Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#1 von NordischByNature , 29.04.2024 10:35

Moin liebes Forum!

Wegen eines Umzugs und daraus resultierendem Platzmangel muss ich leider mein Heimkino verkaufen und wollte auf ein Hobby umschwenken, wo die "ganze Familie" vernünftig teilhaben kann.

Bei dem Versuch, mir einen Überblick über die Modellbahnwelt zu verschaffen, sehe ich mich mit vielen Herstellern und einer überwältigenden Anzahl an Systemen überflutet.
Daher würde ich mich über Ratschläge von euch freuen, welche Hersteller/Systeme am ehesten für mein Vorhaben geeignet sind und ob das überhaupt realistisch ist, was ich mir vorstelle.

Rahmendaten:

- Maßstab H0
- auf einem ungefähr 6x2 m großen Dachboden, also ca. L-förmig mit 2x2 m + 4x1,2 m

Auswahl Hersteller/System:

- Rollmaterial
Fokus auf zeitgenössischen Mix an Zügen (also max. 50-60 Jahre alt).
Märklin hat natürlich eine riesige Auswahl, gerade Piko finde ich aber auch attraktiv mit dem Angebot von günstigen Einsteigermodellen bis hin zum Vollautomatisierten Sound- und Lichtmonster.
S-Bahn, Doppelstock-Regio, IC und ICE wären mir am Wichtigsten. Gibt es irgendwo noch eine rote S-Bahn? Habe von Piko die BR 423 gefunden, die aber scheinbar nicht mehr hergestellt wird.

- Gleismaterial
Mittelkontakt hat hauptsächlich den Vorteil von weniger Kopfschmerzen bei Kehrschleifen und "kreuz und quer Bauen", ansonsten aber weniger attraktiv oder?
Mir wäre ein Angebot an Gleisen/Weichen mit Betonschwellen recht – gibt es bei Piko und Roco/Viessmann noch große Unterschiede?
Piko mit den direkt auf Unterflurantrieb mit den kleinen Servos ausgelegten Weichen und dem vereinfachten Gleiskonzept (auf ein Blockmaß ausgelegt) fand ich ganz ansprechend.

- Steuerung/Automatisierung
Mit schwebt eine High-Level Automatisierung per PC vor. Also ohne konkrete Fahrten vorzugeben, sondern eher so:
Regio fährt zwischen 6 und 20 Uhr im Pendelbetrieb und sucht sich nach 20 Uhr von seiner aktuellen Position aus das nächste freie Abstellgleis für Nahverkehrszüge.
Güterverkehr unterbricht umgekehrt tagsüber seine Fahrt und sucht ein freies Abstellgleis für Güterzüge.
Bei der Wegsuche nutzt der ICE die "Hochgeschwindigkeitsstrecke" (mir ist klar, dass das auf 5 m Länge nur relativ gesehen hohe Geschwindigkeit wird) mit Betonschwellen, die Bimmelbahn wartet/weicht aus, wenn der ICE eine Strecke reserviert.
Lässt sich das mit einer Software wie iTrain oder TrainController vernünftig umsetzen?

- Zentrale, Schalter / Decoder
Da ich direkt auf die PC-Steuerung gehen möchte, möchte ich möglichst keine aufwendige Steuerzentrale (kein Touchdisplay, Drehregler, Analogkompatibilität etc.) und möglichst wenig Handarbeit beim Einrichten der einzelnen Weichen, Rückmelder etc.
Das Z21-System sah hier sehr einsteigerfreundlich aus. Allerdings sind die Schalt- und Rückmeldemodule nicht eben preisgünstig, gibt es da Alternativen?
Habe auch keine Angst vor einem Lötkolben und ein bisschen Programmieren am PC – aber tausend Adapter und händische Einträge von Adressen und Referenzen will ich meiden.

Ist das ein gangbarer Weg mit Zügen, Gleisen und Weichenantrieben von Piko, mit Z21 Zentrale plus PC-Software? Weichen-, Rückmelde- und Lichtdecoder auch Z21 oder "Chinaware".

Vielen Dank & viele Grüße aus dem auch nur relativ nördlichen Hamburg,
Sam.


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#2 von Stahlblauberlin , 29.04.2024 12:51

Die Grundsatzentscheidung mit oder ohne Noppen im Gleis sollte als erstes fallen. Dabei ist zu bedenken das bei Noppen im Gleis die Auswahl auf genau einen Hersteller beschränkt ist, mit recht starrer Gleisgeometrie. Der aus meiner Sicht einzige technische Vorteil im Sinne Kehrschleifen ohne denken zu müssen hat sich mit der Digitaltechnik stark entschärft da keine die Fahrtrichtung beeinflussende Polarität mehr mitgedacht werden muss. Vermeintliche Vorteile bei der Kontaktsicherheit sind auch relativ und werden durch andere Probleme wie:
- Schleifer müssen an Weichen und Kreuzungen über die zu kreuzenden Schienen gehoben werden
- Schleifer sind gerade bei kleinen Modellen Gift was die Zugleistung angeht
- es sind ggf. mehrere Schleifer bei beleuchteten Waggons ohne stromführende Kupplungen pro Zug nötig -> Bremswirkung
aus meiner Sicht mehr als "kompensiert".
Ansonsten gibt es bei den Gleisen im Auge zu behalten das das Piko-A-Gleis mit vergleichsweise hohen Gleisprofilen (2,5mm) ausgestattet ist, damit laufen da auch Oldtimer mit Pizzaschneider-Spurkränzen ratterfrei. RocoLine wie auch die meisten anderen Gleissysteme haben inzwischen "nur" noch 2,1 mm hohe Gleisprofile. Ob starres Gleisraster oder nicht ist nach persönlichem Ermessen zu entscheiden, bei Bettungsgleisen führt da kaum ein Weg vorbei. Bei Gleisen ohne Bettungen ziehe ich grundsätzlich Flexgleise vor.
Beim rollenden Material spielt ist das kaum eine Rolle, MäTrix bietet inzwischen fast alles für beide Systeme, alle anderen Hersteller bauen grundsätzlich Modelle für das Zweileiter-Zweischienensystem denen bei Bedarf mehr oder weniger gekonnt ein Schleifer untergeschraubt wird.
Zur Steuerung: Alle halbwegs aktuellen Zentralen lassen sich mit gängiger Steuersoftware auf dem PC verheiraten. Da kann man das Preis-Leistungsverhältniss ohne weiteres als Kriterium heranziehen. Persönlich würde ich, da eh traditionell reiner DCC-Fahrer die Z21 (die Schwarze) ins Auge fassen, dafür sind auch alle gängigen Zubehördekoder wie auch Rückmeldemodule (Loconet) verwendbar. Was die Protokolle selbst angeht (DCC/Railcom(+) versus MFX(+)) halten sich die Vor- und Nachteile aus meiner Sicht inzwischen ziemlich die Waage, einzig im Auge behalten muss man die Tatsache das außerhalb des MäTrix-Universums DCC klar dominiert.
Das technisch mögliche Mischen der Protokolle sorgt immer mal wieder für kaum nachvollziehbare Probleme, bei vielen klappt es reibungslos, aber es gibt auch immer mal Fälle wo man sich die Karten legt. Gerade bei der Fehlersuche machen sich einheitliche Lösungen besser.
Stichwort Weichenantriebe: Ich setze da seit geraumer Zeit auf Servo-Antriebe, preiswerte Servos der 2,-€-Klasse mit in meinem Fall Eigenbaudecodern auf Arduino-Basis. Sehr sparsam im Stromverbrauch, leise, langsam wenn es sein soll und notfalls ausreichend Kraft. Problemlos funktionierende Servo-Weichendekoder gibt's ab 15,- zu kaufen, meine Arduino-Decoder haben mit Kleinkram einen Materialwert von ~ 6-7,- €.
Die allergrößte Baustelle wirst du bei der Planung bei der Hardware bezüglich der Meldeabschnitte haben (was muss wo erfasst werden) und im Bereich der Software bei der Definition deiner Anlage samt der angedachten Betriebsabläufe in der jeweiligen Software. Da muss man sich wirklich fundiert in die jeweilige Software einarbeiten und sich ziemlich genau definieren was man will. Bei der Auswahl der Software auch ggf. mal einen Blick auf RocRail werfen, das fehlte noch in deiner Auflistung. Mal eben so ist das sicher nicht zusammengeclickt.


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#3 von 8erberg , 29.04.2024 13:42

Hallo,

da empfehle ich eine kleine Testanlage (sprich Oval mit einer Handvoll Weichen) um erst einmal Automatikbetrieb testen zu können.
So ein Oval ist eh nie weg und wenn es für das Einmessen der Züge oder für Testzwecke ist.

Nur täusch Dich nicht: nix ist langweiliger als vollautomatischer Betrieb... bei guten Systemen kannst Du bei existierendem und laufenden Fahrplan auch einen Zug "von Hand" fahren, die Software stellt die Fahrstraßen aber Du fährst den Zug mit Handregler.

Bei Gleis gibt es für || jede Menge Alternativen, auch je nachdem wieviel Arbeit man sich machen möchte, schlanke Weichen o.ä. nutzen möchte. Da kommt es erst einmal darauf an was Du gerne hättest.

Peter


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zuletzt bearbeitet 29.04.2024 | Top

RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#4 von NordischByNature , 29.04.2024 19:24

Vielen Dank für den ganzen Input, das hilft schonmal sehr, mit welchen Systemen ich mich eingehender beschäftige, bis in einer konkreteren Planung wieder auf Fragen/Probleme stoße!

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2
Die Grundsatzentscheidung mit oder ohne Noppen im Gleis sollte als erstes fallen.
[...] Ob starres Gleisraster oder nicht ist nach persönlichem Ermessen zu entscheiden, bei Bettungsgleisen führt da kaum ein Weg vorbei. Bei Gleisen ohne Bettungen ziehe ich grundsätzlich Flexgleise vor.


Okay, dann Piko A – falls was nicht passt dann mit zurechtge"flexten" Abschnitten. Klingt sinnvoll.
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2

Beim rollenden Material spielt ist das kaum eine Rolle, MäTrix bietet inzwischen fast alles für beide Systeme, [...]


Sind das nur die Trix Gleichstrom-Modelle, die auch DCC können (bezeichnet mit DCC/mfx statt mfx+ bei Märklin)? Da müsste ja zumindest noch die Stromversorgung von Schleifer auf Achsen geändert werden, richtig?
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2

Stichwort Weichenantriebe: Ich setze da seit geraumer Zeit auf Servo-Antriebe, preiswerte Servos der 2,-€-Klasse mit in meinem Fall Eigenbaudecodern auf Arduino-Basis. Sehr sparsam im Stromverbrauch, leise, langsam wenn es sein soll und notfalls ausreichend Kraft. Problemlos funktionierende Servo-Weichendekoder gibt's ab 15,- zu kaufen, meine Arduino-Decoder haben mit Kleinkram einen Materialwert von ~ 6-7,- €.


Hast du da vielleicht 'n Link oder konkreten Suchbegriff zu ner Anleitung?
Zitat von 8erberg im Beitrag #3

Hallo,
da empfehle ich eine kleine Testanlage [...]


Ja, das ist ein guter Vorschlag, zeitig von jeder Komponente eins so zu testen wie es später eingesetzt werden soll.
Zitat von 8erberg im Beitrag #3

Nur täusch Dich nicht: nix ist langweiliger als vollautomatischer Betrieb... bei guten Systemen kannst Du bei existierendem und laufenden Fahrplan auch einen Zug "von Hand" fahren, die Software stellt die Fahrstraßen aber Du fährst den Zug mit Handregler.


Sobald die Software einmal weiß, welcher Zug wo ist und wie die Abschnitte aussehen, sollte das ja alles möglich sein.
Denke aber für die ersten Jahre bin ich versorgt.
Züge fahren automatisch? Schön, wie wär's zum Beispiel mit einem Car System, das LKWs zu eintreffenden Güterzügen schickt und die Ware bei Betrieben in der Umgebung verteilt? Von Mini-Events über extra Systeme bis zur tieferen Simulation gibt's glaube ich viel zu tun.
Aber ja, auch den Reiz dann mal selber Hand anzulegen kann ich gut verstehen und werde ich als Möglichkeit auf jeden Fall einplanen.
Zitat von 8erberg im Beitrag #3

Bei Gleis gibt es für || jede Menge Alternativen, auch je nachdem wieviel Arbeit man sich machen möchte, schlanke Weichen o.ä. nutzen möchte. Da kommt es erst einmal darauf an was Du gerne hättest.

Peter

Wenn man die Schienen eh schottert ergibt Gleis mit Bettung wohl weniger Sinn (und wie gesagt: Betonschwellen).
Aber dann kann ich zumindest mit einer Idee Richtung Planung gehen.

Hat vielleicht noch jemand Tipps wegen
- Eignung/Zugänglichkeit Software
iTrain vs. TrainController vs. RocRail?
- rote S-Bahn, nicht älter als 60 Jahre (kenne leider die ganzen Bezeichnungen der Hersteller bzw. DB nicht, ich weiß nur, dass ich jeden Tag mit einem ET 490 zur Arbeit gefahren werde) H0 / DCC / Zweileiter?


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zuletzt bearbeitet 29.04.2024 | Top

RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#5 von Babbel , 29.04.2024 20:19

Hallo Sam,

Zitat

- Eignung/Zugänglichkeit Software
iTrain vs. TrainController vs. RocRail?



da wirst du keine qualifizierte Antwort bekommen, ich denke nicht das irgendjemand in iTrain Professional, TrainController Gold und Rocrail sich bis zum letzten Punkt eingearbeitet hat.

Ich vergleiche die ersten beiden gerne mit Appel und Windows, leichter Einstieg aber wenn man mehr will kommt man irgendwann an die Grenzen.
Rocrail ist wie Linux man muss sich reinfuchsen aber hat man es verstanden sind fast keine Grenzen vorhanden, und sollte es doch so sein stehen die Chancen gut das es innerhalb von Stunden zur Verfügung steht.

Grüße Berthold


Ja M-Gleise weil es immer so war
Ich bin nur ein Schreiner dem man ein Multimeter geschenkt hat.
Märklin empfiehlt den gemeinsamen Rückleiter https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...ik-Tipp-407.pdf
Im Schattenbahnhof sollte das zuverlässigste Gleis- und Weichenmaterial verwendet werden. = M-Gleis, seit 60 Jahren kein Ausfall.
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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#6 von moppe , 29.04.2024 21:21

Zitat von NordischByNature im Beitrag #4

Sind das nur die Trix Gleichstrom-Modelle, die auch DCC können (bezeichnet mit DCC/mfx statt mfx+ bei Märklin)? Da müsste ja zumindest noch die Stromversorgung von Schleifer auf Achsen geändert werden, richtig?


Märklin modellen = dreileiter.
Trix modellen = zweileiter.


Klaus


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#7 von Peter BR44 , 30.04.2024 04:58

Hallo und willkommen Sam,

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2
Die Grundsatzentscheidung mit oder ohne Noppen im Gleis sollte als erstes fallen. Dabei ist zu bedenken das bei Noppen im Gleis die Auswahl auf genau einen Hersteller beschränkt ist, mit recht starrer Gleisgeometrie.....

diese Aussage ist so nicht ganz richtig bzw. korrekt.
Man kann auch ein anderes Gleissystem nehmen wie z. B. Tillig, Roco, etc. und baut sich den Mittelleiter selbst ein.
Guckst Du hier!

Bei der Software ist es so, dass man sich am besten die Demos herunterlädt und ausprobiert, wo man mit am besten zurechtkommt.
Empfehlungen sind da schwer zu geben, da jeder Jeck anders ist. Dies gilt auch für die Zentrale.


Viele Grüße Peter

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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#8 von 8erberg , 30.04.2024 09:57

Hallo,

es gibt bei Software unterschiedliche "Philosophien", daher am Besten einfach mal die kostenlosen Demos downloaden und testen.

An S-Bahn stellt sich die Frage ob es für die Gleichstrom-Inselsysteme in Hamburg und Berlin sein muss (aber auch dort gibt es Modelle, nur doch nicht an jeder Ecke und teuer) oder die in vielen Netzen fahren 15 kV Triebwagen (wie der 420 oder aktuelle 423), die gibt es in H0.

Peter


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Mittelleiter nachrüsten

#9 von E95 , 01.05.2024 08:29

Hallo Sam,

natürlich kann man andere Gleis-Systeme mit dem Mittelleiter nachrüsten, das ist aber eine zusätzliche Arbeit.

Die Entscheidung ob mit oder ohne Mittelleiter musst Du selbst fällen. Dabei kommt es darauf an was Du erreichen willst.
Wenn die Gleise so vorbildgetreu wie nur möglich aussehen sollen, dann scheidet meiner Meinung nach der Mittelleiter aus.
Gegen das Mittelleiter System spricht auch, dass Du, zumindest bei Wagen, die Achsen tauschen musst.

Hier ist auch immer wieder von Schwierigkeiten beim Betrieb von "Fremd-Fabrikaten" (Brawa, Fleischmann, Liliput, Piko, Roco usw.)
auf Märklin Gleisen sowie Märklin Weichen zu lesen.


Gruß

Peter


 
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RE: Mittelleiter nachrüsten

#10 von Peter BR44 , 01.05.2024 09:00

Moin Namensvetter,

Zitat von E95 im Beitrag #9
......Wenn die Gleise so vorbildgetreu wie nur möglich aussehen sollen, dann scheidet meiner Meinung nach der Mittelleiter aus.....


Welches vorbildgerechte Gleis meinst Du denn?
Das mit durchgehendem Mittelleiter oder mit Pukos bestückten.

Zitat von E95 im Beitrag #9
......Gegen das Mittelleiter System spricht auch, dass Du, zumindest bei Wagen, die Achsen tauschen musst.

Das hatten wir in einem anderen Fred schon, dass man dies nicht unbedingt braucht!
guckst Du hier!

Aber wie dem auch sei, es bleibt die Entscheidung darüber jedem selbst überlassen, wo er mit glücklich wird und was für ihn das "beste ist".


Viele Grüße Peter

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RE: Mittelleiter nachrüsten

#11 von Bimbino , 05.05.2024 15:06

Zitat von NordischByNature im Beitrag #1
Gibt es irgendwo noch eine rote S-Bahn? Habe von Piko die BR 423 gefunden, die aber scheinbar nicht mehr hergestellt wird.


S-Bahnen wie man Sie in NRW kennt, so wie ich es bei dir nun annehme. Und nicht aus HH oder Berlin. Ist wirklich nicht so einfach. Roco hat da ein paar von gemacht. Gibt es auch gebraucht.
Brawa bringt dieses Jahr ein BR425, aber wieder als Regio.


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RE: Mittelleiter nachrüsten

#12 von NordischByNature , 05.05.2024 20:33

@Bimbino ja von Roco hatte ich auch ein Fabrikat gefunden – aber wird alles nicht mehr hergestellt.

Der entscheidende Unterschied wann ich es S-Bahn nennen würde ist einerseits die Türdichte (drei pro Wagen) und die Zuglänge (drei oder mehr Wagen).
Diese Regios die aussehen wie zwei Triebwagen direkt Hintern an Hintern gekoppelt machen einfach nicht den Eindruck, als ob sie für eine hohe Bevölkerungsdichte geeignet wären.
Im Ruhrpott verschwimmt das natürlich alles etwas, aber als Hamburger wäre ein wenig in Richtung Heimat schon schön. Die Stromschienen kann ich ja trotzdem dazubasteln.

Ansonsten vielen Dank für die Tipps, dann werde ich erstmal ans Planen gehen mit dem Piko A Gleissystem und RocRail – die Software lässt ja auch eine virtuelle Zentrale zu und ein reales Gleisrund lässt sich ja auch erstmal in klein testen.


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zuletzt bearbeitet 05.05.2024 | Top

RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#13 von Thinkle , 06.05.2024 10:47

Zitat von NordischByNature im Beitrag #4
Vielen Dank für den ganzen Input, das hilft schonmal sehr, mit welchen Systemen ich mich eingehender beschäftige, bis in einer konkreteren Planung wieder auf Fragen/Probleme stoße!

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #2
Die Grundsatzentscheidung mit oder ohne Noppen im Gleis sollte als erstes fallen.
[...] Ob starres Gleisraster oder nicht ist nach persönlichem Ermessen zu entscheiden, bei Bettungsgleisen führt da kaum ein Weg vorbei. Bei Gleisen ohne Bettungen ziehe ich grundsätzlich Flexgleise vor.


Okay, dann Piko A – falls was nicht passt dann mit zurechtge"flexten" Abschnitten. Klingt sinnvoll.



Ich persönlich baue nur mit Flexgleisen, alleine schon deshalb, weil ich keine Lust auf das Geratter an den unnatürlich vielen Schienenstößen von Fixstücken habe und ich mich nicht dem Diktat eines Rasters aus Radien und Winkeln unterwerfen möchte. Ich plane und baue viel lieber, was ich will! Fixstücke sind für mich gänzlich uninteressant, keine Ahnung, was ich damit soll.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass das Verlegen eines frei formbaren Stück Gleis etwas mehr Aufwand erfordert als bereits geformte Gleisstücke, aber dafür gibt es kleine Helferlein und ein paar Methoden, die das Ganze deutlich vereinfachen, davon sollte man sich nicht abschrecken lassen.

Für Piko A spricht die einfache Option auf Weichen mit Betonschwellen, die hohen Schienen in Code 100 hingegen sind kein Argument: die Fahrzeuge, die das brauchen, sind wirklich steinalt. Fast alles ab 1980 kommt mit 2,1mm Schienen gut zurecht. Ich bin der Meinung als Neuling ohne Fahrzueg-Altbestand kann man sehr gut auf sehr alte Fahrzeuge mit gar nicht sooo schönen Spurkränzen verzichten.
Im Gegenzug kann man nämlich die frei miteiander kombinierbaren Gleise Tillig Elite / Roco Line / Trix 2l C nutzen. Die haben alle die gleiche Schienenhöhe in 2,1 mm und können deswegen sehr freizügig mit simplen Schienenverbindern aneinander gesteckt werden: man erhält eine unglaublich große Auswahl an verschiedenen Weichen für alle Lebenslagen. Im Gegensatz dazu hat das Piko A Gleis nur eine Standardgeometrie, die für alles reichen muss.

Gerade die Tillig Elite Weichen mit den durchgehenden Federzungen und den gebauten Herzstücken (der Kreuzungspunkt in der Weiche) sehen deutlich eleganter aus als die anderen Mitbewerber:
https://www.tillig.com/dateien/Produkte/...366002636106203

Im Vergleich zu:
https://www.piko-shop.de/media/oart_0/oa.../1683_55221.jpg
https://www.roco.cc/responsebinary.php?t...jU5Njg0LmpwZw==


Niemals sinnfreie Dogmen oder eine komplett unnötige Markenbindung auf meiner Anlage!


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#14 von Preston , 06.05.2024 16:50

Hallo, nur zur Info

Zitat von Thinkle im Beitrag #13
Für Piko A spricht die einfache Option auf Weichen mit Betonschwellen, die hohen Schienen in Code 100 hingegen sind kein Argument: die Fahrzeuge, die das brauchen, sind wirklich steinalt. Fast alles ab 1980 kommt mit 2,1mm Schienen gut zurecht.

Die Betonung liegt auf fast alles


Gruß Preston


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#15 von 8erberg , 06.05.2024 17:30

Hallo,

bei Waggons kann man Achsen tauschen, Arbeit machen die Loks.

Der Vorteil bei Flexgleis ist ja das der Übergangsbogen https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbergangsbogen sich fast von alleine ergibt, das ergibt eine elegante Gleisführung die man mit Stückgleis kaum hinbekommt.

Peter


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Preston hat sich bedankt!
 
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RE: Mittelleiter nachrüsten

#16 von Babbel , 06.05.2024 19:12

Hallo Sam,

Zitat von NordischByNature im Beitrag #12
dann werde ich erstmal ans Planen gehen mit dem Piko A Gleissystem und RocRail – n.

noch ein kleiner Tipp wen du mit Software steuerst brauchst du keine teure Zentrale.

Wenn du bei Rocrail bleibst, bietet sich die Hardware von Peter Giling an https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=hardware-de

Die Voraussetzung ist das du weist an welchem Ende man(n) einen Lötkolben hält.

Grüße Berthold


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RE: Mittelleiter nachrüsten

#17 von tomholzwurm , 06.05.2024 19:46

Eine Anmerkung zum Thema Automatik:
Kriterien sind die Größe der Anlage und die Zahl der gleichzeitg fahrenden Züge, wenn man mehrere Züge von Hand fahren will und das ggf. noch mit Schattenbahnhöfen wird das für eine Person schwierig.
Umgekehrt, wenn man eine Anlage komplett automatisiert hat, kann man vollautomatisch, teilweise automatisch ( d.h. einzelne Züger von Hand ) fahren oder natürlich auch manuell.
Daher sollte man sich das Anlagenkonzept vorher gut überlegen.
Und das Automatik langweilig ist, ist kompletter Unfug: 1. ist es sehr aufwendig und herausfordernd, die Automatik erstmal richtig zu implementieren und 2. kann es auch entspannend sein, seinen nach Fahrplan verkehrenden Zügen einfach zuzuschauen.
Gruß Thomas


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RE: Mittelleiter nachrüsten

#18 von Babbel , 06.05.2024 20:50

Hallo zusammen,

wer sagt den das wenn man mit Software steuert alles automatisch läuft? Das liegt doch an dem gewünschten Konzept.

Bei Rocrail gibt es jetzt schon die manuelle Steuerung der Lok, also die Software schaltet die Fahrstraßen, Weichen, Signale und der User fährt die Lok.
Auch ist es möglich ein Fahrstraße selbst zu schalten und dann mit der Lok Rangierfahrten auszuführen, während auf dem Rest der Anlage die Züge ihre Runden drehen.
Gerade entwickeln wir ein Konzept, in Kombination mir einem realen Stellpult, bei welchem der User der Stellwerker ist, Weichen stellt die Fahrstraßen verriegelt und dann das Signal auf grün stellt und
die Software nur noch die Lok steuert. Dies aber auch nur in bestimmten bereichen z.B. einem Bahnhof.
Die Möglichkeiten und Kombinationen sind mannigfaltig.

Grüße Berthold


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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#19 von NordischByNature , 08.05.2024 18:06

Zitat von Thinkle im Beitrag #13

Ich persönlich baue nur mit Flexgleisen, alleine schon deshalb, weil ich keine Lust auf das Geratter an den unnatürlich vielen Schienenstößen von Fixstücken habe und ich mich nicht dem Diktat eines Rasters aus Radien und Winkeln unterwerfen möchte. Ich plane und baue viel lieber, was ich will! Fixstücke sind für mich gänzlich uninteressant, keine Ahnung, was ich damit soll.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass das Verlegen eines frei formbaren Stück Gleis etwas mehr Aufwand erfordert als bereits geformte Gleisstücke, aber dafür gibt es kleine Helferlein und ein paar Methoden, die das Ganze deutlich vereinfachen, davon sollte man sich nicht abschrecken lassen.

Für Piko A spricht die einfache Option auf Weichen mit Betonschwellen, die hohen Schienen in Code 100 hingegen sind kein Argument: [...]


Hmm meine ersten Versuche in WinTrack haben mit einem festen Gleissystem tatsächlich nur sehr schlecht geklappt (Übergänge von verschiedenen Parallelgleisabständen wegen Kreuzung, Bahnsteig etc. waren sehr schwierig).
Wie ich der Planungssoftware "freie" Längen und Radien beibringe muss ich auch noch rausfinden.
Das passgenau Biegen und Zuschneiden mit Flexgleis wird bei den ersten Versuchen sicher nicht besser.

Und ja, bei Piko A fand ich die Betonweichen durchaus attraktiv, das andere war zweitrangig.


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Mittelleiter oder nicht?

#20 von E95 , 10.05.2024 20:01

Hallo Peter,

das Märklin-Gleis mit dem durchgehenden Mittelleiter wird seit Jahrzehnten nicht mehr produziert, das Gleis mit Punktkontakten
sieht natürlich besser aus.
Ich mag weder durchgehende Mittelleiter noch Punktkontakte, das ist meine Meinung, die ich aber niemand aufdrängen möchte.
Achsen müssen nicht unbedingt getauscht werden, Du selbst schreibst aber, dass Du sie immer tauschst.


Gruß

Peter


 
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RE: Mittelleiter oder nicht?

#21 von Peter BR44 , 10.05.2024 22:04

Hallo Peter,

Zitat von E95 im Beitrag #20
.......Achsen müssen nicht unbedingt getauscht werden, Du selbst schreibst aber, dass Du sie immer tauschst.

Tausche diese prinzipiell, weil ich diese für die Rückmeldungen benötige.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

Meine neue Anlage


 
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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#22 von Instandsetzung , 11.05.2024 01:34

Hallo Sam,

alles was Du Dir wünscht ist ( irgendwie ) machbar.
Die Frage ist nur das "wie" !

Verstehe bitte das, was ich jetzt hier schreibe, daher auch nicht falsch.

Ich möchte Dir dieses Hobby auch bestimmt nicht ausreden,
Aber, es gibt da ein paar Dinge zu beachten, an die man vorher natürlich nicht denkt und es gibt Antworten auf Fragen, bei denen man nicht gedacht hätte, daß man sich diese Fragen je hätte stellen sollen.

Nichts wäre schlimmer, als wenn man mittendrin vor für einen unlösbaren Problemen steht und man vor Frust hin schmeißt und man dann vor einem sehr teuren Scherbenhaufen steht.

Natürlich kann man auf die Erfahrungen anderer - z.B. hier in diesem Forum - zurückgreifen, aber Du wirst nicht umhin kommen eigene Erfahrungen zu machen, die vielleicht auch mal sehr teuer ausgehen können.
Auch wird es oft vor kommen, daß man Dir vermeintlich besseres vorschlägt. Aber was nützt es, wenn man dann damit nicht umgehen kann.
Auch kommt es nicht selten vor, daß gerade Hardware hier bei einigen Teilnehmern hervorragend funktioniert, es aber bei Dir aufgrund leicht anderer Umstände voll in der Katastrophe endet.

Habe daher keine Hemmungen irgendetwas, was nicht wie gewünscht funktioniert, auch wieder abzugeben bzw. wieder zu verkaufen. Irgend jemand wird es schon gebrauchen können, weil es bei ihm ausreichend ist, bzw. er vielleicht auch nicht Deine Ansprüche hat.
Nichts ist frustrierender, als ein System mit Krücken und Hilfskonstruktionen zum laufen zu bringen und am Ende landet man dann doch wieder in einer Sackgasse.
Daher mein Tipp, sich am Anfang noch nicht zu große Mengen an Hardware anzuschaffen ( am besten ruhig aus 2ter Hand ) damit bei einem eventuellen Wiederverkauf die Verluste gering bleiben.

Zu Piko seinoch folgendes gesagt:
Schaffe Dir ruhig erst mal feste starre Gleisstücke an, um eine Probeanlage bauen zu können. Bei der richtigen Anlage wirst Du um eine Abstellanlage für Deine Züge ( auch Schattenbahnhof genannt ) nicht herum kommen. Und wenn man dann im sichtbaren Bereich doch Flexgleise verbauen will, kann man die starren Gleise ja immer noch dann im SBF verbauen.

Die elektromagnetischen Weichenantriebe von Piko hingegen sind ein gutes Beispiel für die Elektroschrottverordnung. Daher sollte man sich schon sehr früh bei Piko Weichen über alternative Antriebskonzepte Gedanken machen. Servos sind da wirklich gut und günstig. Selbst, wenn man einen besseren und teureren Servo nimmt, kommt man immer noch preiswerter weg, als bei einem magnetischen Weichenantrieb. Nachteil ist da nur die Befestigung das Servos bei einem provisorischen Aufbau. Da würde ich den Servo einfach neben der Weiche mit doppelseitigen Klebeband provisorisch ankleben.
Inzwischen verbaue ich selbst bei unserer Anlage die Servos überflur in Gebäuden oder Gelände neben den Gleisen, da ich keinen Bock mehr habe mich unter der Anlage zu verrenken.
Was die Servodecoder angeht, so kann man die natürlich auch selber bauen. Man muss sich dabei aber dann auch fragen: wie viele braucht man davon? Lohnt sich das überhaupt - oder erst einmal der ganze Aufwand. Kommt man vielleicht nicht viel schneller voran, wenn man sich erst mal einen kauft. Denn wenn man sich da was baut, dann aber auch was vernünftiges, wo die Servos abgeschaltet werden, wenn sie sich nicht bewegen, damit sie nicht zwischendurch rumzucken.

Der Roco S-Bahn Triebwagen BR 423 ist nur zwei Mal aufgelegt worden. Einmal in der Stuttgarter und einmal in der Münchner Ausführung. Gelaufen sind sie aber auch im Kölner und Rhein/Main Gebiet. Weiter nördlich, meine ich nicht. Nördlich vom Rhein/Ruhrgebiet und Hannover liegt ja nur noch Hamburg als S-Bahn Region und die fahren mit Stromschiene. Klar in Ermangelung eines 490ers, der zwar von Stadt im Modell angekündigt ist und vielleicht auch in den nächsten Jahren kommen könnte, könnte man ja erst einmal den 423er von Roco nehmen. Nur werden dafür in der Bucht so um 600 bis 700 Teuronen aufgerufen. Ob die natürlich auch im Endeffekt bezahlt werden, weiß natürlich nicht.
Roco hat den halt schon länger nicht mehr aufgelegt. Es wird gemunkelt, daß die Form vielleicht kaputt ist, es könnte aber auch sein, daß ( beim um die Welt verschiffen ) Formen verschütt gegangen sind.

Was günstiger zu bekommen ist, sind 420er von Roco und x-Wagenzüge von Roco und Piko. Nur gab es die in der Hamburger Ecke natürlich nie, eben wegen der Stromschiene.

Was dann die spätere Anlage angeht, so wirst Du bei der angedachten Größe an jedem Ende vielleicht eine S-Bahn Station hinbekommen, einen Bahnhof, wo auch ein ICE hält, eher nicht. Also müssen diese Züge irgendwo hin, also in den Schattenbahnhof, der meistens als zweite Ebene unter der Anlage liegt. Anlagen dürfen nicht zu breit werden. Man muss nicht nur in den Schattenbahnhof hinein greifen können, man kann auf einer Anlage nur bis ca. 70 cm vernünftig arbeiten, bis 80 cm noch mit beiden Armen und bis 90 cm noch mit einem Arm greifen. Wenn Du nicht komplett um die Anlage herum gehen kannst, sind die angedachten 2x2 Meter unbebaubar. Ausser man hat in der Mitte ein Loch, durch das man auftauchen kann. Dann darf da aber auch wieder kein Schattenbahnhof drunter sein.

Man könnte jetzt noch Romane dazu schreiben. Schaffe Dir erst mal ein paar Züge und Gleise an. Dann experimentiere mit der Hard- und Software. Und dann entscheide weiter.

Mfg Oliver


Centralberlin hat sich bedankt!
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RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#23 von stephan_bauer , 12.05.2024 15:10

Hallo Sam,

Zitat von NordischByNature im Beitrag #1
Das Z21-System sah hier sehr einsteigerfreundlich aus. Allerdings sind die Schalt- und Rückmeldemodule nicht eben preisgünstig, gibt es da Alternativen?

hast Du Dir schon mal die BiDiB-Systeme angeschaut:
https://www.fichtelbahn.de/
https://tams-online.de/epages/642f1858-c...kte/Digital/mc2
https://tams-online.de/epages/642f1858-c...e/Digital/BiDiB
Hier kannst Du auch ganz einfach OpenCar einbinden:
https://www.opencarsystem.de/

Grüße
Stephan


http://www.opendcc.de/


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zuletzt bearbeitet 12.05.2024 15:13 | Top

RE: Auswahl Hersteller/System für zeitgenössischen Nahverkehr in H0 /// High-Level Automatisierung mit PC möglich?

#24 von NordischByNature , Gestern 22:17

okay - so viel Input, wunderbar!

@Instandsetzung letzten Endes waren es ja die Anregungen zu verschiedenen Vorgehensweisen und Herstellern, die ich wollte. Da es auch nicht mein erstes technisches Hobby oder handwerkliches Projekt ist, wäre mein Vorgehen auch eher auf einen flexiblen und "wachsenden" Plan ausgelegt gewesen Aber auch ein flexibler Plan braucht ein Ziel.

Die Investition in das, was den Strom für die Loks bereitstellt und die Digitalbefehle vom PC einbettet ist ja erstmal der größte Brocken für den Einstieg (neben Zügen selbstverständlich...).
Mittlerweile fahren sowieso alle aktuellen digitalen Zweileiter-Gleichstrom-Loks über das DCC Protokoll, oder? (Trix als Märklins 2L-Ableger, Roco, Piko, Brawa...)
Damit würde ich mir mit dem IF2 von Fichtelbahn plus deren Booster, Rückmelder und Servodecoder ja erstmal keine Möglichkeiten verbauen.
Beziehungsweise: Sind alle Geräte mit BiDi-Bus untereinander kompatibel? Dann wäre das Einstiegsangebot von Fichtelbahn ja wirklich gut, da bei Bedarf auch speziellere BiDiB-Module dazu kommen könnten.
RocRail bietet sich ebenso für den Einstieg an - nicht weil es besonders zugänglich daher kommt, sondern erstmal investitionsarm

Dann baue ich mir ein Oval mit ein paar Abzweigen - vielleicht ein Gleiswendel zum Testen - und kann dann sehen welche Steigungen, Radien und programmiertechnischen Herausforderungen meisterbar sind.
Was mich natürlich nicht davon abhält, weiter an dem Master-Plan für eine große größere Anlage zu feilen


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Bahnhofsgebäude im tatsächlichen Maßstab 1:87
Problem mit DWW an m83 (Märklin H0, C-Gleis)

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