RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#1 von Florian Schmidt , 09.10.2005 14:17

Hallo,

welche Erfahrungen wurden mit welchem Decoder beim Digitalumbau von Hag-Loks gemacht?

Die Technik ist der von Märklin ja nicht gerade unähnlich, oder besser gesagt, sie ist so gut wie identisch.

Ein Weg wäre für die AC-Modelle den Uhlenbrock-Decoder für Allstrommotoren zu nehmen. Aber wie man in diesem Forum in Bezug auf eine Märklinlok gelesen hat, sollen die Ergebnisse bei weitem nicht so gut gewesen sein als wenn man einen Permanentmagneten einbaut und einen geregelten Decoder für Gleichstrommotoren nimmt.

Unter der Nummer 504/2 ist auf der Hag-HP ein Permanentmagnet aufgeführt - für welche Modelle paßt der? Denn auch bei Hag gab es ja Scheibenkollektoren, und später Trommelkollektoren, allerdings die dann im Gegensatz zu M* kugelgelagert.

Gruß
Florian



 
Florian Schmidt
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RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#2 von Martin Lutz , 09.10.2005 15:30

Hallo Florian,

Soweit ich das sehe, gibt es nur einen Dauermagneten. Er passt zu den neueren Motoren (Trommelkollektoren) und zu den älteren Scheibenkollektoren.

Im HAG Katalog sind bei der Teilenummer 161216-90 die Loks aufgeführt, zu denen der Dauermagnet passt. Im Zweifelsfall dem Händler die Loknummer angeben. Die Dauermagneten sind ja serienmässig in den entsprechenden Gleichstromvarianten eingebaut. Jede Lok ist als Wechselstrom und als Gleichstrommodell erhältlich.

Die Technik und Konstruktion ähnelt tatsächlich der Märklin Loks.

Doch leider hat HAG keine 5poligen Rotoren im Programm. Dies bedeutet, dass genau in den niedrigen Drehzahlen nie die Fahreigenschaften erreicht werden können, die ein entsprechendes Märklin Modell mit 5* Antrieb hat (mit dem geregelten Decoder wie 60902). Auch wenn die HAG Motoren Kugellager haben. Leider.

Leider kommt noch ein Umstand hinzu. Die Stromabnahme ist schlechter bei den HAG Loks. Da Allstrommotoren durch die Feldwicklung leer weiterlaufen wenn der Strom mal kurz weg ist (Da ja die Feldwicklung in diesem Moment auch stromlos ist) haben sie einen besseren Auislauf und bügeln Stromunterbrechungen schnell weg, das heisst, sie haben genug Schwung um darüber hinweg zu rollen. Ein Dauermagnetmotor hingegen der bleibt eben durch den Dauermagneten sofort stehen. Also nichts für Alzheimerdecoder.

Seltsamerweise enthalten die Antriebsdrehgestelle der HAG Loks zwei Masseschleifer an die Räder, obwohl hier ein schlechterer elektrischer Kontakt herrscht zur Schien (weil eben an allen 4 Rädern Haftreifen dran sind und diese isolierend wirken) Beim Laufdrehgestell ist komischerweise nur ein einseitiger Masseschleifer vorhanden. Ich hab schon erlebt, dass nagelneue Loks bei diesen Räder nur durch das normale Seitenspiel der Achse den Kontakt verliert. Hier muss nachgebessert werden!

Es gibt hier zwei Sachen zum nachbessern:
Das eine ist, dass man ein Massekabel direkt zu dieser Massefeder führen sollte und so die Schleiffeder zum Gehäuse überbrücken. Diese Massnahme ist auch bei Märklin Loks sinnvoll.

Mit entsprechendem, Material sollte man auch die andere Seite mit solchen Massefedern ausstatten. Ausserdem sollten sie so nachgespannt werden, dass auch bei maximalen Seitenspiel der Achse, sie nie den Kontakt zur Radscheibe verlieren können.

Noch ein Punkt gibt es hierzu:
Brünierte Räder führen ebenso zu Kontaktproblemen zwischen Rad und Schiene. Auch hier vielleicht mal schauen ob es nicht Achsen gibt die nicht brüniert sind.


Decodermässig bin ich mit dem 60902 am weitesten gekommen. Wenn man nicht den rail4you Drehstrommotor einbauen will, so ist meiner Meinung nach der 60902 die beste Lösung.

Übrigens gibt es ein recht gutes HAG Forum, wo all diese Sachen ausführlich besprochen wurde:

Man findet es unter:
http://www.hag-forum.ch.vu/

Gruss



Martin Lutz  
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RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#3 von Hermann Hafner ( gelöscht ) , 10.10.2005 07:49

Zitat von Florian Schmidt
welche Erfahrungen wurden mit welchem Decoder beim Digitalumbau von Hag-Loks gemacht?


Hallo Florian

Meine HAG-Loks haben Permament-Magnete eingebaut und Kühn-Decoder T145 für die Ansteuerung.
Mit den Regelparametern muss man jedoch etwas probieren, bis die Loks einwandfrei, fein laufen.

Besser ist die Ansteuerung des 3-poligen Motors mit einem ESU 52600 der auf Hochfrequent (40 kHz) eingestellt wird. Damit werden ganz excellente Laufeigenschaften erreicht. Die Masseverbindungen müssen aber, wie Martin schon schrieb, nachgebessert werden.
Weiter ist bei gleichzeitigem Betrieb mit ESU-Hochfrequenten Decodern und gleichzeitigem Einsatz von C-Sinusmotoren vorsicht geboten, da diese sich manchmal selbständig machen.


Freundliche Grüsse aus Zürich

Hermann



Hermann Hafner

RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#4 von Krokodil , 10.10.2005 15:06

Hallo!

hab einige hag loks mit 6090 decoder und permanentmagnet im einsatz.

die laufen erstklassig und sind genausogut regel-und steuerbar wie märklin 5-pol märklin loks mit 6090/6090x.

fahreigenschaften wegen kugellager sind traumhaft.


mit dem 6090x decoder verträgt sich der hag motor nicht weil dieser decoder für 5-pol motoren konzipiert sei - so sagte man mir im werksverkauf.

hab auch eine ae 4/7 mit esu lopi - der wird jetzt von hag verbaut - die regelbarkeit ist extrem schlecht und alzheimer läßt grüßen. eine katastrophe verglichen mit meinen anderen hag loks die keinerlei solcher probleme haben.
umrüstung auf 6090 ist vorgesehen.



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RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#5 von Martin Lutz , 10.10.2005 15:31

Salü Kroki,

Zitat von Krokodil

mit dem 6090x decoder verträgt sich der hag motor nicht weil dieser decoder für 5-pol motoren konzipiert sei - so sagte man mir im werksverkauf.



Einspruch:
Auch der 6090 ist für 5-Pol Motoren entwickelt worden! HAG ist leider bekannt für solch komischen Begründungen.

Wie Herr Berner mirt mal ins Gesicht sagte, dass man deshalb keine LED's verwende für die Stirnbeleuchtungen, weil sie viel zu viel Energie an den Vorwiderständen verheizen und weil man es dem Kunden möglichst einfach machen wolle. Eer vergass zu erwähnen, dass bei den meisten Loks ein Lötkolben notwendig wird wenn man eine Glühlampe auszutauschen. Ausserdem vergleiche man mal die Energiebilanz und Lebensdauer LED kontra Glühlampe. Ich habe noch selten solchen Blödsinn gehört.

6090 Decoder gibt es ausserdem gar keine mehr. Höchstens bei Händler die nicht wissen wie sie ihre Ware loswerden oder bei Ebay.

Hier wäre wirklich mal HAG gefordert. Man kann nicht bis in alle Ewigkeit auf der Lösung die vielleicht mal gut war sitzen bleiben.

Denn immer wieder hebt HAG selber ihre Kugellager hervor. Besser wäre es aber mal den Motor selber weiter zu entwickeln.

Zitat von Krokodil

hab auch eine ae 4/7 mit esu lopi - der wird jetzt von hag verbaut - die regelbarkeit ist extrem schlecht und alzheimer läßt grüßen. eine katastrophe verglichen mit meinen anderen hag loks die keinerlei solcher probleme haben.
umrüstung auf 6090 ist vorgesehen.



Bis anhin hat HAG tatsächlich den Lopi 1 verbaut. In Zukunft soll es der Lopi 2 sein.

Aber alles täuscht darüber hinweg, dass HAG in erster Linie Probleme mit der Stromaufnahme hat. Nur sehen wollen die HAG Leute das nicht.



Martin Lutz  
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RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#6 von Gian ( gelöscht ) , 10.10.2005 18:32

Hallo Martin,

Zitat von Martin Lutz
Aber alles täuscht darüber hinweg, dass HAG in erster Linie Probleme mit der Stromaufnahme hat. Nur sehen wollen die HAG Leute das nicht.


Das ist der springende Punkt bei HAG-Loks, für das 2-Schienen Gleis ist es noch schlimmer. Ich habe bei meinen HAG-Loks zusätzliche Kabel eingelötet (z.B. zum Überbrücken des Schleifers zwischen Drehgestell und Lok. Die Stromversorgung erfolgt nun durch 2 Kabel direkt von den Radschleifern zum Lokdecoder. Trotzdem ist die Stromversorgung bei HAG-Loks immer noch ungenügend, weil nur ein Drehgestell dafür zuständig ist. Das gummibereifte Antriebsdrehgestell trägt nichts dazu bei. D.h. z.B. bei meiner BLS Ae4/4 sind 4 Räder für die Stromaufnahme zuständig, mit einem Achsabstand von ganzen 3.4 cm. So entspricht die Stromabnahme einer 2-achsigen Rangierlok, wie z.B. meinem Te 138 von Brawa, mit dem Unterschied, dass bei dieser eine Achse leicht pendeln kann und sich den naturbedingten Gleisunebenheiten damit besser anpasst. Darum ist die HAG-Lok schlechter wie die Rangierlok. Ich weiss nicht, wie MOBA'ner ohne polarisierte Herzstücke und zusätzliche Massnahmen an Weichen mit den HAG-Loks nur einigermassen zufrieden sein können. Zum verlangten Preis ganz sicher nicht.

Wenn es ausnahmsweise an einer Weiche bei vorbildgerechtem Tempo zu Problemen kommt (sehr selten), ist es sicher eine HAG Lok.

Ich war an der diesjährigen HAG-Reise zur Furka-Dampfbahn dabei und werde auch an einem HAG-Treffen (Ende Oktober) in Mörschwil teilnehmen. Ich habe das Gefühl, dass HAG langsam beginnt, eher auf die Kunden zu hören. Die mangelhafte Stromversorgung ist für mich ein wichtiger Gesprächspunkt am HAG-Treffen. Etwas anderes bleibt HAG ja auch nicht übrig, will man nicht vom Markt verschwinden. Bis die Stromaufnahme verbessert ist, werde ich jedoch keine HAG-Loks mehr kaufen, mögen sie noch so günstig sein.

Die normalen HAG-Motoren lassen sich mit RH-SEL-Decodern äusserst gut steuern, zugute kommt der Regelung hier noch das fehlende Schwungrad.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Digitalumbau von Hag-Loks

#7 von Hermann Hafner ( gelöscht ) , 11.10.2005 08:10

Hallo Krokodil

Zitat von Krokodil
hab auch eine ae 4/7 mit esu lopi - der wird jetzt von hag verbaut - die regelbarkeit ist extrem schlecht und alzheimer läßt grüßen. eine katastrophe verglichen mit meinen anderen hag loks die keinerlei solcher probleme haben.
umrüstung auf 6090 ist vorgesehen.


Wenn der Lopi 52600 eingebaut wäre, dann wäre eine excellente Regelmöglichkeit vorhanden und Alzheimer würde Dich auch nicht Grüssen.
Manchmal ist es nicht ratsam, verschiedene Sachen in den gleichen Topf zu werfen.


Freundliche Grüsse aus Zürich

Hermann



Hermann Hafner

   


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