Servus Ralf,

durch Jahre sind wir froh, durch Deine Messeberichte am Puls des Geschehens zu sein. Und wir sind auch dankbar dafür!

Es haben sich aber mittlerweile die Gegebenheiten geändert - die große Messeshow der einzelnen Hersteller mit dem Lüften des zelebrierten Geheimnisses der Neuheiten ist den Tages-/Neuheiten-/Sommerspecial-/Herbst- usw. Angeboten gewichen, komplett neue Modelle werden dann vorgestellt, wenn hoffentlich lieferbar. Neue Methoden der Präsentation im Internet lösen die Bibeln der Modellbahner (sprich Kataloge) ab - sie waren teilweise schon mit Erscheinen obsolet, weil Produkte mangels interesse abgekündigt, wegen Produktionsschwierigkeiten zum St. Nimmerleinstag verschoben oder sonst wie verändert wurden.

Welcher Händler ordert noch nach altem Stil, wo doch just-in-time Lieferung seitens der Hersteller gefragt ist (und Lagerkosten sowie allfällige Lagerkostenausgleiche wegfallen)? Die Hersteller-Verkäufer brauchen übers ganze Jahr Verkaufserfolge.

Das Business hat sich deutlich verändert - selbst im Werksshop der Händler finde ich nicht mehr alle Teile lagernd. Spontankäufe auf Publikumsmessen sollen Geld in die Kassen spülen (der Coronaboom wird durch die Energiekostensorge abgelöst - vor einem Jahr hat die kWh Gas 0,02€ gekostet, derzeit 0,14€, damit mein Moba-Budget einfach gekillt). Also werden auch die Hersteller ganz schon unter Druck kommen - und der "Brillendoktor" hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und kostenseitig die Reißleine gezogen: Messeteilnahme abgesagt! Und ich vermute mal, dass andere auch noch folgen werden. Publikumstage werden das Kraut nicht mehr fett machen. Der Zug ist wohl abgefahren und die Spielwarenmesse bald Geschichte.

Deine Bild-Berichte haben auch eine persönliche Seite gehabt - die für die eine oder andere Kaufentscheidung vielleicht entscheidend war (Du warst ein unbeeinflusstes Auge). Sie werden im schlimmsten Fall sehr fehlen.

Zitat von mobaz im Beitrag #24

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Stimmt, bei Norma gibt es Lebkuchen.
Schönen Gruß
Maik

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Hallo Klaus.
Vielen Dank für Deine netten Worte .

Ich hatte für mich schon nach der Spielwarenmesse 2019 beschlossen meine Besuche dort nicht fortzusetzen. Ich hatte das damals auch in meinen letzten Berichten von dort kommuniziert. Die von Dir aufgeführten Gründe haben einen großen Teil zu meiner Entscheidung beigetragen. Zuletzt waren auch immer mehr "Pappaufsteller" in den Vitrinen zu sehen. Ich weine der Messe keine Träne nach.

Ich hoffe, dass im April 2023 wieder die Intermodellbau in Dortmund stattfindet. Die Stadt liegt für mich relativ nah und ist sowieso in einem Radius von etwa 200 - 300 Kilometer den ich in Zukunft maximal für Messebesuche (mit dem Auto) fahren werde. Ich werde dann wieder Bilder machen und die dann online stellen. Denn nicht alle Firmen haben ein großes "Online-Team" welches sofort die Neuheiten präsentiert.


mfG
Ralf

Großes Online-Team? Bisher hat das so ziemlich jeder Hersteller geschafft, egal wie groß. Und das allerspätestens zur Spielwarenmesse.
Die Neuheiten-Präsentation beginnt ja schon seit Jahren teilweise im Herbst (für TT geht das im September in Leuna los). Bis zur Nürnberger Messe sind eh alle Neuheiten bekannt. Zumindest denjenigen mit Internetzugang.
Kurz gesagt: Mich als Modellbahner hat die Spielwarenmesse schon lange nicht mehr interessiert. Aber für die Beziehungen zwischen Herstellern und Händlern war/ist sie sicher nicht unwichtig.

Hallo.
Dein Beitrag zeigt mir, dass Du wohl nicht verstanden hast, was ich meine.

Es geht mir nicht um das "stumpfe Veröffentlichen" der Neuheiten-PDFs. Es geht mir primär um eine Präsentation von Handmustern mit begleitenden Informationen (z.B. per Film auf der eigenen Homepage oder in YouTube), die so oft nicht in den Neuheiten-PDFs stehen. Das macht PIKO vorbildlich und mit Abstrichen auch Roco und Märklin/TRIX. Bei den Zubehörfirmen fallen mir da FALLER und Herpa als Vorreiter ein.

Es gibt aber auch Firmen wie ESU, Artitec und NMJ, die mit Xtrain24 kooperieren.


Das einzige Messeheft, was nach meiner Meinung in den letzten Jahren noch wirklich Sinn gemacht hat, war das der MIBA (zu dem Thema Modellautos kann ich da Nichts zu schreiben). Denn bei der MIBA dauerte es etwa drei Wochen bis das Messeheft erschien und es war redaktionell weit besser aufgearbeitet wie bei den Mitbewerbern. Auch die etwa vier "blauen Seiten" mit Einschätzungen von langjährigen Beratern und Beobachtern der Modellbahnindustrie waren für mich immer interessant. Was bei dem Thema Messehefte die Zukunft bringt wird man sehen.


Ich hatte versucht in meinen Berichten auch Informationen zu liefern, die so nicht in den Messeheften zu finden gewesen wären. Das ist mir selbstverständlich nur sehr eingeschränkt gelungen. Schon alleine dadurch, dass ich mich fast nur auf mein Interessengebiet beschränkt habe :-).


Ich sehe den potentiellen totalen Wegfall der Spielwarenmesse für die Modellbahn-Industrie als eine große Chance an. Mal sehen wie die Modellbahn-Industrie diese Chance nutzt. Spannend bleibt vor allem, ob der Januar (Ende Dezember bis erste Februar-Woche) auch in Zukunft der Veröffentlichungstermin für die Hauptneuheiten der Hersteller bleibt. Das würde ich aber für sinnvoll halten.


mfG
Ralf

Zitat von Frank 72 im Beitrag #29

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Großes Online-Team? Bisher hat das so ziemlich jeder Hersteller geschafft, egal wie groß. Und das allerspätestens zur Spielwarenmesse. ...

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Die Messe dient nicht nur der Information und Präsentation, sondern auch der Kommunikation und vor allem der persönlichen Kontaktpflege.

Zitat von Der_Signalmeister im Beitrag #31

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Die Messe dient nicht nur der Information und Präsentation, sondern auch der Kommunikation und vor allem der persönlichen Kontaktpflege.

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Moin, lieber Signalmeister

welche Kontakte zu den Händlern willst du denn da in Nürnberg noch pflegen ?? In unseren Zeiten gibt es immer weniger Händler, viele haben sich zur verdienten Ruhe gesetzt und haben ihren Laden für immer geschlossen. Da wird eh keiner mehr zur Messe fahren. Und von den paar " Garagen-Kistenschiebern " kann sich kein Hersteller mehr ernähren.

Ich bin auch der Meinung, diese Nürnberger Spielwarenmesse hat die Zeit einfach verschlafen. Die Kosten für die Messestände viel zu hoch. Das Geschäft geht nun andere Wege, eben direkt Online vom Hersteller zum Händler. 2-3 Publikumsmessen (Mannheim, Dortmund, Friedrichshafen) das wird vielen MoBa Herstellern reichen, weil sie hier mit den Endkunden in Kontakt treten.

Einige Händler wie mein Stammhändler hier in LU gehen bereits andere Wege, sie laden die Mitarbeiter/Aussendienst der Hersteller zu ihrer Hausmesse ein, das war in den Jahren 2017 - 2019 schon ein sehr grosser Erfolg, diese Hausmessen werden sich nun im Herbst 2022 deutlich beleben.

meint - Elokfahrer160/Rainer

Hallo.
Es ist erstaunlich wieviel Halbwissen hier über die Spielwarenmesse kommuniziert wird. Die Spielwarenmesse ist nicht nur eine Informations- und Verkaufsveranstaltung für Händler. Über die Jahre hat sie sich zu einem umfassenden Treffpunkt für die gesamte Branche entwickelt. Und zu der Branche gehört auch ein großer Kreis von Beratern.

Ich nehme an, "Der_Signalmeister" nimmt in seinem Beitrag Bezug auf die Beziehungen von Beratern (und da gibt es bei der Modellbahn Einige von, die sehr viel Wissen auf sich vereinigen) zu den Herstellern. Und von den Beziehungen profitieren am Ende Alle. Der Modellbahner, der korrekte Modelle bekommt, der Hersteller, der mit korrekten Modellen einen höheren Umsatz generieren kann und der Berater, der seinen Aufwand etwas honoriert bekommt.

Und da hat er Recht. Das ist wirklich einer der wenigen Punkte, wo die Spielwarenmesse (erst mal) fehlt.

Aber was spricht dagegen für persönliche Kontakte einen anderen Ort zu finden? Das hat für den Berater aber erst mal den Nachteil, dass er dafür wohl verschiedene Orte (zu unterschiedlichen Zeiten) ansteuern muss und nicht mehrere Hersteller "zentral" abarbeiten kann.

Aber hat sich dieses Thema nicht auch schon in den letzten Jahren gewandelt? Viele der "alten" Berater kommen nicht mehr zur Messe (aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen) und viel Informationsaustausch läuft schon digital. Im Extremfall per Videokonferenz. Dass da wahrscheinlich die Berater für die jüngeren Epochen im Vorteil sind (auf Grund des Vorliegens des Materials in digitaler Form und einer vermuteten höheren Technik-Affinität) steht auf einem anderen Blatt. Zumindest bei dem einen oder anderen mir näher bekannten Hersteller wurde auf der Spielwarenmesse die Anzahl der Mitarbeiter, die mit Beratern sprechen, bzw. die Anwesenheitstage der Mitarbeiter über die Jahre reduziert. Langsam, aber kontinuierlich.

Natürlich kann eine Videokonferenz nicht ein persönliches Gespräch unter vier Augen oder sogar ein gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Nürnberg ersetzen.


mfG
Ralf

Zitat von Der_Signalmeister im Beitrag #31

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Die Messe dient nicht nur der Information und Präsentation, sondern auch der Kommunikation und vor allem der persönlichen Kontaktpflege.

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Zitat von Ralf Wittkamp im Beitrag #30

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Es geht mir nicht um das "stumpfe Veröffentlichen" der Neuheiten-PDFs. Es geht mir primär um eine Präsentation von Handmustern mit begleitenden Informationen, die so oft nicht in den Neuheiten-PDFs stehen.

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Zitat von DR POWER im Beitrag #32

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Ich finde es eine richtige Entscheidung von Piko nicht an der Messe teilzunehmen. Andere Unternehmen werden sicher folgen.

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Zitat von Visten69 im Beitrag #19

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Warschau ist ein seemännischer Begriff für Ausschau halten bzw. Sehen.

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Zitat von DR POWER im Beitrag #32

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Normale Kunden und Käufer waren in Nürnberg ja nicht erwünscht.
Ich finde es eine richtige Entscheidung von Piko nicht an der Messe teilzunehmen. Andere Unternehmen werden sicher folgen.

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