RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#1 von absolute_Null ( gelöscht ) , 22.05.2017 14:47

Nachdem ich unter Anlagenplanung meine etwas unkonventionelle Planung vorgestellt habe, möchte ich hier nun auch den Bau der Anlage vorstellen.

Vorab eine Warnung!
Der Bau der Anlage bis zur kompletten Fertigstellung wird sehr sehr lange dauern!
...und noch viel viel länger!

Wer mir dennoch folgt und/oder sich hier im Thread aktiv beteiligt, muss also viel Geduld mitbringen!

Ein Grund dafür ist, dass ich meist an mehreren Projekten gleichzeitig arbeite und somit die vorhandene Zeit aufgeteilt werden muss. Andere Projekte haben dabei häufig auch noch eine höhere Priorität! Daneben muss ich auch noch Arbeiten, ein Haus mit Garten unterhalten und Famile und Freunde sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen!
...sollte ich aber mal im Lotto gewinnen oder einen Sponsor finden, der den Bau der Anlage unterstützt, verspreche ich meine Zeiteinteilung zu überdenken und verstärkt den Bau voranzutreiben. Aber bis dahin...

Das Thema der Anlage ist - wie man der Überschrift entnehmen kann - die Rügensche Kleinbahn (im Maßstab 1:45).

Maßstab 1:45 und dann auch noch Schmalspur?
Das passt ja überhaupt nicht!

Warum dann ausgerechnet hier einen Beitrag starten?
Es gibt zwar einige Schmalspurforen, aber entweder liegen dort die Schwerpunkte auf anderen, größeren Maßstäben oder aber auf Feldbahn bzw. Freelance. Genauso gibt es ein Forum für den Maßstab 1:45, aber auch dort ist mein spezielles Thema eher fehl am Platz.
Letzten Endes ist es egal wo und in welchem Forum/Unterforum ich einen Thread eröffne. Richtig passend ist es nirgends.

Ich habe mich daher zum einen dazu entschlossen einen eigenen Blog unter www.ruegen0e.blog (mit - hoffentlich - wöchentlichen Beiträgen) zu starten und zum anderen hier im Forum den Bau aktiv vorzustellen, da das Stummiforum eines der größten Foren ist und somit vielleicht mehr Modellbahner zu erreichen. (Aus diesem Grund auch unter "Anlagenbau" und nicht unter "Schmalspur"!)

Ich habe gemerkt, dass mir der Austausch über Foren bei meinen Projekten hilft. Ich bekomme beim Schreiben und Lesen von Beiträgen häufig neue Ideen und Anregungen oder es hilft auch einfach nur mal eine andere Sichtweise zu lesen. Natürlich bin ich von meiner Idee und meinem Weg überzeugt, lasse aber begündete, konstruktive Kritik nicht einfach so stehen, sondern denke zumindest darüber nach und nehme sie mir zu Herzen. Ausfallende Kommentare hingegen ignoriere ich oder antworte in gleicher Weise. Auch gebe ich mein Wissen und meine Ideen gerne weiter und freue mich, wenn ich anderen damit helfen kann. (Stille Mitleser sind natürlich auch willkommen)

Ich weiß, dass ich hier eher ein unkonvetionelles Thema behandele, weit am vom Mainstream und sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffe, aber vielleicht kann ich den einen oder anderen dennoch dafür begeistern und einem regen Austausch entgegenblicken.

Nach den Beweggründen heute erst einmal zur Einführung noch den Gleisplan, damit jeder weiß worum es überhaupt geht!
Die Erläuterung dazu folgen in einem der nächsten Beiträge.




Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#2 von lernkern , 23.05.2017 03:44

Tag Joachim.

Ui, es geht los!? Deine Planung hatte ich auch schon verfolgt, aber habe ich da mal meinen Senf dazugegeben? Egal, jetzt und hier.

Ich freue mich auf den Bau deiner Anlage, setze mir ein Lesezeichen und kaufe mir ein paar Snickers, "wenn's mal wieder länger dauert". Gut Ding will eben Weile haben.

Und ich finde, deine Anlage passt hier hervorragend her: Ich habe sie gefunden und lese gerne weiter mit!-)

Viele Grüße

Jörg


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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#3 von Waldkobold , 23.05.2017 05:26

Moin Joachim,

Schaffe ,schaffe Häusl´e baue und fleißig Gleis verlege, damit wir was sehe

Ja ,blöder Spruch, aber auch egal.

Ich hatte deine Planung auch verfolgt und kann mich Jörg eigentlich nur anschließen. was Du da vorhast.

Zitat
Wer mir dennoch folgt und/oder sich hier im Thread aktiv beteiligt, muss also viel Geduld mitbringen!



Wie war das mit der Geduld " Du sollst geduldig sein ,das die Geduld die Geduld verliert " soll mal Konfuzius gesagt haben.

Häng ich mich mal mit dran, mal schauen wir es voran geht, bin gespannt.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Andre


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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#4 von absolute_Null ( gelöscht ) , 23.05.2017 10:20

Während der Planungszeit hat sich herauskristallisiert, dass ich wohl alles selbst bauen muss. Der Markt gibt (derzeit) leider überhaupt nichts her, und das was es mal gab ist inzwischen vom Markt verschwunden und hat sich so ziemlich in Luft aufgelöst!

Egal, das macht das Projekt umso reizvoller für mich!

Die Rügenschen Kleinbahnen wurden im Auftrag der RüKB AG von der Firma Lenz & Co. zwischen 1895 und 1899 gebaut und bis 1910 auch betrieben.
Gleise und Weichen sowie die Ausstattungen der Betriebsstellen und auch der Fahrzeugpark wurden nach den sog. "Lenz Normalien" ausgeführt.



Natürlich wurden auch auf Rügen die Gleise und Weichen im Laufe der Zeit verstärkt bzw. den Betriebsbedingungen angepasst. Anfang der 1930er Jahre wurden die alten Schienenprofile 20c durch alte bayerische Profile (19 kg/m) ersetzt. Die Schwellenlagen wurde dabei nicht bzw. nur minimal geändert.
Weichen, die so halbwegs aussehen wie eine Lenz-Weiche, sind leider nicht auf dem Markt, so dass ich hier nur mit Eigeninitiative weiter komme.


Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#5 von absolute_Null ( gelöscht ) , 13.06.2017 09:18

Vorab noch etwas zum Thema Sicherungstechnik.

Da die Anlage ja nicht vollautomatisch von einem PC betrieben wird, muss ich mich selbst um die Sicherung der Fahrstraßen und Zugfahrten kümmern.
Am einfachsten ist es da die Sicherungstechnik des Vorbildes nachzuahmen.

Bei den Rügenschen Kleinbahnen wurden zur Sicherung von Zugfahrten verschlossene Weichen und Gleissperren ohne irgendwelche Abhängigkeiten eingesetzt. Diese lassen sich im verschlossenen Zustand von Unbefugten nicht aus der Grundstellung bewegen und sichern so auf einfache Weise den Fahrweg. Der Zugführer führte die passenden Schlüssel mit und konnte mit diesen die verschiedenen Schlösser öffnen. (Alle Weichenschlösser waren identisch, genauso wie alle Gleissperren- bzw. Schutzweichenschlösser, so dass in der Regel 2 Weichen- und 2 Gleissperrenschlüssel für ein einigermaßen zügiges Rangieren ausreichten.)


Fährhof

Fährhof besaß aus Richtung Altenkirchen kommend eine Trapeztafel und vor dem Hebewerk eine klappbare Deckungssscheibe. Daneben waren, um eine sichere Einfahrt in Gleis 1 zu gewährleisten, die Weichen 9, 8, 7 und 6 in ihrer Grundstellung verschlossen, genauso wie die Gleissperren IV, III und II. Die Gleissperre I sollte ein unkontrolliertes Auflaufen von Wagen auf das Hebewerk und die Fähre bzw. das Stürzen eines oder mehrerer Wagen in den Breezer Bodden verhindern (wenn gerade keine Fähre da war). Die Weichen 1 bis 5 haben für die vorgegebenen Fahrstraßen keine Bedeutung.

Kurz vor Betriebseinstellung wurden die Weichen 3 und 8 festgelegt. und zur Sicherheit am Anfang und am Ende von Gleis 3 noch die Schienenprofile entfernt, da das Gleis nicht mehr gebraucht wurde und auch immer mehr verkrautete.




Woldenitz

Als beidseitig angeschlossene Ladestelle besaß Woldenitz zwei Weichen und zwei Gleissperren, die das durchgehende Hauptgleis vor ablaufenden Wagen schützen sollten. Beide Weichen und beide Gleissperren waren in ihrer Grundstellung verschlossen.




Wiek (Rügen)

Da in Wiek auf irgendeine Art und Weise alle Gleise und Weichen die Fahrstraßen berührten, mussten auch alle Weichen und Gleissperren verschlossen werden. Die Weichen, welche nicht direkt in den Fahrstraßen lagen, fungierten dabei als Schutzweichen. (Eine andere "Art" von Gleissperre, weshalb sie auch mit den gleichen Schlüsseln wie die Gleissperren geschlossen werden konnten.)




Altenkirchen (Rügen)

Als Endbahnhof musste in Altenkirchen nur die Einfahrt gesichert werden. Dies wurde durch eine Trapeztrafel und dem Verschließen der Weichen 1 und 2 und der beiden Gleissperren I und II erreicht, so dass eine gesicherte Fahrstraße in Gleis 2 bestand.




Zum Stellen der Weichen und Gleissperren werden die Betätigungen von OUTBUS (http://www.outbus.de) eingesetzt. Den eigentlichen Stellvorgang übernimmt dann ein Weichenantrieb von mtb (https://www.mtb-model.com/pages/mp5.php?lang=de)


Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#6 von Andy_1970 , 16.06.2017 19:45

Hallo Joachim,
bin gerade erst über Deinen Trööt gestolpert.
Das Thema und Dein Bauvorhaben hören sich sehr interessant an.
Stelle hiermit schon mal einen Fuß in die Tür und freue mich, hier und in Deinem Blog die weiteren Fortschritte verfolgen zu können.


Viele Grüße
Andy

H0-Projekt Ottbergen: viewtopic.php?f=64&t=126993&p=1417767#p1417767
hier geht´s zum aktuellen N-Projekt Dreyenbeck: viewtopic.php?f=15&t=139390


 
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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#7 von absolute_Null ( gelöscht ) , 26.06.2017 09:44

Kurz vor der Sommerpause noch ein kleines Update.

Das erste Segment liegt probeweise auf höhenverstellbaren Böcken eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Die Böcke haben den Vorteil der einfachen Höhenverstellung in einem sehr großen Bereich und der breiten Auflagefläche.



Die Schienenhöhe beträgt so später 100 cm über dem Fußboden.

Ich hätte die Anlage gerne noch ein paar Zentimeter höher aufgebaut, aber wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, macht mir die Dachschräge einen Strich durch die Rechnung. Gegebenenfalls muss ich mit der Anlage auch noch etwas tiefer, wenn die Gebäude zu dicht an die Schrägen heranreichen bzw. es optisch störend ist.

Die Segmente selbst entstehen aus 12 mm Multiplex und werden nach dem Geigenkastenprinzip ausgeführt, so dass sie unverwüstlich und weitgehend Verzugsfrei sind.

Nach der Sommerpause geht es im Herbst mit dem Unterbau weiter.




Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#8 von Frank 72 , 26.06.2017 11:01

Zitat

Maßstab 1:45 und dann auch noch Schmalspur?
Das passt ja überhaupt nicht!



Warum denn nicht? Gerade in diesem Maßstab finde ich Schmalspur interessant. Und hier im Stummiforum sind ja alle Größen vertreten, wenn auch weit überwiegend H0 in Normalspur.

Soll die Anlage denn so weit an die Dachschräge herangebaut werden, wie auf dem Foto zu sehen? Dann wird es sicherlich knapp. Aber bevor du weiter runter gehst, könntest du ja ein paar Zentimeter schmaler bauen (die Anlage - nicht die Segmente). Groß genug ist dein Raum doch?

Ansonsten: Nutzt die Sommerpause auch für einen Ausflug nach Rügen...?


Gruß Frank


 
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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#9 von absolute_Null ( gelöscht ) , 26.06.2017 12:10

Hallo Frank,

schmaler geht es eigentlich nicht.
Ich brauche die Breite zum einen um die Gleise in Wiek und Fährhof unterzubringen und zum anderen um auch eine gewisse Tiefenwirkung zu erzeugen.

Ich gehöre auch zur Kategorie "abgebrochener Zwerg". Eine Höhe von 110 bis 115 cm sehe ich als ideal an, was aber hier nicht möglich ist.
Mit 95 cm habe ich bei der Planung gerechnet und würde damit leben können.
Ich habe jetzt probeweise mal das Segment auf 100 cm Höhe aufgebaut, um zu sehen, ob das vielleicht auch geht. Das Segment hat auf dem Bild schon seine endgültige Position (bei 100 cm Höhe).

Wir waren dieses Jahr schon auf Rügen.


Gruß
Joachim


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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#10 von Frank K , 26.06.2017 23:43

Servus, Joachim,

echt ein tolles Konzept und auch die Kombination 1:45 + Schmalspur hat ihren besonderen Reiz. Gerade weil sie so selten ist.

Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Umsetzung und wünsche Dir gutes Gelingen sowie viel Ausdauer und Geduld - gerade, weil Du alles selber bauen musst - , so dass das Ganze auch tatsächlich als Anlage Wirklichkeit wird. Selbst wenn es 10 Jahre oder länger braucht.

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


 
Frank K
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RE: Die Rügenschen Kleinbahnen - Von Fährhof nach Altenkirchen

#11 von absolute_Null ( gelöscht ) , 27.06.2017 08:01

Hallo Frank,

ich bin da voller Zuversicht, auch wenn es meine erste eigene Anlage ist.
Ich habe beim Bau von Modulen ein wenig Erfahrung sammeln können.

Der Selbstbau schreckt mich nicht. Er mach das Projekt gerade so interessant. (Allerdings wäre ich nicht böse, wenn es die Gleise, Gebäude und Fahrzeuge fertig zu kaufen gäbe!)
Da die Rügenschen Kleinbahnen im Maßstab 1:45 so etwas von weitab (und noch viel weiter) vom klassischen Mainstream liegen, wird sich kein Hersteller dem Thema annehmen. Selbst Henke hat alle Loks und Wagen aus dem Programm genommen, weil es sich anscheinend nicht lohnt!


Gruß
Joachim


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