#11 von
Bobbel
, 10.10.2009 14:00
@ Forum
Manchmal verstehe ich die Fragen einzelner Forenten nicht...
So auch die Frage zur Zugbildung in Verbindung mit der P10 bei der Deutschen Bundesbahn.
Zur Geschichte:
Die Umbauwagen der Baureihen B3y und B4y sind im Rahmen eines Umbauprogrammes - altbrauchbare
Fahrgestelle und einheitlicher Aufbau - in den 1950er Jahren (bis ~ 1963) entstanden.
Zum Teil kamen die "Umbauten" einem Neubau gleich.
Ziel war die Vereinheitlichung und Modernisierung des Wagenparks, der durch die Auswirkungen des Krieges
zum einen abgewirtschaftet, zum andern sich in einem desolaten Zustand befand.
Noch eine Anmerkung zu den vierachsigen Umbauwagen:
Diese kamen bis Mitte der 1960er Jahre sogar im Schnellzugdienst (!) in Verbindung mit den Baureihen (nur Dampfloks)
BR 01; 01.10; 03; 03.10; 10; 18.4-5; 18.6; 23; 38.10 und 39.0 zum Einsatz.
Zahlreiche Bild- und Filmdokumente beweisen dies eindrücklich.
(Umbauwagen und Einsatz - dies wäre ein sehr interessante, gesondertes Thema...)
Nun zurück zum Thema:
Es dürfte klar sein, daß sämtliche Loks nicht nur die "schönen", höherwertigen Züge fahren durften... auch
"Bummelzüge" (Nahverkehrszüge) und sog. "Heckeneilzüge" gehörten zum Beförderungsprogramm = Umlaufplan
vieler Lokomotiven.
Genau diese Züge waren zum Teil bis Anfangs der 1960er Jahre aus allem was Räder hatte bzw. allem was
fahren konnte zusammengestellt.
So kam auch die "stolze" P10 neben dem Schnell- und Eilzugdienst im Nahverkehr zum Einsatz.
Von Vorteil war hier das Dreizylindertriebwerk, welches eine hohe Beschleunigung, die ja im Nahverkehr erwünscht ist,
ermöglichte.
Und gerade im Nahverkehr waren die ehem. preuß. Abteilwagen und die daraus entstandenen B3y-Wagen
lange Zeit allgegenwärtig.
Ein bekannter B3y-Zug aus "meiner Gegend" ist der "Daimlerzug" auf der Gäubahn von und zum Mercedes-Benz-Werk
in Sindelfingen.
Dieser war mit P8 (Bws Rottweil, Freudenstadt + Tübingen) oder P10 (Bw Stuttgart-Rosenstein = letztes P10-Bw der DB
und Bw in dem die P10 am längsten beheimatet war!) bespannt und bestand aus bis zu sechs B3y-Pärchen.
Auch im Güterzugdienst kam die P10 auf der Allgäubahn (Kemptner P10) und der Schwarzwaldbahn (Bw Villingen)
zum Einsatz.
Im Bauzugdienst wurden die Stuttgarter P10 beim zweigleisigen Ausbau und Elektrifizierung (1964) der Murrbahn von
Waiblingen nach Backnang, neben dem Regelzugdienst auf dieser Strecke Stuttgart - Waiblingen - Backnang - Schwäbisch
Hall-Hessental - Crailsheim, eingesetzt.
Deren gibt es noch viele Beispiele...
Also keine falsche Scham an der Tag legen und die P10 mit Altbau-, Umbau-, Neubauwagen und evtl. mal
mit Güterwagen kombinieren.
Ein guter Mix, der den Moba-Einsatz der Lok vielfältig und abwechslungsreich werden lässt.
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!