dazu mal anmerke, das Güterzugpackwagen früher (Vor 1960 ) überwiegend am Schluß des Zuges liefen, da in ihnen nämlich außer dem Zugführer auch noch die Schaffner mitfuhren.Denn das Rangiergeschäft wurde auf vielen Unterwegsbahnhöfen vom Zugpersonal ausgeführt und dazu waren mehrere Personen nötig, weil mit der Zuglok rangieren ist umständlich ....
Richtig, daher gab es ja auch die Packwagensteckdosen und seeeehr lange Verlängerungskabel Ok, der 1.4. ist vorbei. Nichts für ungut -- Bernd
"Denn das Rangiergeschäft wurde auf vielen Unterwegsbahnhöfen vom Zugpersonal ausgeführt und dazu waren mehrere Personen nötig, weil mit der Zuglok rangieren ist umständlich."
Wenn es auch umständlich war, wurde es so gemacht, was aber ein Grund mehr ist, den Pwg hinter der Zuglok einzustellen...Den "headbanger" kannst du dir sparen...
bis ins Jahr 1980 befuhr die DB die Ohmtalbahn in Oberhessen in voller Länge. Dort kamen täglich zwei Nahgüterzüge mit Fakultativwagen zum Einsatz, die sich je nach Fahrtrichtung des Zuges am Anfang oder Ende des Nahgüterzuges befand.
Um nicht noch steckbare Zugschlußlaternen extra benutzen zu müssen, wurde auf deren Einsatz wo es möglich war verzichtet, folglich übernahm dann der Fakultativwagen die Aufgabe des Schlußwagens, da dieser mit elektrischen ZS Lampen ausgestattet war, die von der Wagenbatterie gespeist wurden. Bei Tageslicht langten die Steckbaren ZS Schilder aus aber bei Dämmerung oder im Abendverkehr mußte dann der Fakultativwagen als Schlußwagen eingesetzt werden.
Beheizt waren die Wagen im Winter nicht, obwohl sie für Dampfheizung vorgesehen waren, wenn sie direkt hinter der Lok fuhren.
Der Dienstmann im Fakultativwagen war der Zugführer, der auf kleineren Bahnstationen auch als Güteragent und Wagenmeister eingesetzt wurde.
Auch war es möglich im Fakultativwagen als zahlender Passagier mitzufahren, wenn gerade kein Personenzug fuhr. Der Güterverkehr hatte aber Vorrang zur Personenbeförderung.
Nicht jeder Pwg verfügte über seitliche Behelfssitzbänke, somit war stehen oder sitzen auf dem Wagenboden angesagt.
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Die Pwg pr 14 wurden aber auch in Personenzügen eingesetzt, sie verfügten über Oberwagenzugschlußhalterungen, die damals noch nicht bei jedem Güter- oder Personenwagen vorhanden waren.
Die ZS Signale an Wagen wurden früher oberhalb des Daches angebracht, das änderte sich aber erst ab ca. 1935.
die einzige mir bekannte Ausnahme, dass der Pwg am Zugschluss hing, waren die Gags, Güterzüge mit Selbstentladern (z. B. OOtz). Da durfte wegen des hohen Gewichts der Wagen aus Sicherheitsgründen (z.B. bei Auffahr-Unfällen wäre der am Anfang Pwg Brei geworden) am Zugschluss eingestellt werden.
Auf diesem, über 100 Jahre alten Postkartenfoto, ist der Pwg hinter dem Postwagen an der Zugspitze zu sehen.
In der Regel wurden die Züge auf größeren Endbahnhöfen von der Ankunftseite zur Abfahrseite umgesetzt, dabei wurde der Pwg wieder an die Zugspitze verbracht.
Beim Modell ist die seitliche, tiefere Anbringung der ZS Laternen ein Indiz für Mitte von Epoche III, denn in den Epochen I und II wurden noch die Oberwagenhalterungen am Dach verwendet.
Nach hinten rotes Licht nach vorne Grünes Licht und ab 1910 nach vorne milchiges weißes Licht.
Es gab noch andere Signalisierungen, wo jeweils ein grünes (ab 1910 weißes) und rotes Licht nach vorn und hinten gezeigt wurde, z. B. bei Falschfahrten im Gegengleis von zweigleisigen Strecken mit klar definierte Hauptfahrrichtung*.
*Gemeint ist hierbei eine zweigleisige Bahnstrecke, die nicht signaltechnisch führ Fahrten in beide Richtungen auf beiden Gleisen ausgestattet ist.
Zitat von Guardian71In den Wagenkasten integrierte Zugschlusslichter kamen erst nach dem 2. Weltkrieg auf
Integrierte Zugschlussleuchten waren auch nicht sinnvoll, da die vorher üblichen Petroleumlampen einer regelmäßigen Wartung bedurften, (Öl nachfüllen, Glas entrussen, Dochte erneuern) die in der Regel in den BW´s von sog. "Lampisten" durchgeführt wurde. Also waren abnehmbare Lampen notwendig, die auf die entsprechenden Lampenhalter aufgesteckt und an den Zughalten getauscht wurden. Der Ort, wo sich der Gepäckwagen befand, hatte also keinen Einfluss auf die Schlusslichter. Die 3 und 4-achsigen Umbauwagen (mit oder ohne Gepäckabteil) hatten alle elektrische Schlussleuchten, die bei Bedarf eingeschaltet wurden.
Hallo, die "Macke" Schlußlaternen an Güterzugpackwagen anzubringen scheint bei den Modellbahnherstellern ihren Ursprung in der amerikanischen Caboose zu haben und ist als vorbildfrei zu betrachten. Auch der Umstand, daß es durchaus auch mal den Pwg am Zugschluß gab, rechtfertig es nicht denn der Regelfall war der Pwg hinter der Lok. Bei der vorbildgerechten Modellbahn sollte der Regelfall nachgebildet werden, die Ausnahmen kommen von ganz allein.
nicht unbedingt, wir hatten hier schon einige Fotos verlinkt, wo eben die Pwg am Zugende zu finden waren - eben weil der Güterzug Kopf gemacht hat oder Schwerlastwagen direkt hinter der Lok liefen. In solchen Fällen wurde der Pwg dann aus Sicherheitsgründen am Zugende eingestellt.
Es gibt ja nun auch genug Beispiele, wo auch mal mehr als ein Pwg mitlief.
Es mag wohl sein, dass vermutlich damals wohl eher die Ausnahmen als die Regel aufs Negativ gebannt wurden. Aber wenn man mal einen Kühlwagenzug der Epoche III nimmt, der von Bremerhaven Richtung München gefahren ist, um dort frischen Fisch anzuliefern und der dann leer zurück gekommen wäre - welchen Grund hätte es gegeben, in einem solchen Fall den Pwg umzustellen?
in der von den meisten favorisierten Ep3b wäre der Kühlzug ohne Pwg gefahren, weil die DB recht früh begann bei Ganzzügen auf die Packwagen zu verzichten. Weiterhin wäre der Zug in München nicht komplett irgendwo hingeschoben worden, sondern der Packwagen wäre samt der Zuglok vom Zug abgezogen worden. Dann hätte eine Rangierlok den Zug bzw. einzelne Teile auf die entsprechenden Ladestellen verteilt. Einige Wagen wären womöglich auch noch weiter gefahren zu anderen Empfängern in Nürnberg, Augsburg oder sogar Österreich. Der Leerzug, welcher aus anderen Wagen aus den Vortagen besteht, wird dann wieder mit einer völlig anderen Lok neu bespannt die dann auch einen neuen Packwagen mitbekommt. In Bremerhaven wird so ein Zug auch nicht von der Zuglok samt Pwg an den Kai bzw. die Fischhallen gefahren. Während die Zuglok und der Packwagen im Rbf schon wieder andere Züge bespannen, werden die leeren Fischwagen erstmal gereinigt, neu mit Stangeneis beschickt und dann erst zur Beladung bereit gestellt.