Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#1 von klinki1365 , 10.03.2023 15:01

Hallo werte Gemeinde,

ich habe folgende Situation:

Ich habe eine Märklin 3042 BR111 in die ich einen, ESU Lokpilot 5 59619 auf ESU 21 MTC Platine 51968, eingebaut habe. Die Lok fährt mit einer mfx-Adresse. Dazu einen Märklin 4160 Steuerwagen, der einen Umrüstsatz auf LED Leuchten von mk-nk.de erhalten hat. Auf dessen 21 MTC Platine werkelt ein ESU Lokpilot 5 FX DCC 59629. Dazwischen ein paar beleuchtete Silberlinge, die untereinander und mit dem Steuerwagen, mit stromführenden Kupplungen Märklin 115737, verbunden sind um die Beleuchtungen mit Strom zu versorgen. Die Wagenbeleuchtung wird über den Steuerwagen geschaltet.

Jetzt ist es so, dass wenn der Zug mit dem Steuerwagen voraus in eine Bremsstrecke einfährt, er natürlich erst bremst, wenn die Lok mit ihrem Schleifer dort einfährt. Sieht im Bahnhof doof aus wenn die Wagen außerhalb des Bahnhofes stehen.

ich habe, zum testen, eine Bremsstrecke mit dem Bogobit Bremsmodul Classic eingerichtet.

Ich habe jetzt einiges über Schleiferumschaltung gelesen, werde ab immer verwirrter, je mehr ich lese. Ich würde gerne die Schleiferumschaltung von ESU 51966 dafür nutzen.

Dazu hätte ich folgende Fragen:

1. Geht das überhaupt, da die beiden Decoder ein unterschiedliches Protokoll nutzen?
2. Ich habe natürlich diverse Lichtkonstellationen und eine Telex Kupplung von Märklin über die 21 MTC-Platine in der Lok angeschlossen. Muss ich das dann aufgeben? Scheinbar hat dieser Schleiferumschalter nur AUX1 und AUX2 zur Verfügung, laut Bedienungsanleitung.
3. Wie müsste das dann genau angeschlossen werden?

Ich bin absoluter Neuanfänger, was digital betrifft, aber durchaus auch lernfähig.

Sicherlich kommen, im Laufe eines Chats, sicherlich noch einige Fragen hinzu. Wer also die Muße hat, mir hier behilflich zu sein, der darf sich gerne melden. Gern auch aus der Region Hannover, dann kann man sich vielleicht auch mal treffen.

Viele Grüße
Ralf


Viele Grüße
Ralf


 
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zuletzt bearbeitet 10.03.2023 | Top

RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3358 und 4160

#2 von Langsamfahrer , 10.03.2023 15:44

Hallo Ralf!

Das wirst Du mit den bisherigen Mitteln nicht schaffen - aber aus anderen Gründen als Du hier fragst:
Du hast bisher eine einpolige Verbindung durch den ganzen Zug.
Die versorgt die Innenbeleuchtungen aller Wagen und wird im Steuerwagen gespeist, wenn Du dem dortigen FX-Decoder den Befehl "Licht an!" gibst.
Wenn Du mittels Schleiferumschaltung die schiebende Lok ebenfalls aus dem Steuerwagen versorgen willst, brauchst Du eine leitende Verbindung. Wo ist die?
Nein, die derzeitige ist es nicht: Die führt geschalteten Lichtstrom, und Du brauchst das originale Digitalsignal vom Mittelleiter.

Grundsätzlich ist zu Bremsmoduln und ihren Bremsstrecken zu sagen: Es gibt (wie so oft) zwei Arten, sie einzurichten - die einfache und die (universell) brauchbare.
Die einfache Art ist eine Strecke der Länge Anhalteweg bis zum Anhaltepunkt, die probierst Du gerade. Die funktioniert genau dann, wenn die Stromabnahme im führenden Fahrzeug erfolgt.
(Streng genommen reicht das nicht, der Stromabnehmer kann ja im ersten oder im zweiten Drehgestell sein. Denk an einen langen Triebwagen wie den ETA 150 / BR 515!)
Wenn die Stromabnahme nah am Zugschluss erfolgt (schiebende Lok), fährt der Zug zu weit.
Universell brauchbar wird das nur, wenn der Bremsmodul eine Strecke der Länge "Anhalteweg plus Zuglänge" speist und erst dann aktiviert wird, wenn die Zugspitze einen Melder erreicht, der nur noch um den Anhalteweg vom Anhaltepunkt entfernt ist. Dann ist nämlich egal, wo innerhalb des Zuges der Stromabnehmer ist.
Ja, das ist komplizierter im Aufbau.

Ich sehe für Dich vier Möglichkeiten:
1) Du verzichtest auf Wendezüge, die Lok ist immer vorn.
2) Du richtest lange Bremsstrecken mit Umschaltekontakt ein, wie beschrieben.
3) Du schaffst zwei getrennte leitende Verbindungen durch den Zug, eine für geschaltetes Licht und eine für das Digitalsignal bei Stromabnahme vorn.
4) Du verzichtest darauf, das Licht schalten zu können, und nutzt die vorhandene Verbindung für den Strom der schiebenden Lok.

Die Schleiferumschaltung muss in der Lok sitzen (sonst brauchst Du eine weitere Verbindung), und die Lok kann nur dann in Schieberichtung fahren, wenn sie an der Kupplung mit Strom versorgt wird. Willst Du das wirklich?

Gutes Entscheiden!
Jörg


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RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#3 von alexus , 10.03.2023 15:45

Hallo Ralf

Dumme Frage, wie soll die Schleiferumschaltung funktionieren?

Der Steuerwagen versorgt sich und die Wagen > Schleifer, die Lok versorgt sich selbst > Schleifer, aber keine stromführende Verbindung zwischen Lok und Zug.

Eine Schleiferumschaltung funktioniert nur wenn der jeweils vorne liegende Schleifer den GANZEN Zug versorgt, also auch die Lok, dazu brauchts eine stromführende Kupplung zwischen Lok und Zug.
Dann reicht aber auch ein Decoder (in der Lok) aus, über den wird dann alles geschalten. Der 2. Decoder im Steuerwagen ist dann nur für die Spitzenlichtumschaltung zuständig (Doppeltraktion mit der Lok o. ä.).

Deswegen haben z. B. Triebzüge von Märklin oft 6 oder 7 polige Kupplungen. Meine Eigenbauten 6 Pole.


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RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#4 von klinki1365 , 10.03.2023 16:03

Hallo Jörg,
Hallo Alexander,

danke für Eure Zahlreichen Informationen. Muss ich erst mal verarbeiten.

@ Jörg: lange Bremsstrecken kann ich nicht realisieren, habe nur 270 x 160 Grundfläche für die Bahn. Aber danke für deine sehr ausführliche Antwort, auch wenn es mir das Herz zerreißt

@ Alexander: Wenn ich dich richtig verstanden habe, brauche ich mindestens 2polige Kupplungen im Zug. Sowohl an den Wagen als auch an der Lok. Und wenn ich das weiter verstanden habe, muss das digitale Signal, dass über die beiden Schleifer kommt, dann an den Umschalter angeschlossen werden. Das Licht der Wagen könnte dann über den Decoder in der Lok geschalten werden. Ist das soweit richtig? Wahrscheinlich muss dann beim Anschließen der Kupplungen, auch die Polarität beachtet werden?

Viele Grüße
Ralf


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Ralf


 
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RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#5 von alexus , 10.03.2023 16:19

Hallo Ralf

Da bin ich jetzt auch überfragt
Bisher hab ich bei meinen Zügen die Schleiferumschaltung vermieden, meine Triebzüge benutzen immer beide Schleifer. Deswegen auch 6pol Kupplungen zwischen den einzelnen Einheiten. Damit kann ich alle Funktionen durchleiten.
Meine Wendezüge haben keine Verbindung zur Lok, da schalte ich alles von Hand bzw. kopple die Züge mit der Funktion "Doppeltraktion" der Tams MC.
Fahren tu ich ohne Bremsmodule rein von Hand.

Aber mal theoretisch nachgedacht, du brauchst 1x Dauerstrom vom Mittelleiter zum Umschalten der Schleifer und 1x Mittelleiter schaltbar für die Beleuchtung und den Decoder des Steuerwagens, ja 2 Pole müßten reichen. Und ja, dann mußt du auch auf die Polung achten. Wobei nicht viel passieren dürfte da 2x Mitteleiter, nur die Fuktion ist nicht gegeben.


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RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#6 von klinki1365 , 10.03.2023 16:30

Hallo Alexander,

danke erst mal, für deinen Input. Werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.

Dann erst mal ein angenehmes WE.

Viele Grüße
Ralf


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RE: Schleiferumschaltung zwischen Märklin 3042 und 4160

#7 von Langsamfahrer , 11.03.2023 10:47

Hallo Ralf!

Zitat von klinki1365 im Beitrag #4

@ Jörg: lange Bremsstrecken kann ich nicht realisieren, habe nur 270 x 160 Grundfläche für die Bahn. Aber danke für deine sehr ausführliche Antwort, auch wenn es mir das Herz zerreißt



Deinen Schmerz kann ich verstehen - aber besser gleich zu Anfang als erst nach langem aufwändigem Bauen. Aber es ist nicht alles verloren:

Niemand sagt, dass eine lange Bremsstrecke exklusiv zum Signal (Anhaltepunkt) führen muss. Da können durchaus Weichen, Abzweigungen zu anderen Gleisen, ... drin sein, so dass sich die Strecke aus mehreren Abschnitten zusammensetzt.
Ich sehe nur die folgenden Bedingungen:
Wenn die Strecke zum Signal führt (alle Weichen so gestellt sind)
und das Signal "Halt" zeigt
und die Zugspitze den Punkt erreicht, der um den Anhalteweg vor dem Signal liegt,
dann muss per Relais (eines oder mehrere) die Versorgung dieser gesamten Strecke (also aller Abschnitte, aus denen sie besteht) von "normalem" Digitalstrom auf den Ausgang des Bremsmoduls umgeschaltet werden.
Wenn die vorderen Abschnitte bis zur letzten (nicht vom Zug belegten) Weiche freigegeben werden, muss ihre Versorgung wieder auf "normal" umgeschaltet werden.

Ja, das kann kompliziert sein, abhängig vom Gleisplan. Ich will nicht behaupten, dass sich dieser Aufwand immer lohnt - es hängt von den Umständen ab.
So will ich z.B. in meinem künftigen Schattenbahnhof per Bremsmodul (nicht Bogobit oder Märklin, sondern Lenz ABC) erreichen, dass ein Triebwagen auf dem Kopfgleis kurz vor dem Prellbock anhält.
Das kann eine zwei- oder dreiteilige Garnitur sein (Steuerwagen vorn, ggfs. Beiwagen, hinten schiebender Motorwagen mit Stromabnahme) auf einem Gleis, dessen Nutzlänge damit fast komplett gefüllt wird.
Da muss ich zwingend die Weichenstraße in die Bremsstrecke einbeziehen - aber nur dann, wenn sie zu diesem Kopfgleis gestellt ist.
Ich weiß: Aufwand. Aber anders werde ich meinen Schattenbahnhof nicht betreiben können.

Viel Erfolg!
Jörg


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