Hallo zusammen,
ordentlich Lesestoff hier.
Zitat von X2000 im Beitrag #5
Früher mußte man wohl notfalls auch mal mit dem Hammer an die Lok. Wenn eine moderne Lok nicht will, dann machst du wohl nichts mehr mit Schlosser- oder Elektriker Ausbildung. Besser PC Experte.
Ja, da bin ich vollkommen dabei, dass man mit einfachen Werkzeugen heute (fast) nichts mehr ausrichten kann. Deswegen sind diese einschlägigen Ausbildungen vor der Tf-Ausbildung wohl auch obsolet geworden.
Zitat von Aedelfith im Beitrag #14
Am GSM-R kenn ich aber auch das ein oder andere Beispiel wo man sich fragt wie die ihre Prüfung bestanden haben. Das fahren an sich ist bestimmt einfach (gut alle 30sek bzw unregelmäßig die Totmannschaltung betätigen ist vllt ätzend aber sinnvoll) aber wenn du dann als Fdl 10min für nen Befehl brauchst weil die Verständigung in Deutsch hapert oder die Befehle gefühlt grundsätzlich nicht verstanden werden oder sie nicht wissen vor welchem Signal sie stehen lässt dann zuweilen zweifeln.
Gut, die Frage wie manch einer eine Prüfung bestanden hat, die stellt man sich auch in anderen Berufen, und bei voller Ausbildung.
Aber das von Stephan (Aedelfith) geschriebene (von mir fett vervorgehoben), das ist schon heftig. Denn da geht es ja auch um die Sicherheit. Warum erinnert mich das "nicht wissen wo man steht" eigentlich an den
Unfall von Meerbusch-Osterath ... gut, liefen primär andere Dinge schief, aber wie es sich entwickt hätte, wenn der Tf seinen richtigen Standort hätte nennen können weiß man auch nicht.
Was die Sprachkenntnisse angeht:
Ich denke durch eine Prüfung kann man durchaus mit mehr oder weniger passablen Deutschkenntnissen bestehen, aber im Dienst ist das dann nochmal was anderes, gerade wenn man dann noch in einer Stresssituation ist, und auch den Gesprächspartner nicht direkt vor sich hat.
Wobei (
@Aedelfith ) was machst du dann mit einem, bei dem du das "Gefühl" hast, dass er den Befehl nicht verstanden hat? An der Stelle stehen lassen bis zum Sanktnimmerleinstag? Irgendwann muss es ja schließlich weitergehen.
Zitat von Aedelfith im Beitrag #14
Nicht falsch verstehen, gibt sicherlich auch gute bei 9 Monaten Quereinstieg als Tf oder Fdl aber hab da auf beiden Seiten schon einiges erlebt was mich und andere Kollegen seitens Fdl und Tf einfach stark an dem Konzept der 9 Monate zweifeln lässt.
Ich denke auch, dass es unter den Quereinsteigern (wie auch unter denen mit regulärer Ausbildung) solche und solche gibt. Ich vermute jetzt mal, dass du bei einem Quereinsteiger der sich wirklich den Beruf interessiert und voll bei der Sache ist kaum einen Unterschied merken wirst, wenn du den als Fdl "an der Strippe" hast. Dagegen kann dich einer, der den Job halt nur macht, weil er Geld braucht, und nichts anderes gefunden hat, zur Weißglut bringen.
Zitat von X2000 im Beitrag #16
Danke, man sieht, dass es fast identisch ist. Und wenn jetzt Leute von der Bundesagentur für Arbeit da unter etwas Druck hingeschickt werden, wundert das dann auch nicht mehr. Man muss sicherlich auch wirklich pauken und noch viel wichtiger es auch wollen.
Was das "wollen" angeht, da sind wir definitiv auf einer Linie. Wenn einer das was er tut will, dann wirst du (spätestens nach 1-2 Jahren Dienstzeit) nicht mehr merken, auf welchem Weg er seine Ausbildung gemacht hat. Was das von mir markierte der Aussage angeht ... das wird wohl bei jedem Beruf nur suboptimal funktionieren, nicht nur bei Quereinsteiger Tf. Da liegt es aber an den Personalverantwortlichen und den Einstellungstests herauszufiltern wer geeignet ist, und wer nicht.
Zitat von Aedelfith im Beitrag #24
Wieder bezogen auf die Bahn: Fahrdienstleiterquereinstiegsmenschen müssen wohl, anders wie ich umd andere mit der normalen Ausbildung auch nicht zur medizinischen Untersuchung und psychologischen Eignung. Sofern das nun stimmt was da die Kollegin aus dem Quereinstieg gesagt hat. Kann ich mir zwar nicht vorstellen aber aufgrund der Personallage kann ich mir da alles vorstellen auch bezogen auf Tf's.
Puuhhh, wenn dem so wäre, dann fände ich das fatal, und es würde mein Sicherheitsempfinden doch deutlich aus der Spur bringen.
Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass man (bei aller Personalnot) hier Abstriche macht. Dagegen steht natürlich die Aussage von Stephan's (Aedelfith) Kollegin, denn was hätte sie davon fälschlicherweise zu behaupten, dass sie diese Untersuchung nicht hätte machen müssen.
Zitat von E-Bahner im Beitrag #25
Meine Vermutung liegt darin, dass man hier nur lediglich die Einweisung in eine bestimmte Art von Zügen auf einer bestimmten Strecke in 9 Monaten vermittelt bekommt. Vielleicht auch noch die Notreparatur von verstopften Toiletten und Türen die sich nicht öffnen lassen.
Ich denke hier sind viele private EVU im Vorteil, dass sie oftmals nur über sehr wenige unterschiedliche Fahrzeugtypen verfügen.
Was die erwähnten Notreparaturen angeht, muss ein Tf die wirklich durchführen können???
Verstopfte Toilette > abschließen, es gibt ja schließlich noch andere.
Defekte Tür > OK, wenn offen sollte man sie "irgendwie" händisch schließen können, ansonsten (bzw. in der Folge) dann in der Software deaktivieren, der Zug hat nur genug andere Türen.
Der Rest ist dann, in meinen Augen, Sache der Werkstatt. Wieso für solche "Kleinigkeiten", die natürlich die Fahrgäste schon nerven, viel Zeit inventieren, was dann zu Verspätungen führt, die sich im dümmsten Fall über den ganzen Tag ziehen.
Zitat von Elch im Beitrag #33
Aber zu den Fakten: auch heute wie damals gibt es vor Start der Ausbildung eine Untersuchung vom Bahnarzt den weder der Ausbilder noch der Auszubildende beeinflussen kann. Die Bahnarzt Untersuchung wird auch später immer wieder durchgeführt, denn sie ist verpflichtend.
Auch am Ende der Ausbildung stehen Prüfungen die Standards erfüllen müssen. Ein Durchwinken gibt es nicht - sonst würde kein EVU in Deutschland sich beklagen zu wenig TF zu haben.
Das rückt mein Sicherheitsempfinden wieder etwas gerade. Wobei ich das in der Form auch vermutet hätte. Gewisse Regelungen liegen ja auch nicht in den Händen des EVU, die werden von anderen aufgestellt, was so auch seine Richtigkeit hat.
Prinzipiell gilt aber auch, dass niemand in einem anderen Menschen drin steckt. Auch Gutachter / Ärzte können sich irren, das ist menschlich.
Grüße,
Stephan