Hallo Stummis,

in den vergangenen Tagen war ich mit dem Einbau von Sound in alte Schätzchen recht aktiv. Und so gelangte auch Sound in die GFN GtL 4/4! Hier findet man, wie das gehen kann ...

Wenn man das Maschinchen aufschraubt, hat man hinter dem Motor einen freien Bereich, der unten kreisförmig ausgefräst ist - der Form des Rundmotors entsprechend. Hier passt der Lautsprecher...

Masseanschluss durchtrennen: Leiterbahn an der mit dem roten "X" gekennzeichneten Stelle durchtrennen! Sonst Lebensgefahr für den Decoder!

... entweder mit den Kontakten nach oben ...


... oder mit den Kontakten nach hinten hinein. Ich habe mich für diese (letztere) Variante entschieden, denn erstens kann man einen gewissen Abstand zum Motorschild einhalten, andererseits ist nach hinten genug Platz frei, dass auch nach Anlöten der Decoderlitzen das Lokgehäuse ohne Zwängen und Klemmen aufzusetzen ist. Den Lautsprecher habe ich in dieser Position mit 2-Komponenten-Kleber eingeklebt.


Bevor der Decoder in die Lok eingebaut wird ...


... sollte der überstehende Schrumpfschlauch mit einem Cutter bis an die Platinenkante abgeschnitten werden (halt entlang der roten Linie). Ich gebe natürlich keine Gewähr für Unfälle - wer das tut, macht es auf eigenes Risiko! Aber keine Angst: wer vorher den Verstand eingeschaltet hat, der macht schon alles richtig ...


Danach folgen fünf ziemlich langweilige Minuten, in denen der Decoder bis zum Aushärten des 2-Komponenten-Klebers festgehalten werden muss (vielleicht fällt Euch ja noch etwas Geistreicheres ein )


Hinweis zum Einbau: der Decoder ist schräg zum Motorschild hin geneigt, die beiden mit der Ellipse eingeringelten Kondensatoren in etwa fluchtend mit der Hinterkante des Lautsprechers. So lässt sich hinterher das Lokgehäuse problemlos wieder aufsetzen.


Noch eine Ansicht von links ...


... und eine von rechts. Der grüne Pfeil zeigt auf die Verbindung zwischen roter Decoderlitze und dem originalen Anschluss an die Radschleifer. Der Schrumpfschlauch lässt sich zwischen Chassis und Motor "einklemmen".


Nach (übrigens problemlosem!) Aufsetzen des Lokgehäuses habe ich die Lok auf die Anlage gesetzt, und siehe da: sie meldet sich laut und vernehmlich.

P.S.: ACHTUNG!!! Man sollte bei diesem Umbau wissen, wie man den Motorschild so präpariert, dass der linke Motoranschluss keine Verbindung zur Lokmasse hat! Das habe ich am Umbau der ersten GtL 4/4 auf Digital ohne Sound erläutert (siehe hier: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=5&...+4%2F4#p1291682). Wer das nicht macht, schlachtet seinen Decoder! EDIT: Hier kann man anhand des Motorschilds meiner anderen GtL 4/4 sehen, wie die Trennung per Schraubenzieherklinge vorgenommen wurde:


Grüße, Randolf

Hallo Randolf,
als stiller und begeisterter Mitleser deiner Trööds hätte ich nicht gedacht, das ich jemals mal den Wunsch spüre, bei Dir Kritik zu üben.Ist nichts Grosses, jedoch für den noch unbedarften Umbauer wäre es eine große Hilfe, wenn Du bei den Lautsprecheranpassungsbildern auch die durchtrennte Anschlußleitung auf dem Motorschild gezeigt hättest.
Es tun sich halt doch einige leichter, wenn sie nicht nur das Kreuzchen sehen, sondern die Tat im Bild.

Gruss aus dem stürmischen Regen
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

erwischt - da war ich ein wenig faul. Allerdings hatte ich einen Verweis auf die Digitalisierung der anderen GtL 4/4 eingefügt, die ich in meinem Fundus habe und bei der das im Wesentlichen gleich ist. Ich habe jetzt auf Deinen Hinweis hin das entsprechende Bild hier mit eingefügt.

Viele Grüße,
Randolf

... Nachschlag: hier zwei Videos, die die Lok "in action" zeigen. Leider haben meine Mädels irgendwie die Farbbalance der Kamera verstellt, und ich hab' beim Filmen nicht gemerkt. Aber egal: man sieht etwas, und vor allem HÖRT man den Umbau-Effekt.

Hi Randolf,

danke für deinen Bericht. Die Soundqualität ist gut, die Aussetzer sind aber schlecht. Hier tut eine Fahrwerksoptimierung und/oder ein Einbau eines Kondensators not.
Ich frage mich gerate, warum eine so kleine Lok überhaupt so einen großen Motor braucht. Da hätte GFN einen kleinen Spur-N-Motor verwenden können. Vielleicht kann man die Antriebstechnik von der BERG hier einbauen?

Grüße,
Tilo

PS: Gib bitte deiner Bahnhofsuhr weniger Alkohol...

Hallo Adlerauge ,

da ist Dir die besoffene Bahnhofsuhr doch gleich aufgefallen!

Keine Sorge, Tilo, die wird binnen Kurzem auch wieder "gerade gerückt", nämlich wenn ich die Elektrik unter dem Bahnsteig fertigstelle. Das sind halt die kleinen Havarien, die im "Kampfgetümmel" immer wieder mal vorkommen.

Was die GtL 4/4 (und auch die umgebaute BR 89.0) angeht, sind mir natürlich die bei einer Soundlok sehr unschönen Aussetzer nicht entgangen, und ich sinne auch schon über Abhilfe nach. Ein Teil der Maßnahme wird sein, die Gleise einer sorgfältigeren Nacharbeit zu unterziehen - nach dem "Verrosten" der Profile ist noch Farbe an Stellen, an denen sie einen sicheren Kontakt verhindern. Der andere Teil ist, dass ich versuchen werde, irgendwo in der Lok noch einen Pufferkondensator unterzubringen. Dazu habe ich schon kleine Supercaps im Anschlag, bislang ist mir aber noch nicht klar, wo ich die noch in der Lok verstaue. Die Stromabnahme der Lok umzubauen, das das lasse ich lieber. Eigentlich hat Fleischmann das gut gelöst, ich würde das wohl nur verschlimmbessern.

Der große Rundmotor ist in der Tat für die Lok überdimensioniert. Aber das war halt Fleischmann-Philosophie: der Motor war ja so eine Art "Markenzeichen". Und so musste der halt überall hinein, egal wie. Dass ich das selbst umbaue, ist aber sehr unwahrscheinlich, eher noch lasse ich da SB-Modellbau heran. Die verfügen über die Erfahrung und auch über die Maschinen. Aber grundsätzlich passt mir das so - bis halt auf die Aussetzer.

Grüße, Randolf

Moin Randolf,

die klingt ja satt! Sind das wirklich nur die kleinen Brüllwürfel?
Da könnte ich ja glatt schwach werden, zumindest für meine GFN-221. Die alten Märkline sind auch ohne Brüllwürfel schon laut...
Nur, was mich immer noch stört: die Lok klingt, als zöge sie 150t die Schiefe Ebene hinauf; tatsächlich hätte der Meister nach ein paar Auspuffschlägen den Regler geschlossen und einfach rollen lassen... Das fällt wieder bei einem Dampfer noch mehr auf als beim Diesel. Dafür hast du die Auspuffschläge sehr gut mit der Fahrgeschwindigkeit synchronisiert, Hut ab!

Hallo Wolfram,

es sind in der Tat nur diese kleinen Dinger! Der Physiker in mir ist auch immer wieder fasziniert, wie viel sich mit einem Helmholtz-Resonator aus einem solch kleinen Volumen herauskitzeln lässt.

Zitat

---

tatsächlich hätte der Meister nach ein paar Auspuffschlägen den Regler geschlossen [...]

---

Da hast Du zweifellos recht. Ich vermute nur, dass sich das schwierig ins Modell übersetzen lässt. Das ginge höchstens, indem eine Moba-Steuerung wie Rocrail oder TC der Lok über Railcom Infos über die Zugmasse mitteilt sowie über die Steigung, durch die sie fährt. Und dass die Lok gemäß dieser Info einen anderen Sound-Zyklus abfährt. Ich habe mir vor einiger Zeit die Struktur der Sound-Dateien genauer angeschaut. Das Zusammenspiel der Soundschnipsel ist immerhin so komplex, dass man da nicht "mal eben schnell" Hand anlegt. Ich fürchte, dass man sich in das Thema richtig vertiefen wird müssen, um zu brauchbaren Ergebnissen zu gelangen. Mir hat das eher nahegelegt, zumindest vorerst die Finger davonzulassen und mich unmittelbar "ins Auge springenden" Themen zu widmen - etwa besoffenen Bahnhofsuhren

Was die Synchronisation der Radumdrehung mit den Auspuffstößen angeht, so hast Du das richtig erkannt: dem spendiere ich einen gewissen Aufwand. Es sieht einfach nicht gut aus bzw. hört sich nicht gut an, wenn das nicht zusammenpasst. Dennoch ist das kein "großes Ding": Bei DCC hat man die CVs 57 und 58, mit denen man das Timing anpassen kann. Da diese Variablen durch "Programming on the Main" erreichbar sind, lassen sich diese recht fix während einer Testfahrt anpassen: Erst die 57 für die Radumdrehungen bei Langsamfahrt (Stufe 1 von 28), dann CV58 für die Synchronisation bei schnellerer Fahrt (Stufe 4 von 28). Mit ein wenig Routine ist das eine nette Beschäftigung.

Weißt Du eigentlich, was Sound ist?

Ich schon! Ich war nämlich gestern auf der Rückfahrt von Ilmenau (Thüringen) noch bei Piko in Sonneberg. Und dort habe ich mir eine "Ludmilla" mit Sound gekauft. Zu Hause angekommen, habe ich natürlich die Maschine gleich in Betrieb genommen. WAS FÜR EIN SOUND!!! Die Bezeichnung "Radau" ist massiv untertrieben, das Ding röhrt, heult und pfeift los, als ob man die Trompeten von Jericho mit einem Kampfjet gekreuzt hätte!!! Ich kann mir gut vorstellen, dass das selbst den abgehärtetsten DDR-Bürgern den letzten Funken Schlaf aus dem Kopf gepustet hat. Dass man der schließlich einen Schalldämpfer verpasst hat, nimmt mich nicht wunder. Einfach irre ... Irgendwann erscholl dann von oben - aus dem Arbeitszimmer meiner Frau - ein ziemlich genervtes "Ab - schal - ten!". Und das bei einer Modell-Lok. Ich habe meine "Tests" daher abgebrochen und werde sie gleich fortsetzen, nachdem meine Damen inzwischen das Weite gesucht haben.

Grüße, Randolf

Hinten hast du die Beleuchtung entfernt ?

Gruß BR 12

Hallo Randolf,

so etwas in der Art hatte ich befürchtet. Sogar Loksimulatoren tun sich damit nicht leicht, und die können größere Dateien verarbeiten als so ein kleiner Decoder.

Die Ludmilla habe ich Anfang der 90er in Erfurt erlebt, das ist schon eine Krawallschachtel par Excellence. Im Volmetal war sie auch mal unterwegs, da habe ich sie aber verpaßt.
Dein Modell ist dann wohl Epoche 2f?

Maritime Grüße!

Hallo "BR 12", hallo Wolfram,

@BR 12: Meine beiden Fleischmann GtL 4/4 haben ab Werk keine Beleuchtung gehabt - nur funktionslose Attrappen. Ich plane, welche einzubauen, wahrscheinlich werde ich das im Zusammenhang mit den Stützkondensatoren realisieren, die ich noch einbauen will.

@Wolfram1: ... eher Epoche 2h Ich habe das heute Nachmittag mit einem modellbahnernden Kollegen diskutiert. Manchmal wollen wir überhaupt nicht vernünftig sein, sondern einfach nur Spaß haben. Und da kommen uns solche Heulbojen gerade recht

Grüße, Randolf

@Randolf Einfach irre ... Irgendwann erscholl dann von oben - aus dem Arbeitszimmer meiner Frau - ein ziemlich genervtes "Ab - schal - ten!". Und das bei einer Modell-Lok.

Ich hätte da eine Idee für Dich, falls die Ludmilla eine Schwester bekommt und Du in Doppeltraktion fährst
http://www.scheit.de/studio.html

Wolfgang

Zitat von Bayer

---

Ich hätte da eine Idee für Dich, falls die Ludmilla eine Schwester bekommt und Du in Doppeltraktion fährst

---

Wer hat dir das verraten???!!!

In der Tat existiert noch eine schallgedämmte, bislang noch schweigsame Schwester. Das wird sich an diesem Wochenende wohl ändern, denn dann verpasse ich ihr auch Sound.

Was die GtL 4/4 angeht (um die ging es doch eigentlich in diesem Thread): die werde ich wohl auch noch mal aufschrauben und sowohl die Stützkondensatoren als auch LEDs für die rückwärtige Beleuchtung einbauen. Nachdem inzwischen die Bahnhofsuhr und die benachbarte Holzmastleuchte in der Ausnüchterung waren , gibt es dann ein neues Video.

Grüße, Randolf

Zitat von SpaceRambler

---

Wer hat dir das verraten???!!!

---

Der Dorftratsch
Wir wohnen beide in Dörfern

An diesem WE scheinst du richtig Glück für den Umbau zu haben. Deinem Mäderlhaus gönnst du einen Ausflug in einen Biergarten und dann kannst richtig lärmen. Uns versorgst du noch mit den Umbaubildern und dem dicken Warnhinweis zum Video 'Achtung, Gefahr der Ruhestörung'

Gruss
Wolfgang