nachdem ich mir heute eine BR460 von Märklin Hamo zugelegt habe und diese mit meinen Roco 460er verglichen habe, fällt mir auf, dass die Roco-Maschinen kleine (schmale) Pantographen besitzen, das Märklin-Modell jedoch breite (sieht komisch aus).
Bei der Märklin handelt es sich um die 460 016-9
Weiß jemand, ob das Märklin oder Roco Willkür ist? Oder ist das Realitätsgerecht?
Hallo Die Panthographen bei der Rocolok entsprechen der Realität, während die bei der Märklinlok von Haus aus breiter sind damit man das Hauseigene Oberleitungssystem ohne Umbauten nutzen kann. Bei meiner Roco Re 465 lagen breitere Schleifstücke in der Packung für den Fall das man die Lok über Oberleitung mit Strom versorgen will.
Die Märklin Lok hat einen angenäherten DSA 300 von Stemmann.
Die Roco Lok hat den vorbildgerechten Schunk Stromabnehmer mit schmalem SBB Schleifstück.
Roco ist hier 100% richtig aber nunmal nicht für jedermann betriebssicher, denn für nach deutscher Norm aufgebauter Oberleitung ist der SBB so nicht geeignet ( es liegt ein wenn auch unpassendes Aufsteckschleifstück bei)
Märklin hat pragmatisch die bertriebssicherere Version genommen (wobei es durchaus auch ein Schunk hätte sein sollen ) man kann ein vorbildgerechtes SBB Schleifstück nachkaufen, so man es denn will bzw kann)
...von Märklin gab es mal als Ersatzteil ein schmales Schleifstück für die 460 - ob es das heute noch gibt, weiß ich nicht. Für meine erste 460 hatte ich mir das damals mal besorgt.
Es wäre schon interessant zu wissen, welchen vorbildgerechten Ersatz ich für die Märklin-Lok erwerben kann. Also ein Teil, was auch von den Installationsmöglichkeiten optimal passt. Die breiten Märklin-Teile möchte ich entfernen.
Du kannst nur versuchen das schmale Märklin Schleifstück zu finden... ein anderer Stromabnehmer geht nicht weil die Schrauben immer woanders sitzen und der dann nicht richtig in die Dachmulde passt. Zink lässt sich schlecht bohren.
ich meine in einem der ersten Märklin-Kataloge (1995 /96 oder 97), wo die 460 auftauchte, stand die schmale Wippe als Ersatzteil dabei. Leider habe ich die Kataloge gerade nicht griffbereit.
Auch beim vorbild hat die Schweiz ein schmaleres zickzack, ebenso wie Italien und die französische wechselstromfahrleitung. Im modell sollte dies nach möglichkeit ebenso gehandhabt werden, das bedeutet eine maximale seitenabweichung von 3 mm. Bei "modellbahnüblichen" radien stellt sich dann allerdings das problem, dass die oberleitung sehr viele bogenabzüge braucht oder windschiefe fahrleitung verlegt werden muss (was in der praxis bedeutet, jeden hänger einzeln einzulöten, denn windschiefe fahrleitungsjoche gibt es nicht fertig zu kaufen). Mit dem alten märklinsystem wäre es theoretisch möglich, den fahrdraht so zu biegen, dass er innerhalb der +/- 3 mm von der mittellage bleibt, aber das sähe auch nicht so gut aus, zumal es dafür keine masten schweizer typs gibt.
Es ist schon interessant, welch unterschiedliche und weitgestreuten Kenntnisse Ihr Modellbahn- und Realbahnenthusiasten hier habt.
Dank Dir für diese Information.
Leider ist mein Modellbautreiben aber noch nicht bis zu einer Oberleitung vorgedrungen, da ich zur Zeit viel experimentiere und noch nichts fest verbaue. Höchstwarscheinlich werde ich auch den dezeitigen Raum an unser Töchterchen abgeben müssen, so dass ich vom Dachboden in den Keller wandere. Wann mal eine Oberleitung kommt, weiß ich noch nicht. Wenn aber, dann richtig (allerdings wohl nach deutschem Vorbild). Zur Zeit reicht es mir, wenn ich das Modell der 460 so realitätsgetreu wie möglich gestalte und, nachdem es einen MX64 erhalten hat, ab und an mal fahren lasse (Stromabnehmer in fahrdrahtloser Luft . )
Das mit den schmaleren Panthos in der Schweiz hat den Hintergrund, daß dort bei der Umstellung von Dampf auf Strom die Tunnel in der Regel nicht verändert wurden. Da wurde die Oberleitung einfach reingelegt und damit der Pantho bei der Einfahrt oben am Tunnelportal nicht hängenbleibt, wurde er eben schmaler gemacht. In Deutschland wurden die Tunnel tiefer gegraben, das Gleis damit tiefer gelegt und somit war oben mehr Platz.
Z.B. hat die BR 411 (ICE-T) mit Schweiz-Ausrüstung einen speziellen Stromabnehmer und auch die BR 406 1. Bauserie zwei SAs für die Schweiz. Der einzige Unterschied ist aber die Breite des Bügels. Das Spannungssystem ist identisch mit dem zu Deutschland und im Zug läuft intern spannungsmäßig auch nichts anderes ab (vom Zugsicherungssystem abgesehen).
Und um genau zu sein, gibt es manche grenznahe strecken in der Schweiz, die auch breite stromabnehmer zulassen (beispielsweise Basel Bad Bf - Basel SBB, Basel Bad Bf - Muttenz, Konstanz - Weinfelden, der bahnhof Buchs). Auch auf der deutschen strecke Schaffhausen - Singen ist beides zulässig.
Fahrzeuge, die neben den schmalen auch breite stromabnehmer auf dem dach haben (etwa die erwähnten ICE, dazu zählen auch 401 = ICE 1 mit Schweiz-ausrüstung), müssen den breiten stromabnehmer in abgesenktem zustand mit einem trennschalter spannungslos machen, damit sicherheitsabstände zu tunnelwänden eingehalten werden, um einen überschlag zu vermeiden.
Zu erwähnen wären dann noch die Re 421, das sind umgebaute Re 4/4 II der SBB cargo. Sie haben eine allgemeine zulassung für Deutschland und zwei verschieden breite stromabnehmer. Diese loks werden auch vor EC auf der strecke Zürich - Lindau eingesetzt. Früher fuhren dort spezielle Re 4/4 II ebenfalls mit einem schmalen und einem breiten stromabnehmer, die aber keine allgemeine zulassung für Deutschland hatten.