RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#1 von Bibliothekar ( gelöscht ) , 05.10.2010 22:00

Hallo,
ich fange gerade an, mir einen Bestand an Kato Unitrack H0 aufzubauen.
Ich habe auch schon ein paar Weichen mit Antrieben dabei, die ich jetzt gerne über einen Dekoder schalten würde.

Und hier beginnt mein Problem:
Abgesehen von dem Digitrax DS51K1, der direkt in der Bettung verstaut werden kann, gibt es anscheinend nur von Littfinski einen Dekoder (1-Dec-DC), der ohne weiteres Zubehör für diese Weichenantriebe verwendet werden kann.
Lenz hat zwar mit dem LA010 einen Adapter, mit dem die Antriebe an Dekoder mit 3 Anschlüssen pro Ausgang angeschlossen werden können, der ist mit ungefähr 10€ aber genauso teuer wie der Digitrax-Dekoder - und den Dekoder müsste ich auch noch kaufen.

Daher nun meine Frage:
Gibt es hier jemanden, der mir sagen kann, ob und wie ich mir diesen Adapter selbst bauen kann?
Mir wäre auch schon mit jemandem geholfen, der so einen Adapter besitzt und ein wenig reverse engineering für mich betreiben würde (Schaltplan nach der Platine zeichnen).


Bibliothekar

RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#2 von Martin Lutz , 06.10.2010 12:31

Zitat von Bibliothekar

Lenz hat zwar mit dem LA010 einen Adapter, mit dem die Antriebe an Dekoder mit 3 Anschlüssen pro Ausgang angeschlossen werden können, der ist mit ungefähr 10€ aber genauso teuer wie der Digitrax-Dekoder - und den Dekoder müsste ich auch noch kaufen.

Daher nun meine Frage:
Gibt es hier jemanden, der mir sagen kann, ob und wie ich mir diesen Adapter selbst bauen kann?
Mir wäre auch schon mit jemandem geholfen, der so einen Adapter besitzt und ein wenig reverse engineering für mich betreiben würde (Schaltplan nach der Platine zeichnen).


Kaum. 10 Euro ist nicht viel. Wie hoch müsste denn der Preis sein, damit du es kaufen würdest?

Ein bisschen googeln und du findest die Schaltung dazu. Die Bauteile beschaffen und du kannst das selber bauen. Aber staune nicht über den Preis den du bezahlen wirst, wenn du es selber baust. Wenn du dich dann plötzlich fragst, weshalb das Lenz für 10 Euro hinkriegt und trotzdem noch etwas verdient, dann liegt es daran, dass LENz viel grössere Stückzahlen bauen kann als du brauchst.


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RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#3 von Gast ( gelöscht ) , 06.10.2010 17:07

Hallo ,

da ich keinen LA010 habe, kann ich nur vernuten , das es sich um eine Schaltung wie skizziert handelt.

Die dürfte mit den traditionellen Bauteilen schwerlich in ein Kato-Bett passen. Mit einem Motortreiber oder eine Dual-Fet möglichst mit integrierten Schutzdioden könnte es, wenn man sich auskennt, evtl bereits mit einem SOT8 und 4 Widerständen gehen.

Grüße Frank


Gast

RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#4 von Bibliothekar ( gelöscht ) , 06.10.2010 19:08

@Martin: Da das Teil ja nicht besonders spektakulär aussieht, war ich jetzt davon ausgegangen, dass man so etwas für knapp ein Viertel des Preises selbst bauen kann.
Anscheinend steckt aber doch mehr dahinter, als man vermuten sollte.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit auch die Erfahrung gemacht, dass selbstgebaute Platinen (in dem Fall Vorschaltelektronik für LEDs) zwar weniger kosten, andererseits aber viel Zeit für den Selbstbau drauf geht - und wenn dann noch irgendwo ein Fehler drin ist, zusätzlich noch Nerven.

@Frank: Danke für die Zeichnung. Schaut doch recht gut aus.
Von dem Rest habe ich aber fast nichts verstanden - soweit reichen meine Elektronik-Kenntnisse dann doch noch nicht.

Nachdem ich noch einmal darüber nachgedacht habe, werde ich vom Selbstbau aber absehen und entweder den Littfinski- oder den Digitrax-Dekoder verwenden.
Die paar Euro, die ich dadurch spare, dass ich einen günstigeren Dekoder verwenden kann, sind mir den Aufwand mit dem Adapter dann doch nicht wert.
Am Ende zahle ich wahrscheinlich ohnehin dazu.


Bibliothekar

RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#5 von Gast ( gelöscht ) , 06.10.2010 20:17

Hallo ,

Zitat von Bibliothekar

@Frank: Danke für die Zeichnung. Schaut doch recht gut aus.
Von dem Rest habe ich aber fast nichts verstanden



Macht Nix, denn die Lösung mit dem Adapter ist für DCC streng genommen überflüssig.

DCC kennt ein Paar von Bits je Weiche:

01: Rechts rum!
10: Links rum!
00: Halt!

Ein handelsüblicher Decoder mit 3 adrig verkompliziert eigentlich nur, damit es zu 3 adrigen Doppelspulenantrieben kompatibel wird. Der Adapter entwirrt das danach wieder.

Dabei ist das technich am DC-Motor nicht nötig . Denn ein 2-adriger DC-Antrieb entspricht ja bereits genau der DCC-Logik wenn sie an 2 Ausgängen verstärkt wird. Also hier wirklich besser direkt am LDT oder Digitrax.

Grüße Frank


Gast

RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#6 von Rainer48 , 06.10.2010 21:10

Hallo Bibliothekar,

auf der Webseite von Lenz gibt es ein Photo des Adapters. Lässt man die dort abgebildete Klemmenleiste weg, so dürften die Materialkosten im privaten Selbstbau sehr deutlich unter 1 Euro liegen. Ob die Teile bei freier Verdrahtung in die Bettung des Kato-Gleises passen würden, kann ich nicht beurteilen.

Insgesamt scheint mir aber der Vorschlag von Frank, gleich einen Weichendecoder für Motorantrieb zu kaufen, die sinnvollere Lösung zu sein. Insbesondere, wenn nur begrenzte Elektronik-Erfahrungen vorhanden sind.


Grüsse, Rainer


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RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#7 von Martin Lutz , 06.10.2010 21:15

Zitat von Bibliothekar
@Martin: Da das Teil ja nicht besonders spektakulär aussieht, war ich jetzt davon ausgegangen, dass man so etwas für knapp ein Viertel des Preises selbst bauen kann.
Anscheinend steckt aber doch mehr dahinter, als man vermuten sollte.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit auch die Erfahrung gemacht, dass selbstgebaute Platinen (in dem Fall Vorschaltelektronik für LEDs) zwar weniger kosten, andererseits aber viel Zeit für den Selbstbau drauf geht - und wenn dann noch irgendwo ein Fehler drin ist, zusätzlich noch Nerven..

Die Schaltung ist wirklich nicht spektakulär. Man kann sie sicher einfach auf einer Lochrasterplatte bauen. Aber auch die erhält man nicht gratisch. Gut, so kriegt man eine solche Schaltung vielleicht für diese 10 Euro hin. Viel weniger aber nicht. Denn man (Privatmann) wird sich kaum Stückzahlen der Teile kaufen, die dann für eine entsprechende Preisstaffelung bei Distributoren für grosse Stückzahlen interessant sind. Der allgemeine Hobbybastler wird mit Distributoren auskommen müssen bei denen Einzelstücke erhältlich sind und nicht bloss in 10000er Rollen (Beispiel SMD Widerstände). So können Preise bis zum Faktor 20 (und noch mehr) unterscheiden.

Welcher Distributer will schon 0.0x Cent Teile einzel verkaufen?

Die heutige Elektronik ist nur deshalb so preisgünstig, weil es Massenprodukte sind. Kleine Stückzahlen werden scheinbar zu teuer

Beispiel:
Man macht sich ein Layout mit einem Gratis Layout Tool (professionelle kosten mindestens >20000 Euro pro Arbeitsplatz) und erzeugt Gerberdaten für eine 1seitige Leiterplatte 50mm x 50mm und übergibt die Gerberdaten an einen Hersteller. Zum Beispiel an den Günstig Anbieter PCB Pool:

Da kostet eine Leiterplatte brutto 54.75 Euro pro Stück (teuer wa?)
10 Stück der gleichen Leiterplatte kosten 9.23 Euro / Stk
100 Stück kosten dann noch 6.55 Euro das Stück
200 Stück kosten dann noch 6.40 Euro das Stück

höhere Stückzahlen lässt dieser Hersteller nicht zu da er auf Prototypen spezialisiert ist. Ausserdem sammelt er Aufträge verschiedener Kunden so, dass er mehrere Aufträge auf einen Nutzen bringt. So gibt es keine Initialkosten.

Bei einem Grosserienhersteller der dann vielleicht 1000 Stk in einem Durchgang herstellt kriegt man wahrscheinlich einen Preis hin, der bei 1 Euro zu liegen kommt. Aber! Die Initialkosten bei anderen Hersteller sind erheblich. Für den Prototypenbau erreicht man einen Einmalbetrag (Für die CAM Bearbeitung der Daten) von immerhin mehreren 100 Euro.

Übrigens die obigen Preise kann man selbst berechnen lassen mit dem Online-Rechner bei http://www.pcb-pool.com


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RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#8 von Rainer48 , 06.10.2010 22:16

Hallo Martin,

Fa. Reichelt hat aktuell folgende Einzelteilpreise:

Transistor BD680A - 0,30 Euro
Diode 1N4001 - 0,02 Euro
Widerstand - 0,033 Euro (ab 10 Stk)
Lochrasterplatte 50x100 mm - 0,79 Euro

Die benötigten Stückzahlen kann man dem Schaltbild weiter oben entnehmen. Die Lochrasterplatte wird natürlich nur zu einem kleinen Teil benötigt, aber Bibliothekar wollte ja sowieso mehrere Decoder nachrüsten. Die Gesamtmaterialkosten kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen. Der Mindestbestellwert bei Reichelt liegt bei 10 Euro. Und noch einmal, es geht hier um Selbstbau und nicht um industrielle Fertigung.

Für mich ist das Thema damit hinreichend behandelt.


Grüsse, Rainer


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RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#9 von Martin Lutz , 07.10.2010 07:43

Zitat von Rainer48
Hallo Martin,

Fa. Reichelt hat aktuell folgende Einzelteilpreise:

Transistor BD680A - 0,30 Euro
Diode 1N4001 - 0,02 Euro
Widerstand - 0,033 Euro (ab 10 Stk)
Lochrasterplatte 50x100 mm - 0,79 Euro

Die benötigten Stückzahlen kann man dem Schaltbild weiter oben entnehmen. Die Lochrasterplatte wird natürlich nur zu einem kleinen Teil benötigt, aber Bibliothekar wollte ja sowieso mehrere Decoder nachrüsten. Die Gesamtmaterialkosten kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen. Der Mindestbestellwert bei Reichelt liegt bei 10 Euro. Und noch einmal, es geht hier um Selbstbau und nicht um industrielle Fertigung.

Für mich ist das Thema damit hinreichend behandelt.


Ist das inklusive Porto? Hört mir bitte auf mit Hartpapier Leiterplatten. Die sind es nicht Wert nur angeschaut zu werden.

Was ich aufzeigen wollte ist blos die Tatsache, dass man sich heute viel zu wenig Gedanken macht wie ein Preis wirklich entsteht. Das ewige Gejammere schon bei 10 Euro mag ich so langsam nicht mehr hören. Die Leute sollten sich wirklich mal Gedanken machen ob sie selber bereit wären mit einem Lohn zu arbeiten, der sich dann dermassen auf den Endpreis ausschlägt. Man muss sich dann nicht wundern, wenn es chinesische Mitarbeiter sind, die so einen tiefen Lohn hinnehmen, dass ein deutscher Konsument dann bereit ist den Preis ohne Jammern zu bezahlen. Aber von mir aus. Aber bitte nicht Jammern, wenn ihr plötzlich ohne Arbeit dasteht und Harz4 Empfänger werden, nur weil die Chinesen weniger Lohn fordern (was sich ja auch mal ändern wird, zum Glück)


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RE: Lenz LA010 im Eigenbau?

#10 von Derrick23 , 06.11.2010 21:12

Was hast du jetzt gegen Hartpapier?

Für die meisten Modellbahner dürfte es ausreichen und man kann es halbwegs vernünftig verarbeiten.


Derrick23  
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