bin im Moment noch Teppich-(Parkett-) Bahner und möchte mir in absehbarer Zeit eine modulare, d. h. zerlegbare Anlage (man weiß ja nie, was kommt) mit ca. 2m x 3m bauen.
Welche Gleisradien soll ich einplanen? Habe z. Zt. nur einen Kreis mit R1, d.h. noch nicht allzuviel kaputtgemacht! Es soll auf jeden Fall C-Gleis sein.
Welche Ratschläge könnt Ihr mir geben. Gibt es auch irgendwo im Internet Gleispläne zur Anregung?
ich würde auf der Hauptstrecke nicht unter R2 gehen. Denn viele andere Produkte laufen erst ab dem Radius. Du sagst ja selbst, man weiss nie was noch kommt. Auf dem Platz lässt sich wenig unterbringen. Da wäre es zu überlegen nur einen kleinen Ausschnitt zu bauen, z.B nur eine Nebenbahn mit ein paar Industrieanschlüssen. So eine Art grosses Diorama.
dem Tipp "Radien so groß wie möglich" kann ich mich nur anschließen. R3-R5 zusammen mit schlanken Weichen sieht einfach besser aus, als R1/R2.
Natürlich sind 2m x 3m dafür etwas knapp - aber es reicht so gerade, wenn Du nicht auch noch einen Bahnhof unterbringen willst. Letztendlich ist es immer Geschmackssache - aber ich würde für Zugfahrten versuchen, ab R3 zu bauen (dann passt der Gleisabstand für die schlanken Weichen). Dazu vielleicht einen Rangierbereich mit Normalweichen und R2 für kurze Güterwagen.
Hallo Udo! ich kann mich meinen "Vorschreibern" nur anschließen. Den Mindestradius so gross wie möglich wählen,zumal dann,wenn man Veränderungen/Ergänzungen im Fahrzeugmaterial nicht auschliessen mag. Mit dem Bau meiner jetzigen (DC)-Anlage hatte ich vor 11 jahren begonnen.Inzwischen hat sich mein Fahrzeugmaterial stark in Richtung Vorbildtreue (z.B. 1:87 statt 1:100-Personenwagen,einige RP 25-Loks)verändert.Hätte ich nicht damals schon Mindestradien von 48cm gewählt,hätte ich die Anlage mit Sicherheit schon wieder abbauen müssen. Besonders der Umbau von einigen großen Dampfloks zu vorbildgerechterem Lok-Tender-Kuppelabstand,der die Optik solcher Loks erheblich verbessert,wäre auch schon beim nächst kleineren Radius von 42 cm nicht möglich gewesen. mfg
#7 von
Siegfried Grob
(
gelöscht
)
, 19.04.2006 21:54
Hallo,
nachdem sich die bisherigen vorschreiber nur den davorschreibern anschlossen, will ich mal dagegen reden.
Eine Modellbahn ist immer eine stark kompromissbehaftete Nachbildung des Originals. Es ist doch beispielsweise paradox, dass beim Original die engsten Radien an Weichen zu finden sind, im Modell haben Weichen die größten...
Wer meint, er müsse Züge in maßstäblicher Länge über maßstäbliche Weichenstraßen und große Radien geleiten, der sollte seine beiden Bahnhöfe mal mindestens 20 m auseinander stellen. Selbst das kleinste Dorf mit Bahnhof hat schon mal locker 100 Häuser.
Kleine Radien sind betriebssicher (bei Märklin). Kleine Radien lassen mehr Platz zwischen den Halbkreisen.
Und wenn es gut aussehen soll: Mach näherungsweise Übergangsbögen: Die erste und letzte Kurve mit größtmöglichem Radius (Gegenbogen der schlanken Weiche!), dazwischen ruhig R1. Das sieht meiner Meinung nach besser aus, als z. B. alles R3, und spart trotzdem Platz.
Zitat von Siegfried GrobEine Modellbahn ist immer eine stark kompromissbehaftete Nachbildung des Originals.
Richtig!
Zitat von Siegfried GrobWer meint, er müsse Züge in maßstäblicher Länge über maßstäbliche Weichenstraßen und große Radien...
Das Problem sehe ich eher in der Überladung vieler Anlagen mit Gleisen. Ein Bahnhof mit wenigen Gleisen sieht einfach trotz Kompromissen grosszügiger aus als ein Bahnhof mit vielen Gleisen (mein wichtigster Bahnhof hat 3 H0 und 3 H0m Gleise).
Bei Loks und Wagen (massstäbliche Längen) gehe ich aber keine Kompromisse ein, auch beim kleinsten Radius in H0 (unter R 42cm gibt es nichts).
Man muss immer damit rechnen, dass man einmal ein schönes Modell kauft das aber unter R 42cm nicht sauber läuft (hatte ich in Spur N vor vielen Jahren mit dem Fulgurex "roter Pfeil" Modell der SBB erlebt). So steht zum Beispiel in der Bedienungsanleitung meiner MäTrix 05 001 ganz klar "der befahrbare Mindestradius ist 415 mm", und dieses Modell ist identisch mit dem Märklin-Modell. Also auch für Märklinbahner sollte der kleinste Radius tabu sein!
ZitatUnd wenn es gut aussehen soll: Mach näherungsweise Übergangsbögen: Die erste und letzte Kurve mit größtmöglichem Radius (Gegenbogen der schlanken Weiche!), dazwischen ruhig R1.
Da bin ich Deiner Meinung aber ohne R1! Noch besser sieht es aber mit Flexgleisen (leider mit C nicht möglich) aus.
Das C-Gleis-Sortiment kann man im Prinzip in zwei Gruppen teilen:
Hobby: Radien R1 bis R3, Bogenweichen 24671/24672, Normalweichen 24611/24612/24630 Profi: Radien R3 bis R5, schlanke Weichen 24711/24712
Für die großen Radien braucht man aber deutlich mehr Platz.
Bei den Radien R1 bis R3 kann ich einen dreigleisigen Schienenkreis, in dem von jedem Gleis jedes Gleis erreichen kann, schon auf einer Fläche von 110 x 110 cm verwirklichen, bei den Radien R3 bis R5 bräuchte ich für dasselbe Vorhaben eine Fläche von 140 x 250 cm. Wenn man im nächsten Schritt das Gleis zum Oval verlängert, auf dem ein 7-teiliger VT 11.5 (151 cm) oder ein 8-teiliger ICE 3 (226 cm) an jedem der drei Gleise so halten kann, dass er keine Weiche blockiert und in der gerade hält, so benötigt man bei den kleinen Radien schon eine Grundfläche von 110 x 265 cm bzw. 110 x 340 cm, bei den großen Radien von 140 x 400 cm bzw. 140 x 475 cm. Wobei man hier das Problem hätte, dass bei den großen Radien der Gleismittelabstand für einen Bahnsteig zu gering ist, so dass man hier wohl eher 150 cm Breite bräuchte. Und ein Gleis-Oval ist eigentlich eine ziemlich langweilige Angelegenheit, dass spannendere Gleisführung noch mehr Platz brauchen, dürfte klar sein.
Hallo Torsten, für die großen Radien braucht man nicht nur mehr Platz, sondern auch noch mehr Geld.... (Weichen 2 : 1, mindestens...) (klar, muß jeder für sich entscheiden )
#11 von
Klaus Jaspert
(
gelöscht
)
, 20.04.2006 10:03
Udo:
Ohne meinen Vorrednern zu wiedersprechen, aber bei der von Dir angegebenen Fläche musst Du eben entscheiden - denn Du wirst da schnell am Ende sein - und bei R2 und grösser wird kein Zug länger wie 3 4-Achsige P-Wagen + Lok in der Bahnhofsgerade stehen können. Bei R1 geht ggf. noch ein diagonaler Bhf. Einen Nachteil wirst Du in Kauf nehmen müssen. Klar sehen grosse Radien besser aus - wobei: auch die grössten angebotenen Fertig-Readien entsprechen bei weitem nicht der Realität - aber wer hat schon Fabrikhallen und das notwendige Kleingeld bereit.