Moin moin,
nachdem ich nun mit meinen Gleisen von "Dudelburg" fertig bin und alles sauber zu laufen scheint (die Hoffnung stirbt zuletzt), habe ich mich als Neuling mal an den ersten Decodereinbau gewagt und dazu eine recht einfach zu bewerkstellingende Lok gewählt:
Lok: Minitrix 51 2061 00, BR 221 (V200.1) mit ems-Vorbereitung, so gebaut von 1977 - 1985 (noch mit dem uralten 3-poligen Motor)
Decoder: ESU LokPilot 4.0 micro, 54684 (bevor die Frage kommt, warum der ESU: Der war grad da )
Umbau:
Zuerst mal die Lok komplett zum Reinigen zerlegt. Hier sieht man gut den Motor, um den es nachher noch mal gehen wird.
Den Massesteg für das Motorkontaktblech habe ich später komplett entfernt.
Ein Drehgestell nach der Reinigung mit Motor-Reiniger aus meiner Motorradwerkstatt, blitzeblank bis in die Poren.
Unter der Lok sitzt in der Mitte unter einem Kästchen die Schleiferplatine, wo reichlich Platz für einen Decoder ist.
Dieser Platz war früher mal für ein optionales ems-Modul vorgesehen.
Den blauen Anschluß habe ich nicht gekappt, sondern in einem Schrumpfschlauch gesichert, man weiß ja nie, was man noch vor hat.
Die Anschlüsse auf der offenen Motorseite nach oben geführt. Motor + wieder über Kontaktlasche der Hauptplatine.
Motormasse auf die Lasche gelötet, die früher an dem Gehäusesteg anlag (den habe ich ja abgesägt).
Auf der Hauptplatine die Dioden aus- und die Lichtanschlüsse direkt angelötet.
Feddisch .... und funktioniert.
Programmierung:
Als ich die Lok dann das erste Mal aufs Gleis stellte, war ich etwas verwirrt ... das ist doch eine Lok und kein Känguruh.
Und bevor ich mich ganz verhaue, habe ich erst mal die hier gelesene "Automatische Einmessung" probiert: CV 54 = 0 und dann F1 drücken. Wusste gar nicht mehr, wie rasend schnell die alten Loks damals waren. Aber erst mal ein geniales Egebnis: Die Lok ließ sich ganz gut fahren, aber Feintuning war noch nötig. Nun will ich Euch nicht langweilen und nur mal die nach Stunden herausgefriemelten aktuellen Einstellungen auflisten:
CV 2 = 6 (Anfahrspannung)
CV 3 = 32 (Beschleunigungszeit)
CV 4 = 32 (Bremszeit)
CV 5 = 80 (Höchstgeschwindigkeit)
CV 6 = 25 (Mittengeschwindigkeit)
CV 49 = 19 (Lastregelung Ein, 40 kHz)
CV 51 = 5 (Parameter I slow)
CV 52 = 25 (Parameter K slow)
CV 53 = 90 (Regelungsfrequenz)
CV 54 = 40 (Parameter K)
CV 55 = 127 ( Parameter I)
CV 56 = 255 (Regelungseinfluß)
Mit diesen Werten läuft die Lok ganz passabel, besonders im mittleren und höheren Geschwindigkeitsbereich.
Auch kann man sie ganz langsam fahren, auch in Fahrstufe 1 (von 128), wobei sie dabei 2,3 cm / Sekunde zurück legt.
CV 2 kann man nicht weiter runter drehen, damit sie noch langsamer wird, dann ruckelt sie deutlich bis heftig.
Und noch ein paar kleine Fragen:
- Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie im mittleren Geschwindigkeitsbereich nicht ganz "rund" läuft, dass also die Geschwindigkeit minimal schwankt, besonders bergab. Sehen kann man es kaum, aber hören. Scheint die Lastregelung zu sein, habe es aber nicht ganz weg bekommen.
- Noch nicht ganz zufrieden bin ich mit den gaaanz langsamen Geschwindigkeitsverhalten, oder eben einfach verwöhnt von meinen beiden neuen Taucherbrillen von Trix. Ist ja mein erster Umbau und ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Umbauten alter Loks.
Liegt das eventuell einfach an dem alten 3-poligen Motor? Man "hört" bei Langsamfahrt ja praktisch jeden "Flügelschlag" von ihm. Und ein Wunder der Langsamfahrt war die Lok noch nie, analog fuhr sie an meinem alten, blauen Trixtrafo mit Teilung von 0 - 4 immer erst bei 1,5 - 2 an. Dafür war sie von Trix für Düsenjet-Geschwindigkeiten ausgelegt. Gemessen und umgerechnet immer für 400 km/h gut.
- Oder hat jemand vielleicht mit exakt dieser Lok und Motor richtig gute Erfahrungen mit einem anderen Decoder?
- Und die letzte Frage: Würde ein Austausch des Motors gegen einen heutigen das Fahrverhalten deutlich verbessern?
Gibt es überhaupt modernere Motoren, die irgendwie in die Lok passen würden?
Fragen über Fragen. Aber wie oben schon gesagt, grundsätzlich bin ich zufrieden, überhaupt kein Vergleich zu vorher im Analogbetrieb. Aber das Bessere wäre halt des Guten Feind.