Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#1 von Werner Kampmann , 13.04.2023 00:37

Liebe Modellbahnfreunde,
es gibt nach langer Zeit mal wieder Neuigkeiten aus meinem Bastelkeller.

Dieses Mal ist es die BR 45 020 von Märklin mit der Artikelnummer 37450. Dieses Modell fährt von Hause aus gut, allerdings ist die Decodertechnik schon etwas älter und der von Märklin verbaute Sound dem Alter der Lok entsprechend (2002).

Ziel der Verbesserung waren eine Beleuchtung mit warmweißen LED, durch Radumdrehung synchronisierter Sound, vom Decoder angesteuerte flackernde Feuerbüchse, Einsatz eines Seuthe Dampfgenerators und, wenn möglich, eine TELEX-Kupplung am Tender.

Realisiert habe ich den Umbau mit einem Loksound 5 von ESU und einer Tenderplatine (Tenderplatine Mätrix BR 45MTC-NEM660), die mir dankenswerterweise Robert (Alias: Knotenblech) aus dem Stummiforum überlassen hat. Ein solcher Umbau ist aber auch mit jeder anderen allgemeinen MTC21 Adapterplatine möglich. Nur dann muß man sich eine Halterung für das LED Spitzensignal am Tender basteln. Mit der Platine von Robert ist das natürlich sehr viel bequemer. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Deine Mühe und die Zeit die Du auch für mich in dieses Projekt investiert hast.

Folgende Arbeiten sind nötig:
1. Die originale Verdrahtung muß komplett zurückgebaut werden.

2. Die lange Platine auf dem Fahrwerk der Lok soll die drei Leiterbahnen zur Ansteuerung des Hallsensors (Sensor 1, VCC, GND), DEC+, Licht vorne und den Kontakt für den Dampfgenerator AUX1 führen.
Damit der Hallsensor funktioniert muß die Leiterbahn, die im Originalzustand DEC+ geführt hat, nach der schon vorhandenen Durchkontaktierung (bei den Vorwiderständen für das Spitzensignal) durchtrennt werden. Diese Leiterbahn wird dann bis zur Kappung VCC, ab der Kappung zu DEC+.

Bild entfernt (keine Rechte)

Die am rechten Rand befindliche Leiterbahn, diese war wohl für Radschleifer beim Trix Modell gedacht, wurde beim Märklin Modell nicht genutzt. Diese nutze ich nun als Leiter für DEC+. Der Optik wegen habe ich mit einer roten Decoderlitze DEC+ hinter der im vorgehenden Absatz geschilderten Kappung den Kontakt wieder hergestellt. Hier ist zu beachten, daß die am Gehäuseoberteil hängende Abdeckung noch plan auf der Platine aufliegt und nicht von einer etwaigen Lötstelle/Litze hochgedrückt wird und die als Steckteil ausgeführte Innenkolbenattrappe nicht durch eine Litze gestört wird.

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)

3. Die kleine Platine unter dem Motor trägt die LED und den Vorwiderstand für das Feuerbüchsenlicht und daneben jede Menge andere Bauteile, die nicht interessieren. An entsprechende Lötpunkte werden AUX2 und DEC+ angeschlossen. DEC+ wird auf die lange Platine auf dem Fahrwerk durchgeschleift.

Bild entfernt (keine Rechte)

4. Die warmweißen LED Größe 0603 werden auf der Seite liegend entsprechend der Polarität getauscht. Die Vorwiderstände 1,5kΩ Größe 1206.

5. Die Platinen in der Lok müssen mit der Tenderplatine verbunden werden. Hier hat sich dünne, sauber verlegte flexible Litze mit ausreichend Spiel bewährt, um die Kupplungskulisse nicht zu behindern.

Die Platine auf dem Lokfahrwerk hat hinten auf der Lokführerseite (rechts) sechs Lötpunkte:
Linke Reihe: Licht vorne [Weiß] | Sensor1 [Rot] | AUX1 Dampfgenerator [Grün]
Rechte Reihe: DC- (GND) [Schwarz] | VCC (+5V) [Gelb] | DEC+ [Blau]

Bild entfernt (keine Rechte)

6. Die TELEX-Kupplung am Tender sollte per se eigentlich sehr einfach zu installieren sein: ein NEM-Schacht zur Kupplungsaufnahme ist vorhanden, die Tenderplatine hat genug verstärkte Ausgänge aber wo und wie verlege ich die Kabel für die Kupplung, ohne daß die Kulissenführung blockiert wird? Eventuell muß auch gefräst werden. Für dieses Problem habe ich momentan keine praktikable Lösung. Vielleicht der geneigte Leser?

7. Anschließend müssen noch die entsprechenden Einstellungen auf dem Decoder getätigt werden. Das geht beim Loksound 5 mit dem ESU Lokprogrammer ganz gut. Als Basis hat ein entsprechendes Soundprojekt auf der Homepage von ESU gedient.

Die warmweißen LED machen sich sehr gut, rauchen kann das Modell auch und das aller Beste ist, daß der Sound der Dampfstöße mit der Radumdrehung synchronisiert sind, ohne daß man langwierig einmessen muß. Ich bin mit der kleinen Bastelei sehr zufrieden. Das Modell hat deutlich an Attraktivität gewonnen. Aber wie immer kann ich keine Garantie für das Gelingen eines solchen Umbaus übernehmen. Ein solcher Umbau geschieht immer auf eigenes Risiko.

Es grüßt aus dem Bastelkeller
Werner Kampmann


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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#2 von floete100 , 13.04.2023 22:12

Hallo Werner,

alle Achtung ... Kleine Bastelei!?

Hatte gerade meine 45 010 (37455) zwischen. Sie hat ein rotes Rücklicht im Tender bekommen. Ursprünglich wollt ich auch vorn eins einbauen - aber mit der Lokplatine wurd mir das zu kitzlig.

Aber zu deiner Frage: Meine 45 hat ab Werk Telex im Tender - mit Kulissenführung. Und die beiden Kabel der Kupplung sind schlicht durch ein Oblong-förmiges Loch im Tenderboden geführt - so haben sie genug Spiel.

Gruß Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#3 von Werner Kampmann , 13.04.2023 23:35

Servus Rainer,

danke für Deine Antwort. Könntest Du, wenn möglich, bitte ein Foto von dem Oblong-förmigen Loch anfertigen, damit ich eine Ahnung bekomme wo und in welcher Größe ich am besten im Tenderboden fräsen muß.
Das Modell der 45 020 war das erste Modell von Märklin dieser Baureihe und ursprünglich wohl nicht für eine TELEX-Kupplung am Tender vorgesehen.

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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#4 von floete100 , 14.04.2023 08:33

Guten Morgen Werner,

kein Problem - dafür muss nicht mal etwas zerlegt werden:





Das Loch ist etwa 11 mm lang und 2,5 mm breit. Die beiden Kabel verlaufen oberhalb des Lochs sozusagen frei schwebend zum hinteren Ende der Tenderplatine.

Gruß Rainer


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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#5 von elia , 14.04.2023 08:41

Hallo Werner,

wieviele Dampfschläge/Radumdrehung hört man jetzt mit dem Hallsensor?

Gruß: Helmut


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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#6 von Werner Kampmann , 16.04.2023 14:23

Servus Rainer,
danke für die Fotos und die Maßangaben. Damit kann ich arbeiten und die TELEX-Kupplung am Tender verwirklichen.

Pro Umdrehung zähle ich 12 Dampfstöße. Beim Loksound 5 kann man die Anzahl der Triggerimpulse pro Dampfstoß einstellen. Die BR 45 ist eine Dreizylinder Dampflok, also sollten pro Umderung sechs Dampfstöße zu hören sein. Anzahl der Triggerimulse ist also zwei.

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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#7 von Georg_Windhoek , 23.07.2023 14:05

Hallo Werner,
Ich habe dieselbe Lok, und moechte sie auch gerne mit einem neuem Märklin SD3 aufpeppen.
Nun meine - etwas laienhaften - Fragen an dich.
- betreff der Feuerbüchsen Platine: was meinst du mit den Masse+ Anschluss 'auf die Platine durchschleifen"?
- betreff der sechs Lötstellen am Ende der Lok-Platine: kann ich da die Maerklin-Kabelfarben einfach nach dem Märklin-NEM-Schema nehmen? (ich weiss nicht, wofür deine Abkürzungen bezüglich des Hall Sensors stehen)
Mit besten Gruessen aus Windhoek,
Georg


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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#8 von Georg_Windhoek , 30.07.2023 07:06

Hallo Werner (und andere Kollegen in diesem Thread),
Ich habe mich - auch mit Hilfe eurer Bilder und Anregungen - ans Ausmessen etc. der verschiedenen Leitungen der BR 45 insider gemacht, und danach an den Umbau mit mSD3.
Das hat gut geklappt; die Lok hat nun weiterhin Rauchsatz, Feuerbüchsenflackern (durch das mapping des entsprechenden Ausgangs) und zusätzlich (da Leitungen vom Tender zur Lok 'frei' wurden) Fűhrerstandbeleuchtung...
Hinten am Tender neue warmweisse LEDs; und an die vorderen LEDs mache ich mich nach einer Verschnaufpause für Gehirn und Hände...
Mit besten Gruessen aus Namibia,
Georg


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RE: Umbau Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#9 von Knotenblech , 30.07.2023 10:16

Hallo Zusammen,

3 Platinen unbestückt und eine bestückt in warmweis habe ich noch (irgendwo). Irgendwo, weil ich derzeit zum Monatswechsel umziehe, gleicher Ort, aber in eine "Baustelle" einziehe und Gesundheit mir einen Streich spielt. Es ist alles irgendwo verpackt, auch meine ganzen Bauteile/Halbleiter/Platinen/Rework-Arbeitsplatz/Infrarot-Reflowofen. Bin heute das letzte mal online, dauert wohl wieder 2-3 Wochen, bis ich online bin. Dann Wohnung neu einräumen, Elektrik noch pimpen, Arbeiten muß ich auch, alles ein bisschen stressig, weil ich heute vor zwei Wochen unvermittelt in die Notaufnahme ins Krankenhaus mußte.
Falls wieder Platinen gefertigt werden, habe ich schon eine neue Version mit Ladestrombegrenzung der Pufferelkos und geänderten Bauteilen wegen Beschaffungsproblemen. Preis werde ich wohl dann nicht mehr halten können, aktive Bauteile z.T. bis 100% teuer geworden. Habe zwar einen großen Fundus, aber nicht in großen Stückzahlen.
Feuerbüchsenplatine bin ich auch am Basteln, habe der Lok einen 1717Fauli spendiert, und muß schauen, wieviel Platz noch unterm Motor ist. Bräuchte eigentlich 1,0mm PCB und nicht 1,6mm, erstere bekomme ich aber zu vernünftigem Preis nur aus China, deutsche Fertiger verlangen wegen Einricht-und weis-ich-was für Kosten für 25 Stück fast 170€ Und Aisler liefert nur 1,6mm, ist für kleine Stückzahlen in 1,6mm bei mir erste Wahl, auch preislich.

Update: Wieder online, Platinen gefunden, letzte Woche nochmal OP, Bauteile gefunden, aber noch nix Wohnung/Bastelplatz eingerichtet.

Liebe Grüße an Euch von Robert

Ach ja, Danke Werner für die Beschreibung des Umbau der langen Lokplatine für Nutzung des Radsensors!


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zuletzt bearbeitet 28.08.2023 | Top

schräg laufende Märklin BR 45 ArtNr. 37450

#10 von Werner Kampmann , 14.02.2024 22:54

Liebe Modellbahnfreunde,
es gibt es einen kleinen Nachschlag zum Umbau meiner Märklin BR 45 ArtNr. 37450.

Nachdem ich die Lok wie oben beschrieben umgebaut habe, habe ich nach ausgiebigen Testfahrten feststellen müssen, daß die Lokomotive nicht mit dem Tender fluchtet, insbesondere nach Kurvenfahrt.
Das Problem ist die große seitliche Verschiebbarkeit der zweiten und vierten Kuppelachse.

Gelöst habe ich das Problem, indem ich vier Nylon Unterlegscheiben Größe M2,5 in schwarz auf 0,5mm Dicke geschliffen habe. Dann wurden die Unterlegscheiben mit einem scharfen Messer aufgeschnitten und ein feiner Streifen entfernt, so daß der Ring der Unterlegscheibe einen feinen Spalt von ca. 1mm aufweist.

Die so präparierten Unterlegscheiben werden auf die zweite und vierte Kuppelachse lateral der Messingführungshülsen aufgesteckt. Dieses ist allerdings nur bequem möglich, wenn die Abdeckung mit der Bremsenimitation komplett entfernt und die Feder aushängt wird, die das Vorlaufgestell hält sowie das Gestänge bds. demontiert wird. Das Zerlegen ist aufwändig, läßt sich aber gut bewerkstelligen.

Nun fluchten Lokomotive und Tender zuverlässig auch nach Durchfahrt wilder Kurvenkombinationen auch in R1. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Wie immer kann ich keine Garantie für das Gelingen eines solchen Umbaus übernehmen. Ein solcher Umbau geschieht immer auf eigenes Risiko.

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