Servus
Zitat von Bertl im Beitrag #12
Was man auch noch festhalten sollte ist, dass verschiedene Hersteller sich schon damit brüsten, BBÖ Vierachser herausgebracht zu haben. Dabei handelt es sich aber ausnahmslos um Kriegsüberbleibsel auf die Roco & Co. "BBÖ" draufgepinselt haben weil sie so lieb alt aussehen. Hatte selbst vor einiger Zeit einen Schriftwechsel mit Roco wo sie mich auf einige sogenannte BBÖ-Wagen hinwiesen. Bei kurzem hinsehen waren es dann Hechtwagen oder ähnliches, die vor dem Krieg wohl kaum bei der BBÖ waren. Als Kunde fühle ich mich durch solches Verhalten ein bisserl ziemlich viel verpopscht ...
Dabei muss man sagen dass das technisch gesehen korrekt ist, für die frühen fünfziger zummindest. Die Eigentumsbezeichnung hing bis etwa 1950 von den vier Bestzungszonen ab. In der Französischen besatzungszone (Tirol, Vorarlberg) war die anschrift B.B.Österreich, meist in gelb, üblich. Die DRB Wagen und Lokomotivnummern blieben bis 1953. Ab 1951 wurden in den Westlichen besatzungszonen die Fahrzeuge einheitlich mit B.B.Österreich beschriftet.
Um auf die Modellbahnerische Epoche II zurückzukommen, von der Wagengruppe 1f wurden von den kkStB und den BBÖ innsgesamt 3727 Wagen gebaut wovon 1917 Wagen bei den BBÖ verblieben. Von den N28, N33 und N37 entstanden 564 Wagen, weiters wurden bis zur übernahme durch die DRB 117 Wagen aus älteren Wagen (1a, 1b,...) umgebaut. Das macht 2598 Reise,- Gepäck,- Post,- Aussichts - und Triebwagenbeiwagen. Ältere Bauarten nach 1a, 1b, 1c und 1e nicht mitgezählt. Die Hauptwerkstätte Simmering begann mit dem umbau älterer D-Zugwagen in moderne D-Zugwagen mit stählernen Wagenkästen. Die ersten dieser Wagen wurden 1937 fertiggestellt. Vorbild waren hierfür die N28er. Die beiden Aborte wurden aber am Wagenende angeordnet. Der letzte dieser Umbauten, BBÖ Wagen 19362, kam am 29. August 1940 aus der Werkstatt, wahrscheinlich schon als AB4üe 200238 mit einer Lackierung nach DRB Norm.
Nach übernahme durch die Reichsbahn arbeitete man anfangs an umfassenden bedarfsplanungen über neue Personenwagen welche auf den ehemaligen BBÖ Strecken eingesetzt werden sollten. Der Kriegsbeginn 1939 verhinderte dies jedoch. Anfangs wurde der Kriegsbedingte erhöhte Wagenbedarf mit C4i und C3 gedeckt. Die später aus Südmähren und Jugoslawien übernommenen Wagen wurden den Direktionen Villach, Wien und Linz zugeteilt. Zum Großteil handelte es sich bei diesen Wagen um ex kkStB Typen und aus diesen entstandenen Nachbauten.
Ab Sommer 1941 wurden in die Schnellzüge Wien - Berlin, z.b. im D72, Schürzenwagen eingestellt. Eine exakte auflistung über DRB Schnellzugwagen welche ins ehemalige Österreich kamen habe ich nicht. Es dürfte aber auch Direktions und Streckenabhängig sein. Die Direktion Innsbruck wurde zum Beispiel auf die Direktionen Augsburg und München aufgeteilt.
Die ex Reihe 214 vor Eilzügen kann ich mir auch nur schwer vorstellen, da sie ja für die schwersten Schnellzüge gedacht war. Leistungsmäßig war sie etwa zu dem imstande was man sich von der BR 06 erwartete.
Die 214 war ja auch nicht unbedingt die sparsamste Lok im Verbrauch weshalb sie vor Eilzüge zu spannen fast schon verschwendung war, besonders zu Krigszeiten. Einzig vorstellbar wäre es mit fortlaufender Kriegsdauer, als man zusammengekratzt hat was noch da war, dass auch Eilzugwagen zusammen mit Behelfsschnellzugwagen hinter der 12 zum Einsatz kamen. Aber auch hier, dass keine ex BBÖ, kkStB und Nachbauten zum Einsatz kamen ist, meine ich, nicht realistisch da ihre Zahl als alles andere als verschwinend gering bezeichnet werden kann.
Liebe Grüße Gabriel