Liebe Modellbahnfreunde,
es gibt nach langer Zeit mal wieder Neuigkeiten aus meinem Bastelkeller.
Dieses Mal ist es die BR 45 020 von Märklin mit der Artikelnummer 37450. Dieses Modell fährt von Hause aus gut, allerdings ist die Decodertechnik schon etwas älter und der von Märklin verbaute Sound dem Alter der Lok entsprechend (2002).
Ziel der Verbesserung waren eine Beleuchtung mit warmweißen LED, durch Radumdrehung synchronisierter Sound, vom Decoder angesteuerte flackernde Feuerbüchse, Einsatz eines Seuthe Dampfgenerators und, wenn möglich, eine TELEX-Kupplung am Tender.
Realisiert habe ich den Umbau mit einem Loksound 5 von ESU und einer Tenderplatine (Tenderplatine Mätrix BR 45MTC-NEM660), die mir dankenswerterweise Robert (Alias: Knotenblech) aus dem Stummiforum überlassen hat. Ein solcher Umbau ist aber auch mit jeder anderen allgemeinen MTC21 Adapterplatine möglich. Nur dann muß man sich eine Halterung für das LED Spitzensignal am Tender basteln. Mit der Platine von Robert ist das natürlich sehr viel bequemer. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Deine Mühe und die Zeit die Du auch für mich in dieses Projekt investiert hast.
Folgende Arbeiten sind nötig:
1. Die originale Verdrahtung muß komplett zurückgebaut werden.
2. Die lange Platine auf dem Fahrwerk der Lok soll die drei Leiterbahnen zur Ansteuerung des Hallsensors (Sensor 1, VCC, GND), DEC+, Licht vorne und den Kontakt für den Dampfgenerator AUX1 führen.
Damit der Hallsensor funktioniert muß die Leiterbahn, die im Originalzustand DEC+ geführt hat, nach der schon vorhandenen Durchkontaktierung (bei den Vorwiderständen für das Spitzensignal) durchtrennt werden. Diese Leiterbahn wird dann bis zur Kappung VCC, ab der Kappung zu DEC+.
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Die am rechten Rand befindliche Leiterbahn, diese war wohl für Radschleifer beim Trix Modell gedacht, wurde beim Märklin Modell nicht genutzt. Diese nutze ich nun als Leiter für DEC+. Der Optik wegen habe ich mit einer roten Decoderlitze DEC+ hinter der im vorgehenden Absatz geschilderten Kappung den Kontakt wieder hergestellt. Hier ist zu beachten, daß die am Gehäuseoberteil hängende Abdeckung noch plan auf der Platine aufliegt und nicht von einer etwaigen Lötstelle/Litze hochgedrückt wird und die als Steckteil ausgeführte Innenkolbenattrappe nicht durch eine Litze gestört wird.
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3. Die kleine Platine unter dem Motor trägt die LED und den Vorwiderstand für das Feuerbüchsenlicht und daneben jede Menge andere Bauteile, die nicht interessieren. An entsprechende Lötpunkte werden AUX2 und DEC+ angeschlossen. DEC+ wird auf die lange Platine auf dem Fahrwerk durchgeschleift.
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4. Die warmweißen LED Größe 0603 werden auf der Seite liegend entsprechend der Polarität getauscht. Die Vorwiderstände 1,5kΩ Größe 1206.
5. Die Platinen in der Lok müssen mit der Tenderplatine verbunden werden. Hier hat sich dünne, sauber verlegte flexible Litze mit ausreichend Spiel bewährt, um die Kupplungskulisse nicht zu behindern.
Die Platine auf dem Lokfahrwerk hat hinten auf der Lokführerseite (rechts) sechs Lötpunkte:
Linke Reihe: Licht vorne [Weiß] | Sensor1 [Rot] | AUX1 Dampfgenerator [Grün]
Rechte Reihe: DC- (GND) [Schwarz] | VCC (+5V) [Gelb] | DEC+ [Blau]
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6. Die TELEX-Kupplung am Tender sollte per se eigentlich sehr einfach zu installieren sein: ein NEM-Schacht zur Kupplungsaufnahme ist vorhanden, die Tenderplatine hat genug verstärkte Ausgänge aber wo und wie verlege ich die Kabel für die Kupplung, ohne daß die Kulissenführung blockiert wird? Eventuell muß auch gefräst werden. Für dieses Problem habe ich momentan keine praktikable Lösung. Vielleicht der geneigte Leser?
7. Anschließend müssen noch die entsprechenden Einstellungen auf dem Decoder getätigt werden. Das geht beim Loksound 5 mit dem ESU Lokprogrammer ganz gut. Als Basis hat ein entsprechendes Soundprojekt auf der Homepage von ESU gedient.
Die warmweißen LED machen sich sehr gut, rauchen kann das Modell auch und das aller Beste ist, daß der Sound der Dampfstöße mit der Radumdrehung synchronisiert sind, ohne daß man langwierig einmessen muß. Ich bin mit der kleinen Bastelei sehr zufrieden. Das Modell hat deutlich an Attraktivität gewonnen. Aber wie immer kann ich keine Garantie für das Gelingen eines solchen Umbaus übernehmen. Ein solcher Umbau geschieht immer auf eigenes Risiko.
Es grüßt aus dem Bastelkeller
Werner Kampmann