...trifft es nicht ganz, denn ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert und wie das funktioniert. Wenn man das erste mal so eine Piko 130
aus den 1970ern aufmacht, denkt man ja gleich, o Gott, was ist das ? Blechstreifen auf jeder Seite und ein Motor, der, wie man weiß, auch in den 01-03-41-Modellen von Piko schon nicht wirklich funktioniert hat. Also minimalistisch für das innere Gerippe ist noch geschönt ... Wie auch immer, die Lok war im analogen Fundus und ich hatte mir vorgenommen, sie wenigstens, wenn sie schon offen ist, bisschen abzuschmieren und mal ne Gleichstromrunde zu fahren. Also Motor raus, Getriebe auch und alles wieder zusammen. Der Piko-Motor ohne jedes Gramm Schwungmasse kämpft ja eigentlich gegen sich selber. Aber so schlecht, wie man das immer gehört hatte, klang sie doch nicht ... Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Motorwelle eiert, schwer zu sagen, ob das stimmt und wundern würde es mich nicht. Jedenfalls kleine Beilage von einem halben mm, um das Ritzel anzuheben, scheint zu wirken. Nun genug der Vorrede, die Lok fährt jetzt recht "samtig" mit einem Lenz Standart+V2 und auch wirklich beeindruckender Schrittgeschwindigkeit ohne Rangiergang F3. Sie zieht 40 Achsen in der Ebene, wobei man nicht vergessen darf, dass da nur eine Antriebsachse mit Haftreifen und eine ohne arbeiten.

Nun lese ich im Decoder -Handbuch, dass man die Motor-Konfiguration einstellen kann. Das würde ich gern probieren, denn da kann man sicher noch was "rauskitzeln"

Und da hab ich ein Problem und überhaupt keinen Ansatz. Was bedeutet denn in Cv 50 Auswahl des Motortyps? Wie komme ich denn in Bit 1-4 ? Ich bitte um Verständnis für diese "Anfängerfrage", aber das ist leider alles andere als selbsterklärend. Vielen Dank vorab.
Greatblech

Guten Morgen !
Den Motor kenne ich leider nicht, aber mit den Einstellungen von CV50 kannst du nichts kaputt machen.
Was die einzelnen Motortypen bedeuten geht aus der Doku leider nicht hervor. Mit den Motortypen 4 und 5 kannst du auch noch über CV 113 /114 weiter Parameter einstellen.
CV 113 kann dir helfen, wenn du die Schleichfahrt perfektionieren (langsam, langsamer, am langsamsten ) willst.
CV 114 kann ich mir selbst nicht ganz erklären, was diese Einstellung bringen soll. Einfach einmal etwas experimentieren.
zu CV50: Mittels EMK wird die aktuelle (=echte) Motordrehzahl gemessen. Wenn die Lok nicht ordentlich geregelt ist, kann ein Umstellen hier etwas bringen. Sofern die Regelung überhaupt eingeschaltet ist...
Nur so viel: die Motoransteuerung mit 19Hz braucht eigentlich man nur bei alten (meistens Märklin) Motoren.
Ansonsten einfach ausprobieren.
Und wenn es passt dann passt es.

Zu den Bits:
Bits werden normalerweise mit 0 beginnend gezählt (in der Doku die Werte in Klammer) und das funktioniert dann so:
Bit 0 = 2^0 = 1
Bit 1 = 2^1 = 2
Bit 2 = 2^2 = 4
Bit 3 = 2^3 = 8
Bit 4 = 2^4 = 16
Bit 5 = 2^5 = 32
Bit 6 = 2^6 = 64
Bit 7 = 2^7 = 128
Also ein Beispiel:
Wir wählen Motortyp 4, wollen den EMK Teiler aktiv, und Regelung soll auch Aktiv sein, und der Motor mit 23kHz angesteuert werden, dann ergibt sich der Wert für CV50 so:
4 (Motor) + 32 (Bit5 EMK Teiler) + 0 (Bit 6 Regelung ein) + 0 (Bit 7 23kHz) = 36.

lg
Wolfi

Guten Morgen zum zweiten
Ich habe jetzt bei Lenz folgenden Download gefunden:
https://www.lenz-elektronik.de/src/pdf/b_90008.pdf

Dort wird ab Seite 24 genauer erklärt, was es mit den Motortypen auf sich hat.
lg
Wolfi

Hallo Wolfgang, ich bedanke mich für die Hilfe, jetzt hab ich das verstanden mit den Bits. Nach zwei Stunden Durchprobieren habe ich jetzt die für mich vorerst beste Einstellung gefunden. CV 50 = 0. Alles andere hat nichts gebracht. Was will man auch an einem russischen Dieselmotor rummmachen. Der ist, wie er ist Die Motorkennungen 4 und 5 haben ein ganz schreckliches Rattern im unteren Drehzahlbereich verursacht, dem man auch mit der CV 113 nicht abhelfen konnte, die Kennungen 1,2 und 3 haben auch für unruhigen Lauf beim Langsamfahren gesorgt, nicht ganz so schlimm, aber inakzeptabel.
Und so fährt die Lok langsam:
http://www.bahnmotive.de/s1.mp4
Und so etwas schneller, mit einem Kalkzug Deuna-Leipzig-Waren. Wie man hört, hört man fast nix, damit kann man zufrieden sein bei dem alten Modell mit dem -eigentlich- unmöglichen Motor.
http://www.bahnmotive.de/s2.mp4
Warum tut man sich das an, so eine "Mumie" zum Leben zu erwecken ? Vielleicht weil uns die nicht so ganz hübschen Kinder wohl die liebsten sind ...und ich wollte es einfach mal wissen
PS: Definitiv, die Motorwelle eiert, wie hamm die das gemacht bei der alten PIKO, die Radreifen sind teilweise so hart, das man sie kaum bearbeiten kann und die Welle, die doch aus Stahl sein sollte, ist verbogen ?? Rätsel über Rätsel
Nachmals danke, hat mir sehr geholfen.
Gruß greatblech

Hallo (hier könnte dein Name stehen ),

ich habe mir auch mal eine alte Piko 01er in der Originalausrüstung digitalisiert um zu sehen was das ausmacht. Natürlich lässt sich das nicht mit modernen Konstruktionen vergleichen, aber ich bin mit dem Ergebnis ähnlich zufrieden wie du. Die 20-30€ für den Decoder haben sich jedenfalls gelohnt. Auch als Übungsobjekt bezüglich der verschiedenen Decoderparameter prima. Falls der Motor mal aushaucht kommt ein günstiger 5-Poler rein.

Viele Grüße

Thomas

Hans-Peter
Ja, Thomas, den Gedanken hatte ich auch von Anfang an. Aber ich habe schon vor 30 Jahren`zig erfolglose Versuche hinter mir, die analogen - digital war noch nicht erfunden - Tendergehäuse von 01 bis 41 geräuschmässig zu dämmen, die sind ja wie ein Lautsprecher. Watte, Schwämme, Suralin und wie das alles hieß, alles Mist, stellt man am Ende fest. Deshalb hab ich es heute nicht wieder versucht. Ich nehme einen Roco - Tender und passe das Piko-Gehäuse an, das sitzt so straff, da schwingt nix mehr und bei Roco ohnehin nicht, ist wenig Aufwand und die Kupplung Lok-Tender passt ja perfekt, hast halt keinen Strom von der Lok zum Motor, da denke ich aber drüber nach. Die Roco-Ministeckerkupplungen hab ich einzeln noch nicht gefunden ...
Gruß Greatblech-Hans-Peter-bahnmotive.de