MC Schüler zieht um und schließt in Stuttgart

#51 von KlausZ , 15.12.2021 15:20

Ich habe als Schüler beim Panne in Reutlingen (und später noch in der Modellbahnstation) gejobbt.
Die Adventssamstage waren da schon eine Herausforderung, auch wenn damals "schon" um 16 Uhr geschlossen wurde...

Klaus

#52 von DE2700 , 15.12.2021 19:24

Zitat von websurfer83 im Beitrag #50
Aber heute ist eben alles anders. Und ja, da sind zu einem nicht unerheblichen Teil auch die Eltern Schuld. Früher war es üblich, dass man insbesondere in der kalten Jahreszeit gemeinsam an der Modellbahn oder artverwandten Dingen "gewerkelt" und "gebastelt" hat. Aber heute wollen viele Eltern doch einfach ihre Ruhe haben und geben den Kindern ein elektronisches Spielzeug in die Hand, damit sie ihre Faulheit pflegen können. Das finde ich schade. Wenn ich Kinder hätte, dann würde ich meinen Kindern gezielt Anreize setzen, damit sie an Modellbahn, Modellbau usw. auch Gefallen finden würden (wohlwissend, dass es nicht das günstigste Hobby ist, aber der elektronische Kram ist doch auch schon nach kurzer Zeit veraltet und es muss etwas Neues her - also auch nicht "billig"!).

Bist Du Lehrer oder sowas dass Du so einen "vorurteilsfreien" Blick auf die heutigen Eltern und Kinder hast ? Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten zum Basteln ausserhalb der klassischen Modellbahn, mein Neffe fährt z.B. völlig auf Klemmbausteine ab und selbst wenn Original Lego nicht gerade Schnäppchen sind bekomme ich dort für ihn viel mehr Kreativität fürs Geld als mit ner ollen Modellbahn.
Im übrigen sind wir doch selbst Schuld am Niedergang. Wir schreien nach immer mehr Detailierung und elektronischem Schnickschnack, ne Lok muss erst programmiert werden bevor sie überhaupt auf die Strecke darf, ein falscher Fehler und der Dekoder ist abgeraucht, an der falschen Stelle angelangt und schon darf die Lok ins Bastel-AW? Von den Preisen ganz zu schweigen. Ach ja es gibt ja noch zum Glück noch Einfachmodelle oder analoges Fahren. Aber beides wird doch auch hier im Forum im besten Fall belächelt, im schlimmsten Fall ist man rückständig und blockiert die Entwicklung von noch mehr Hightech bei den Herstellern, weil die sich ja noch um die geistig unbeweglichen Analogbahner kümmern müssen. Kein Wunder wenn die Modellbahn in der Gunst der Kinder immer weiter verliert.

#53 von websurfer83 , 15.12.2021 21:41

Nein, ich bin kein Lehrer. Aber mit der von dir genannten Möglichkeit zum Basteln habe ich natürlich kein Problem. Ich habe damals selbst mit Lego angefangen, das waren die entscheidenden Grundlagen für Kibri, Faller und Co. Ich habe nur ein Problem mit (hauptsächlich) digitalem Spielzeug wie Tablet, Smartphone oder Playstation. Diese Dinge regen die Kreativität so gut wie gar nicht an und sind für die Entwicklung nicht besonders förderlich. Und das schreibt jemand, der selbst in der IT (Netzbetrieb) tätig ist. Aber es ist ein Irrglaube, dass Kinder, die bereits in jungen Jahren exzessiv "digitales Spielzeug" konsumieren, nachher auch gute Techniker / Ingenieure / Informatiker oder dergleichen werden. Eher das Gegenteil ist der Fall. Diese Art von reinem Konsum sorgt nicht dafür, dass man sich Gedanken macht, wie funktioniert dies und jenes, wie könnte man das optimieren, was könnte man vereinfachen etc. In meinem Fall (wie bei vielen meiner KollegInnen auch) gab es in der Kindheit und Jugend sehr viele Dinge zum Basteln, Ausprobieren und Experimentieren. Das hat die Neugier an der Technik geweckt und ergibt später auch gute Techniker / Ingenieure / Informatiker. Die "Digital Natives" sind eben nicht die so dringend benötigten Ingenieure von Morgen...

Und nochmal: Es muss nicht unbedingt Modellbahn sein. Auch Lego, Lego Technik, Fischer Technik, ja selbst Puppenhäuser die selbst individuell gestaltet und eingerichtet werden können regen die Kreativität von Kindern an. Aber viele, die nur digitalen Kram in der Kindheit konsumieren, haben nachher zwei linke Hände, die kann man in einem technischen Beruf nicht mehr gebrauchen. Und ja, ich kenne selbst einige Beispiele davon...

#54 von WolfiR , 16.12.2021 02:10

Zitat von websurfer83 im Beitrag #53
Diese Art von reinem Konsum sorgt nicht dafür, dass man sich Gedanken macht, wie funktioniert dies und jenes, wie könnte man das optimieren, was könnte man vereinfachen etc. In meinem Fall (wie bei vielen meiner KollegInnen auch) gab es in der Kindheit und Jugend sehr viele Dinge zum Basteln, Ausprobieren und Experimentieren. Das hat die Neugier an der Technik geweckt und ergibt später auch gute xxxxxxx / Ingenieure / Informatiker.

Hallo,

du beschreibst meinen Lebenslauf.

Gruß
Wolfgang

#55 von axpde , 16.12.2021 05:58

Ja, ich bin Lehrer, für Mathematik und Physik, und wenn meine Kollegen der Geisteswissenschaften schon darüber stöhnen, wie wenig motiviert und arbeitsam die Schülerinnen und Schüler von heute sind, so muss ich noch einen drauf setzen, dass die wenigsten von ihnen irgendeine Form von Verständnis für logische oder technische Zusammenhänge besitzen, geschweige denn Interesse daran zeigen!

Ja, es gibt sie zum Glück noch, und ich bin jedesmal gerne bereit, auch noch die Pause hindurch oder nach Schulschluss mit diesen Vereinzelten über alle ihre Fragen zu reden … immer wieder besonders gern genommen: Wie sieht die 4. Dimension aus?

Aber ist es denn so verwunderlich, dass unser Nachwuchs so auf „High-Tech“ steht?

Beispiel: Bei Saturn und Mediamarkt gibt es fast nur noch Fernsehgeräte in der Größe einer kleinen Kinoleinwand und jeder zweite Erwachsene hat mehr Spielekonsolen als ich Computer im Laufe meines Lebens. In allen Haushaltsgeräten wird „KI“ eingebaut, weil heute keiner mehr Bock darauf hat, zu Wissen, was wie geht.

Und auch wir Modelleisenbahner wollen immer „intelligentere“ Artikel: Lokomotive aufs Gleis setzen und gleich losfahren, dabei aber 37 Funktionen mit Leuchtreklame und Musik über ein graphisches Touchpad … aber wenn dann dann irgendwas nicht so funkioniert wie es soll, ist das Geschrei hier im Forum groß!

Märklin hatte mit „Alpha“ einen ersten Versuch gestartet, Kindern die Modelleisenbahn wieder näher zu bringen, wobei ich das „futuristische Design“ absolut affig fand, aber die modular beladbaren Wagen und nicht zuletzt das C-Gleis waren Schritte in die richtige Richtung!

Die batteriebetriebenen Züge waren der zweiter Versuch, bei dem aber Märklin erst einen Schritt nach vorn gemacht hat, indem sie stark vereinfachte Modelle zeitgemäßer Originale mit magnetischer Kupplung usw. auf den Markt brachten, aber gleich danach wieder einen Schritt zurück, indem sie die „echten“ C-Gleise durch funktionslose Plastikgleise ersetzten. Das mag kurzfristig gesehen eine Kostenersparnis sein, bindet den Kunden aber nicht langfristig! Denn wenn man eh' schon funktionsfähige C-Gleise zu Hause hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit sicherlich ungemein höher, dass sich so jemand dann irgendwann doch man eine „richtige“ Modellbahn kauft!

Oder zumindest als „Zwischenschritt“ Märklin's neuesten Versuch, C-Gleise plus Fahrgestelle, auf denen mit verdächtig bekannt aussehenden Bausteinen von „open brick“ dann Lokomotiv- und Wagenkästen nach eigenem Gutdünken gestaltet werden können … und ja, „kompatible“ zum allseits bekannten und beliebten Lego … wobei mir persönlich deren aktuelle Verkaufsstrategie überhaupt nicht gefällt, man bekommt nur genau auf einen Zweck zugeschnittene Sets oder Konvolute mit etlichen Spezialsteinen, aber von den guten alten 2×4-Steinen sind immer zu wenige da und Gebinde mit 100 Stück oder so wie früher gibt es nicht mehr!

Fazit: Märklin hat mehrere Versuche gestartet, und Versuch macht kluch … oder so

#56 von DE2700 , 16.12.2021 08:45

Zitat von axpde im Beitrag #55
a, ich bin Lehrer, für Mathematik und Physik, und wenn meine Kollegen der Geisteswissenschaften schon darüber stöhnen, wie wenig motiviert und arbeitsam die Schülerinnen und Schüler von heute sind, so muss ich noch einen drauf setzen, dass die wenigsten von ihnen irgendeine Form von Verständnis für logische oder technische Zusammenhänge besitzen, geschweige denn Interesse daran zeigen!

das wurde doch schon über meine Generation gesagt

#57 von powermaxi2000 , 16.12.2021 18:06

Schade aber realistisch wars schon mit Umzug und Verkleinerung nimmer das was es mal war.
Der Rest der Diskussion hat was von „alle Jahre wieder“…

#58 von Beschwa , 16.12.2021 22:11

Hallo a×pde,

fehlende Teile gibt es hier.

https://www.1000steine.de/lego-einzeltei...=a08#kat_inhalt

#59 von axpde , 17.12.2021 11:15

Zitat von Beschwa im Beitrag #58
Hallo a×pde,

fehlende Teile gibt es hier.

https://www.1000steine.de/lego-einzeltei...=a08#kat_inhalt

22 Cent pro Stück ist schon ziemlich happig … und „Kilopreise“ hab ich nicht gefunden

#60 von Gelöschtes Mitglied , 17.12.2021 11:59

Zitat von WolfiR im Beitrag #54
Zitat von websurfer83 im Beitrag #53
Diese Art von reinem Konsum sorgt nicht dafür, dass man sich Gedanken macht, wie funktioniert dies und jenes, wie könnte man das optimieren, was könnte man vereinfachen etc. In meinem Fall (wie bei vielen meiner KollegInnen auch) gab es in der Kindheit und Jugend sehr viele Dinge zum Basteln, Ausprobieren und Experimentieren. Das hat die Neugier an der Technik geweckt und ergibt später auch gute xxxxxxx / Ingenieure / Informatiker.

Hallo,

du beschreibst meinen Lebenslauf.

Gruß
Wolfgang

Mit dem ersten Satz oder mit Satz 2 und 3 ?

#61 von Railwolf , 18.12.2021 11:36

Leude, Leude...

wenn alte Männer, die keine Kinder (oder keine Kinder mehr zuhause) haben, über andere herziehen, ohne wirklich zu wissen, wovon sie reden!

"andere dürfen keinen Spaß haben, wenn's nicht so ist, wie ich will!" Mit Fußaufstampfen, wie der 4jährige im Supermarkt? Dann schmeißt euch bitte auch auf den Boden und hämmert mit den Fäusten auf die Fliesen. Sonst ist's nicht glaubwürdig.
Aber... ich helf euch nicht hoch.

Ich verrate euch nur eins: wenn ihr jemanden für eure Sache zu begeistern versucht, indem ihr alles runternölt, was der jemand bisher gut und toll findet, dann habt ihr garantiert eins erreicht: ihr habt ihn gegen euer Ding geimpft. Denn was so alte nölige Sturköppe gut finden, das muß ja doof sein.
Die Masche ist bewährt; hunderte ideologisch verscheuklappte Kaninchenzucht-, Briefmarkensammler- und Modellbahnvereine haben es nicht glauben wollen, und mußten zähneknirschend zur Kenntnis nehmen: so ist es und nicht anders!

Interessiert euch - ehrlich und offen! - für die jungen Menschen, und sie werden sich für euch interessieren. So und nicht anders läuft das. Und zeigt, daß ihr Freude an eurem Hobby habt. Bei manchen Kameraden im Forum hat man ja nun wirklich nicht den Eindruck, die nölen und meckern ständig nur rum, und ich hab mich schon lange gefragt, warum die eigentlich noch Modellbahn machen, wo's doch alles so furchtbar ist.

Ach so:

Zitat von DE2700 im Beitrag #52
Bist Du Lehrer oder sowas dass Du so einen "vorurteilsfreien" Blick auf die heutigen Eltern und Kinder hast ?

Die Frage war doch wohl rhetorisch - und: ich kenne eine Reihe guter Lehrer. Keiner von denen hat so einen Blick auf Kinder und Eltern - im Gegenteil. Die, die ihren Schülern Interesse an ihrem Fach vermitteln wollen, haben selbst Interesse an den Schülern, und sparen sich das Gejammer für die Rente auf. Die anderen, die den Beamtenstatus hochhalten und Lehren als leidige Pflicht betrachten, die mögen so denken wie der Kollege - aber sowas hab ich in der letzten Zeit immer seltener gesehen. Studienrat ist halt kein Ehrentitel mehr.

#62 von axpde , 18.12.2021 13:45

Zitat von Railwolf im Beitrag #61
[…]
Studienrat ist halt kein Ehrentitel mehr.

Studienrat war nie ein Ehrentitel, sondern eine Amtsbezeichnung für einen Beamten im höheren Dienst.

Ich vermute mal, Du meinst, dass Lehrern heute nicht mehr der Respekt entgegengebracht wird, den sie sich auf Grund ihrer Ausbildung durchaus verdient haben. Schuld daran sind abwertende Sprüche wie „Lehrer haben morgens Recht und nachtmittags frei!“, die letztendlich nur den puren Neid derjenigen zum Ausdruck bringen, die auch gerne an den positiven Aspekten partizipieren möchten, dabei aber negative Aspekte völlig ausblenden!

Vorurteil 1: Lehrer haben immer Recht.

Die Zeiten sind lange vorbei. Weder fachlich noch disziplinarisch, alles wird angezweifelt, meist von Eltern, die selber mit ihren Kindern nicht klarkommen. Das hat in manchen Fällen dazu geführt, dass in manchen Schulen die Noten wie von Geisteshand steigen, sobald mit dem Anwalt gedroht wird, ansonsten müssen Lehrer jeden Furz protokollieren, den die Rabenbrut abgibt, damit die Noten vor Gericht(!) standhalten. Zum Glück komme ich mit 99,9% meiner Schülerinnen und Schüler gut aus, da bleibt mir so ein Mist erspart.

Vorurteil 2: Lehrer arbeiten nur am Vormittag.

Spätestens ab Klasse 9 haben Schüler an meinem Gymnasium regelmäßig Nachmittagsunterricht, schon allein deshalb ist das Vorturteil vollkommen unsinnig. Dazu kommt die Unterrichtsvorbereitung, die viele meiner Kollegen nachmittags machen, damit man wenigstens hin und wieder mal ein freies Wochenende hat … welches in der Klausurzeit ein reiner Wunschtraum bleibt!

Vorurteil 3: Lehrer verdienen viel zuviel!

Gemeint ist wohl eher, dass Lehrer zu viel Geld bekämen, was aber genauso großer Unsinn ist. Ja, verbeamtete Lehrer müssen keine Sozialabgaben abführen, da der Beamtenstatus Dinge wie Krankenversicherung (Beihilfe), Rentenversicherung (Pension) oder Arbeitslosenversicherung (unnötig, da theoretisch auf Lebenszeit) regelt, was einem ca. 40 % höheren Grundgehalt entspricht. In RlP bekommt ein Lehrer 50 bis 65 T€ Jahresgehalt, je nach Dienstaltersstufe, das entspricht einem Jahresgehalt von 70 bis 90 T€ bei nicht-verbeamteten Arbeitskräften. Um da aber überhaupt erst einmal hinzukommen muss man im Schnitt 7 Jahre studieren und danach 1½ bis 2½ Jahre Referendariat absolvieren, dazu kommen diverse Wartezeiten, insb. überhaupt eine Festanstellung zu bekommen! Viele junge Absolventen müssen sich immer öfter von einem (Halb-)Jahresvert zum nächsten durchhangeln, zumindest hier in RlP müssen nämlich Beamte die Haushaltslöcher der Landesregierung stopfen!

Und zum Thema „Verdienst“ hier noch ein paar Fakten:

Die Angstellten im Öffentlichen Dienst haben vor 70 Jahren noch eine Wochenarbeitszeit von 54 Stunden gehabt, heute sind es keine 40 Stunden mehr, dass bedeutet eine Arbeitszeitverkürzung von 25 % ohne Lohnkürzung! Gleichzeitig haben diese Angestellten allein in den letzten 20 Jahren Lohnerhöhungen von über 33 % erhalten … im Gegensatz zu den Beamten, die auf Grund diverser Nullrunden, Einführung von „Kostenabwälzungspauschale“ und „Beihilfebeitrag“, sowie Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld in der gleichen Zeit gerade mal bei ± 0 blieben! Aber es kommt noch schlimmer:

1950 hatten Gymnasiallehrer in RlP ein Deputat von 24 Wochenstunden. Heute, 70 Jahre später, haben Gymnasiallehrer in RlP ein Deputat von … wer errät es? … genau: 24 Wochenstunden! Statt Arbeitszeitverkürzungen wurde sogar schon versucht, das Deputat zu erhöhen, dies wurde aber zum Glück gerichtlich gestoppt. Dessen ungeachtet hatten Lehrer vor 70 Jahre eigentlich nur 2 Aufgaben: Unterrichten und Noten geben. Und heute? Lehrer müssen:

Unterrichten (wie gehabt)
Benoten (wen wundert's)
Diagnostizieren (herausfinden, warum sind die Leistungen so, wie sie sind)
Beraten (die Schülerinnen und Schüler wollen erklärt bekommen, warum ihre Leistungen so sind, wie sie sind, usw.)
Informieren (die Eltern wollen ganz genau erklärt bekommen, warum die Leistungen ihrer Brut so sind, wie sie sind)
Fördern (den schlechten Schülerinnen und Schülern helfen, besser zu werden)
Fordern (die guten Schülerinnen und Schüler animieren, noch besser zu werden)
Organisieren (von außerunterrichtlichen Aktivitäten wie Arbeitsgemeinschaften, Unterrichtsgängen, Schulfahrten, Studienfahrten, usw.)
Planen (wie man es schafft, den ganzen Mist in ein Schuljahr zu quetschen)
Qualitätsichern (neuerdings müssen Lehrer die Qualität ihrer Arbeit selbst dokumentieren, seitdem die Agentur für Qualitätssicherung [...] von Schulen wegen ihres enormen Erfolges schon nach nur drei Jahren Existenz wieder geschlossen wurde)

… und last but not least aus aktuellem Anlass
Coronatests durchführen (obwohl kein Lehrer eine entsprechende medizinische Ausbildung hat und daher ein von der Schule durchgeführter Schnelltest NIRGENDS anerkannt wird)
Coronatests dokumentieren bzw. herausfinden, wer denn überhaupt getestet werden DARF(!) … und nein, keine geimpfte Person (egal ob Schüler oder Lehrer) darf auf gar keinen Fall getestet werden, es sei denn diese hatte nachweislich Kontakt zu einer infizierten Person und die schriftliche(!) Erlaubnis(!) aller(!) Erziehungsberechtigten liegt vor! Allerdings werden die Namen der infizierten Personen aus Datenschutzgründen nicht genannt, man kann also überhaupt nicht genau wissen, ob man selber Kontakt zu einer infizierten Person hatte … Datenschutz schägt Gesundheitsschutz!)

Fazit: Kaum Gehaltserhöhungen, statt dessen immer nur mehr Arbeit, kein Rückhalt von Gesellschaft und Politik …

Fragt sich da noch irgendjemand, warum es Lehrermangel in Deutschland gibt?

Oder warum die Verbreiter von Vorurteilen nicht mal für einen Tag tauschen würden?

#63 von Railwolf , 19.12.2021 07:06

Zu Punkt 3 noch hinzugefügt:
In NRW gab es früher 14 Monatsgehälter - mit Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.
Dann wurde durch Beschluß des Dienstherrn das Urlaubsgeld voll gestrichen und das Weihnachtsgeld auf 60% eines Monatsgehalts gekürzt. (Oder umgekehrt? Ist auch egal.)
Das bedeutet, 1,4 Monatsgehälter weniger, 10% Bezugskürzung.

Das hätte man in der freien Wirtschaft mal machen sollen, da hätten aber alle Räder stillgestanden!

Zitat von axpde im Beitrag #62
Ich vermute mal, Du meinst, dass Lehrern heute nicht mehr der Respekt entgegengebracht wird, den sie sich auf Grund ihrer Ausbildung durchaus verdient haben.

Ich meine nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Funktion.
Früher war der Lehrer der Mensch, der den Kindern das Rüstzeug an die Hand gab, um es im Leben zu etwas zu bringen. Das wurde respektiert - im Gegensatz zu so manchen Ministerialbeamten, die eine gleich- oder auch höherrangige Ausbildung (und Besoldung) hatten, deren Wirken aber nicht als hilfreich, sondern eher störend empfunden wurde. Und wird.

Lehrer - auch Dorfschulmeister, Volksschullehrer, die seinerzeit noch kein Studium an der Universität, sondern das Lehrerseminar absolviert hatten - standen in der Rangordnung nur wenig unter den "Studierten", Apotheker, Pfarrer und Doktor. Und dem Bürgermeister.

#64 von michael_geng , 19.12.2021 08:59

Ja und jetzt . Was hat das ganze mit dem Umzug zu tun, ach ja jetzt gehts in die TT.
Ich bin auch Beamter im Einsatzdienst seit über 30 Jahren soll ich jetzt heulen wie sich mit der Zeit die Umstände ändern. Und wer Nachwuchs gewinnen will sollte mit den Kindern sprechen und nicht über die Brut. Kopfschüttel.
Wer für seinen Beruf brennt kann begeistern und sollte nicht jammern, siehe früher war alle immer besser,gell. Das gilt auch für das Hobby.
Sorry das mußte mal gesagt werden.

Mfg Michael
Also dann, Bis neulich

#65 von einheitsloknulleins , 19.12.2021 10:27

Hallo,
das hat jetzt nichts mit den Lehrern zu tun: ( deren Arbeitsleistung ich sehr schätze!)
"Die Räder stehen wirklich still " - bei uns zumindest...
Die freie Wirtschaft hat ihre Antwort gegeben, die Räder laufen jetzt in Asien. Wo gibt es bei uns nochmittelständische "Fabriken" mit Produktion und "richtigen " Arbeitern?
Es verbleiben nur noch die großen High-Tech-Betriebe mit mehrheitlich berufsausgebildeten Facharbeitern wie in der Autoindustrie.
Man denke mal an die vielen " fleißigen Frauenhände" , die einst in Göppingen und Nürnberg unsere Modelleisenbahnen montiert haben...
Die Politik der Gewerkschaften und auch ihr maßloser Druck besonders in den 70ern auf kleine und mittelständische Betriebe haben die Unternehmer ins Ausland getrieben.

#66 von michael_geng , 19.12.2021 10:59

Ich weiß nicht ob es nicht auch eher die Rendite war die Diese Fabriken nach Asien gezogen hat.
Gegen gut ausgebildete Facharbeiter kann keiner was haben und das gilt auch für Frauen.

Mfg Michael

#67 von axpde , 19.12.2021 13:21

Zitat von michael_geng im Beitrag #64

Und wer Nachwuchs gewinnen will sollte mit den Kindern sprechen und nicht über die Brut. Kopfschüttel.
Wer für seinen Beruf brennt kann begeistern und sollte nicht jammern, siehe früher war alle immer besser,gell.

Vielleicht hat Michael nicht alles gelesen hat, was ich geschrieben habe …

Insbesondere, dass ich mit 99,9% aller meiner Schülerinnen und Schüler gut auskomme?

Es gibt aber leider auch einzelne Lernunwilliginnen und Lernunwillige, die zu faul sind, den eigenen A…llerwertesten hochzukriegen, statt dessen ihre Eltern die Welle machen lassen, welche wiederum den Fehler eindeutig beim Lehrer gefunden zu haben glauben, weil ihre eigene Rabenbrut natürlich die besten Kinder überhaupt sind … und ja, da gehört genau dieses Wort hin!

#68 von michael_geng , 19.12.2021 14:00

Lieber Axpede ich hoffe ich liege da richtig, habe ich die 99,9% gelesen, aber ich glaube nicht alle haben nur die 0,01% gemeint.
Denn ich hatte beide Sorten von Lehr (Pauker) Und oft hilft auch mal die Sicht von unten bzw. Kindern um zu verstehen.

Und in der Pandemie wird auch deutlich das es ganz oft zwei oder drei Arten der Sorte von der Vermittlung von Inhalten gibt. Und ja es liegt oft an der Ausstattung aber sehr oft auch nicht.
Sagt ein Vater von drei Söhnen in drei unterschiedlichen Schulen.

Mfg Michael

P.S. ich hätte Dich gern mit einem Namen angesprochen. ( Auch so eine Zeiterscheinung von älteren die Angst vor Datenklau haben aber Fratzenbuch oder linstergramm oder Witter sind)

#69 von DE2700 , 19.12.2021 14:12

Zitat von Railwolf im Beitrag #61
Ach so:
Zitat von DE2700 im Beitrag #52
Bist Du Lehrer oder sowas dass Du so einen "vorurteilsfreien" Blick auf die heutigen Eltern und Kinder hast ?

Die Frage war doch wohl rhetorisch

Nein die Frage war nicht rhetorisch. Ich wollte wissen wie jemand ohne eigenen Kinder sich so toll in der aktuellen Erziehung von Kindern - gerade jetzt auch in Pandemiezeiten- auskennen kann. Ich könnte dazu keine Aussagen treffen.

#70 von E95 , 19.12.2021 19:27

[quote=
Die Politik der Gewerkschaften und auch ihr maßloser Druck besonders in den 70ern auf kleine und mittelständische Betriebe haben die Unternehmer ins Ausland getrieben.
[/quote]
Hallo,

da bin ich aber ganz anderer Meinung. Die Unternehmen bzw. deren Eigentümer konnten den Hals nicht voll kriegen und wollten noch mehr Profit erwirtschaften.
Auch jüngst wieder ein Beispiel: Die Firma WMF gab bekannt, ihre Kochtopf-Produktion nach Polen zu verlegen. Als Begründung wurde genannt, dass in Deutschland
damit nicht mehr genügend Gewinn erwirtschaftet werden könnte.

Gruß

Peter

#71 von Beschwa , 19.12.2021 21:09

Einerseits schimpfen wir wenn Arbeitsplätze in den Osten gehen
und andererseits schimpfen wir das dorthin zu viel EU Hilfe fließt.
Von irgend etwas müssen die Leute auch leben, dass Sie unsere
Produkte kaufen können.

#72 von axpde , 19.12.2021 22:23

Zitat von michael_geng im Beitrag #68
ich hoffe ich liege da richtig, habe ich die 99,9% gelesen, aber ich glaube nicht alle haben nur die 0,01% gemeint.

Tja, jeder liest das, was er erwartet zu lesen … :-/

Zitat von michael_geng im Beitrag #68
Denn ich hatte beide Sorten von Lehr (Pauker) Und oft hilft auch mal die Sicht von unten bzw. Kindern um zu verstehen.

Ohne meine Bemühungen, den Stoff aus Sicht der Kinder zu betrachten, hätte ich wohl keinen Erfolg … :-O

Zitat von michael_geng im Beitrag #68

Und in der Pandemie wird auch deutlich das es ganz oft zwei oder drei Arten der Sorte von der Vermittlung von Inhalten gibt. Und ja es liegt oft an der Ausstattung aber sehr oft auch nicht.
Sagt ein Vater von drei Söhnen in drei unterschiedlichen Schulen.

Die deutsche Schullandschaft funktioniert noch nicht trotz der Lehrer, sondern weitgehend nur wegen der Lehrer. Hier bei uns in Rheinland-Pfalz werden gerade hunderte Millionen an Bundesmitteln in die Schulen gepumpt, damit die Ausstattung „zeitgemäß“ wird … aber solange die Dreyer in Mainz ihre Haushaltslöcher durch das Streichen oder Nicht-neu-besetzen von Beamtenstellen finanziert, wird das Chaos von Tag zu Tag größer!

Denn merke: Nicht die Computer erteilen den Unterricht, sondern die Lehrer …

Zitat von michael_geng im Beitrag #68

P.S. ich hätte Dich gern mit einem Namen angesprochen. ( Auch so eine Zeiterscheinung von älteren die Angst vor Datenklau haben aber Fratzenbuch oder linstergramm oder Witter sind)

Lieber Michaeel, ich habe lange in der IT gearbeitet und weiß, das ich mich mit jedem einzelnen Beitrag im internet ein Stück weit selbst preisgebe, daher achte ich sehr genau darauf, dass ich möglichst nicht zuviel verwertbare Infomationen „am Stück“ preisgebe …

Du darft mich gerne Andy nennen

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