Hallo zusammen, ich hab meine alte Eisenbahn wieder auf Vordermann bringen wollen, nachdem sie für ca. 10 Jahre gut gelagert in der Kiste verbracht hat. Ich habe angefangen bei den meisten Loks die verbrauchten Bürsten, Schleifer und Haftreifen auszutauschen und eine neue geringe Ölung zu geben. Hat bisher gut geklappt, aber das Modell E 03 Modell 3053 hat jetzt ein Problem. Es fährt gar nicht mehr. Ich erinnere mich, dass das Modell auch damals schon hin und wieder solche Probleme gezeigt hatte. Gestern fuhr die Lok eine Minute, dann wurde sie immer langsamer bis sie schließlich ganz stehen geblieben ist. Seit dem leuchten nur noch die Lichter und sie brummt oder summt leicht wenn man den Trafo hochdreht aber sie bewegt sich kein Stück! Ich weiß nicht woran es liegen kann. Ich habe die Bürste und die Kohle nochmals kontrolliert, sie sitzen fest an und sind neu. Die Betätigung des manuellen Umschalters bei abgenommenem Gehäuse führt auch nicht zum Erfolg, die Lok bewegt sich nicht ein Stück. Die Kabel sind alle fest dran. Mich wundert der seltsame Verlauf. Erst fuhr sie, wurde immer langsamer trotz voller Trafostärke und blieb dann stehen . Von Vollgas bis zum Stillstand vielleicht in einer Minute. Woran könnte das liegen? Sollte ich so mal zu einem Modellbauer bringen? Vielen Dank vorab, Gruß Tobias
das klingt ein wenig danach, als ob der Anpressdruck der Bürsten-/Kohlestücke nicht so recht stimmt. Versuche einmal, ob du mit einem kleinen Schraubenzieher oder mit einer Nadel vorsichtig ein wenig Druck auf die Rückseiten der Bürsten/Kohle ausübern kannst.
Mit etwas mehr Druck sollte sich die Lok wieder bewegen. Manchmal verkeilen sich die Bürsten ein wenig in dem engen Kanal, in dem sie stecken. Dann reicht die Kraft der Anpressfeder nicht mehr aus, um genügend Kontakt zwischen Bürste und Motorkollektor herzustellen. Die Kohle nutzt sich dann bei der Fahrt leicht ab, wie nicht mehr nachgeführt und die Lok wird immer langsamer, bis sie schließlich stehen bleibt.
Soetwas könnte ich mir gut vorstellen, dass das bei dir so einFall ist. Aber mehr kann man per Ferndiagnose kaum feststellen. Ggf. helfen Fotos weiter.
Die Lok müsste den LFCM (großer Scheibenkollektor) Motor haben. Kontrolliere mal die Kollektorspalten und falls erforderlich säubere diese vorsichtig. Die müssen frei sein.
da die Lok langsamer wurde, gehe ich nicht davon aus, dass mit den Zuleitungen was nicht stimmt. Ich tippe auf ein Motoren- oder Getriebeproblem. Nimm den Motor am besten komplett auseinander und reinige ihn. Dann kannst du auch prüfen ob das Getriebe leicht läuft.
vielen Dank für die zahlreichen Antworten. @Thomas: Der Anpressdruck ist relativ hoch. Ich hatte mich eher schon gewundert, denn wenn ich die Anpressfeder weglasse, kann ich die Räder mit dem Getriebe sehr leicht drehen, wohingegen bei eingesetzten Anpressfedern das ganze etwas schwergängig ist. Ich habe wie von dir beschrieben den Anpressdruck nochmals erhöht und auf den korrekten Sitz der Bürste/Kohle geachtet. Leider ohne Veränderung, die Lok bewegt sich nicht. @N088Y. Ja das müsste der LFCM sein (Foto habe ich versucht anzuhängen aber es kommt immer die Meldung ungültige Dateierweiterung bei JPG oder PNG). Wo finde ich die Kollektorspalten (wie sehen diese aus?) Gibt es eine Anleitung irgendwo wie man das reinigt? @Holger: Das wäre der evtl notwendig aber ich habe das noch nicht gemacht. Falls jemand ein Link hat mit einer guten Anleitung wäre das hilfreich, andernfalls mache ich möglicherweise mehr kaputt als am Ende Heil...
da die beiden Bürsten (auch die aus Kohle heißt Bürste) neu sind: vielleicht ist der Druck der Federn zu hoch? Wenn du mit dem kleinen Schraubenzieher bei halb auf gedrehtem Trafo die Feder leicht (!) anlupfst, vielleicht fährt die Lok dann los?
Anderenfalls kann ich mir vorstellen, dass Reste alter Schmierstoffe warm und dann klebrig werden - quasi wie Bitumen. Da hilft dann nur reinigen.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
@Erich Danke für deinen Hinweis, ich habe probiert die Federn leicht anzuheben ohne Erfolg. Ich vermute tatsächlich dass die Reste alter Schmierstoffe warm und dann klebrig werden. Ich werde mich an die Reinigung machen. Wenn hierzu jemand ein Link hat wie man das am besten anstellt (was gereinigt und wie gereinigt werden soll, also welche Mittel zur Reiniung) wäre das super. Gruß Tobias
Hallo ! Vergiss die Kohleführung der Bürsten am Motorschild nicht gut zu säubern . Diese leiten den meisten Strom an die Bürsten zum Kollektor . Die Feder ist aus dünnen Stahldraht und leitet sehr schlecht . Die Führung sollte deshalb nicht zu groß sein ,genügt wenn die Kohlen grad mal leicht rutschen .
Zu Wartung und Pflege steht ganz oben im Forum für Anfängerfragen eigentlich alles, in den Links im Einzelnen beschrieben und bebildert: viewtopic.php?f=29&t=86586
Die Lok sieht auf den ersten Blick recht sauber aus. Drin im Motor und Getriebe kann es aber anders sein. Und hast Du Dir mal die Kontakte der Wippe am Umschaltrelais von unten angesehen? Verzundert? Geht der Schieber des Relais von alleine in die Ausgangslage zurück? Was brummt wenn die Lok unter Spannung steht: das Relais? Oder der Motor?
Ich vermute eine Verharzung des Getriebes als Ursache. Vorgehensweise: - Drehgestell ausbauen - Motorschild abschrauben und Anker entfernen Lassen sich dann die Räder leicht drehen (keine Gewalt!)? Wenn nicht: Öl verharzt - als erste Maßnahme das Getriebe (und nur das, Fahrgestell und vor allem Gehäuse außer Reichweite!) mit WD40 einsprühen, von Benzin rate ich ab, denn das kann eventuell vorhandene Kunststoffzahnräder verspröden. - etwas wirken lassen und wieder prüfen, ob die Räder samt Zahnrädern sich drehen lassen. Gegebenenfalls das ganze mehrmals wiederholen - ist 'ne ziemliche Sauerei, also alten Lappen unterlegen. Danach - alle Teile trocknen lassen oder besser ausblasen - wieder zusammenbauen und alle Lager mit einem kleinen Tröpfchen Öl schmieren.
Anstatt mit WD40 kann man das alles auch professioneller machen, indem man das Getriebe in ein Ultraschallbad legt zum Reinigen - sofern man eines hat.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
hast Du Dir mal die Kontakte der Wippe am Umschaltrelais von unten angesehen? Verzundert? (Zitat klein uhu). Oder verschmutzt? Versuch mal, mit der Spitze eines Holzzahnstochers über die Kontaktflächen, die ins Plastik des Umschalterrahmens eingelassen sind zu wischen. Es kann auch sein, daß durch zu hohen Kontaktwiderstand und damit verbundener Wärmeentwicklung die Kontakte in ihren Sitzen verschoben oder. verkantet sind. Dann hilft (leider) oft nur Austausch der FRU. Viel Erfolg bei der Fehlerfindung.