Hallo Randolf,
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Hallo Erich,
man sehe es mir als "Nicht-Märklin-Digitaler" nach, wenn ich die "Zeitleiste der Märklin-Digital-Entwicklung nicht korrekt wiedergebe. Was aber nichts an meinen grundsätzlichen Bemerkungen ändert.
Tut es schon - denn es verschiebt den Zeitrahmen der angenommenen Nicht-Kontinuität weit aus den 15 Jahren heraus, um die es hier geht. Außerdem - in dem Wikipedia-Artikel, den du verlinkst, stehen die Zahlen...
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Zitat von Erich Müller
Dafür wird das Protokoll nach und nach anderen Herstellern offengelegt
Im Grunde bestätigt das meine Aussage: " Denn mit jedem dieser Schritte wird erst mal wieder die Konkurrenz auf Abstand gehalten." Siehe hierzu auch der Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rklin_Digital
Indem man den Zugang zum eigenen System für andere offenlegt, hält man sie auf Abstand? Das musst du mir mal erklären.
Das MM-Protokoll ist seit Jahrzehnten offengelegt - um Mitbewerber auf Abstand zu halten? Ohne diese Offenlegung wäre die Uhlenbrock-Intellibox als erste Multiprotokollzentrale nie auf den Markt gekommen. Das mfx-Protokoll ist bekannt und offengelegt, tams verwendet es seit Jahren in der MC (allerdings in einer eingeschränkten Version, aber vielleicht ändert sich das ja demnächst). Esu hat mfx nicht nur mit entwickelt, sondern baut auch immer noch Zentralen und Decoder für dieses System.
Das einzige, was Märklin sich proprietär vorbehält, ist mfx+ - aber das interessiert dich und mich wie die meisten Stummis ja eher nicht (wobei ich allerdings vermute, dass viele Kunden das anders sehen - egal.). So wie Lenz sich Railcom+ proprietär hat schützen lassen.
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Zitat von Erich Müller
Es gibt heute meiner Meinung nach keinen Vorsprung mehr für DCC vor mfx
Mir geht es gar nicht um Vorsprung. Mir geht es um Kontinuität. Egal, ob manche Decoder inzwischen CV bis 1000 (oder vielleicht auch darüber) aufweisen, entscheidend ist, dass die grundlegenden CVs (= CV1 ... CV95) durch die NMRA seit Jahren standardisiert sind und mit ihnen alle wesentlichen Eigenschaften der Loks definiert sind. Daran hat sich seit dem Approval in 1995 bzw. der Verabschiedung als Standard in 2012 nichts geändert, egal was die einzelnen Decoder-Hersteller mit den CV 107 ... 512 so alles anstellen (was der Standard aber auch zulässt) - Details siehe hier: https://www.nmra.org/sites/default/files...cvs_2012.07.pdf . Und diese CV 1 ... 95 sind auch von allen Zentralen aus erreichbar und programmierbar. "Function Mapping" lässt sich via PC-Software problemlos in vereinheitlichter Form herstellen (zugegeben ein wenig unkomplizierter Handarbeit) und ist dann auch via Smartphone als mobilem Handregler in einheitlicher Form verwendbar. Man kann natürlich kritisieren, dass das nicht automatisiert vonstatten geht ...[/quote]
Ich will dir gern zugutehalten, dass du das Märklin-System nicht kennst. Aber dann sei so gut und glaube mir:
Jeder (!) Märklin-Decoder, der nicht über die Hardware eingestellt wird, kann mit jeder (!) mfx- oder MM2-fähigen Zentrale programmiert werden. Ob das eine IB von Uhlenbrock ist oder eine CU von Märklin (1995 eingeführt, mit dem MM2-Protokoll). Jeder mfx-Decoder kann auch mit MM oder mit DCC oder mit beidem angesprochen werden (nur Decoder, die ab Werk in Trix-Lokomotiven verbaut werden, haben kein MM an Bord). Das ist seit 1995 so und auch mit der Veröffentlichung von mfx 2004 nicht geändert worden.
Wie gesagt, mit jeder (!) Märklin-Zentrale seit 1984 kann jeder (!) Märklin-Decoder und jeder (!) für MM oder hergestellte Decoder seit 1984 gesteuert werden, mit Ausnahme der o.g. Trix-oem-Decoder, die aber auch nicht für ML-Systeme bestimmt sind. Da kommt DCC nicht dran, denn Lenz-Digital gab es 1984 noch nicht...
Also,
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Du stellst fest, dass die von Dir vor 15 Jahren realisierte Lösung veraltet ist. Sie ist es deshalb, weil Märklin in den 15 Jahren immer wieder entschieden hat, Dinge "neu zu erfinden" - Motorola, Motorola v. 2, Mfx, Mfx+, ... Man darf vermuten, dass das so weitergeht. Denn mit jedem dieser Schritte wird erst mal wieder die Konkurrenz auf Abstand gehalten.
Das stimmt immer noch nicht. Die Kontinuität ist voll und ganz gegeben - allerdings kann man nun wirklich nicht erwarten, mit einem konzeptionell über 20 Jahre alten System alle Neuerungen mitnehmen zu können, die es damals noch nicht gab.
Mit der CU 6021 kann man bis zu 16 Funktionen auf modernen Lokdecodern schalten, allerdings bleibt man auf die Möglichkeiten der alten Zentrale beschränkt: 80 Adressen mit je maximal 4 Funktionen und 14 Fahrstufen. Das ist aber bei einer Lenz-Zentrale aus 1994 auch nicht anders.
Dass das MM-Protokoll, gleich ob erste oder zweite Version, obsolet ist, sollte doch mittlerweile allgemein anerkannt sein. Wir werfen ja auch keinem PC vor, dass DOS6.0-Programme nicht mehr darauf laufen oder eine komplizierte Emulations-Software benötigen - oder? Ein Linux von 1994 ist heute nicht mal mehr lauffähig.
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Nun aber noch mal zum Kern meiner Aussage: das Hauptproblem der CS v. 1, 2, 3, 3+ ist und bleibt, dass sie zwar "alles in einem" anbieten, aber ziemlich knapp gefasst. Das gilt insbesondere für den 7"-Bildschirm. Man schaue sich nur die Bildbeispiele von Stelltischen an, die in der CS3 dargestellt sind. Das reicht für eine kleine Spielbahn, aber ich bin nicht sicher, ob ich den Gleisplan von "Mühlfeld" darauf abbilden könnte, ohne hinterher permanent "scrollen" zu müssen. Immerhin gibt es die Möglichkeit, per RealVNC eine Verbindung zu einem PC herzustellen, wo dann eine Darstellung auf einem "großen" Bildschirm möglich ist. Leider hat man der CS3 keine HDMI-Schnittstelle spendiert, dann wäre der Anschluss eines Monitors ausreichender Größe möglich, so dass eine größere Anlage auch ohne Netzwerk-/VNC-Klimmzüge machbar wäre. Das gilt übrigens in gleicher Weise auch für die Konkurrenz, also ESU und Viessmann. Erst der Viessmann Controller 2 hat eine HDMI-Schnittstelle zum Anschluss eines großen Monitors.
Das ist ja soweit völlig richtig, aber voll und ganz protokollunabhängig. Selbst mein schon ziemlich alter eBook-Reader hat ein größeres Display als diese Zentralen. Von daher erschließt sich mir der Sinn der mikroskopisch kleinen Gleisbildstellwerke auf diesen Zentralen generell nicht.
Allenfalls könnte man einwenden, dass es mittlerweile Zentralen gibt, die die Steuerung auf dem Tablet ermöglichen - die Z-Serie von Roco beispielsweise, aber auch die RedBox von tams, was einen größeren Bildschirm ermöglicht, den man auch noch kabellos mitnehmen kann. Dafür fehlt einem wieder der Drehregler.
Zur CS2 zumindest gibt es auch Software, die quasi eine zweite CS2 auf dem PC erzeugt, und zur CS3 zumindest einen Mirror auf den PC. Das kann per LAN oder auch W-LAN-Router verbunden werden und bietet dann die Möglichkeit, mit Maus und Tastatur auf der CS zu arbeiten und das bei bester Sicht. Umgekehrt kann man dann geltend machen, da kann ja dann auch ein Steuerungsprogramm eingesetzt werden und hat man die Kapazitäten der Zentrale selbst gar nicht nötig.
Stimmt.
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Eine modular aufgebaute Lösung lässt mich erst gar nicht in das Problem hineinrennen. Ich kann jede Komponente passgenau wählen: die Zentrale, den Handregler, den PC mit Bildschirm sowie die Software. Das ist vorneweg mit mehr Aufwand verbunden, verschafft mir aber am Ende ein gerüttelt Maß mehr Flexibilität.
Grüße, Randolf
Richtig, mach ich ja auch so, mit meiner RedBox (die vielleicht noch mal einen Handregler kriegt, aber momentan mach ichs mit der Maus) und den längst abgeschriebenen PC-Komponenten.
Und ich bin auch immer noch der Ansicht, im Märklin-Portfolio fehlt eine Mittelklasse-Zentrale, die weniger aufwendig gedacht ist als die CS3, vielleicht nur einen Regler hat, aber - und das ist auch meine "Mängelrüge" an der MS2 - die die volle Zugriffsbreite auf alle mfx-Einstellungen bietet und einen Anschluss zum PC. Und warum nicht auch da neue Wege beschreiten, gar keinen Regler mitgeben, aber die Steuerung via Tablet oder Handy vorsehen, wie es Roco und tams vormachen? Das Handy als Fahrregler, mit den Lautstärketasten für schneller und langsamer, das wäre ohne Schwierigkeiten machbar und noch mal ein schöner Schuss Moderne.
Ach, und in Sachen CS3 ist eh das hier mein Favorit...