Während dieses Prozesses kann man auch mal das eine oder andere im Hinterkopf haben, daß heißt wenn ich z.B. unbedingt eine ganz bestimmte Brücke (z.B. Müngstener Brücke oder Bietschtalbrücke) haben möchte, dann kostet das leicht den Platz eines ordentlichen Durchgangsbahnhofes.

Viele Grüße

Manfred

P.s.: Ich weiß, daß man das alles auch ganz anders machen kann!


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#3 von Spockie ( gelöscht ) , 07.01.2015 10:01

Servus

Richtig oder falsch gibts da nicht!!!
Langfristig wird sich das bewähren, was dir am besten gefällt.
Denn es ist und bleibt deine Anlage.
Ob linear oder unerwartet, jeder Modellbahner hat da seine eigenen Vorstellungen.

Mir persönlich ist es relativ wurscht, wo die Züge wieder auftauchen.
Hauptsache das Gesamtbild der ganzen Anlage passt (z.B. nicht zuviel Gleise, stimmige Landschaft usw.).


Spockie

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#4 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 07.01.2015 11:41

Hallo Spockie!

Danke für Deine Rückmeldung. Das beide Ansätze ja gehen und zum Ziel führen, habe ich ja selber geschrieben. In soweit ist ja klar, daß es hier kein "richtig" oder "falsch" gibt. Das gibt es meines erachtens in unserem Hobby sowieso nicht, egal in welchem Bereich. Selbst die Verwendung einer Preßspanplatte als Unterbau ist möglich, wenn der Anlagenbauer damit zufrieden ist und zum Ziel kommt. Aber es gibt eben wie sich in der Praxis vieler Bauer gezeigt hat bessere Alternativen. Und so könnte es dann ja auch bei der Konzeptionierung der Strecken sein. Dieser Frage galt eigentlich mein Interesse.

@Manfred: Auch Dir Danke für den "SEHR NÜTZLICHEN HINWEIS", den man sicher nicht oft genug geben kann! Allerdings hast du offensichtlich meinen Beitrag nicht gelesen, also setzen, Note 6.

Ich bin der Meinung, daß ich ganz deutlich geschrieben habe, daß meine Frage sich nicht an meiner konkreten Anlagenplanung orientiert oder um es noch deutlicher zu sagen: es geht nicht um meine Anlage sondern ich wollte das prinzipiell wissen.

Insofern: was soll ich hier mit dem Fragebogen?

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#5 von Spockie ( gelöscht ) , 07.01.2015 12:35

Servus

Das kann man eben nicht so pauschal beantworten, es ist ja von Anlage zu Anlage verschieden.
Also erstmal muss genug Platz für eine Strecke da sein, und der Erbauer der Anlage muss auch Strecke mögen.
Manch einer mag ja auch nur Bahnhöfe oder Industriegebiet oder Hafen usw..

Meinereiner hat gerne eingleisige Strecken, egal ob Hauptbahn oder Nebenbahn, und eben viel Landschaft drumherum. Sanfte Radien mit Flexgleisen sind schön, es darf aber auch Geraden geben. Nur Kurven werden mit der Zeit auch fad. Und ich würde nicht zuviele Tunnel einplanen, sonst siehts aus wie ein Schweizer Käse. Ausser das Thema der Anlage heisst "Bahn fährt durchs Gebirge" oder so ähnlich, dann ist das kein Problem. Tunnel kann man ja relativ einfach durch Einschnitte, Bäume und Sträucher, Gebäude, Brücken usw. verbergen. Zuviele Brücken sind auch manchmal eine Überladung, aber auch da gibts Liebhaber.

Du hast ja auch den Wendel im Berg erwähnt. Eine schöne optische Illusion, die schon seit den 60ern bekannt ist (Stichwort Pit Peg). Oder eine Strasse bwz. Strecke nach einer Kurve hinter einem Hügel verschwinden lassen. Mit einem passenden Hintergrund kann so eine gewisse "Weite" simuliert werden, und schon wieder ein sichtbares Tunnelportal weniger.

- Denk immer daran: Zuerst war die Landschaft da, die Eisenbahn kam erst viel später
- Kehrschleifen verbergen
- Besser eine ADW-Anlage als eine Flächige
- Innenseiten von Kurven immer Richtung Betrachter, Waggons klaffen nicht so auseinander
- Offene Rahmenbauweise ist besser als Plattenbauweise
- Landschaftsplanung schon von Anfang an mit einbeziehen

Nur einige Tips, die aber alle in die Konzeption einer Modellbahn-Anlage einfliessen sollten.

Ich persönlich versuche bei einer Planung immer soviel wie möglich rauszuholen von diesen und anderen Tips. Alles geht aber meistens nie, irgendwo muss immer wieder mal ein Kompromiss herhalten. Sei es wegen Platzmangel, den Wünschen des Erbauers oder anderen Dingen.


Spockie

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#6 von BR 213 ( gelöscht ) , 07.01.2015 12:59

Linearität ich für mich sehr wichtig, da ich mich an einem linearen Vorbild orientiere.

Zitat von MS_Dampfbahn
Andererseits lese ich auch in verschiedenen Beiträgen die Empfehlung, daß Züge nach dem Verschwinden für den Betreiber/Beobachter an einer unerwarteten Stelle wieder erscheinen sollten, um das Interesse auch längerfristig aufrecht zu erhalten.

Diesen Irrglauben hatte ich auch mal, habe ihn aber schnell wieder verworfen.

Zitat von MS_Dampfbahn
Das ergebe natürlich einen klaren Verlauf, ohne jegliche Überraschungen, würde ja aber der Realität einer Bahnstrecke entsprechen.

Auch bei einem klaren Verlauf, kann es genug betriebliche Überraschungen geben, wenn z. B. der Schienenbus liegenbleibt und von einer V100 gezogen wird.

Ich fahre nach einem Fahrplan, meine Loks und Wagen fahren nach einem Umlaufplan und der Güterverkehr wird mit Wagenpapieren abgewickelt. Allein die Bespannung der Züge mit den Loks aus den verschiedenen Umlauftagen ergibt viel Abwechslung, besonders bei Zugkreuzungen. Mal kreuzen zwei rote Loks, mal zwei blau/beige etc. Bei den Wagen ersetze ich den Silberling-Halbgepäckwagen durch einen Umbauwagen oder einen Reisezugwagen in blau/beige oder grün.

Ohne auf die geometrische Grundform einer Anlage einzugehen, reicht mir schon ein ländlicher Kreuzungsbahnhof mit zwei Fiddleyards, welche vom Bahnhof optisch getrennt sind.

Ich setze mich schon mal und hoffe, dass es für eine 6+ reicht.


BR 213

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#7 von HeinMück , 07.01.2015 13:06

Zitat von MS_Dampfbahn

@Manfred: Auch Dir Danke für den "SEHR NÜTZLICHEN HINWEIS", den man sicher nicht oft genug geben kann! Allerdings hast du offensichtlich meinen Beitrag nicht gelesen, also setzen, Note 6.

Ich bin der Meinung, daß ich ganz deutlich geschrieben habe, daß meine Frage sich nicht an meiner konkreten Anlagenplanung orientiert oder um es noch deutlicher zu sagen: es geht nicht um meine Anlage sondern ich wollte das prinzipiell wissen.

Insofern: was soll ich hier mit dem Fragebogen?

VG Michael



Hmmm... merkwürdige Diskussionsführung... :


Gruß aus Holstein von Frank




Gebaut wurde HIER
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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#8 von pfahl_04 ( gelöscht ) , 07.01.2015 14:21

Zitat von MS_Dampfbahn
Andererseits lese ich auch in verschiedenen Beiträgen die Empfehlung, daß Züge nach dem Verschwinden für den Betreiber/Beobachter an einer unerwarteten Stelle wieder erscheinen sollten, um das Interesse auch längerfristig aufrecht zu erhalten...


Jedes Großkind erkennt spätestens nach 2 Runden den Trick, da müssen schon andere Tricks her (gibt es).

Viel wichtiger ist, das es "stimmig" sein muss; und den Rest mit 1/2 gleisig und den (Weichen-)Radien, Zirkel, Bleistift etc wiederhole ich nicht mehr.


pfahl_04

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#9 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 07.01.2015 14:42

Hallo Michael,

bin zwar kein Profi, aber wenn ich dein Anliegen richtig verstehe, geht es dir darum eine lineare Streckenführung zu bewahren, aber die damit einhergehende Vorhersehbarkeit irgendwie aufzulösen.

Natürlich böte sich bevorzugt der verdeckte Bereich an, einmal eine zeitliche Verzögerung (Zug kommt nicht nach einer Sekunde prompt wieder raus) und sogar noch einen Ortswechsel bzw. Richtungsänderung (Zug kommt nicht an pauschal zu erwartender Stelle wieder raus) zu erzielen. Da wo es der Platz zulässt, sollte man von diesen Möglichkeiten durchaus Gebrauch machen, man gewinnt ja immer etwas dabei. Wieviel dieses Etwas ausmacht, und ob es sich vom Aufwand lohnt, hängt natürlich von deinen Gegebenheiten ab.

Ich habe mal eine Kreisbahn gesehen, wo der Zug unten in den Berg reinfuhr und scheinbar auf der anderen Seite jedoch oben(!) wieder rauskam. Und dies nahezu zeitgleich. Es waren natürlich 2 gleiche Züge, die einfach geschickt getaktet ihre Kreise zogen. Dies war so natürlich ein Witz, es zeigte aber, das man mit Verzögerung und verdeckte Ort-/Richtungsänderung durchaus gute Anscheineffekte erzeugen kann. Auch ernst zunehmende.

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#10 von pfahl_04 ( gelöscht ) , 07.01.2015 15:00

Zitat von rainerwahnsinn
Ich habe mal eine Kreisbahn gesehen, wo der Zug unten in den Berg reinfuhr und scheinbar auf der anderen Seite jedoch oben(!) wieder rauskam. Und dies nahezu zeitgleich. Es waren natürlich 2 gleiche Züge, die einfach geschickt getaktet ihre Kreise zogen. Dies war so natürlich ein Witz, es zeigte aber, das man mit Verzögerung und verdeckte Ort-/Richtungsänderung durchaus gute Anscheineffekte erzeugen kann. Auch ernst zunehmende.


witzig für Kinder ja, aber wieviele Sekunden war das wirklich spannend?


pfahl_04

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#11 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 07.01.2015 15:37

Hallo Michael,

Du solltest wieder einmal Deine Bedürfnisse vor jene der sehenden Besucher stellen! Für Dich ist es doch sicher wesentlich interessanter, einen Zug über eine möglichst lange Strecke durchgehend akustisch verfolgen zu können, als wenn dieser alle paar Sekunden (auch akustisch) verschwindet und wo anders wieder auftaucht.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#12 von WTKruemel , 07.01.2015 15:46

Hallo Michael,

ich lasse mich gerne von Analphabeten darauf hinweisen, daß ich nicht lesen kann (selbst meine eigenen Texte nicht). Wahrscheinlich suche ich deshalb immer noch in meiner Antwort die Stelle, bei der ich auf die Planung einer ganz konkreten Anlage eingehe.

Ich wünsche dir deshalb noch viel Spaß (ausschließlich für mich) bei der Planung deiner Anlagen und verspreche dir dich nie mehr zu belästigen

Manfred


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#13 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 07.01.2015 15:47

Hallo Rainer!

Das ist richtig, auf meiner Anlage plane ich meine Streckenführung linear, also als Gesamtszenerie. Das entspricht auch meinem bisherigen "Erfahrungsschatz", der bei mir als Neuling naturgemäß noch sehr klein ist. Daher gerade meine Frage, da es ja durchaus andere Herangehensweisen gibt.

Zu Beginn meiner Planung wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen einen Bahnhof nur teilweise darzustellen um Platz zu sparen, finde diese Idee aber prima, da die betrieblichen Möglichkeiten eines BHF erhalten bleiben trotz platzersparnis. Hier habe ich also schon dazugelernt, wie man das notorische Platzproblem auf einer MoBa etwas "austricksen" kann.

Natürlich versuche ich bei meiner Anlage durch kleine Tricks eine Fahrwegsverlängerung zu erzielen oder - falls es die Platzmöglichkeiten hergeben - will ich an nicht einsehbarer Stelle auch eine Überholmöglichkeit einbauen, um so die Zugreihenfolge verändern zu können. Aber dazu dann mehr in meinem Planungsthread.

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#14 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 07.01.2015 16:12

Zitat von pfahl_04
witzig für Kinder ja, aber wieviele Sekunden war das wirklich spannend?


Also vom Schaueffekt her hat es allen anderen ernsthaften Anlagen voll den Rang abgelaufen. Aber um Choke gehts ja nicht, sondern nur darum, das man doch mehr machen kann als einen Zug nur einfach durch einen Berg rauschen zu lassen. Aber solange Start- und Endpunkt einer Strecke gemeinsam auf einer Anlage abgebildet werden, bleibt eben alles vorhersagbar....

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#15 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 07.01.2015 16:30

Hallo Alexander!

Zitat von DB-IV-Proto87
Hallo Michael,

Du solltest wieder einmal Deine Bedürfnisse vor jene der sehenden Besucher stellen! Für Dich ist es doch sicher wesentlich interessanter, einen Zug über eine möglichst lange Strecke durchgehend akustisch verfolgen zu können, als wenn dieser alle paar Sekunden (auch akustisch) verschwindet und wo anders wieder auftaucht.


Keine Sorge, ich halte natürlich weiterhin an dem von uns erarbeiteten Konzept fest und versuche das Meiste davon auch umzusetzen, wenn mir auch noch einige Stellen Kopfzerbrechen bereiten.

Da aber der Bereich der Planung schon an sich sehr interessant ist, hatte mich das prinzipiell interessiert.

Tut mir natürlich leid, daß es am Anfang dieses Threads zu einer Auseinandersetzung kam. Sicher habe ich da auch etwas bissig reagiert, andererseits fühlte ich mich da auch etwas unfreundlich angegangen, auch beim zweiten durchlesen.

@Manfred: Sollte ich da deinen Beitrag falsch aufgefaßt haben bezüglich Fragebogen... weh tun... Flugrost usw. dann entschuldige ich mich natürlich bei dir, falls du das noch lesen solltest.

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#16 von BernhardI ( gelöscht ) , 07.01.2015 23:33

Hallo Michael,

Zitat von MS_Dampfbahn
Andererseits lese ich auch in verschiedenen Beiträgen die Empfehlung, daß Züge nach dem Verschwinden für den Betreiber/Beobachter an einer unerwarteten Stelle wieder erscheinen sollten, um das Interesse auch längerfristig aufrecht zu erhalten.



Diese Idee war vielleicht in den 1960ern aktuell. Am besten siehst Du Dir Anlagen an, auf Ausstellungen und auf Youtube. Du wirst sehen, daß nicht ein Versteckspiel interessant ist, sondern wenn man Züge auf sinnvollen Fahrten von A nach B beobachten, und als Betreiber/Lokführer möglichst begleiten kann. Die Idee eines möglicht großen Durcheinanders ist wie durchlöcherte Tunnelberge nur noch etwas für Nostalgieanlagen. Längerfristig interessant ist ein echtes Betriebsspiel, nach Fahrplan und vor allem der simulierte Gütertransport mit Fracht- und Wagenkarten.

Also nutze am besten die heutigen, im Vergleich zu früher traumhaften Möglichkeiten, Betrieb auf Anlagen anzusehen. Du wirst bald herausfinden welche Art davon dir gefällt.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#17 von Shoogar , 07.01.2015 23:52

Zitat von BernhardI
Hallo Michael,

Zitat von MS_Dampfbahn
Andererseits lese ich auch in verschiedenen Beiträgen die Empfehlung, daß Züge nach dem Verschwinden für den Betreiber/Beobachter an einer unerwarteten Stelle wieder erscheinen sollten, um das Interesse auch längerfristig aufrecht zu erhalten.



Diese Idee war vielleicht in den 1960ern aktuell. Am besten siehst Du Dir Anlagen an, auf Ausstellungen und auf Youtube. Du wirst sehen, daß nicht ein Versteckspiel interessant ist, sondern wenn man Züge auf sinnvollen Fahrten von A nach B beobachten, und als Betreiber/Lokführer möglichst begleiten kann. Die Idee eines möglicht großen Durcheinanders ist wie durchlöcherte Tunnelberge nur noch etwas für Nostalgieanlagen. Längerfristig interessant ist ein echtes Betriebsspiel, nach Fahrplan und vor allem der simulierte Gütertransport mit Fracht- und Wagenkarten.

Grüße
Bernhard




viele Grüße

Armin


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#18 von minimax13 , 08.01.2015 21:09

Zitat von DB-IV-Proto87
... einen Zug über eine möglichst lange Strecke durchgehend akustisch verfolgen zu können...

Grüße aus Nürnberg,

Alexander



Hallo Alexander, hallo zusammen,

auch das wäre wieder eine interessante Frage: Wie lang sollten Strecken auf der Modelleisenbahn eigentlich sein?

Ich denke mal, wenn der Zug den Bahnhof verläßt, sollte er nicht schon in den nächsten Bahnhof einfahren, wenn die letzten Wagen diesen noch nicht verlassen haben. Würde bestimmt doof aussehen.

Andererseits ist die Frage, ob die Beobachtung eines Zuges auf 20 m wirklich viel interessanter ist als auf 2 m?

Viele Grüße Frank


Neustadt-Burghausen


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#19 von Schwanck , 08.01.2015 22:14

Moin,

meine Anlagen- und Streckenplanung wird an 3 Zielen bzw Grundsätzen ausgerichtet.
1. die Landschaft, denn sie ist immer zuerst da; wobei ich der Form "Flußlauf im Mittelgebirge" gern den Vorzug gebe.
2. 3 m im Umkreis eines Bahnhofs darf keine andere Station sein außer in einer ganz anderen Höhenlage oder jenseits eines Gebirgskammes oder auf der andern Seite des Flußes.
3. Züge fahren nicht im Kreis sondern weg. Zumindest muss es so aussehen!

Die beliebten Spannungselemente wie Brücken, Tunnels oder Dämme und Einschnitte ergeben sich dann praktisch von selbst und müssen nur in ihrer Ausführung (Länge, Höhe usw.) passend sein.
Was dabei herauskommen kann, ist an der Clubanlage des MEC Minden zu sehen.

http://www.mec-minden.de


Tschüss

K.F.


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#20 von BernhardI ( gelöscht ) , 08.01.2015 22:44

Hallo Frank,

Zitat von minimax13
Andererseits ist die Frage, ob die Beobachtung eines Zuges auf 20 m wirklich viel interessanter ist als auf 2 m?



Eindeutig ja. 20 m sind in H0 umgerechnet keine zwei Kilometer. Ein Zug mit umgerechnet 100 km/h braucht eine gute Minute für die Strecke. Zu Fuß würden die Preiserlein weniger als eine halbe Stunde brauchen. Bei nur zwei Metern Abstand, umgerechnet weniger als 200 Meter, könnten beide Bahnhöfe gemeinsame Toiletten nutzen, oder denselben Bahnsteig.

Wir können nicht reale Entfernungen abbilden, aber jeder Meter Strecke hilft. "Gefühlt" zumindest sollte es so weit sein, daß es einen Sinn hat, daß die Bahn fährt. Dabei helfen landschaftliche Gestaltung und offene Anlagenformen, bei denen man nicht Start und Ziel gleichzeitig sehen kann.

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#21 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 08.01.2015 23:49

Hallo zusammen,

abgesehen von der reinen zurückzulegenden Fahrstrecke erscheint mir insbesondere die Notwendigkeit des Mitdrehens mit dem Zug im Raum wichtig, wenn man sich im Inneren einer Anlage mit U-Form befindet. Das funktioniert eben nicht nur beim Betrachten sondern auch bei der akustischen Verfolgung.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#22 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 09.01.2015 00:30

Guten Abend,

bei Kreuzbrück habe ich mich mal an die reale Beobachtbarkeit orientiert. Für gewöhnlich beobachtet man die Bahn ja nicht aus dem Hubschrauber, also mit weitem Überblick, sondern eher mit stark begrenzter Sichtweite. Im günstigem Fall vielleicht 1 km weit (z.B. von einer Brücke aus), dann ist der Zug aber fort. Bei meinem Raum waren 327cm beobachtbare Strecke an einem Stück rauszukitzeln, also knapp 400 Meter real. Den Zug danach auf der Anlage nochmals irgendwo wieder auftauchen zu sehen, erschiene mir eher unglaubwürdig.

Die akustische Verfolgbarkeit dürfte eher noch kürzer ausfallen.

Bei der letzten Mobamesse in Stuttgart konnte man den Zügen bei den Monsteranlagen noch lange nachlaufen, aber was solls? Hat man einmal die Streckengestaltung gesehen verliert sich die Lust da noch ein paar mal nachzulaufen. Sogar mit 10 Meter lange Güterzüge hams da rumdemonstriert (!?).

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#23 von minimax13 , 09.01.2015 09:29

Zitat von rainerwahnsinn

Bei der letzten Mobamesse in Stuttgart konnte man den Zügen bei den Monsteranlagen noch lange nachlaufen, aber was solls? Hat man einmal die Streckengestaltung gesehen verliert sich die Lust da noch ein paar mal nachzulaufen.



Hallo Rainer,

ja genau, das meinte ich.
Klar ist es wichtig, Stationen voneinander zu trennen, um einen besseren optischen Eindruck zu haben. Reale Entfernungen können aber im Modell nicht Ansatzweise nachgebildet werden, wenn man nicht eine Turnhalle zur Verfügung hat.
Da ergibt sich schon mal die Frage, wie lang sollte die Strecke zwischen den Bahnhöfen denn dann mindestens sein?

Optische Trennung der Stationen durch Lage auf einem anderen Anlagenschenkel (L, besser U) oder in der Höhenstufe ist nachvollziehbar und klar.
Fahrzeitverlängernd ist jedoch auch das nicht besonders, wenn man mal in übliche Zimmer passende Schenkellängen annimmt. Da wäre ggf. ein Tunnel mit Aufenthaltsautomatik hilfreicher, wenn man unbedingt exakte Fahrplanzeiten nachstellen möchte. Passende Steuergeräte für SBH mit zeitverzögerter automatischer Ausfahrt sind ja schon auf dem Markt.

Eine Rolle wird wahrscheinlich auch spielen, ob ich selbst als Lokführer eine möglichst lange Strecke befahren möchte, oder auf einer Anlage die jeweiligen Züge in einen Landschaftsausschnitt einfahren, dort behandelt werden und diesen wieder verlassen.
Bei letzterem Anlagentyp reicht ein Bahnhof (oder eine Paradestrecke) zwischen zwei (einer) Tunnelöffnung(en).

Viele Grüße Frank


Neustadt-Burghausen


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RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#24 von BernhardI ( gelöscht ) , 09.01.2015 11:52

Hier muß man womöglich unterscheiden zwischen Beobachten und Betrieb machen/spielen. Auf meiner Heimanlage beobachte ich nicht nur, ich fahre den Zug, beachte Signale, stelle Weichen...

Das wird gewiß nicht langweiliger, wenn die Fahrt 2 Minuten dauert statt 10 Sekunden.

Für interessanten Betrieb ist das aber nicht zwingend, dafür genügt wirklich ein Bahnhof mit Anschlüssen an Zugspeicher. Im Extremfall ganz ohne freie Strecke, wie in Ivo Cordes' Rangierwinkel:
https://shop.vgbahn.info/vgbahn/news/Ran...zial+93_98.html

Grüße
Bernhard


BernhardI

RE: Streckenplanung - welche Herangehensweise?

#25 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 09.01.2015 12:41

Zitat von minimax13
Reale Entfernungen können aber im Modell nicht Ansatzweise nachgebildet werden, .... Da ergibt sich schon mal die Frage, wie lang sollte die Strecke zwischen den Bahnhöfen denn dann mindestens sein?


Hallo Frank,

ich meine, das du die Antwort damit schon selbst geliefert hast: eben weil die Entfernungen im Heimbereich eigentlich nicht abbildbar sind, lässt sich eine Strecke zwischen zwei Bahnhöfen nicht (bzw. nur für Ausnahmefälle noch halbwegs glaubwürdig) darstellen. Also kein Bahnhof-Strecke-Bahnhof. Natürlich wirds ja dennoch gemacht, insbesondere von den Betriebsbahnern, die wären ja stinkesauer wenn man sagen würde: PointToPoint gibs nicht mangels Turnhalle!

Die Lösung "Bahnhof-Strecke-Schattenbahnhof" ist ja daher nicht umsonst so gebräuchlich und funktioniert, da es nur einen Abschnitt der Gesamtstrecke darstellt. Kreuzbrück geht da noch einen Schritt weiter, in dem es nur Strecke (den Landschaftsausschnitt) darstellt, also ganz ohne sichtbaren (üblichen) Bahnhof.

Und hier greift dann auch deine Frage, die Anwort könnte also lauten: die in einem Stück sichtbare Strecke sollte so lang sein, wie Raum und Spurweite dies maximal zu lassen (eben wegen der Einschränkung oben), aber dann auch in den Untergrund verschwinden.

Nun könnten die Kreis- und Spiralbahner (zu Recht) aufbegehren, und Hugo Schwilchs Holzheimerbahn dagegen halten. Aber da gehts ja, wie bei dem Betriebsbahning um Streckenkonzepte mit anderer Zielsetzung. Und dann gibts ja auch noch die Mobas in Form von Dioramen....

Letztens sah ich eine Anlage, wo der Erbauer Wert darauf gelegt hat den verfügbaren Platz erstlinig zugunsten eines gut ausgebautem Bahnhofs (Güter und Personen) zu nutzen. Der lag zwischen zwei Gebirgstunnel, hatte also keine sichtbare Strecke, und das sah verdammt gut aus.

Also eher kein allgemein geltendes Soll, was die Streckenlänge anbelangt. Ansonsten vielleicht die Länge des längsten Zuges plus Loklänge davor/dahinter. Wenn nichts dagegen spricht...

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

   


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