Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#1 von ara99 , 05.11.2022 16:17

Hallo zusammen,

Nach 20 Jahren Abstinenz habe ich vor 6 Jahren meine Teppichbahn wieder hervorgeholt und lese seit dessen auch hier regelmässig mit. Bislang habe ich stets auf all meine Fragen eine Antwort gefunden. Herzlichen Dank allen Schreiberlingen.

Nun bin ich aber zum ersten mal etwas ratlos:

Ich habe vor Kurzem auf einem Dachboden die Märklin Drehscheibe 410NG gefunden. Nachdem ich Motor und Kontakte geputzt habe, ist sie für mehrere Wochen wunderbar gelaufen. Seit einer Nacht mit etwas intensivem Gebrauch ist dies jedoch nicht mehr der Fall. Das Getriebe blockiert. Grund dafür ist das zweite Zahnrad, welches auf einem Bolzen dreht, darauf aber sehr viel Spiel hat, ich würde schätzen, ca. 1mm. Man kann das Zahnrad seitlich so weit hin und her schieben, dass es nicht einmal mehr ins dritte Zahnrad greift, oder eben, dass es sich mit diesem oder dem Zahnrad auf der Ankerwelle verkeilt. Und genau dies passiert nun auch in zusammengebautem Zustand bereits nach kurzer Zeit immer wieder.

Was ist da passiert? Habe ich das Getriebe geschrottet? Und, ist da ohne Feinmechanikerwerkzeug noch irgendwas zu retten?

Vielen Dank, Andres


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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#2 von Dölerich Hirnfiedler , 05.11.2022 16:25

Hallo Andres,

Nein, ohne gutes Werkzeug wird das nichts.

In diesem Thread gibt es eine komplette, deutschsprachige Anleitung zur Überholung der Drehscheibe: https://www.marklin-users.net/forum/post...table-refurbish (Revisie draaischijf 7186.zip). Das ist in diesem Umfang aber sicher nur in Ausnahmefällen nötig. Aber es dürfte Dir helfen.

mfg

D.



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Beschwa und Harald haben sich bedankt!
 
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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#3 von alexus , 05.11.2022 16:50

Hallo zusammen

Wow, das ist mal eine Anleitung, da hat sich jemand richtig viel Arbeit gemacht Ich hab zwar meine (35 Jahre feuchter Dachboden, Gebrauchtkauf) schon öfters zerlegt, aber sowas speicher ich mir ab.
Danke dir dafür @Dölerich Hirnfiedler .

@ara99 Andres: Die Drehscheiben 410NG und die 7186 sind meines Wissens nach fast baugleich. Lies dir diese Anleitung gut durch, beachte die Tips dazu. Damit solltest du die Scheibe eigentlich reparieren können.

Ein guter Satz Feinmechanikerwerkzeug schadet sicher auch nicht.

Meinst du das Zahnrad zwischen Anker und der Welle mit der Rutschkupplung?


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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#4 von ara99 , 07.11.2022 23:16

@Dölerich Hirnfiedler: Danke für die ausführliche Anleitung. Grossartige Bilder!

Zitat von alexus im Beitrag #3
Meinst du das Zahnrad zwischen Anker und der Welle mit der Rutschkupplung?


Ja genau dieses. Leider ist dieses Zahnrad in der geposteten Anleitung das einzige Teil, welches am Rahmen des Motorblocks dran bleibt, sprich nicht demontiert wird.

Ich habe mir nun mal Werkzeug bestellt, um den Bolzen welcher das Zahnrad hält, abziehen zu können. Mal schauen wie es dann aussieht und ob ich dies jemals wieder repariert dran kriege.


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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#5 von alexus , 08.11.2022 08:32

Hallo ara99

Diese Zahnrad ist nach meiner Meinung ein (kleiner) Schwachpunkt bei den alten „Tellerminen“. Das muß ja alle Kräfte vom Anker zur Rutschkupplung übertragen, auch wenn die Bühne stoppt und der Anker noch läuft.

Gut ist, das das ein Märklin Standartteil ist, es ist auch in vielen Loks als Zwischenzahnrad verbaut. Die Bolzen gibt es auch noch.

Zur Demotage: Wenn du die Antriebseinheit (Häuschen) abgebaut hast, alles davon entfernt ist (komplett entkernen), kommt man von der Elektromagnetseite an den Bolzen heran. Den mit einem passenden Treiber ausschlagen.
Bei der Neumontage von neuem Bolzen und neuem Zahnrad könnte man noch auf beiden Seiten feine Scheibchen aus Federbronze mit aufziehen. Dann achtert das Zahnrad nicht so stark.

Bei meiner, sehr stark bespielten, Drehscheibe war das kein Zahnrad mehr sondern sah wie ein Kreissägeblatt aus.
Meine Lösung besteht aus einem in das aufgebohrte „neue“ Zahnrad (aus einer BR212) eingepresstes 5x2mm Kugellager welches wiederum auf einen neuen Bolzen gepresst ist. Auch wurde der Anker beidseitig kugelgelagert. Das hat das Spiel, speziell das Tanzen des Zahnrades, fast komplett beseitigt.
Zusätzlich habe ich um die Kräfte bei dem abrupten Stop zu verringern (man wird mich steinigen), die Rutschkupplung gefettet. In Verbindung mit einer sehr leicht laufenden Bühne funktioniert das seit rund 10 Jahren.


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zuletzt bearbeitet 08.11.2022 | Top

RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#6 von ara99 , 21.11.2022 22:10

Hi @alexus

Die Drehscheibe resp. deren Antrieb habe ich mittlerweile komplett auseinander gebaut und der Bolzen wartet darauf, herausgeschlagen zu werden. Aber: Wie komme ich an ein passendes neues Zahnrad und Bolzen?

Gemäss der Ersatzteilliste der Drehscheibe 7186 hat das Zahnrad (oder der Bolzen?) die Nummer 40129. Unter dieser Nummer finde ich jedoch weder im Märklin Ersatzteilshop noch im Internet ein passendes Zahnrad .

Hast du eine Ahnung, wonach ich da alternativ suchen könnte?

Vielen Dank, Andres


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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#7 von Dölerich Hirnfiedler , 21.11.2022 23:20

Hallo Andres,

Vor 25 Jahren hat Märklin sein Ersatzteilnummerierungssystem von fünf auf sechs Stellen umgestellt. Wenn Du den Bolzen heute suchst, solltest Du nach "401290" suchen. Teile die noch ab Werk verfügbar sind, werden mit Nummern die Verpackungseinheiten beschreiben, gekennzeichnet. Diese Nummern haben ein vorgestelltes "E". Das Zahnrad ist 200130 (neue Schreibweise).

Das Zahnrad gibt es hier: https://www.amundsenhobby.no/webshop/pro...trSearch=200130 . Allerdings ist der Versandaufwand sehr hoch. Idealerweise bringt Dir das jemand mit.

mfg

D.



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RE: Märklin 410NG mit Getriebeschaden?

#8 von alexus , 22.11.2022 07:31

Hallo Andres

Ich hatte das Zahnrad noch noch übrig, stammte aus dem Umbau einer neuwertigen 212er auf Glockenanker. Da war es ein 2 stufiges Zwischenzahnrad nach dem Anker. Der kleinere Teil ging beim Aufbohren für das Kugellager verloren, aber das größere Zahnrad hatte exakt die richtigen Abmessungen.
Deswegen kann ich dir keine Ersatzteilnummer angeben.


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