Hallo,
ich war gestern beruflich mit dem Zug unterwegs. In Königsborn bei Magdeburg fiel mir dabei diese moderne Art der Reisendensicherung auf.
Wenn auf dem hinteren Gleis (Gleis 2) ein Zug einfährt und Reisende aussteigen, darf auf Gleis 1 im Vordergrund kein Zug fahren. Die nächste Zugfahrt ist erst wieder erlaubt, wenn sich keine Personen mehr auf dem Mittelbahnsteig bzw. Im Gefahrenbereich des Gleises aufhalten. Soweit nichts neues und alles in den entsprechenden Richtlinien der Bahn geregelt. Diese Situation gibt es noch hundertfach in Deutschland.
Nur die technische Umsetzung erscheint mir hier etwas kurios. Ich kenne die Reisendensicherung mittels Schranken oder auch eine komplette Sperrung beider Bahnsteige. Die Zugangskontrolle erfolgt über den Fahrdienstleiter.
Um jedoch zu verhindern, dass sich Personen unerlaubt auf den Mittelbahnsteig begeben, wurde in Königsborn der Zugang mit einer einfachen Kette abgesperrt. Man beachte das Vorhängeschloss am linken Pfosten.
Ich habe mich gefragt, wie diese Kette "bedient" wird. Das Fahrdienstleiterstellwerk ist ca. 150 m entfernt. Kommt nun jedes Mal, wenn ein Zug im Gleis 2 hält, ein Mitarbeiter aus dem Stellwerk (Fdl oder Helfer) und hängt die Kette ein und aus?
Nein! Es gibt im ziemlich runtergekommenen EG des Bahnhofs noch einen weiteren Mitarbeiter, der nur dafür da ist, die Kette ein- und auszuhängen. Diesen Vorgang erledigt der Mitarbeiter genau ein Mal pro Stunde. Ansonsten hat er nichts zu tun.
Kennt jemand noch weitere derartige Situationen anderswo in Deutschland?