Zitat
Moin,
auch ich hatte schon herausspringende Kardanwellen oder defekte gerissene Kardanschalen, davon ist man nie befreit. Bei MäTrix war es
die BR 110 (E 10) , bei Roco war es der SBB Elefant C 5/6 und bei einer Rivarossi die BLS Lok Re 4/4 (HR 2059) - überall defekte Kardanwellen.
Am einfachsten ist es, man macht einen grossen Bogen um diese Lokkonstruktionen.
Bei meinen MäTrix Modellen mit HLA Antrieb - oder bei den sagenhaft tollen Modellen mit C-Sinus Antrieb kommt das Malheur nicht vor.
Allerdings muss man diese Sinusmodelle /SDS oft auf dem Second Hand Markt erwerben ...... da es den Motor /Treiberplatine als Ersatzteil
nicht mehr gibt.
Den HLA Antrieb kann man in seiner Lautstärke " zähmen " , er wird auch heute noch verwendet /verbaut , so in den SBB Modellen der
Re 4/4 II und auch in anderen HO Modellen aus Göppingen.
Gruss - Elokfahrer160 / Rainer
Auch ich bin mir nicht sicher, was ich mit dieser Empfehlung anfangen soll.
Wenn wir über Antriebe reden, dann müssen Motor, Getriebe und Achse betrachtet werden. Ein Motor alleine ist noch kein Antrieb. Bei den Achsen gibt es in der Modellbahen wenig bis kaum Variation. Beim Getriebe gibt es aber doch unterschiedliche Konzepte.
Ein sehr hoher Prozentsatz der auf dem Markt angebotenen Loks mit Drehgestellen hat dieses aus meiner Sicht sehr bewährte Antriebskonzept mit Kardanwelle und Schneckengetriebe. Wenn ich darüber nachdenke, dann haben alle meine Loks mit Drehgestellen, außer der ICEs von Fleischmann, dieses Antriebskonzept. Bislang hatte ich mit den Kardanwellenantrieben nur zwei Mal ein Problem gehabt. Beide Male waren es Roco-Loks. Einmal war die Plastikkugel gebrochen, welche auf der Schneckenwelle steckt und für die Kraftübertragung von der Kardanwelle zuständig ist. Materialermüdung. War mit Epoxidharzkleber sehr leicht zu reparieren. Und einmal hatte ich tatsächlich eine herausgesprungene Karandwelle. Nach einer Entgleisung und einem darauf folgenden Sturz in die Tiefe. Klar, dass die Kräfte bei so einem Szenario gewaltig sind. Ansonsten noch nie Probleme mit einem Kardanwellenantrieb gehabt.
Auch fleischmannsche Rundmotoren habe ich im Fuhrpark (wohl noch am ehesten mit dem HLA zu vergleichen). Etwas schwach im Zugverhalten aber ansonsten weder laut, noch sehr langsam. Ab und zu juckt es mich in den Fingern, da einen Flachmotor von SB reinzutun. Habe ich aber bislang gescheut. Weil so schlecht finde ich die Dinger nicht.
Bleiben noch Loks, die ohne Einsatz einer Kardanwelle über Zahnräder oder Schnecken die Kraft auf die Achsen übertragen. Üblicherweise Dampfloks mit Motor im Tender. Aber auch meine Trix BR59 mit Maxon-Motor, bei der der Motor eben nicht im Tender steckt, ist so eine Konstruktion. Und gerade diese Trix BR59 finde ich unglaublich gut. Das war ein Antriebskonzept mit exzellentem Motor, das Märklin hätte beibehalten sollen; meiner Meinung nach.
Dass nun einzelne Hersteller mal eine Zeit lang ein Serienproblem haben, kommt vor. Beispiel sind die brechenden Kardanwellen bei Lima (Materialproblem), der nicht ganz zu Ende gedachte S-Drive von Rivarossi (Konstruktionsproblem) oder die defekten PowerPack bei Brawa. In der Regel stellen das die Hersteller aber ab. Auch Märklin hat sich, wie ich das so lese, mit dem C-Sinus nicht mit Ruhm bekleckert. Während die Motoren vorzüglich zu sein scheinen, habe ich dieses Konzept immer gescheut, weil ich keine weitere Steuerungselektronik zwischen Decoder und Motor haben wollte. Geht da was kaputt, hat man ein nachhaltiges Problem, häufig einen wirtschaftlichen Totalschaden. Das ist unter Konstruktionsproblem (Konzept) zu verbuchen.
Wie hat das nun mit Qualität zu tun? Tja, leider nur indirekt. Material- oder Konstruktionsprobleme sind sehr schwer qualitätszusichern. Probleme damit stellen sich häufig erst nach einer gewissen Bertriebszeit ein. Die Hersteller merken das üblicherweise und korrigieren es für die künftige Modelle und Serien in der Regel und ändern daran danach auch nichts mehr. Ist einmal ein Material mit den passenden Eigenschaften gefunden, belässt man es für gewöhnlich dabei. Selbiges gilt für die Getriebe, da deren Entwicklungskosten schon sehr hoch sein werden.
Bleiben noch Produktionsprobleme. Wenn Loks bereits defekt ankommen, dann, ja dann, hat das was direkt mit Qualität zu tun. Auch hier muss die Frage nach der Serienstreuung gestellt werden. Dennoch kann hier herstellerseitig auch sehr schnell und einfach reagiert werden. Einfach die Toleranzen und Fertigunsprozesse in den Griff bekommen. So schwer ist das wirklich nicht. Wir hatten diese Thematik hier im Forum im Sommer schon. Hier gilt meiner Meinung nach: Zurück an den Hersteller mit defekter Ware. Am besten mit einer sachlich formulierten Unmutsbekundung begleitet. So Aussagen "von vier Neukäufen dieses Jahr musste ich drei einsenden" wirken zuweilen Wunder. In der heutigen Zeit hat man schließlich schneller einen Shitstorm an der Backe als man "Kardanwelle" sagen kann. Und bitte direkt an den Hersteller damit, nicht an den Händler. Händlern gegenüber können Hersteller mit prozentualem Ausschuss, B-Ware und anderen Kompensationsmechanismen agieren, in direktem Kundenkontakt ist das deutlich schwieriger bis unmöglich. Je mehr Einzelartikel der Hersteller instand zu setzen hat, desto mehr wird ihm wohl (hoffentlich) einleuchten, dass er ein Problem hat und was dagegen tun muss. Beispiel Brawa, die wegen eines Serienproblems bei der Konstruktion eine Zeit lang mehr als 12 Wochen für Reparaturen brauchten.
Hier kann ich über Märklin (bei mir Trix) übrigens nur Positives berichten. Einmal musste ich wegen eines Elektronikproblems selber eine Reparatur in Anspruch nehmen und das ging super schnell und zu meiner vollsten Zufriedenheit über die Bühne.