BR 75 Trix - Neuheit: Hintergrundfragen

#1 von Mottimuc , 29.04.2022 09:10

Hallo zusammen,

es ist ja aktuell die BR 75 von Trix neu erschienen. Ein schönes Modell! Ich hatte es nicht auf dem Radar, aber ich werde sie mir demnächst mal ansehen und wahrscheinlich auch....

Ich hab aber mal ein wenig Hintergrundfragen, ggf kann mich einer der Profis etwas aufklären.
Die Lok ist ja im Aufbau eine 1C1, aus den jahren 1915-1920 eine badische VIc.
Die Konstruktion ist in einigen Merkmalen besonders im Aufbau vergleichbar mit anderen Lokomotiven (T12/T14/T16) dieser Zeit:

- Form und Position des Führerhauses
- Anordnung / Form Wasserkessel
- Tenderform


In den späteren 1920ern wurde ja dann die BR 64 entwickelt und zu bauen begonnen.
Diese ist ja auch eine 1C1.
Die techn. Daten sind einigermaßen vergleichbar, ich würde von meiner Warte aus sagen, kein Quantensprung.

Hat jemand Ahnung, was die signifikanten Unterschiede der Baureihen ist? Ist die 64 eine "Weiterentwicklung" der BR75 oder ein anderer Ast?

Viele Grüße
Michael


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RE: BR 75 Trix - Neuheit: Hintergrundfragen

#2 von SAH , 29.04.2022 09:29

Moin Michael,

die Baureihe 64 ist eine Einheitslok. AFAIK von der Bauart wie eine BR 24 mit integriertem Tender.

mit freundlichen Grüßen,
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RE: BR 75 Trix - Neuheit: Hintergrundfragen

#3 von Ulrich A. , 29.04.2022 09:54

Hallo Michael,

da sich die badische VI c gut bewährte, sind die Erfahrungen und Erkenntnisse mit dieser Lok tatsächlich in die Entwicklung der BR 64 mit eingeflossen, unter anderem auch die Achsfolge 1'C'1. Die BR 64 ist als Einheitslok in vielen Teilen identisch mit der BR 24 und BR 86.


Grüsse aus dem Sauerland

Ulrich


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zuletzt bearbeitet 29.04.2022 | Top

RE: BR 75 Trix - Neuheit: Hintergrundfragen

#4 von ChristianKaiser , 29.04.2022 10:50

Hallo,

In der Tat sind beide Maschinen durchaus vergleichbar. Die 64 ist jedoch die neuere Lok, Die Teile stammen weitgehend aus der Serie der Einheits-Lokomotiven.

Die 75 hat eine Leistung von circa 580 KW, die 64 hat eine Leistung von circa 700 KW.

Die 75 hat circa 12 bar maximalen Kesseldruck, die 64 hat circa 14 bar.

Interessant finde ich, dass die 75 4 t Kohle als Vorrat dabei hatte, die 64 kam lediglich auf 3 t. Vielleicht war sie aber viel sparsamer.

Beste Grüße, Christian


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Zum Bau (Stahlwinkelrahmen) :

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RE: BR 75 Trix - Neuheit: Hintergrundfragen

#5 von Guardian71 , 29.04.2022 13:25

Zitat von Mottimuc im Beitrag #1
Die Lok ist ja im Aufbau eine 1C1, aus den jahren 1915-1920 eine badische VIc.
Die Konstruktion ist in einigen Merkmalen besonders im Aufbau vergleichbar mit anderen Lokomotiven (T12/T14/T16) dieser Zeit:

- Form und Position des Führerhauses
- Anordnung / Form Wasserkessel
- Tenderform



Moin Michael,

die badische VIc war eine weiterentwickelte und mit Heißdampf ausgestattete badische VIb und wurde seinerzeit für krümmungsreiche Hauptstrecken entwickelt, während die konstruktionsmäßig völlig eigenständige Einheitslok der BR 64 mit 15 Tonnen Achslast von Anfang an für Nebenstrecken geplant war. Daher auch die größeren Vorräte auf der VIc. Die Maschine wirkt ohnehin gestreckter und etwas größer als die kompaktere 64. Trotz dem sind die Kesseldimensionen sehr ähnlich (103,52 qm Verdampfungsheizfäche/40,75 qm Überhitzerheizfläche bei der VIc, 104,4/37,18 qm bei der BR 64). Die Zylinder der VIc waren etwas größer (540 mm Bohrung x 640 mm Hub) als bei der BR 64 (500 x 660 mm), so dass die doch deutlich höhere Leistung der BR 64 verwundern darf. Die Treibräder der VIc sind mit 1600 mm etwas größer als die der BR 64 (1500 mm), so dass die VIc bei höheren Geschwindigkeiten ruhiger gelaufen sein dürfte - zugelassen waren beide für 90 km/h.

Die guten Laufeigenschaften verschafften der badischen VIc zu Reichbahnzeiten dauerhafte Umbeheimatungen nach Mecklenburg, wo sie ihre Stärken voll ausspielen konnten. Damals - um 1924 - gab es die BR 64 erst auf dem Reißbrett und die Laufeigenschaften der badischen VIc waren signifikant besser als die der nominal leistungsfähigeren preußischen T 12 (BR 74.4-12).

In optischer Hinsicht allerdings ist die badische Lok doch eigenständig. Insbesondere das Führerhaus unterscheidet sich doch deutlich von dem der Einheitsloks:



Die Form der Wasserkästen (meintest Du diese mit "Wasserkessel") mit abgeschrägten Kanten hatte sich in den Jahren um 1910 allgemein (also auch in Preußen) aufgrund besserer Sicht für das Personal als praktikabel erwiesen. Was meinst Du mit "Tenderform"? Die Wasservorratsbehälter bzw. den Kohlenkasten hinter dem Führerhaus?


Beste Grüße,
Mark


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