Rein von der Logik her ist ein Pufferspeicher bei analogen Loks ein zweischneidiges Schwert, im Analogebetrieb ist ja die Versorgungsspannung gleichzeitig der Fahrbefehl. Wie soll eine analoge Lok also unterscheiden ob der "Stromausfall" nicht ein gewollt abgeschalteter Gleisabschnitt ist? Gerade bei großen Puffern wird das ein Problem. Im Digitalbetrieb werden über das Gleis zwar auch Versorgungsspannung und Daten an die Lok geschickt, der Dekoder ist aber typischerweise in der Lage das besser zu beurteilen. Bei großen Puffern ist es ja nicht umsonst angeraten entweder die Analogerkennung auszuschalten, einzustellen das der Dekoder erst nach einem gewissen Timeout ohne Daten umschaltet oder der Dekoder merkt im Zusammenspiel mit einem entsprechenden Speichermodul das er gerade von da versorgt wird.
Dazu kommt: gerade beim Rangieren liegt nur eine kleine Spannung, eventuell gerade über der Anlaufspannung des Motors an. Der Elko kann sich nur auf diese Spannung (minus der Verluste durch Gleichrichter etc..) aufladen und auch nur diese an den Motor (minus Verluste durch H-Brücke..) abgeben. Damit ist er praktisch wirkungslos wenn man ihn am meisten braucht. Im Gegensatz dazu liegt im Digitalbetrieb immer die volle Spannung am Gleis und damit am Puffer an, wenn es darauf ankommt ist also auch Energie vorhanden.
Einfach keramische Kondensatoren in auslaufwirksamer Menge in die Loks zu stopfen bringt auch nichts. Hat man ein PWM-Fahrgerät kennt die Lok nur noch annähernd Vollgas, die Kondensatoren versuchen sich während der "An"-Phase des PWM-Signals voll aufzuladen was eine entsprechende Be- bzw. Überlastung des Fahrgerätes bewirkt, der Motor sieht also nur noch die Spitzenspannung des PWM-Signals. Mit einem klassischen Trafo mit Sinus-Vollwellen ist die Spannung am Motor ebenfalls um den Faktor 1,41 höher, die Kondensatoren wirken nicht anders als der Siebelko in einem Netzteil. Um gepufferte Analogloks fahren zu können braucht man also ein reines Gleichspannungsfahrgerät.
Will man für analoge Loks zumindest das Flackern der Beleuchtung minimieren dürfte das einfachste sein einen analogfähigen Dekoder samt Pufferelko einzubauen und die Beleuchtung auf LEDs umzustellen. Die verbrauchen deutlich weniger Strom, damit hält der Puffer etwas länger vor. Wirksam ist sowas je nach Motor ab 470µF, sinnvoll ab 1000µF.
Mit den "elektronischen Schwungmassen" habe ich auch mal experimentiert als das aktuell war, die Ergebnisse waren ernüchternd. Da wo es Sinn gemacht hätte passte es nicht, die damalige Elektronik sowie die Elkos hätten niemals in eine Roco E69 gepasst, bei anderen Modellen wie einer V200 von Roco war es komplett unnötig, da war und ist die Stromaufnahme so gut das sie eigentlich gar keine Schwungmasse braucht, da sie aber eine hat waren Halteabschnitte so oder so kritisch. Aus umgerechnet 120 km/h rollte die auch mal 30 cm weiter..
Die Elektronik war damals einem Dekoder in vielem schon sehr ähnlich, Gleichrichter, Elko(s), H-Brücke plus etwas Logik zur Erkennung der Fahrtrichtung.
Bei der E69 war der Umbau auf eine leicht pendelnde Achse auch wesentlich effizienter. Eine ordentliche Mechanik ist durch elektronische Helfer nur zu verbessern, nicht zu ersetzen.
Fazit: Puffer im Analogbetrieb sind, wenn sie effektiv sein sollen, vom Aufwand deutlich größer als einfach zu digitalisieren.