Märklin bietet seine m2x5-Schrauben mit Linsenkopf einmal mit der Bezeichnung tapt. und einmal ohne diese Bezeichnung an. Offenbar wird diese Klassifizierung für Schrauben durchaus häufiger benutzt, zum Beispiel bei Jura-Kaffeeautomaten.
Ich habe bei Google tatsächlich nichts über diese Bezeichnung „tapt.“, die offenbar eine Abkürzung ist, gefunden.
Kann mich jemand aufklären?
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
Hallo, das scheint eine sog. Gewindefurchende Schraube zu sein. Sie schneidet sich in weichem Werkstoff (z.B. Plastik) ihr Gewinde selbst. Scheint wohl sehr ähnlich zu Blechschrauben zu sein. Google zeigt für "tapt Schrauben" recht viele Beispiele
Da hat Dein Gockel aber keine Lust gehabt, gib ihm mal 'n Korn (zum Picken, nicht zum Saufen) Bei mir kamen etliche hundert Links.
Wenn man bei einer "Abk." nicht weiter weiß, sucht man nach "Abk*", alter Trick, oder "Abk?" Aber zur Sache: "tapt." ist eine Abkürzung für "taptite" so eine Art Markenname, wie Tesa für Klebeband / Uhu für Kleber. Das sind selbst-schneidende oder besser selbst-furchende Schrauben, die sich selbst ein Gewinde formen - und deshalb ist "selbst-schneidend" eigentlich falsch, denn es gibt keine Schneidspäne, sondern es handelt sich um eine Verformung.
Nachtrag: Das können nicht nur Schrauben ähnlich Blechschrauben sein, wie sie oft bei Kunststoff verwendet werden, sondern auch solche, die fast aussehen wie metrische Gewindeschrauben, und auch ein ähnliches Gewinde erzeugen. Unterscheidbar sind sie am unteren Ende der Schraube. Bilder gibt's im I'nett genug.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
okay, das mit tap tight bzw. taptite als gewindeschneidende Schrauben habe ich schon gesehen, aber keinen Zusammenhang mit den Märklin-Schrauben herstellen können:
E786750 SCHRAUBE LINSE-TAPT.2X 5 BR 10 Stück
E785070 SCHRAUBE LINSE M 2,0X 5 10 Stück
Die Schrauben sehen sich zum Verwechseln ähnlich, nur beim Antrieb unterscheiden sie sich in Nuancen. Beide Schrauben werden bei Märklin in vorgefertigte Metallgewinde gedreht; da braucht es eigentlich keine gewindeschneidenden Schrauben, die ja vor allem bei Kunststoff benutzt werden.
Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
Bleibt die Frage, weshalb Märklin diese Schrauben in vorgefertigte Metallgewinde dreht.
Hallo,
Woraus schließt Du das das Gewinde vor dem Eindrehen der Schraube schon da war? Diese gewindeformenden Schrauben kann man problemlos in weiche Metalle eindrehen ohne vorher ein Gewinde zu schneiden. Nach dem Ausdrehen der Schraube ist da natürlich ein Gewinde. Das die Schraube geformt hat.
das weiß ich nicht, ob da bereits ein Gewinde vorhanden gewesen ist oder ob die Schraube eines "reingeschnitten" hat. Mir war bis dato nicht bewusst, dass man auch in Metall mit gewindeschneidenden Schrauben ein Gewinde schneiden kann. Bislang bin ich immer davon ausgegangen, dass das nur mit Kunststoff funktioniert.
Die Gewinde der beiden Schrauben sind im Übrigen identisch. Ist mal ein Gewinde im Werkstück vorhanden, lassen sich beide Schrauben leicht eindrehen.
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
du hast selbst die beiden Schraubentypen im Bild vorgestellt behauptest aber dann etwas weiter unten:
Zitat von chrilu im Beitrag #7... Die Gewinde der beiden Schrauben sind im Übrigen identisch. Ist mal ein Gewinde im Werkstück vorhanden, lassen sich beide Schrauben leicht eindrehen.
was, wenn man genau hinsieht, nicht so ist. Die Gewindeschneiden der linken Schraube sind fiefer und schärfer, wärend die der rechten eher einem Gewindeschneider ähneln. Also: Links für Plastik und rechts für Metall! und bitte nicht verwechseln, da eine falsche Schraube nach der 2. Anwendung keine sichere Verbindung mehr ergibt und leicht überdreht werden kann. So jedenfalls meine eigenen Erfahrungen.
jetzt, wo Du´s sagst ... stimmt! Das Gewinde der linken Schraube ist tiefer als das der tapt-Schraube! Das hieße, dass die tapt-Schraube kein so tiefes Gewinde schneidet wie es die nicht-tapt-Schraube benötigt. Wenn man also die "Nicht-tapt-Schraube" in das durch die "tapt-Schraube" erzeugte Gewinde dreht, wird das Gewinde im Werkstück tiefer nachgeschnitten ...
War mir bislang nicht bekannt, man lernt nie aus!
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
Zitat von chrilu im Beitrag #9Wenn man also die "Nicht-tapt-Schraube" in das durch die "tapt-Schraube" erzeugte Gewinde dreht, wird das Gewinde im Werkstück tiefer nachgeschnitten ...
Hallo Christian; nicht ganz denn die "Nicht-tapt-Schraube" kann ein Gewinde generell nur drücken aber nicht schneiden. Übrigens gibt es auch Tapt - Schrauben für härtere Metalle sprich Stahl; die sind dann aus gehärtetem Stahl gefertigt und haben ähnlich der Gewindeschneider eine oder mehrere Längsvertiefungen damit die erzeugten Schneidspäne dort Platz finden.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Danke für die Info! Schrauben scheinen ja eine echte Wissenschaft zu sein, mit der ich bislang wenig Berührungspunkte hatte
Zumindest in meinem Falle (ich habe die beiden Schrauben verwechselt, da sie prima vista gleich aussehen) ist zumindest funktionell kein Schaden entstanden. Ich habe nämlich wider besseren Wissens die Nicht-tapt-Schrauben in das tapt-Gewinde gedreht.
Aktuell habe ich, nachdem ich hier informiert wurde, die tapt-Schrauben wieder eingedreht. Sie halten fest, auch wenn das Gewinde im Werkstück durch die Nicht-tapt-Schraube verändert sein müsste.
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
die Schrauben halten, und das Gewinde ist nicht verändert - M2 ist M2. Würden die tapt-Schrauben ein vorhandenes M2-Gewinde so verändern, dass es nicht mehr der M2-Norm entspräche, wenn man sie dort eindreht, dürften sie nicht M2 heißen ...
Wie Du eingangs schon schriebst - die Schrauben sehen sich zum Verwechseln ähnlich .
Gruß Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
Ich kann mir vorstellen, dass die Nicht-tapt-Schraube am Ende des Werkstückgewindes ein paar Windungen mehr geschnitten hat, weil das Gewinde der Nicht-tapt-Schraube ja etwas länger ist als das der tapt-Schraube. Funktionell dürfte das aber nichts ausmachen.
Viele Grüße Christian
Schwerpunkt DB und SNCF Deutsch-französischer Grenzverkehr Epoche IV und V (1976-2006)
Gewindehalt ist sicher auch dann überhaupt kein Problem wenn Du nach "Nicht-Tapt" wieder die "Tapt" eingesetzt hast denn der "Tapt" - Gewindebereich wurde ja überhaupt nicht verändert. Manche Hersteller (u. a. Roco) hatten auch häufig quadratische Hohlräume für zu montierende Schrauben (beispielsweise für die Platinenbefestigung) im Aluzinkgußblock vorgesehen damit sich die Schrauben bei der Werksmontage sprich Gewindeausformung leichter anbringen ließen.
Grüße von Markus
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Du kannst sie gut am Ansatz unterscheiden. Die rechte Schraube beginnt mit einem Kegel ohne Gewinde. Damit kommt sie erstmal zentriert ins Loch bevor sie dann beginnt sich eine Gewinde selbst zu "schneiden". Maschinenschrauben beginnen sofort im den Gewinde das sauber in den ersten Gang des Gewindelochs passt.
es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen gewöhnlichen Schrauben (welche Normgröße ist jetzt mal wurscht) und Gewindeformenden Schrauben. Es gibt durchaus auch Gewindeformende Schrauben, bei denen das Gewinde durchgängig ist. Wenn man sich diese Schrauben von vorne (also der Gewindeseite) genau ansieht, stellt man fest, daß sie einen leicht dreieckigen Querschnitt aufweisen. Diese Schrauben können sowohl selbst ihr Gewinde formen als auch in ein bereits vorhandenes Gewinde eingeschraubt werden. Häufig findet man solche Schrauben, wenn etwas an Gussteilen (beliebiger Härte) befestigt werden soll. Ab Werk enthält das Gussteil dann ein Loch im entsprechenden (Kernloch-)Durchmesser, in das die Schraube ohne weitere Vorarbeit eingeschraubt werden kann.
Gruß, Franz
Sei einfach Du selbst!
Schon ein einfacher Buchstabendreher kann den ganzen Satz urinieren...