Hallo Erik,
freut mich, dass Dir die Faltanleitung auch so gut gefällt Dir hätte ich ja ohne Weiteres zugetraut, so etwas auch in TT zu fabrizieren, bei all den Basteleien, die man in Deinem Thread so sieht ...
Danke auch für die Wünsche zum 1. Advent. Den haben wir in der Tat adventlich begangen, denn wir haben u.a. die Bach-Kantate BWV 61 aufgeführt - die ist aus Bach's Weimarer Zeit und daher klein besetzt, so dass man sie auch mit kleiner "Mannschaft" machen kann. Hat Spaß gemacht
Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Telegraphenmasten-Diskussion, die in diesem Thread vor mehr als einem Jahr stattgefunden hat. Einige sind damals in den Genuss einer PDF-Kopie (Auszüge) der Telegrafen-Bauordnung der DRG gekommen. Bei mir ist das Thema nicht wirklich liegen geblieben, und da jetzt der konkrete Zeitpunkt gekommen ist, an dem das in Angriff genommen werden soll, gibt es jetzt wieder einen Baubericht.
Seit Kurzem hat Busch mit der Packung 1499 ein Set Telegrafenmasten im Angebot. Man kann damit für eine Nebenstrecke acht Masten mit einer 8er-Traverse bauen. Für eine Nebenbahn o.k., aber mit den Teilen müsste noch mehr drin sein. Insbesondere, soviel hatte meine Lektüre ja ergeben, kann man mit derlei Masten nur die Standard-Situation an der Bahnstrecke entlang darstellen, nicht aber die Sonderkonstruktionen, die - individuell auf einen Bahnhof bezogen - gemäß seiner Topologie, der Verkehrssituation sowie der dort vorgefundenen Gebäude realisiert werden. Damit man eine Vorstellung bekommt, WAS zu bauen ist und vor allem WIE, muss man sich also in Seiten wie diese vertiefen:
Erstes Projekt, welches ich mir für "Mühlfeld" vorgenommen hatte, ist ein Endmast am westlichen Tunnel des Bahnhofs. Hierfür braucht es eine derart spezielle Konstruktion, dass nur ein Selbstbau in Frage kommt. Das Busch-Set enthält acht 8er-Traversen, und damit das Material für GENAU EINEN Mast mit vier 16er Doppeltraversen. Um diesen zu bauen, habe ich - wie immer - mit Impress eine maßstäbliche Verkleinerung zu Papier gebracht, die mir als Schneid-, Klebe- und Positionierungslehre dient. Der Mast stellt einen 11m-Mast dar, dementsprechend ist er in HO 12,6 cm hoch - also ein rechter "Kaventsmann"!
2-mm-Rundstab schneiden ist nicht wirklich eine Herausforderung, insbesondere dann, wenn man eine solche Lehre als Grundlage hat. Demnach geht der Grundaufbau rasch voran.
Da die Streben, die den Zug der Leitungen abstützen, länger als 5 Meter sind, werden sie jeweils mit einer "Zange" gegen Ausknicken stabilisiert.
Damit die gesamte Konstruktion maßhaltig aushärten kann, ist sie mit Tesa und Zahnstochern zusätzlich fixiert.
Da die Busch-Traversen ja nur 8er-Traversen sind, klafft zunächst eine Lücke. Diese wurde durch Pappstreifen (0,6 x 0,6 mm), die gleich aus dem Verpackungskarton des Sets geschnitten werden konnten, "eingeflickt".
Nach dem Trocknen des Klebers und Entfernen der "Tesa-Arie" präsentiert sich der Mast so ...
... und nach farblicher Behandlung geht das mit der Optik einer 16er-Traverse ganz gut in Ordnung.
Schließlich noch eine Stellprobe auf der Anlage: passt! Übrigens wird dieser Telegrafenmast, so wie alle anderen noch zu bauenden, per dünnen Magneten an Ort und Stelle gehalten. Damit kann man sie bei Wartungsarbeiten abnehmen.
Fehlt noch:
- die Verdoppelung der Traversenzahl (Endmasten hatten einen doppelten Satz Traversen)
- schwarzer "Carbolineum"-Anstrich an der Austrittsstelle aus dem Boden
- der Blechkanal von oben nach unten, durch den die Leitungen durch den Tunnel verlegt wurden
Vielleicht gelingt es mir, die Firma Busch davon zu überzeugen, auch 16er-Traversen auf den Markt zu bringen. Zwar sind die Teile von Kluba nicht zu toppen, aber auch doppelt so teuer. Für einen solchen Masten im Endzustand wären 40 Euro nur für Traversen fällig, bei Busch sind es "nur" zwanzig. Und die Dinger sehen doch ziemlich gut aus - oder?
Weitere derartige "Projekte" folgen
Grüße, Randolf