Seit gestern beschäftige ich mich mit einer kleinen Bastelei, vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen.

Um kleinere Arbeiten z. B. an Bahnübergängen durchzuführen, benötigt meine Bahngesellschaft ein Fahrzeug, mit dem die Techniker zur Einsatzstelle kommen. Insgesamt wird es später 3 Fahrzeuge (inkl. Unfallhilfswagen) geben, ich habe nun aber mit dem kleinsten begonnen. Die anderen beiden sind schon länger im Bau und werden hier auch noch vorgestellt.

Als Basis wurde für die Unsumme von 2 Euro ein Feuerwehrwagen auf Basis einer Mercedes G-Klasse von Herpa gekauft. Das Modell hat schon bessere Zeiten erlebt. Das ist aber gerade das, was mir Spaß macht: Aus quasi Schrott etwas schönes zu bauen.

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Zuerst wurde der Mercedes zerlegt. Bis auf ein paar Stellen, die entweder geklebt wurden oder einfach mit weißer Farbe verkrustet waren, ging das auch ganz gut. Anschließend wurden die Teile chemisch entlackt.
Das Ergebnis nach dem Entlacken ist schon deutlich besser als das Ausgangsmodell:

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Im nächsten Schritt geht es dann an das Heck. Hier möchte ich Plane und Spriegel montieren. Danach kann dann vermutlich auch schon lackiert werden. Wie alle meine Servicefahrzeuge, wird die G-Klasse orange. Nach der Lackierung kommt dann noch ein Gelblicht auf's Dach.

Moin Matthias.

Uiuiui, ein neuer Thread von dir.

Magst du noch kurz ein paar Wörter verlieren, wie du das Auto entlackt hast?

Ich hab bisher erst einmal ein Zinkdruckgussgehäuse einer kleinen Tram entlackt, dazu habe ich das Dingens ein paar Tage in Backofenreiniger eingelegt. Das soll ja aber bei Kunststoff nicht so wirklich zielführend sein...

Viele Grüße

Jörg

Als nächstes möchte ich meinen Unfallhilfswagen vorstellen. Durch Zufall habe ich etwas über diese Fahrzeuggattung gelesen und hatte sofort den Gedanken, so ein Auto für meine Bahn zu bauen, auch wenn das für eine kleine Nebengahn in der Realität vermutlich völlig über's Ziel hinaus wäre.

Als Basis diente mir für das Fahrzeug ein Mercedes 508 ("DüDo") von Herpa. Vom ursprünglichen Zustand habe ich keine Fotos gemacht, aber es war einfach ein DüDo in der Langversion und als Transporter, also fensterlos.

Der Mercedes wurde per Sprühdose orange lackiert. Da ich die Rundumleuchten vor der ersten Lack schicht vergessen hatte, wurden sie mit Sekundenkleber auf den Lack geklebt. Wie für Unfallhilfswagen laut meiner Recherchen üblich, verfügt der DüDo über gelbes und zusätzlich über blaues Rundumlicht. Letzteres auch mit dem seinerzeit für Einsatzfahrzeuge typischen Martinshorn unter dem Blaulicht.

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Anschließend gab es die finale Lackierung:

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Da mir noch "irgendwas" fehlte, habe ich mir einen Satz Decals mit Warnbalken bestellt, und diese am Modell aufgebracht. Hierbei habe ich mich grob an Kommunalfahrzeugen der 70er orientiert.

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Eine Beschriftung wäre später auch noch auf das Fahrzeug gekommen. Wieso "wäre"? Weil mir der Lack einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Nach einigen Wochen fing er an, Risse zu bekommen, bis schließlich große Lackstücke einfach abplatzten. Ohne Werkzeug konnte ich fast die Hälfte der Farbe einfach abknibbeln:

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Somit wurde das Modell vor ein paar Tagen wieder entlackt und wartet nun auf eine neue Lackierung. Diesmal auf die gewohnte Art per Airbrush.

Zitat von lernkern im Beitrag #2

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Magst du noch kurz ein paar Wörter verlieren, wie du das Auto entlackt hast?

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Heute geht's um das größte meiner drei Werkstattfahrzeuge.

Meine Modellbahn hat ein fiktives Datum: Ich stelle den Sommer 2008 dar. Zu diesem Zeitpunkt wäre mein Unfallhilfswagen schon ziemlich in die Jahre gekommen. Also dient er bei meiner Bahn nur noch als reines Werkstattfahrzeug. Als Unfallhilfsfahrzeug wurde Ende der 90er ein Mercedes SK der letzten Generation ("Deflektor-Fahrerhaus") angeschafft. Dies war auch dem gestiegenen Verkehr auf meiner Bahn geschuldet.

Auch den neuen Unfallhilfswagen habe ich fast ausschließlich aus Bastelschrott gebaut. Die wichtigste Basis war ein zweiachsiger Iveco-Feuerwehrwagen von Wiking. Aufgrund der bei Wiking häufig mangelhaften Detailierung möchte ich die älteren Modelle dieses Herstellers nicht mehr auf meine Anlage stellen. Somit war die Feuerwehr übrig und spendete den Aufbau. Von Anfang an wollte ich aber ein 3-achsiges Fahrzeug bauen. Somit wurden zuerst die Radausschnitte des Aufbaus vergrößert:

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Im nächsten Schritt erfolgte die "Anprobe" auf ein Fahrgestell aus der Bastelkiste:

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Das gefiel mir schon ganz gut. Allerdings konnte ich mir auch ein Fahrzeug auf Basis der ersten Serie des Mercedes Acros sehr gut vorstellen:

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Letztendlich habe ich mich aufgrund der Höhe gegen einen Actros entschieden. Selbst ein niedriges Nahverkehrs-Fahrerhaus wäre höher gewesen als die Kabine des Mercedes SK und vor allem höher als der Aufbau des Lkw. Das sah einfach nicht gut aus. Außerdem hätte ich keine flache Kabine vom Actros in meiner Bastelkiste gehabt. Somit fiel die Wahl auf eine Mercedes SK-Zugmaschine der Serie ab 1994:

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Also wurde im nächsten Schritt der Radhausausschnitt am Aufbau fertiggestellt:

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Anschließend wurde das Fahrwerk aus dem vorderen Teil der Zugmaschine und dem hinteren Teil des 3-Achsers gebaut und der Aufbau darauf gestellt. Zusätzlich habe ich noch einen Kran gekauft und zwischen der Kabine und dem Aufbau platziert:

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Als nächstes habe ich den Aufbau mit einer alten Bodenplatte eines Kastenwagen und Teilen der Feuerwehr wieder verschlossen.

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Da mir die Proportionen noch nicht gefallen haben, wurde das ganze vor der Montage des Kranes noch ein wenig gekürzt:

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Das ist nun der aktuelle Stand des Mercedes. Im Prinzip geht es nun an die Details und ich muss mir außerdem Gedanken zur Beladung der Fächer auf dem Dach des Aufbaus machen. Es bleibt also spannend.

Heute ging es mit der G-klasse ein gutes Stück weiter.

Bereits vor ein paar Tagen habe ich die Löcher der Rückleuchten verschlossen und die vorderen Blinker auf den Kotflügeln gebaut:

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Wie man sieht, habe ich außerdem ein Stück Styrodur zurecht geschnitten, um daraus einen Planenaufbau zu machen.

Im nächsten Schritt wurde die Karosserie dann lackiert. Da meine Airbrush kaputt gegangen ist, musste ich Sprühfarben von Tamiya nehmen.

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Während der Lack trocknet, habe ich aus einem Käsepiekser einen Gelblichtbalken im US-Style gebaut:

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Nachdem die Seitenleisten aufgemalt wurden, kam der Balken dann auf's Dach.

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Für die neuen Rückleuchten habe ich gelbe Rundumleuchten auf ca. 0,5mm abgefeilt und mit transparent rotem Lack lackiert.

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Die Farbe muss nun erstmal trocken, dann bekommt der Mercedes seine neuen Rückleuchten.

Moin Matthias.

Pfoa. Nu bin ich baff. Das sieht richtig gut aus, was du da fabrizierst.

Magst du noch ein paar Worte drüber verlieren, wie du aus dem Käsepiekser den Gelblichtbalken gebaut hast, bitte? Einfach nur abgeschnitten ist der ja nu nicht, oder?

Viele Grüße

Jörg

Hallo Jörg.

Tatsächlich ist der Gelblichtbalken relativ spontan entstanden, nachdem mein Blick beim Kochen auf die Dose mit den Käsepieksern fiel, die schon seit Jahren ganz hinten im Schrank steht.

Ich habe zuerst eine Seite mit Schleifpapier abgeflacht. Danach habe ich ein Stück in der passenden Länge aus dem Piekser geschnitten. Er ist nicht konisch, sondern hat einfach nur zwei unterschiedliche Stärken, daher war das kein Problem. Die Schnittkanten habe ich mit feinem Schleifpapier behandelt und anschließend ein bisschen Kleber darauf gegeben damit sie nicht matt sind.
Von der Umterseite des Balkens (die abgeflachte Seite) habe ich dann 4 Löcher mit einem 0,7 oder 1mm Bohrer (weiß ich nicht mehr genau) in das Material gebohrt, jeweils nur ca. 2mm tief. Die habe ich mit silberner Farbe ausgepinselt um die Drehspiegel in dem Balken zumindest anzudeuten. Auch die abgeflachte Unterseite habe ich silbern bemalt.
Für das verchromte Mittelteil des Balkens habe ich "Bare-Metal-Foil" verwendet. Das ist eine hauchdünne, selbstklebende Folie mit einer echten Metallschicht. Ich kenne sie aus dem Plastikmodellbau in 1:25. Da wird sie z. B. für Fensterrahmen an US-Cars verwendet oder für Embleme. Sie ist so dünn, dass ein Schriftzug etwa am Kofferraum eines Modells damit beklebt wird und die Konturen erhalten bleiben. Danach wird der Grundlack aufgetragen und der Schriftzug mit einem Wattestäbchen mit Farbentferner wieder freigelegt. Da die Folie so dünn ist, sieht man die Kante davon unter dem Lack nicht mehr.
Ich habe mir davon einen ca. 4mm breites Streifen zurecht geschnitten und in die Mitte des Gelblichtbalkens geklebt. An der Vorderseite des Balkens habe ich den unteren Millimeter in der Mitte noch schwarz bemalt. Zuletzt habe ich den ganzen Gelblichtbalken mit Klarlack nochmal lackiert.

Geplant war diese kleine Bastelei nicht, eigentlich wollte ich einen "normalen" Gelblichtbalken von Herpa kaufen. Aber so einen "US-Balken" finde ich irgendwie deutlich interessanter.