Liliput 10606 Baureihe 12

#1 von Koehl , 23.07.2023 20:53

Servus,
ist es möglich mit der Liliput 10606 Baureihe 12 einen vorbildgerechten Zug in H0 zu bilden? Ich habe keine vierachsigen N28 Wagen der Epoche IIc gefunden oder kann man da auch alle x-beliebigen Schnellzugwagen der DRB dieser Zeit nehmen?

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RE: Liliput 10606 Baureihe 12

#2 von Gabriel00 , 24.07.2023 17:11

Servas

Grundsätzlich kamen diverse Reichsbahnwagen nach Österreich also Hechtwagen, Stahlpreußen, 28er, 35er und Schürzenwagen.

Die Reihe 214 kam vor 1938 bis Passau, nachher wohl auch bis Regensburg. Die 214 war für die schwersten Schnellzüge gedacht. Ob es Züge gab welche ganz ohne ehemalige BBÖ Wagen, sein es ex kkStB Typen bzw. Ihre BBÖ Nachbauten oder eben N28er, gebildet wurden wird schwierig festzustellen sein. Vorstellen kann ich es mir aber eher nicht.

Die einzigen N28 Schnellzugwagen Modelle die ich kenne sind die Uraltmodelle von Liliput welche aber selbst die alten Hechtwagen von Roco wie kleinserienmodelle aussehen lassen. >>Foto<<

Du hast, so wie ich das sehe, mehrere Möglichkeiten:

1.) Da die von dir genannte Liliput Lok auch nicht ganz dem Vorbild entspricht, kann man auch bei der Zugbildung ein Auge zudrücken
2.) Du stellst dir einen Vorbildgerechten Zug zusammen und verwendest statt den BBÖ Wagen "Stand ins" und wartest bis vielleicht mal ein Hersteller BBÖ Schnellzugwagen mit Reichsbahnbeschriftung herausbringt.
3.) Du holst dir die Uraltmodelle von Liliput und bastelst ein wenig an ihnen herum. In welchem umfang das geht weiss ich nicht. Ich habe selber schon des öfteren überlegt es zu versuchen.
4.) Du holst dir die Uraltmodelle von Liliput und lässt sie wie sie sind. wobei es glaube ich keine Reichsbahnversion gab.
5.) Du lässt es bleiben.

Wenn du dich für 2. entscheidest sind bildlich mehrere Wagen belegt.
In dieser Leseprobe auf Seite 191 ist die 114.01, welche auf dem selben umlauf wie die 214 eingesetzt wurde, mit einem Hechtpostwagen? welcher dem Roco Hechtpostwagen sehr ähnlich ist. Roco bot die Wagen mit Rundadler und Reichsadler an.

Dahinter ist ein Gepäckwagen mit Stromlinienkanzel wie sie Fleischmann und später Roco anbot.

1939 entgleiste in St.Valentin der D54. Zuglok war die 12 006. Auf einem Foto ist ein Hechtwagen sowie ein Stahlpreuße zu sehen.

Ich habe in diversen Büchern Bilder der BR 12. Wenn etwas vom Zug zu sehen ist sind, unter anderem, immer ex BBÖ Schnellzugwagen dahinter. Also eine Vorbildgerechte Zugbildung ohne BBÖ Schnellzugwagen wird schwierig bis unmöglich.

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RE: Liliput 10606 Baureihe 12

#3 von Koehl , 24.07.2023 17:50

Servus Gabriel,
Danke für diese ausführliche Schilderung!

Ich möchte gern mal auf Punkt 1 eingehen. In wie fern unterscheidet sich die Lok vom Vorbild?


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RE: Liliput 10606 Baureihe 12

#4 von Gabriel00 , 24.07.2023 18:54

Die 006 ist eine Lokomotive der 2.Lieferung von 1931 (Nr. .02 - .07) Auch erkennbar an der kurzen Domverkleidung. Liliput hat der Lok aber einen Tender der 3. Lieferung von 1936 verpasst.
Der tender der 2. Lieferung hatte einen kürzeren Kohlekasten, andere Achslager ausserdem war der Wasserkasten abgeschrägt.

Vergleiche den Tender deiner Liliput Lokomotive mit diesem Foto.

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RE: Liliput 10606 Baureihe 12

#5 von Koehl , 24.07.2023 19:20

Servus Gabriel,
Vielen Dank für deine Erklärung. Ich entscheide mich für 5.

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RE: Liliput 10606 Baureihe 12

#6 von Bertl , 04.10.2023 07:28

Hallo,

ich bin fast ganz bei Gabriel, aber eben nur fast ;) Grundsätzlich sollte man einmal unterscheiden ob es um eine 12.x (ÖBB) oder eine 214.x (BBÖ) geht. Für die Zwischenkriegszeit in der nach BBÖ-Schema nummeriert wurde, hat Gabriel völlig recht. Diesbezüglich bin auch ich ziemlich am verzweifeln weil kein Hersteller die damals verbreiteten kkStb 1f oder BBÖ N28 4ax im Programm hat. Das betrifft übrigens auch Roco mit deren wunderschöner 310 für die es eigentlich nur ein paar passende Güterwagerln gibt ;)

Koehl hat aber nach der 12 006 gefragt und damit ist die Zeit auf 1938ff festgelegt. Ich denke dass damals auch im besetzten Österreich durchaus deutsche Schnellzugwagen zum Einsatz kamen und vor allem auch grenzüberschreitende Züge geführt wurden. Also wieso nicht eine Garnitur Hechtwagen oder was damals sonst in Süddeutschland herumfuhr als Eilzug München-Wien zusammenstellen?

LG, Bertl


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#7 von norbert1 , 05.10.2023 08:40

Hallo!

Mit den BBÖ Wagen sieht es wirklich schlecht aus. BBÖ D-Zugwagen nicht zu bekommen. Die Reihe der N28 wäre doch was. 196 Vierachser der Bauarten ABa (11 Stück), ABCa (5 Stück), BCa (30 Stück) und Ca (150 Exemplare), dazu Dah (10 Stück) bzw. Fah (6 Stück).
Die letzte Neuschöpfung sind die zweiachsigen N28 von Roco: https://www.roco.cc/rde/produkte/wagen/p...28-der-obb.html

Grüße


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#8 von Joburg , 06.10.2023 22:27

Moin zusammen,

ich hatte vor einiger Zeit mal einen Teil-Zug zusammen gestellt, vielleicht besteht hier Interesse.





Die 314 ist von Liliput-Wien, die Ep. IIc Wagen stammen aus dem Roco Sortiment.


Gruß vom Jo.

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#9 von maybreeze , 07.10.2023 12:03

Servus,

bin jetzt wahrlich nicht der Waggonspezialist, denke aber, dass für eine "Starlok" - zumindest für die Zeit vor 1938 - auch entsprechend das beste vorhandene Rollmaterial auf die Strecke geschickt wurde, für vor 1938 die Westbahn. Das galt auch für die Zeit der Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn. Man stellte ja auch Stromlinien 03 zur Westbahn ab. Schließlich wollte man ja den Österreichern zeigen, dass der Anschluss nur Fortschritt für die Heimat des Führers brächte. Bald war aber Fernverkehr nicht mehr opportun. Bis dahin waren von alten Preussen bis zu den modernsten Schürzenwagen wohl alles dran.

In den Nachkriegsjahren waren die 12er zur Südbahn abkommandiert, weil ja ab 1952 die Westbahn bis Wien durchgehend elektrifiziert war.
Starleistung war die Führung des Wien-Rom Expresses D580/581, teilweise natürlich mit FS-Material.

Sonst fanden sich in den Schnellzügen reichlich Material ex DR, u.a. auch zahlreiche Eilzugwagen, das sicher auch zu Reichsbahnzeiten.

Hier eine Aufstellung >Klick mich<, sie umfasst auch Halbfenstervarianten und Jaffa-Lackierung.

Wichtig war, dass Züge rollen konnten, das Material war noch knapp und die Waggonwirtschaft begann erst Mitte der 1950er entsprechende Stückzahlen zu liefern.

Eine interessante mit Bild belegte Leistung der Nachkriegszwölfer ist der "Gemüsezug", der in 12-15 Spitzdach-Italienern Obst und Gemüse nach Wien brachte.

Nichtsdestotrotz schließe ich mich gerne der Kritik an die Hersteller an, dass sie für ihre Loks keine passenden Waggons und umgekehrt anbieten.Klassisches Beispiel sind die Stadtbahner (von KLEINBAHN und BRAWA), aber keine 30er, die 310.23 aber keine Altösterreicher (wobei sie als Museumslok auch keine hat).


Liebe Grüße aus Wien
Klaus
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RE: BR 314 / BR 12 DRB

#10 von Koehl , 07.10.2023 21:41

Servus Jo,

Zitat von Joburg im Beitrag #8
Moin zusammen,

ich hatte vor einiger Zeit mal einen Teil-Zug zusammen gestellt, vielleicht besteht hier Interesse.


Kann es sein, dass dein Zug von der Beschriftung her nicht sehr vorbildgerecht ist?

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RE: BR 314 / BR 12 DRB

#11 von Joburg , 08.10.2023 01:28

Hallo Koehl,

ja, kann sein. Oder auch nicht. Ich tendiere zu Letzterem.

Wie geschrieben, ist's nur ein Beispiel dafür, dass zu DRB-Zeiten der Ep.IIc, also 1937 und später, BBÖ Loks mit reichsdeutschen Waggons durch die Landschaft gefahren sein dürften, so gab es D-Züge auf der Relation Berlin-Wien. Pw, WL und B sind nur deswegen auf dem Foto kombiniert. Die Umzeichnung der Lok zur BR 12 kam dann 1938 zustande.


Gruß vom Jo.

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RE: BBÖ 214 - DR 12 - ÖBB 12

#12 von Bertl , 08.10.2023 08:49

Zitat von maybreeze im Beitrag #9


Nichtsdestotrotz schließe ich mich gerne der Kritik an die Hersteller an, dass sie für ihre Loks keine passenden Waggons und umgekehrt anbieten.Klassisches Beispiel sind die Stadtbahner (von KLEINBAHN und BRAWA), aber keine 30er, die 310.23 aber keine Altösterreicher (wobei sie als Museumslok auch keine hat).





Servus Klaus,

ergänzend möcht ich schon unterstreichen dass die 310.23 halt net die einzige 310 von Roco ist. Ich habe auch die 310.21 und die aktuelle blaue Farbgebung ist, wenn ich mich nicht irre, als 310.20 bezeichnet - und die beiden sind nun einmal keine Museumsloks ...

Was man auch noch festhalten sollte ist, dass verschiedene Hersteller sich schon damit brüsten, BBÖ Vierachser herausgebracht zu haben. Dabei handelt es sich aber ausnahmslos um Kriegsüberbleibsel auf die Roco & Co. "BBÖ" draufgepinselt haben weil sie so lieb alt aussehen. Hatte selbst vor einiger Zeit einen Schriftwechsel mit Roco wo sie mich auf einige sogenannte BBÖ-Wagen hinwiesen. Bei kurzem hinsehen waren es dann Hechtwagen oder ähnliches, die vor dem Krieg wohl kaum bei der BBÖ waren. Als Kunde fühle ich mich durch solches Verhalten ein bisserl ziemlich viel verpopscht ...

LG, Bertl


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Wagenmaterial für BBÖ 214 - DR 12 - ÖBB 12

#13 von maybreeze , 08.10.2023 09:24

Servus Bertl,

abgesehen von Kleinserien fehlen halt leider wirklich Altösterreicher, selbst KLEINBAHN hat nur einen 1910er Preussen gebaut und umgekehrt die Stadtbahner mit ÖBB beschriftet am Rahmen. Und in den Urzeiten Schürzenwagen.
Und wie Du richtig bemerkst finden wir heimische Modellbahner nur umgezeichnete "Reichsware" als Waggonmaterial für unsere Schätze. Dabei hätten wir ja eine Menge Epoche II Loks, die nach historischem Waggonmaterial lechzen. Mit den Stadtbahnern (egal ob Brawa oder KLEINBAHN), den Liliput-Zweiachsern und den nicht mehr erhältlichen ADA-Waggons kann ich den klassischen Personenzug nachbilden, mit einem Schnellzug ist's aber mau.
Schade, denn dank Herrn Ischovits/Dolischo haben wir ja die Südbahnerin 29er bekommen, schätze mal, dass da 2-2.500 Stück produziert worden sind. Abgesehen von der Tendermisere hat Liliput/Bachmann sicher nichts draufgelegt, es hat sich also die Auflage ausgezahlt. Für einen Epoche I/II 4achser sollte eine ähnliche Anzahl absetzbar sein, zumal es ja auch den Markt in den ehemaligen Ländern der Monarchie gibt.


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RE: Wagenmaterial für BBÖ 214 - DR 12 - ÖBB 12

#14 von Gabriel00 , 08.10.2023 11:34

Servus

Zitat von Bertl im Beitrag #12
Was man auch noch festhalten sollte ist, dass verschiedene Hersteller sich schon damit brüsten, BBÖ Vierachser herausgebracht zu haben. Dabei handelt es sich aber ausnahmslos um Kriegsüberbleibsel auf die Roco & Co. "BBÖ" draufgepinselt haben weil sie so lieb alt aussehen. Hatte selbst vor einiger Zeit einen Schriftwechsel mit Roco wo sie mich auf einige sogenannte BBÖ-Wagen hinwiesen. Bei kurzem hinsehen waren es dann Hechtwagen oder ähnliches, die vor dem Krieg wohl kaum bei der BBÖ waren. Als Kunde fühle ich mich durch solches Verhalten ein bisserl ziemlich viel verpopscht ...


Dabei muss man sagen dass das technisch gesehen korrekt ist, für die frühen fünfziger zummindest. Die Eigentumsbezeichnung hing bis etwa 1950 von den vier Bestzungszonen ab. In der Französischen besatzungszone (Tirol, Vorarlberg) war die anschrift B.B.Österreich, meist in gelb, üblich. Die DRB Wagen und Lokomotivnummern blieben bis 1953. Ab 1951 wurden in den Westlichen besatzungszonen die Fahrzeuge einheitlich mit B.B.Österreich beschriftet.

Um auf die Modellbahnerische Epoche II zurückzukommen, von der Wagengruppe 1f wurden von den kkStB und den BBÖ innsgesamt 3727 Wagen gebaut wovon 1917 Wagen bei den BBÖ verblieben. Von den N28, N33 und N37 entstanden 564 Wagen, weiters wurden bis zur übernahme durch die DRB 117 Wagen aus älteren Wagen (1a, 1b,...) umgebaut. Das macht 2598 Reise,- Gepäck,- Post,- Aussichts - und Triebwagenbeiwagen. Ältere Bauarten nach 1a, 1b, 1c und 1e nicht mitgezählt. Die Hauptwerkstätte Simmering begann mit dem umbau älterer D-Zugwagen in moderne D-Zugwagen mit stählernen Wagenkästen. Die ersten dieser Wagen wurden 1937 fertiggestellt. Vorbild waren hierfür die N28er. Die beiden Aborte wurden aber am Wagenende angeordnet. Der letzte dieser Umbauten, BBÖ Wagen 19362, kam am 29. August 1940 aus der Werkstatt, wahrscheinlich schon als AB4üe 200238 mit einer Lackierung nach DRB Norm.

Nach übernahme durch die Reichsbahn arbeitete man anfangs an umfassenden bedarfsplanungen über neue Personenwagen welche auf den ehemaligen BBÖ Strecken eingesetzt werden sollten. Der Kriegsbeginn 1939 verhinderte dies jedoch. Anfangs wurde der Kriegsbedingte erhöhte Wagenbedarf mit C4i und C3 gedeckt. Die später aus Südmähren und Jugoslawien übernommenen Wagen wurden den Direktionen Villach, Wien und Linz zugeteilt. Zum Großteil handelte es sich bei diesen Wagen um ex kkStB Typen und aus diesen entstandenen Nachbauten.

Ab Sommer 1941 wurden in die Schnellzüge Wien - Berlin, z.b. im D72, Schürzenwagen eingestellt. Eine exakte auflistung über DRB Schnellzugwagen welche ins ehemalige Österreich kamen habe ich nicht. Es dürfte aber auch Direktions und Streckenabhängig sein. Die Direktion Innsbruck wurde zum Beispiel auf die Direktionen Augsburg und München aufgeteilt.

Die ex Reihe 214 vor Eilzügen kann ich mir auch nur schwer vorstellen, da sie ja für die schwersten Schnellzüge gedacht war. Leistungsmäßig war sie etwa zu dem imstande was man sich von der BR 06 erwartete.
Die 214 war ja auch nicht unbedingt die sparsamste Lok im Verbrauch weshalb sie vor Eilzüge zu spannen fast schon verschwendung war, besonders zu Krigszeiten. Einzig vorstellbar wäre es mit fortlaufender Kriegsdauer, als man zusammengekratzt hat was noch da war, dass auch Eilzugwagen zusammen mit Behelfsschnellzugwagen hinter der 12 zum Einsatz kamen. Aber auch hier, dass keine ex BBÖ, kkStB und Nachbauten zum Einsatz kamen ist, meine ich, nicht realistisch da ihre Zahl als alles andere als verschwinend gering bezeichnet werden kann.

Liebe Grüße Gabriel


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RE: Wagenmaterial für BBÖ 214 - DR 12 - ÖBB 12

#15 von Koehl , 08.10.2023 12:21

Servus Gabriel,

Zitat von Gabriel00 im Beitrag #14
Einzig vorstellbar wäre es mit fortlaufender Kriegsdauer, als man zusammengekratzt hat was noch da war, dass auch Eilzugwagen zusammen mit behelfsschnllzugwagen hinter der 12 zum Einsatz kamen.


Gibt es eigentlich Belege in Form von Bildern, Plänen usw das man Eilzugwagen in D-Zügen egal von welcher Lok gezogen, eingesetzt hat? Wenn ja, wurden die dann ganz hinten dran gehängt? Ich frage, weil ich noch einen einzelnen Brawa Eilzugwagen habe und keine Verwendung für ihn weiß.

Beste Grüße


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RE: Wagenmaterial für BBÖ 214 - DR 12 - ÖBB 12

#16 von Gabriel00 , 08.10.2023 13:09

Servus Koehl

Zitat von Koehl im Beitrag #15
Gibt es eigentlich Belege in Form von Bildern, Plänen usw das man Eilzugwagen in D-Zügen egal von welcher Lok gezogen, eingesetzt hat? Wenn ja, wurden die dann ganz hinten dran gehängt? Ich frage, weil ich noch einen einzelnen Brawa Eilzugwagen habe und keine Verwendung für ihn weiß.


Puh, keine Ahnung. Eilzüge sind eher eine Deutsche Sache. In keinem meiner Bücher über die österreichische eisenbahn von den 1830ern bis 1938 ist mir der begriff Eilzug untergekommen. Wahrscheinlich gab es erst nach dem Krieg auch in Österreich (Mit ausnahme der durch die Deutsche Reichsbahn ab 1938 betriebenen natürlich) die Zuggattung Eilzüg. Ich beschäftige mich aber hauptsächlich nur mit der Zeit bis 1938.

Ich zitiere aber mal den Wikipedia beitrag über Eilzugwagen. Dort steht über die Leichten Ganzstahlwagen der Bauarten 28 bis 34 folgendes:

Die Wagenübergänge waren als offene Übergangsbrücken ausgeführt und nur mit Scherengittern gesichert; sie durften nur vom Zugpersonal, nicht aber von den Reisenden genutzt werden. Dies wurde bewusst als Unterscheidungsmerkmal zu den Durchgangszügen vorgesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eilzugwagen

Erst die Schürzeneilzugwagen bekamen Faltenbälge. Ob das nun bedeutet dass Eilzugwagen ohne Faltenbälge nicht in Schnellzüge eingereiht werden durften/konnten wissen andere sicher besser.

Liebe Grüße Gabriel


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