ich habe mir zwei gebrauchte Gepäckwagen gekauft die bereit beleuchtet sind und Zugschlußlichter haben. Mein Opa hatte mir mal damals erzählt, das Gepäckwagen immer direkt hinter der Lok angehängt wurden, damit dieser in jedem Bahnhof an der gleichen Stelle zu finden war. Egal wie lang der Zuge war. Ist diese Info richtig?
Dieser Umbauwagen hat ein Gepäckteil und Zugschlußlichter die jetzt in Richtung Lok zeigen. Gehört der Wagen ans Ende des Zuges oder sind die Zugschlußlichter am falschen Wagen?
Bei diesem Gepäckwagen sind die Laternen bereits ab Werk dran:
Gehört der Wagen nun ans Ende des Zuges oder ist es egal wo er angehängt wird?
Die Packwagen für Reisezüge waren häufig an einem Ende des Zugs und manchmal auch mitten drin. Dazu hatten einige Bauarten einen Seitengang, der von den Fahrgästen begangen werden konnte. Bei den Güterzugpackwagen versuchte man, die Wagen hinter die Lok einzustellen. Die Packwagen konnten so über die Packwagensteckdose mit Strom versorgt werden. Außerdem konnten so Zugführer und Lokpersonal besser miteinander sprechen, natürlich nur wenn der Zug steht.
Gepäckwagen liefen je nach Erfordernissen sowohl hinter der Lok, am Ende oder auch in der Mitte.
Fährt der Zug von A nach B hängt der Wagen hinter der Lok läuft der Zug mit der gleichen Zusammenstellung von B nach A erfolgte nur ein umsetzen der Lok, oder ein Lokwechsel nun läuft der Wagen am Ende des Zuges und erhält die Zugschlußscheiben oder bei Nacht die Schlußleuchten. Hat der Zug noch Kurswagen die ein anderen Endpunkt haben werden diese hinten dran gehängt nun läuft der Wagen im Zug und die Wagen können ohne rangieren im Zwischen- halt C abgehängt werden. Güterzugbegleitwagen liefen in der Regel hinter der Lok, während der Fahrt sortierte das Personal die Wagenzettel, die dann vorsortiert dem Rangierer am Zielbahnhof ausgehändigt wurden, um diesen Wagen einzusparen wurde der berühmte Kabinentender für die BR 50 entwickelt. Ging auch während der Fahrt über Sprecheinrichtungen, damit das Personal dem Zugführer über Vorkommnisse unterichten, daher den erhöhten Aufbau da konnte der ganze Zug überblickt werden.
Gruß Sinerb
"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt." Friedrich der Große
Hallo, Man muss auch die Epoche unterscheiden. Bis in Epoche 2 war immer noch vorgeschrieben, dass ein von Reisenden unbesetzter Wagen hinter einer Dampflok lief. Dienstpersonal und Toilettennutzer galten nicht als Reisende in dem Sinne. Deshalb reihte man Gepäckwagen vorzugsweise direkt hinter der Lok in den Zug. Für Postwagen galt das nicht. Die sollten möglichst nicht direkt hinter die Lok (EBO von 1928, §§ 56 und 57). Diese Reihung galt als Schutzfunktion. Mit Einführung stabilerer Wagenbauarten und verbesserter durchgehender Bremsanlagen wurde das aufgehoben und es richtete sich die Reihung nur noch nach betrieblichen Anforderungen. Güterzugbegleitwagen reihte man praktisch immer direkt hinter der Lok ein. Nicht umsonst schuf man deshalb ja auch in Epoche 3 die Kabinentender um diese Wagen einzusparen. Bei Lokal-Personenzügen wurden häufig 2 Gepäckwagen in den Zug eingestellt jeweils am Ende. Dann brauchte man nicht extra den Wagen an Endpunkten umsetzen. Siehe dazu auch Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens 2. Auflage, Band 5 Seite 305.
Uups durch meine Essenspause war Sinerb mir zuvorgekommen.
edit: und zu den Umbauwagen in Epoche 4 beschriftet - im Zeitalter der Umbauwagen nutzte man auch am Tag an diesen das Nachtsignal (siehe auch DV 301 Signalbuch von 1959 in der Fassung von 1974, Seite 72, Signal Zg 3), also die Leuchten. An den Wagen gebastelte Zugschlussschilder sind also m.E. überflüssig oder gar falsch.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
ich habe mir zwei gebrauchte Gepäckwagen gekauft die bereit beleuchtet sind und Zugschlußlichter haben. Mein Opa hatte mir mal damals erzählt, das Gepäckwagen immer direkt hinter der Lok angehängt wurden, damit dieser in jedem Bahnhof an der gleichen Stelle zu finden war. Egal wie lang der Zuge war. Ist diese Info richtig?
Dieser Umbauwagen hat ein Gepäckteil und Zugschlußlichter die jetzt in Richtung Lok zeigen. Gehört der Wagen ans Ende des Zuges oder sind die Zugschlußlichter am falschen Wagen?
Bei diesem Gepäckwagen sind die Laternen bereits ab Werk dran:
Gehört der Wagen nun ans Ende des Zuges oder ist es egal wo er angehängt wird?
Vielleicht weiß hier jemand Rat?
Gruß von Olli
Hallo Olli,
der untere Wagen ist ein Pwg pr 14, der als Güterzugbegleitwagen nicht im Personenzugverkehr eingesetzt wurde. Er lief gewöhnlich als erster Wagen in einem Güterzug direkt hinter der Zuglok. Warum Fleischmann dem Wagen Schlusslaternen spendiert hat ist mir allerdings rätselhaft. Bis in die 60er Jahre wurden Güterzüge noch von einem Schaffner begleitet, für dessen Aufenthalt die Pwg's dienten. Bei Nahgüterzügen fuhren auch die Rangierer darin mit. Während der Fahrt erledigte der Zugschaffner den Papierkram und hatte dafür einen beheizbaren Sitzplatz mit Beleuchtung und Toilette im Pwg.
und um die Sache noch komplizierter zu machen: bei Güterzügen, die im Zuglauf die Richtung wechseln, müssen am ersten und am letzten Wagen Schlussscheibenhalter angebracht sein; das bedeutet, dass der Pwg auch an den Zugschluss gerät beim Richtungswechsel. Nach Möglichkeit soll (d.h. die Vorschrift ist nicht zwingend, aber mehr als eine Kann-Bestimmung) dabei der Pwg auf dem längeren Abschnitt hinter der Lok laufen.
In Epoche 3 und 4 werden Personenzüge nicht umgestellt, nur um den Pw (der dann D oder BD heißt) hinter der Lok zu haben. Die Umbauwagen-Garnitur fährt also mal mit dem D-Abschnitt vorn, mal hinten. Und wenn Wagen an- oder abgehängt werden, kann der D-Abschnitt auch mal mitten im Zug zu finden sein. All das ist aber kein Zufall, sondern in den Zugbildungsvorschriften geregelt. Und natürlich deutlich vielfältiger, als es in ein paar Zeilen geschrieben werden kann.
Die Broschüren über Zugbildung von Stefan Carstens sind da wirklich empfehlenswerte Lektüre.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Im Übrigen gab es ja schon von anderen Herstellern Güterzugbegleitwagen mit Zugschlusssignal - ich denke da beispielsweise an die Mannesmann-Röhrenzug Packung von Märklin mit der BR 86. Bei schweren Güterzügen war es nämlich durchaus üblich, dass die Güterzugbegleitwagen (speziell die mit Holzaufbau) am Ende des Zuges mitliefen.
Und da es bei der Bahn nichts gibt, was es nicht gab, können im Prinzip die Packwagen eingesetzt werden, wo sie gerade passen - egal ob am Ende oder am Anfang oder mitten drin. Ich kann mich auch noch gut erinnern, dass bis in die 2000er Jahre beim Regionalexpress Bremen-Bremerhaven häufig ein Gepäckwagen mitten im Zug eingestellt war. Eine Fahrt anlässlich der Osterwiese in Bremen geriet sogar unfreiwillig in die Schlagzeilen, weil damals der Schaffner überzählige Fahrgäste stehend im Gepäckwagen einquartiert hatte. Der Zug war auf dem Rückweg von Bremen Richtung Bremerhaven, als zwischen Bremen-Burg und Ritterhude die Beleuchtung im Gepäckwagen ausfiel. Anscheinend geriet eine Frau in Panik und zog die Notbremse... Es war einer der Züge, die zusätzlich noch in der Nacht eingesetzt wurden.
Also wäre jetzt ein Packwagen mit Zugschluss nichts außergewöhnliches - und da ja zumindest in Epoche III bei jeden Güterzug ein Güterzugbegleitwagen dabei sein musste, was liegt näher diesen mit Zugschlusssignalen auszustatten
Zitat Im Übrigen gab es ja schon von anderen Herstellern Güterzugbegleitwagen mit Zugschlusssignal - ich denke da beispielsweise an die Mannesmann-Röhrenzug Packung von Märklin mit der BR 86. Bei schweren Güterzügen war es nämlich durchaus üblich, dass die Güterzugbegleitwagen (speziell die mit Holzaufbau) am Ende des Zuges mitliefen.
Und da es bei der Bahn nichts gibt, was es nicht gab, können im Prinzip die Packwagen eingesetzt werden, wo sie gerade passen - egal ob am Ende oder am Anfang oder mitten drin. Ich kann mich auch noch gut erinnern, dass bis in die 2000er Jahre beim Regionalexpress Bremen-Bremerhaven häufig ein Gepäckwagen mitten im Zug eingestellt war. Eine Fahrt anlässlich der Osterwiese in Bremen geriet sogar unfreiwillig in die Schlagzeilen, weil damals der Schaffner überzählige Fahrgäste stehend im Gepäckwagen einquartiert hatte. Der Zug war auf dem Rückweg von Bremen Richtung Bremerhaven, als zwischen Bremen-Burg und Ritterhude die Beleuchtung im Gepäckwagen ausfiel. Anscheinend geriet eine Frau in Panik und zog die Notbremse... Es war einer der Züge, die zusätzlich noch in der Nacht eingesetzt wurden.
Also wäre jetzt ein Packwagen mit Zugschluss nichts außergewöhnliches - und da ja zumindest in Epoche III bei jeden Güterzug ein Güterzugbegleitwagen dabei sein musste, was liegt näher diesen mit Zugschlusssignalen auszustatten
Dagegen dass Güterzugbegleitwagen Schlusssignal haben spricht ja auch nichts, da ein Pwg ja auch mal am Zugschluss laufen kann und daher mit Signalhalter ausgestattet sein muss. Aber für gewöhnlich lief er direkt hinter der Zuglok, da es z.B. auch Aufgabe des Begleiters war, wenn der Zug vor einem Halt zeigenden Einfahrsignal länger warten mußte, beim Stellwerk anzurufen, um nach dem Grund zu fragen. Der einzige Grund, von dem ich mal gelesen habe, aber nie ein Foto gesehen habe, dass das belegt, für einen Pwg am Zugschluss, war ein begleiteter Ganzzug aus OOt-Wagen. Wegen dem sehr hohen Gewicht des Zuges traute man dem leichten Pwg nicht und stellte ihn am Zugschluss ein.
Bei Fahrtrichtungswechsel eines Güterzuges, wird entweder die Zuglok an andere Ende umgesetzt, oder eine andere Lok übernimmt den Zug. Der Pwg wurde im Zugbildungsbahnhof für gewöhnlich von der Zuglok von einem Bereitstellungsgleis für die Pwgs "abgeholt". Gemeinsam setzten dann Lok + Pwg vor den bereitstehenden Güterzug.
Zitat Mein Opa hatte mir mal damals erzählt, das Gepäckwagen immer direkt hinter der Lok angehängt wurden, damit dieser in jedem Bahnhof an der gleichen Stelle zu finden war. Egal wie lang der Zuge war. Ist diese Info richtig?
Moin Olli,
Dein Opa lag da ganz richtig: bis 1938 musste ein nicht zur Personenbeförderung vorgeshener Wagen, meist ein Packwagen, direkt nach der Lok eingestellt werden. Auch danach hielt man bei der Zugbildung an der Regel fest, dass der Packwagen direkt hinter die Lok kam. Postwagen wurden gern vor den Packwagen eingestellt.
ZitatGehört der Wagen nun ans Ende des Zuges oder ist es egal wo er angehängt wird?
Wenn der Wagen rote Zugschlussleuchten aufweist, muss er natürlich an's Ende des Zuges.
Der Fleischmann-"Packwagen" mit den roten Zugschlusslichtern ist übrigens ein Güterzugbegleitwagen und als solcher nicht für Personenzüge gedacht (wenn man es genau nimmt). Solche Wagen wiesen (bis auf wenige Ausnahmen) nicht die für den Personenzugdienst erforderlichen Einrichtungen (v.a. keine Heizleitung, zu geringe zulässige Höchstgeschwindigkeit) auf.
Danke für die vielen und ausführlichen Antworten. Da habe ich wieder einiges dazu gelernt. Der Güterzugbegleitwagen bekommt auf alle Fälle einen neuen Zug. Immerhin habe ich mehr Güterzüge als Personen Züge.
dazu mal anmerke, das Güterzugpackwagen früher (Vor 1960 ) überwiegend am Schluß des Zuges liefen, da in ihnen nämlich außer dem Zugführer auch noch die Schaffner mitfuhren.Denn das Rangiergeschäft wurde auf vielen Unterwegsbahnhöfen vom Zugpersonal ausgeführt und dazu waren mehrere Personen nötig, weil mit der Zuglok rangieren ist umständlich. Diese im Eisenbahnerjargon "Lumpensammler" genannte Züge verkehrten ja im Nahbereich der großen Verschiebebahnhöfe und stellten und holten die Güterwagen der kleinen Unterwegsbahnhöfe oder Haltestellen ab.
Den "Luxus" von eigenen Rangieren oder sogar einer Bahnhofsköf hatten nur Bahnhöfe mit entsprechend hohem Wagenaufkommen,wo sich das "rechnete".
dazu mal anmerke, das Güterzugpackwagen früher (Vor 1960 ) überwiegend am Schluß des Zuges liefen, da in ihnen nämlich außer dem Zugführer auch noch die Schaffner mitfuhren.Denn das Rangiergeschäft wurde auf vielen Unterwegsbahnhöfen vom Zugpersonal ausgeführt und dazu waren mehrere Personen nötig, weil mit der Zuglok rangieren ist umständlich. Diese im Eisenbahnerjargon "Lumpensammler" genannte Züge verkehrten ja im Nahbereich der großen Verschiebebahnhöfe und stellten und holten die Güterwagen der kleinen Unterwegsbahnhöfe oder Haltestellen ab.
Den "Luxus" von eigenen Rangieren oder sogar einer Bahnhofsköf hatten nur Bahnhöfe mit entsprechend hohem Wagenaufkommen,wo sich das "rechnete".
Ist nur merkwürdig, dass mehr 95 % der historischen Aufnahmen, die einen Güterzug mit Pwg zeigen, dieser an der Zugspitze hinter der Zuglok eingestellt ist, unabhängig vom Aufnahmezeitpunkt.
Nahgüterzüge wurden noch bis in die 70er sehr häufig von der Zuglok unterwegs rangiert, um Wagen auszusetzen oder aufzunehmen.
Zitat... dazu mal anmerke, das Güterzugpackwagen früher (Vor 1960 ) überwiegend am Schluß des Zuges liefen, da in ihnen nämlich außer dem Zugführer auch noch die Schaffner mitfuhren.Denn das Rangiergeschäft wurde auf vielen Unterwegsbahnhöfen vom Zugpersonal ausgeführt und dazu waren mehrere Personen nötig, weil mit der Zuglok rangieren ist umständlich. ...
Ist nur merkwürdig, dass mehr 95 % der historischen Aufnahmen, die einen Güterzug mit Pwg zeigen, dieser an der Zugspitze hinter der Zuglok eingestellt ist, unabhängig vom Aufnahmezeitpunkt.
Nahgüterzüge wurden noch bis in die 70er sehr häufig von der Zuglok unterwegs rangiert, um Wagen auszusetzen oder aufzunehmen. ...[/quote]Hallo Stefan,
das sehe ich genauso! Welchen Sinn macht es denn, dass der Güterzugpackwagen am Schluss mitläuft? Dann ist auch noch jeweils ein zusätzliches Abkuppeln und Ankuppeln erforderlich, was Zeit benötigt.
Wenn ein Güterzugpackwagen mal am Zugschluss eingereiht war, dürfte das vor allem damit zusammenhängen, dass der Zug Kopf gemacht hat, oder mehrere Wagen zusammen auf einen anderen Zug umgestellt wurden.
Gruß, Heinz
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder. Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"
Hallo zusammen, den Güterzuggepäckwagen hinter die Lok zu kuppeln hatte einen bestimmten Grund. Nämlich nur so konnte der Zugführer den Zug nach hinten beobachten, ob nicht eventuell ein oder mehrere Waggons verlorengegangen sind. Gerade in der Zeit, als es noch keine durchgehende Bremsleitung gab, war es schon wichtig. Dafür auch die erhöhte Kanzel auf dem Dach. mfg Rainer
Zitatden Güterzuggepäckwagen hinter die Lok zu kuppeln hatte einen bestimmten Grund. Nämlich nur so konnte der Zugführer den Zug nach hinten beobachten, ob nicht eventuell ein oder mehrere Waggons verlorengegangen sind
das hätte er am Ende der Zuges aber viel besser mitbekommen .
Viele Grüße, Bodo
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)
Bei dem ist es wohl so gewesen, daß er am Zugschluß mitlief / mitlaufen sollte: er hat zwar knapp unterhalb der Kanzel 2 rote Schlußleuchten, aber in entgegengesetzter Richtung (also Blickrichtung Zug) waren in den Laternen weiße (durchsichtige?) Gläser montiert. So konnten Lokführer / Heizer von der Lok aus sehen, ob dieser letzte Waggon noch am Zug hing bzw. ob es irgendwie eine Zugtrennung gab - eben wenn diese weißen Lichter nicht mehr zu sehen waren.
Ob die "Scheiben" (rot und weiß/durchsichtig) beim Umsetzen gewechselt werden konnten, weiß ich nicht - ist aber mMn naheliegend.
Bei dem ist es wohl so gewesen, daß er am Zugschluß mitlief / mitlaufen sollte: er hat zwar knapp unterhalb der Kanzel 2 rote Schlußleuchten, aber in entgegengesetzter Richtung (also Blickrichtung Zug) waren in den Laternen weiße (durchsichtige?) Gläser montiert. So konnten Lokführer / Heizer von der Lok aus sehen, ob dieser letzte Waggon noch am Zug hing bzw. ob es irgendwie eine Zugtrennung gab - eben wenn diese weißen Lichter nicht mehr zu sehen waren.
Ob die "Scheiben" (rot und weiß/durchsichtig) beim Umsetzen gewechselt werden konnten, weiß ich nicht - ist aber mMn naheliegend. [/quote]
Moin,
diese Laternen waren abnehmbar und würden nach Bedarf auf die Laternenhalter gesteckt - alternativ zu Zugschlussscheiben. In der Regel konnten verschiedenfarbige Blenden (weiß, rot, grün) eingesetzt werden.
Die Position war in Zeiten, als es noch Oberwagenleuchten gab, immer so, dass nach vorne zur Lok hin ein weißes (davor grünes) Licht sichtbar war. Seitliche Laternenhälter im Mittelposition wären immer so gebaut, dass die Laternen seitlich überstanden, wodurch das weiße/grüne Licht nach vorn erkennbar war. Die hat man damals dem bayerischen Trix-Packwagen spendiert. Dadurch ist er leider stets auf den Zugschluss festgelegt, was sowohl für einen Pw wie auch für einen Pwg ungewöhnlich war. Aber ein nettes Feature.
In den Wagenkasten integrierte Zugschlusslichter kamen erst nach dem 2. Weltkrieg auf (z.B. DB Mitteleinstiegswagen Bauart 1951). Noch die Schürzenwagen von 1939 hatten Laternenhalter, deren Position so gewählt war, dass nach vorne das weiße Licht erkennbar war.
das Signalbuch von - wenn ich mich nicht irre - 1938 lässt für kurze Züge mit durchgehender Bremse erstmals auch Schlusszeichen zu, die nicht von der Zugspitze erkennbar sein müssen. Ich müsste jetzt den Text heraussuchen, aber ich bin mal wieder nicht am PC. Das heißt einerseits, dass zum Beispiel Beiwagen zu Triebwagen nicht mehr mit seitlich herausstehenden Schlusssignalen ausgestattet werden müssen, sondern eingebaute Schlussleuchten haben können. Auch für Wendezüge, die jetzt erprobt werden, ist die Neuerung interessant. Andererseits müssen Wagen, die in langen Zügen (und das meint nicht Meter, sondern Wagen- oder Achszahl) fahren, immer noch die Möglichkeit haben, die klassischen Oberwagenlaternen anzustecken. Anderenfalls dürfen sie nicht am Zugende eingestellt werden. Mit dem Signalbuch 1959 wird diese Regelung auf alle Züge übertragen; nun werden auch an älteren Wagen die Schlusslaternen tiefer angebracht und Schlusstafeln über dem Puffer eingesteckt.
Übrigens halte ich es für denkbar, wenn am Ende eines Zuges Wagen eingestellt sind, die keine Anbringung der vorgeschriebenen Schlusszeichen ermöglichen, dass man dann einen PwG dahinter hängte, um der Vorschrift Genüge zu tun: der letzte Wagen - und der erste, wenn im Zuglauf die Fahrtrichtung gewechselt wird - müssen die vorgeschriebenen Schlusszeichen tragen können.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
das Signalbuch von - wenn ich mich nicht irre - 1938 lässt für kurze Züge mit durchgehender Bremse erstmals auch Schlusszeichen zu, die nicht von der Zugspitze erkennbar sein müssen. Ich müsste jetzt den Text heraussuchen, aber ich bin mal wieder nicht am PC. Das heißt einerseits, dass zum Beispiel Beiwagen zu Triebwagen nicht mehr mit seitlich herausstehenden Schlusssignalen ausgestattet werden müssen, sondern eingebaute Schlussleuchten haben können. [/quote]
du erinnerst dich richtig, hier der Text:
Bei Zügen mit durchgehender Bremse und mit einer Wagenzuglänge von nicht mehr als 200m dürfen zwei in gleicher Höhe nur nach hinten rot leuchtende Laternen verwendet werden.
Diese Regelung betraf vor allem die neugebauten Berliner S-Bahnwagen ab Baujahr 1935 und die Fliegenden Züge. Ältere Triebwagen behielten ihre herkömmlich angebrachten Oberwagenlaternen. Die Oberwagenlaternen müssen auch nicht oben am Dach angebracht werden, das Signalbuch verlangt nur die Anbringung in gleicher Höhe. Das bedeutet, das die Schlußlaternen auch seitlich etwa mittig am Wagen angebracht werden können. Das Bild im Signalbuch dient nur der Erklärung, ist aber nicht bindend. Nur die Beschreibung im Text ist einzuhalten. Für Ausführlicheres reicht meine Zeit leider nicht.
Hallo ich bin es noch mal, schaut doch mal---wenn vorhanden--- im MIBA Heft Güterzuggepäckwagen nach. Dort findet ihr jede Menge Vorbildfotos, bei denen der Pwg hinter der Lok läuft. Ich selbst besitze einen Pwg von Märklin mit Zugschlußleuchten. Gab es mal in einer Zugpackung. Meine oben schon mal vorgetragen These habe ich irgendwo auch einmal gelesen. MIBA oder andere. Muß da nochmal nach suchen. Meine alte originale Zugschlußleuchte hat eine rote UND ein weiße Glasscheibe. Diese sind fest in der Laterne eingebaut. Findet ihr auch bei jeden Museumsfest zb Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen. Dort werden eigentlich jedes mal solche Laternen antiquarisch angeboten. Auch Flohmärkte sind da manchmal Fundgruben.
Zitat und wie sollte der Zugführer das dann dem Lokführer mitteilen, wenn er selbst irgendwo stehen bleibt?
genau deshalb erscheint mir das Ziel, die Kommunikationswege zwischen Zugführer und Lokführer zu minimieren, naheliegender zu sein .
Den Märklin-Wagen aus der Röhrenzugpackung halte ich übrigens für wenig relevant hinsichtlich Vorbildlichkeit - man wird einen solchen Wagen im Vorbild kaum hinten an Drehschemelwagen angehängt haben. Er ist ein nettes Spielzeug - wie so vieles, was Märklin "komponiert" hat. Der 4411 ist auch nur bedingt besser. Die Donnerbüchse mit den Schlussleuchten wäre dagegen ganz gut, wenn die Lampen nicht viel zu groß wären ... aber jetzt komme ich vom Thema ab.
Die Schlusslichter am Begleitwagen wären halt einigermaßen vorbildgerecht, wenn die Lok mit dem Wagen allein unterwegs wäre ...
Viele Grüße, Bodo
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)