RE: Achträdrige Württemberger für die Esslingen

#1 von WernerSeyfried , 25.03.2015 20:49

Schon immer sollte meine Esslingen aus dem 1859 Württemberg Zug von Trix vorbildgerechte Wagen bekommen.
Zersägte Wagenkästen waren ein erster Versuch. Jetzt versuche ich es mit 3D-Druck. Das sieht im Entwurf immer superfein aus.

Die Praxis ist dann allerdings etwas ernüchternd.
http://www.wernerseyfried.de/kwste
In H0 kommt ein Wagen in FUD bei shapeways auf gute 100 Euro. Es dauert mindestens zwei Wochen bis man ein Resultat in Händen hat und trotz der Tools von shapeways, erhält man oft nur ein Foto, ob man diese zerbrochene Gurke tatsächlich will oder einen Refund vorzieht.
Die Konstruktion ist mühsam, die Quellenlage extrem dünn obwohl ich das einschlägige halbe Dutzend Bücher über die KWStE besitze.
Die Inneneinrichtung oben zum Beispiel ist weitestgehend wilde Spekulation.


Grüße
Werner


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RE: Achträdrige Württemberger für die Esslingen

#2 von torsten83 , 25.03.2015 22:36

Zitat von WernerSeyfried
In H0 kommt ein Wagen in FUD bei shapeways auf gute 100 Euro. Es dauert mindestens zwei Wochen bis man ein Resultat in Händen hat und trotz der Tools von shapeways, erhält man oft nur ein Foto, ob man diese zerbrochene Gurke tatsächlich will oder einen Refund vorzieht.



Hallo,

was heißt denn "oft" bei Dir? Ich habe schon etliche Bestellungen bei shapeways platziert, ein Foto mit krummen Bauteilen habe ich genau 1x erhalten... zum halben Preis habe ich die dann auch noch lieber abgenommen, ließ sich in dem Fall mit einem Fön wieder richten

Hast Du eine Erklärung, warum bei Deinen Modellen nur krumme Gurken ausgeliefert werden? In H0 kenne ich mich mit den Massen nicht aus, aber könnte es an dafür zu dünnen Wänden liegen? Einige N-Bahner verplanen schon 0,9mm Wandstärke. In Z nehme ich nur 0,6-0,7 mm. Bei FUD wäre alles über 0,5 mm dicker als das Minimum, bei sehr großen Bauteilen stelle ich mir das dennoch nicht stabil vor.

Grüße,
Torsten


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RE: Achträdrige Württemberger für die Esslingen

#3 von WernerSeyfried , 26.03.2015 02:31

Hallo Torsten,

Nur Gurken ist übertrieben. Es gibt welche.
Im Augenblick bin ich noch in der Testphase. Ich reize die Vorgaben ziemlich aus, bestelle aber nur, wenn alle Shapeways Tools grün anzeigen. Wandstärke und Drahtstärke sind Variablen in der Konstruktion und daher leicht zu ändern. Ich verwende in der Konstruktion englische Zoll aus den Originalplänen und der Computer rechnet zum Schluß direkt um in mm H0.
Die Wandstärke ist 3'' etwa 0,9 mm. Geländer, Stangen, Fensterstreben 2'' etwa 0,6 in FD und das scheint zu knapp zu sein. Der nächste Versuch ist 1,4'' in FUD. Möglich wäre 1,1''. Das sind 0,3 mm. FUD kostet über 20€ mehr. Die zweiachsigen Wagen von Trix benutzen übrigens Plastikgeländer mit etwa 0,9 mm Drahtstärke.

Überraschend gut dagegen: Die Räder hab ich einfach mal im Drehgestell mitdrucken lassen. Waren ja eh in der Konstruktion um die Bremsklötze zu plazieren. Die Achsen drehen sich, laufen sauber und rund. In N habe ich es auch probiert. Aber ich musste das Spiel im Lager zu weit machen, damit es nicht zusammenbäckt, und jetzt sitzen die Achsen viel zu locker. In N kostet der Wagen einen Bruchteil, etwa 20€. In H0 geht 3D richtig ins Geld und ich muß noch überlegen ob ich wirklich ganze Wagen drucken lasse. Ich brauche so etwa ein Dutzend Wagen.

Der braune Wagen auf der Webseite ist so eine Gurke. Alle Anforderungen erfüllt. Das Vordach hängt, die Längsseite wölbt sich nach innen, und nicht so gut sichtbar, die Stirnseite nach außen, Fensterstreben sind teils abgebrochen. Wie gesagt alles grün und kein "print anyway". Mit der Stirnplattform, der senkrechten Eckstange und zwei Querstreben im Inneren ist das beim zweiten Modell besser geworden.

Auf den Fotos war die Eckstange krumm und die Treppenstufen sind abgebrochen. Die Oberfläche der Stirn der Plattform war auf einer Seite uneben, irgendwelches Gekröse, an den Kanten einiger Flächen im Plattformbereich gab es "Eiszapfen". Diese Unsauberkeiten beunruhigen mich eigentlich mehr. Im Gegensatz zu Wall und Wire-Stärke, die ich in der Konstruktion ziemlich einfach beheben kann.

Mein erstes Modell habe ich auch auf einem Ultimaker2 Heimdrucker machen lassen. Eine Zusammenfassung ist auf der Webseite. Solange der Druckkopf die Kante entlang fährt ist alles messerscharf. Muss er aber beim einem Gitter laufend absetzen, zieht es Fäden wie Käsefondue.

Grüße
Werner


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Werner


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RE: Achträdrige Württemberger für die Esslingen

#4 von torsten83 , 26.03.2015 11:04

Hallo Werner,

Trix nutzt Spritzguss in Edelstahl-Formen, da sind ganz andere Stärken und Festigkeiten möglich... bei komplexen Formen, geht es aber dann nur mit aufwendigen mehrteiligen Werkzeugen und/oder in Baugruppen zerlegt.

Wie gesagt, ist das Minimum von shapeways, also diese Ampel eine generelle Testeinrichtung auch für Modelle in meinem Maßstab. Auf der FAQ Seite wurde zumindest früher darauf hingewiesen, dass bei großen Bauteilen eine dickere Materialstärke empfohlen wird. Diese Ampellösung haben viele User sich Jahre gewünscht, sie hat aber in diesem Fall noch Macken, da sie nicht relativ zur Größe rechnen kann, sondern nur den Punkt für sich checkt.

Das Verfahren rechnet sich in kleinen Spuren natürlich eher. Während es im klassisches Herstellverfahren quasi egal ist, ob der Spritzling 12 oder 30 cm lang ist, muss man bei shapeways auch den verbrauchten Raum im Drucker bezahlen. Da ist H0 im cm³ Verbrauch erheblich größer. Wenn wir beim Standard-Schnellzugwagen als Basis bleiben ist 12 zu 30 cm Länge = 2,5x mehr Länge = 2,5x mehr Breite, mehr Höhe... an der Stelle eines H0 Modelles könnte man bei shapeways auch 15 Z Wagen drucken, entsprechend muss sich da ein spürbarer Preisunterschied ergeben.

Interessant wird der 3D Druck wohl auch wieder, wenn das neue Verfahren ausgerollt wird, das ja wieder einen deutlichen Sprung bei der Oberflächenstruktur machen soll. Aber wann das Verfahren bei shapeways in den Einsatz geht? Ich hoffe recht bald

Grüße,
Torsten


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RE: Achträdrige Württemberger für die Esslingen

#5 von WernerSeyfried , 26.03.2015 14:07

Hallo Torsten

Zitat von torsten83
Hallo Werner,
Trix nutzt Spritzguss in Edelstahl-Formen, da sind ganz andere Stärken und Festigkeiten möglich... bei komplexen Formen, geht es aber dann nur mit aufwendigen mehrteiligen Werkzeugen und/oder in Baugruppen zerlegt.



Auf der Zeichnung sieht das aus wie Weißwürste. Ich war dann eigentlich eher erstaunt dass schon mit Strong&Flexible Stangen mit 1 mm möglich sind. Die Wagen sehen auch neben den Industriemodellen mit 0,9 mm, mit denen sie zusammen fahren werden, gut aus. Und die Grenzen der Festigkeit der Metalliban-Teile habe ich auch schon ausgetestet. Jemandem, der das Verlöten von Ätzteilen bevorzugt, habe ich die Inneneinrichtung gezeigt. Ich kann mir auch nicht vorstellen wie die Formen des Drehgestells aussehen könnten. Mir ist schon ein Rätsel was die Bremse im Maßstab 1:1 hält. Die hatten die diversen Fangeisen (die ich weggelassen habe) aus gutem Grund.

Zitat von torsten83

Interessant wird der 3D Druck wohl auch wieder, wenn das neue Verfahren ausgerollt wird, das ja wieder einen deutlichen Sprung bei der Oberflächenstruktur machen soll. Aber wann das Verfahren bei shapeways in den Einsatz geht? Ich hoffe recht bald

Grüße,
Torsten



Nachdem ich ein Fachbuch über Additive Konstruktionsverfahren gelesen habe, scheinen die Fertigungstoleranzen und die Oberflächenstruktur über die letzten 10 Jahre ziemlich fest zu liegen. Dieses neue Verfahren, das UV-Licht durch die Flüssigkeit zu schicken, ist vor allem schneller und dadurch hoffentlich etwas billiger. Lassen wir uns überraschen. Ich behaupte bis dahin einfach, die Oberflächenstruktur sei Absicht, schließlich waren meine Vorbilder aus Holz.

Grüße
Werner


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Werner


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