Hallo Zusammen
kurz wollte ich mal meine Erfahrung mit der Digitalisierung der Draisine "Gandy Dancer" Christmas Edition der Amerikanischen Firma Bachmann vorstellen.
Habe das Teil für ca. 40 EUR erworben, Spur H0 Gleichspannung analog.
Es liegt eine Explosionszeichnung bei, anhand derer der Aufbau gut erkennbar ist.
Allerdings muss man manchmal sanfte Gewalt beim Demontieren der Figuren
anwenden (Beinchen auseinander biegen, so dass die Füsse aus den Führungsschächten rauskommen und die beiden Fahrzeugteile auseinanderfallen.
Achtung, es gibt ein paar "kleine" Kleinteile, den N oder Z Bahner wundert das nicht, aber
der H0er sollte aufpassen, das Zeug nicht zu verlieren. Es sind 3 Gummiringe und eine Art Plastik-T-Stück, welche die beiden Draisinenhälften voneinander isolieren. Falls man die doch verliert kann man aber auch ein kleines Stück Plastik dazwischenkleben.
Die Radsätze sind schon isoliert, der Motor auch.










Das grösste Problem war, wo den Decoder unterbringen. Aussen dran kleben ist keine Option.
Die einzige grössere Fläche liegt unten, mit ca. 7x6mm.
Ich habe lange nach einem Decoder gesucht, alles zu gross (D&H, Zimo, ...)
oder zu niedrige Gleisspannung.
Entschieden habe ich mich für den Tran DCX77z mit den Massen 7,6x5x1,8 mm, 16V Gleisspannung, 0.8A.
Evtl. ginge auch noch der DCX76, der geht bis 18V Gleisspannung 0.8A mit 6,9 x 6,1 x 1,7 mm.
Es gibt noch kleinere aber dann passt es mit dem Strom nicht mehr. Die Draisine frisst bis zu 290mA (laut meiner Z21).
Jetzt hab ich halt an meiner Anlage 16V eingestellt.

Gefrässt hab ich beide Gehäusehälften separat mit einem Handdremel ohne Spannvorrichtung, deshalb sieht das so aus wie es aussieht.



Die Kabel müssen auch irgendwo lang, dazu habe ich bei beiden Gussmetall-Hälften einen Kanal gefrässt.







Die Isolation des Controllers gegen das Gehäuse habe ich mit dünnem doppelseitigen Klebeband gemacht (Loch für die Kabel berücksichtigen!). Nicht schön aber hält (im Bild touchiert das Klebeband noch leicht die Schnecke).









Beim Zusammenbau ist das Einhängen des Wipphebels in die Wippe noch etwas knifflig.

Bei der Motoransteuerung habe ich niederfrequenten Betrieb parametriert (150Hz, CV9=13),
und den PID-Regler auch etwas angepasst.
Ganz zufrieden bin ich noch nicht, sie ruckelt manchmal bei niedrigen Geschwindigkeiten (trotz sauberer Schienen),
und auf den Weichenherzstücken bleibt sie stehen.
Leider weiss ich beim besten Willen nicht, wo ich noch Pufferkondensatoren verstecken soll, ohne Anhänger.
Hat jemand einen Tipp?

Viele Grüsse
Jens

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Es gibt keine Rucksäcke
Aber kleine Boxen... mal sehen

Nachdem meinereiner letztens auch das "Vergnügen" hatte einen solchen Zwerg für einen Kollegen digitalisieren zu müssen paar ergänzende Anmerkungen:
Mein Exemplar ist eine etwas abweichende Bauart sprich die Druckgußseitenteile sind schmäler aber dafür gibt´s mittig einen breiteren Kunststoffblock der auch den Minimotor aufnimmt. Ich hab den verwendeten ESU LoPi V5 Micro vertikal an den Kunststoffblock vor den Beinen eines der beiden Männchen geklebt, direkt ohne Stecker verdrahtet und mit schwarzer Farbe weggetarnt. Weil Kollege FLM - Profigleis auch mit Bogenweichen verlegt hat bekam der Dancer einen Wiking Zweiachsfahrzeugplanenanhänger verpasst der mit einer Roco Strabachse und Zusatzstromabnahme versehen wurde sodaß er jetzt sogar die Bogenweichen schafft wenn er gut aufgelegt ist. Bei mir hat der Hänger nur eine Schraubenmutter als Zusatzgewicht im Laderaum wobei dort auch ein kleiner Pufferkondi Platz fände.

Nixdestotrotz war das sicherlich der erste und letzte den ich digitalisiere da absolut grenzwertig was meine feinmotorischen Möglichkeiten betrifft...

Hi.
Ist das Teil eigentlich immer noch so extrem schnell? Ich habe so eine Bachmann Draisine aus den 1980ern oder 1990ern als "Normalversion", mit Arbeitern statt Weihnachtsmännern. Die lässt jeden TGV, Shinkansen oder ICE hinter sich. Aktuell spiele ich mit dem Gedanken, daraus eine Emma (Augsburger Puppenkiste- Version) zu bauen. Ein entsprechendes Gehäuse bekommt man als 3D Druck Datei zum Selber Drucken oder Drucken lassen. Der Achsstand passt ungefähr und in der Emma wäre (mehr als) genug Platz für einen Akku mit RC Empfänger oder einen Decoder mit genug Puffer. Allerdings ist mir das Teil einfach viel zu schnell. Ich weiß nicht, ob ich das mit den 3,7 Volt aus einem LiPo Akku oder mit einem DCC Decoder in den Griff bekomme.

Hallo Claus !

Gegenüber der vom Topicersteller vorgestellten "Weihnachtsmannvariante" dürfte sich da nix geändert haben und auch bei den beiden die ich bearbeitete (einer für Kollegen digitalisiert, meiner blieb analog aber bekam auch einen Anhänger) sehen die Getriebe bis auf unterschiedliche Kunststoffzahnradfarben ident aus.
Mit dem von mir verbauten LoPi V5 lässt sich die Vmax problemlos mit CV5 auf vernünftigen Wert begrenzen (hab den glaub ich auf ~30 runtergesetzt).
Zusätzlich hab ich die Seitenteilverschraubungen minimal locker gelassen sodaß sich diese gegenüber dem mittigen Kunststoffblock etwas verschwenken können was den Gleisräderkontakt auch bei kleinen Unebenheiten noch sicherstellt.

Danke., dache ich mir aber auch schon.
Ich werde aber vermutlich lieber auf die RC plus LiPo Akku Variante gehen. Dann spielt die Stromabnahme der Draisine überhaupt keine Rolle mehr... Bei 3,7 Volt kann man ja die "low- voltage" DelTang Varianten verwenden, die problemlos lieferbar sind. Probleme gibt es nur bei den Empfängern für 12 Volt, da dort Chips fehlen, die nicht mehr hergestellt werden.
Ich hoffe nur, der Motor dreht bei 3,7 Volt überhaupt noch. Sonst müsste ich auch noch den Motor austauschen gegen einen 4-6 Volt Mini Glockenanker Motor. Dürfte den Fahr- Eigenschaften nicht wirklich schaden, wohl aber der Geldbörse...

Hallo Claus !

Ich fürchte die 3,7 V LiPoidee musst Du leider in die Tonne treten; ich hab gerade mal Messungen gemacht. Mit altem Trix - Expreßtrafo (der meines Wissens nach auch geringe Halbwellenanfahrhilfe bietet etwas zögerliche Anfahrt bei 3 Volt, vorbildgerechte Vmax (ohne das sich die Bediener schon die Bandscheiben aushängen... ) bei etwa 6 Volt.
Daher bräuchtest Du wenn eine 6 Volt Stromversorgung wobei zumindest Halbwellen - oder besser Impulsbreitenansteuerung des Motors verfügbar sein sollte.
Ich würde jedenfalls zum Dekoder raten denn der bringt nicht nur berechenbarere Anfahreigenschaften sondern auch die entsprechend brauchbare Endgeschwindigkeit.

Bachmann verfolgte leider (auch bei den alten GE 45 - und 70 - Tonnern) die Idee eine Schnecke größeren Durchmessers als Art Schwungmasse zu nutzen aber bedachte dabei überhaupt nicht das die dadurch deutlich größere Verzahnungskontaktoberfläche die Schnecke wiederum kontraproduktiv einbremst und dadurch das An - und Langsamfahrverhalten unwilliger ausfällt.

Glockenankermotor würde meiner Meinung nach nur dann was bringen wenn der so klein wäre das man eine zusätzliche Schwungmasse am schneckenabgewandten Motorwellenstummel anbringen kann denn sonst machte die Schnecke die etwas bessere Motorcharakteristik praktisch auch zunichte.