RE: Löten lernen

#1 von Tuermer , 16.04.2021 19:27

Hallo,

mal eine Frage. Wie habt ihr euch das Löten beigebracht? Gibt es dafür Lektüre?
Ich habe eine ausrangierte Dampflok, an der wollte ich es mal probieren.
Was für Werkzeug brauch ich dafür?
Im www. gibt es ja viele Anregungen aber ich wollte speziell für den MoBa wissen.

Danke
Werner


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RE: Löten lernen

#2 von supermoee , 16.04.2021 19:49

Hallo Werner

Mir hat es mein Vater beigebracht und über die Jahre an Moba, Autoradios, Freisprechanlagen im Auto, Hausdisco usw perfektioniert.

Es gibt Lektüre, Youtube Videos und jede Menge Material.

Löten ist unabhängig von der Anwendung. Es gibt kein Moba spezifisches Löten.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Löten lernen

#3 von Stephan Tuerk , 16.04.2021 20:00

Hallo Werner,

learning by doing.

Als ich mir den ersten Lötkolben zugelegt habe, da gab es noch kein Internet, geschweige denn You Tube oder Ähnliches .

Einige Brandblasen waren das Lehrgeld.

Wenn es damals schon Brandmelder gegeben hätte, wäre die Feuerwehr öfters zu Besuch gekommen.

Leider hat sich mein erster Lötkolben nach ~ 35 Jahren so einfach (ist auch schon fast 10 Jahre her) verabschiedet.

Eine Kollegin vor mir hat sich als Hochzeitsgeschenk ne regelbare Lötstation von Weller gewünscht. Hat damals fast 300,00 DM gekostet. Dank des Firmenrabatts (bei Conrad) waren es dann nur ~ 250,00DM.


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RE: Löten lernen

#4 von 11652 , 17.04.2021 08:30

Hallo Werner

Es wird etwas ausführlicher... Vielleicht hilft es und bringt etwas.

Zitat

Hallo,

mal eine Frage. Wie habt ihr euch das Löten beigebracht? Gibt es dafür Lektüre?
Ich habe eine ausrangierte Dampflok, an der wollte ich es mal probieren.
Was für Werkzeug brauch ich dafür?
Im www. gibt es ja viele Anregungen aber ich wollte speziell für den MoBa wissen.

Danke
Werner



Das Löten habe ich mir zuerst selber beigebracht, damals mit einem Weller 220V Lötkolben, Lötfett und Lötzinn - alles als Geschenk erhalten (damals ca. mit 14 Jahren?). Das ging zwar für erste Versuche, doch solche "groben Lötkolben" sind ungeeignet um an Loks zu löten (Stichwort potentialfreie Spitze). Es muss eine Lötstation sein, wo Netzspannung und Lötspitze elektrisch getrennt sind sowie die Temp. eingestellt und die Spitzen gewechselt werden können.

Später - das muss so vor 30 Jahren gewesen sein - habe ich dann wohl übertrieben und mir gleich eine Weller EC2002 antistatic gekauft (mit dem Lehrlingslohn, das schwarze, sehr schöne und gute Stück kostete damals über 400.- CHF ). Ich machte damals die Überlegung, dass eine antistatische Lötstation für die Decoder sicher gut ist (das es gut ist, ist klar, wohl nicht aber notwendig... - dafür andere Dinge). Damit gelang dann das Löten und auch zahlreiche Umbauten (Einbau von Märklin 6080 und später 6090 Decoder - alles ohne Schnittstelle).

Richtig gelernt habe ich Löten während der Zeit in der Ausbildung als Elektromechaniker (in DE Vergleichbar mit dem Industrieelektroniker).

Diese Lötstation tut auch heute noch sehr gut ihre Dienste. Nicht aber, wenn zwei gleichzeitig löten wollen... Und damit zu "was brauche ich" und "wie lerne ich das":

Wir sind in der schönen Situation, zwei extrem wissbegierige Kinder zu haben, die obendrein auch sehr (zu) selbständig alles mögliche basteln und "verbasteln" - aktuell neun und siebeneinhalb Jahre alt sind.
Was lag also näher, auch das Löten zu versuchen? So startete ich mit Ihnen ein "Lötprogramm", Sohnemann (jünger) bekam einen Lötkolben, Lötzinn und Bausätze geschenkt - das war der erste und einzige grosse Fehler, dass wir eben den falschen Lötkolben ausgewählt hatten... Wieder ein Netzbetriebener Lötkolben (https://www.conrad.ch/de/p/toolcraft-kd-...rm-2226765.html) - geht nicht, die Spitze verzundert, der Kolben hat zu wenig Leistung, das Kabel eine "schier nicht zu bändigende Anakonda"
Zu Löten war z.B. folgendes und weitere solche Bausätze: https://www.conrad.ch/de/p/kemo-b081-bau...re-1091969.html

Wenn er dann mit der "alten" Lötstation von Papi arbeitete, ging das wunderbar! Später kam dann auch die Tochter dazu und wir/ich wollte parallel löten können (warum, wieso und wieso das doch nicht gut sein könnte, ist eine Erziehungsfrage und OT ).

Was gibt es dazu? Weller funktioniert - und bietet sogannte Education Kits an: https://www.conrad.ch/de/p/weller-we1010...ze-1720500.html

In diesem Set ist fast alles enthalten, was für den Start und auch die weiteren Lötarbeiten erforderlich ist - und das in guter Qualität und vor allem auch sehr gut funktionierend:

- Lötstation - gut regelbar, leistungsstark, Weller-Lötspitzenwechselsystem (geht auch in heissem Zustand), leichter Lötkolben, flexibles Kabel
- sehr gut funktionierender Lötzinn in mehr als nur einer "Testmenge"
- Elektronikseitenschneider

Dazu empfehle ich noch eine Entlötsaugpumpe: https://www.conrad.ch/de/p/toolcraft-lee...ch-2196503.html - diese "saugt" Zinn ab, wenn mal was wieder gelöst werden soll.

Weitere gute Bausätze:

- LED-Herz: https://www.conrad.ch/de/p/sol-expert-76...tz-1818582.html
- Roboter: https://www.conrad.ch/de/p/sol-expert-ro...00-1530390.html

Wie löte ich nun? Erklärt am Löten einer solchen Bausatzplatine

Zuerst sei angeraten, einfach isolierte Litzen (Modellbahnkabel) an eine Lötleiste zu löten (https://www.conrad.ch/de/p/tru-component...st-1572091.html). Das haben auch die Kinder gemacht.

Vorgehen:

- Kabel vorbereiten, ca. 4 mm abisolieren
- Lötleiste in einen kleinen Schraubstock einspannen oder mit Klebeband auf den Tisch kleben (es muss fixiert sein, sonst rutscht das beim Löten weg...)
- Schwamm der Lötstation mit Wasser nass machen
- Lötkolben auf 325°C einstellen (hier gibt es die unterschiedlichsten Philosophien...)
- vor jedem Einsatz des Lötkolbens, diesen am Schwamm abstreifen (reinigen)
- Kabelende verzinnen (mit Lötkolben wärmen, ca. 3...4 Sek.), Kabel in der einen Hand und Lötkolben in der anderen Hand und damit der aufragende Lötzinn berühren
- "Kontakt" dort mit dem Lötkolben berühren, wo gelötet werden soll, wärmen (ca. 3...4 Sek.) und verzinnen (ca. 2 mm Lötzinn "draufstossen")
- Lötstelle wärmen, Zinn schmelzen und verzinntes Ende der Litze auflegen
- Beobachten, wenn Zinn sich schön anschmiegt ("Lötstelle konkav und glänzend ist"), Kolben wegnehmen

All das geht dann mit der Zeit sehr rasch, man bekommt ein Gefühl, wann "genug" ist - "lang und viel" ist beim Löten kontraproduktiv, die Lötstellen werden unschön, die Bauteile gehen kaputt.

Danach zu Leiterplatten, diese löten sich meist sehr gut (obige Bausätze z.B. - besonders gut der Roboter):

- Bauteile der Höhe nach geordnet einlöten (niedrigste zuerst)
- Drähte umbiegen, durchstecken
- Platine drehen
- mit dem Kolben an die Stelle "Draht"/"Lötpunkt" gehen und genau in der Ecke wärmen (wiederum ca. 1...3 Sek.) - Lötzinn dazu, Zinn verlaufen zu lassen (konkave, glänzende Lötstelle), Zinn weg nehmen und dann auch den Lötkolben
- Drähte ca. 0.5...1mm oberhalb der Lötstelle abschneiden (das ist zwar grundsätzlich falsch, doch für den Hausgebrauch deutlich einfacher zu bewerkstelligen)

Danach geht es an Loks! (gehe von der Annahme aus, dass wir über Märklin H0 und Digital sprechen)

Loks - speziell ältere - haben oft Lötstellen, die sich nicht so einfach lösen oder löten lassen (alt, gross, leiten Wärme ab, etc.)

Ich empfehle dir, nach den Bausätzen eine Lok zu digitalisieren - eine, die viel Platz hat, bekannt ist und mit einer Schnittstellenplatine umgebaut werden kann (da kann eigentlich nichts kaputt gehen). Z.b. eine ältere 120, 216, 103, Ae 6/6, eine SNCF BB 7200 etc. - eine aus den 80er...90er.

Lass dich nicht von den vielen möglichen Funktionen leiten, die man einbauen könnte - das kann man immer noch tun...

Hilfe und Beispiele gibt es hier viele!

PS: Bin mir Conrad nicht "verbandelt" und die verlinkten Artikel gibt es bestimmt auch auf Conrad.de... ja, gibt es natürlich: https://www.conrad.de/de/p/weller-we1010...ze-1720500.html

PS I: Spare nicht bei der Ausrüstung - es lohnt sich hier, "gut" einzusteigen (meine EC2002 funktioniert immer noch perfekt, die gleichen Lötspitzen wie die Neue hat sind logischerweise immer noch lieferbar)

PS II: Viel Spass - es ist nicht so schwer - meine Kinder machen das sehr gut, mit funktionierenden Resultate und ohne verbrannte Finger!

PS IV: Arbeitssicherheit:

- Lötkolben nicht eingeschaltet lassen, wenn die Arbeit beendet ist
- Lötkolben in einem Ständer ablegen (vgl. Lötstation)
- Bleifrei löten (das geht ganz gut!)
- Heisse Teile nicht berühren
- Lötrauch möglichst nicht einatmen (die Menge machts - ich sehe die Löttätigkeiten zu Hause im Rahmen von z.B. eine rLok/Monat als unbedenklich an - wenn viel gelötet wird (Stunden/Tag), würde ich unbedingt eine Lötrauchabsaugung dazu nehmen!


Gruss Christian

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RE: Löten lernen

#5 von Peter BR44 , 17.04.2021 08:33

Moin Werner,

meine beiden jüngeren Brüder.
Einer Elektriker und der andere war Fernmeldehandwerker bei den Magentanesen.
Letzterer hat mit mir geübt bis zum "erbrechen".
Er hat mich auch zu meiner Lötstation von Ersa gebracht.
Das Ganze ist aber auch schon mehr als 25-30 Jahre her.

Lesen, Bilder oder Videos gucken ist schön und gut,
aber keiner dieser Visuellen Quellen kann einem seine Fehler die man zwangsläufig macht aufzeigen.
Von daher finde ich einen "Profi" zu suchen der einen anleitet besser.
So kann er einen auf Fehler aufmerksam machen, die man selber nicht erkennt bzw. erkennen kann.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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RE: Löten lernen

#6 von Harald , 17.04.2021 18:08

Hallo Werner,

Nimm Dir die nächsten Stunden nichts vor .....


Viele Grüße von

Harald


 
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RE: Löten lernen

#7 von jogi , 17.04.2021 20:14

Hallo jogi hier

Es wurde ja schon fast alles gesagt.

Ich löte seit 1958 an der MOBA ( später eine Lehre Radio Fs Audio Technik ).


Der größte Fehler ist. Zu meinen, die Temperatur ist zu hoch, die Bauteile gehen kaputt.

Und da fängt das braten an. Weil, wenn Temp. zu gering , dauert das aufwärmen zu lange.

Kurz und knackig ist die Devise.

Oft wird auch versucht mit der Lötspitze Lötzinn aufzunehmen. Kann funktionieren, muß aber nicht.

Lötspitze ( evtl. vorher ins Kolophonium ) an die Lötstelle, Lötzinn dazu, Lötzinn weg, Lötspitze weg.


Viel Erfolg


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: Löten lernen

#8 von Manfredvg , 19.04.2021 00:45

Lass Dich von jemandem instruieren.
Zu Beginn meiner Lehre musste ich die Zahlen 1 bis 9 aus versilbertem Kupferdraht zusammenlöten und diese wiederum auf ein Stück Draht löten. Das ist eine gute Uebung! Immer zuerst den Draht verzinnen und dann zusammenlöten. Viel Spass
Gruss Manfred


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RE: Löten lernen

#9 von alexus , 19.04.2021 09:53

Hallo zusammen

Eine beliebte Lötübung war in meiner Lehre (und bei mir als Ausbilder ) ein Gitter aus 1mm Messingdraht herzustellen, 100mm lang, jeweils 10Stück.

Einfach mit den Drähten ein Gitter mit 10x10mm legen und fixieren. Dann an den Kreuzungsstellen verlöten.
Da sieht man dann auch gut die Fortschritte an den Lötstellen.
Diese Übung funktioniert beim Weich- (mit Zinn, bis 400 Grad) und Hartlöten (über 600 Grad).

Aber bitte auf einer entsprechenden Unterlage arbeiten.


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RE: Löten lernen

#10 von volkerS , 19.04.2021 10:06

Hallo Werner,
Manfred hat in #4 eigentlich schon alles gesagt.
Ergänzend: üben üben üben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die Lötstelle beim Abkühlen nicht bewegen, ergibt kalte Lötstellen. Leider sehen heute die Lötstellen mit bleifreiem Lot fast wie kalte Lötstellen zu Bleilotzeiten aus. Lötspitzentemperatur, ja da gibt es verschiedene Ansichten. Ich löte mit meiner Ersa I-Con2 oder Weller WECP meist mit 350°C. Wenn es aber Microlötungen sind (Lötspitze 0,4mm) dann auch mit >400°C. Diese feine Spitze hat so wenig Masse, dass keine Wärme gespeichert wird und bei Kontakt sofort abkühlt. Zwar regelt die Station nach aber der Lötprozess dauert unnötig lange. Mit der "Monsterspitze" der I-Com (10mm flach) reichen selbst bei Kupferblech 280°C.
Welche Lötstation? Ja, es gibt preiswertere als Weller und Ersa. Wenn man dann aber Ersatzlötspitzen nicht einzeln sondern nur als Zusammenstellungen bekommt (und 8 von 10 niemals benötigt) oder keine Ersatzheizelemente (das einzige was an einer Lötstation kaputt geht) bekommt, dann wird eine preiswerte Lötstation schnell teuer.
Volker


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RE: Löten lernen

#11 von ubit , 19.04.2021 10:50

Löten ist halt ein weiter Bereich. Messingbausätze? Klassische Platinen mit Durchsteckbauteilen? SMD-Platinen? Kabel? Da braucht es durchaus leicht unterschiedliche Fähigkeiten.

Es gibt jede Menge Videos bei Youtube zum Thema - mal mehr, mal weniger gut... Einfach mal ein paar Videos schauen falls man keinen "Lötprofi" in der Nachbarschaft hat und dann einfach machen. Erst mit einfachen Dingen: Kabel verzinnen/verbinden. Dann vielleicht aus Draht sowas wie Gitter/Zäune löten. Als nächstes mal schauen ob man im Bausatzangebot diverser Anbieter irgendwas nützliches oder "nettes" findet als erster "richtiges" Projekt(chen). Oder einfache Weinert-Bausätze, falls das Ziel komplexere Messingbausätze sind.

Eine geregelte Lötstation ist allerdings fast unverzichtbar. Hakko FX-888D (da gibt es sehr günstige Ersatzspitzen aus China) oder vergleichbare Angebote von Ersa, Weller etc. sollten es schon sein. Wobei es für die Hakko T12 auch günstige Nachahmer aus chinesischer Produktion gibt die in der Regel auch recht ordentlich funktionieren (einfach nach T12 Lötstation suchen). Die 230V-Versionen der chinesischen Geräte haben allerdings meist ein Sicherheitsproblem mit der Erdung. Die 24V-Geräte sind elektrisch in Ordnung - man braucht halt noch ein 24V-Netzteil dazu. Die T12-Stationen haben auch einen Bewegungssensor eingebaut - wenn man den Lötkolben zur Seite legt regelt er nach einer (einstellbaren) Zeit die Temperatur herunter und heizt, wenn man den Lötkolben aufnimmt, innerhalb von Sekunden wieder auf.

Ciao, Udo


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RE: Löten lernen

#12 von Stadtbahner , 19.04.2021 10:51

Zitat

mal eine Frage. Wie habt ihr euch das Löten beigebracht? Gibt es dafür Lektüre?
(...)
Was für Werkzeug brauch ich dafür?


Hallo Werner,

Einen hilfreichen Beitrag habe ich dazu hier verfasst:

Löten für die Moba
Mit Anleitungen, Werkzeugübersicht, Anfängertipps und vielem mehr.


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Löten lernen

#13 von Railstefan , 19.04.2021 15:35

Hallo Alexander,

Zitat

Hallo zusammen

Eine beliebte Lötübung war in meiner Lehre (und bei mir als Ausbilder ) ein Gitter aus 1mm Messingdraht herzustellen, 100mm lang, jeweils 10Stück.

Einfach mit den Drähten ein Gitter mit 10x10mm legen und fixieren. Dann an den Kreuzungsstellen verlöten.
Da sieht man dann auch gut die Fortschritte an den Lötstellen.
Diese Übung funktioniert beim Weich- (mit Zinn, bis 400 Grad) und Hartlöten (über 600 Grad).

Aber bitte auf einer entsprechenden Unterlage arbeiten.


du warst doch nicht etwa Ausbilder bei einem privaten Telefonbau-Unternehmen, dass auch mit Uhrenanlagen groß geworden ist?
Dieses Lötgitter gab es auch bei uns als Ausbildungsbestandteil (um 1990 rum), allerdings aus Kupferdrähten und die 100te Lötstelle sah idealerweise deutlich anders und besser aus als die erste...
War aber in der Tat eine sehr hilfreiche Übung, die auch gut privat machbar ist.

Erfolgreiches Löten
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


turboseize hat sich bedankt!
 
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RE: Löten lernen

#14 von alexus , 19.04.2021 16:47

Hallo Railstefan

Offtopic:
Nein, ich war bei keinem Telefonbau-Unternehmen.

Das Lötgitter mußte ich recht früh in meiner Ausbildung gleich hartlöten. Mit Acetylengas aus einem Karbid-Wasserreaktor, Flammtemperatur rund 2000 Grad Schmelztemperatur des Lotes rund 700 Grad.
Das nette an der Übung war auch, benachbarte Lötstellen sind gerne wieder aufgegangen und mein Meister hat nur gegrinst
Daher auch meine Bitte nach einer entsprechenden Unterlage.


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