Hallo liebe Stummis,
jahrelang habe ich hier im Stummi-Forum interessante Anlagen angesehen und nützliche Informationen abgegriffen. Jetzt möchte ich auch mal etwas Nützliches, Unterhaltsames oder Erbauliches beitragen.
Mein aktuelles Projekt ist eine Rundum-Anlage in einem 4,30x3,00 m großen Raum. Anlagentiefe größtenteils 50 cm, gestaltete Fläche 6,75 m².
Die Anlage sollte Merkmale haben, die ich an vielen Modulanlagen schätze: Weitläufige Landschaften ohne allzu viel Bebauung, große Radien, kleine Weichenwinkel, wenige Gleise an der Oberfläche, gute Zugänglichkeit bei Bau und Wartung.
Es ist das übliche Schema: Eine zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke in Form eines Hundeknochens mit abzweigender Nebenstrecke. Das Besondere: Es gibt keinen Bahnhof, sondern nur eine Haltestelle mit Freiladegleis und Fabrikgleisanschluss.
Angesiedelt ist die Anlage in der Epoche IIIb, irgendwo in Nordhessen, Ostwestfalen oder Südniedersachen. In dem Ort Mühlenkamp gab es eine Windmühle, daher der Name. Er ist inzwischen ein dörflicher Vorort der Kreisstadt Bad Hinterstein geworden. In der Gründerzeit wurde hier an der Eisenbahnstrecke eine Maschinenfabrik errichtet.
Baubeginn war 2018. Die Anlage hat jetzt das Stadium der Gleiswüste hinter sich gelassen, ist allerdings noch überwiegend Grassteppe. Hier zur Einstimmung ein paar Fotos, mal so nebenbei zur Qualitätskontrolle aufgenommen.
Die Haltestelle Mühlenkamp: Auhagen-Bausatz Deinste, allerdings ohne Stellwerksanbau, weil es nur 2 ortsgestellte Weichen gibt.
Die Haltestelle hat einen einfachen Schüttbahnsteig mit Kante aus Holzschwellen (Nussbaumleisten 2x3 mm) und Schienenstücken.
Gerade noch epochegerecht ist das Werbeplakat von 1966: „Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Fahr lieber mit der Bundesbahn.....DB“: Dieser Slogan käme heutzutage wohl nicht mehr so gut an.
Den Güterschuppen hat die Bundesbahn an einen Brennstoffhändler verpachtet, der am Freiladegleis Steinkohlekoks und Braunkohlebriketts verlädt. Die Briketts werden an Ort und Stelle gewogen, in Säcke gefüllt und mit dem Goliath Goli gleich an die Kunden geliefert.
Und zum Schluss ein Foto der Grassteppe, die noch nicht fertig gestaltet ist. Die Bewohner fühlen sich dort aber schon sehr wohl:
Den Überrollbügel am Eicher Königstiger habe ich abgebaut. Der war Anfang der 60er Jahren nicht üblich und musste erst später nachgerüstet werden.
Der VT 12.5 aus der frühen Epoche III (Roco) hat noch kein Dreilicht-Spitzensignal. Mal abgesehen von den bei Fahrbetrieb nicht montierten Drehgestellschürzen ein schönes Modell mit einem ordentlichen Sound.
So, das muss für heute erst mal reichen.
Wenn’s gefällt, würde es mich freuen.