Servus Forum,

ich hab das TEE Bavaria-Set von Märklin. Die Beleuchtung ist eingebaut und ich hab Pasagiere, die warten nur auf's Einsteigen. Aber ich will sie nicht in die einfarbigen Wagen sitzen lassen. Blau bei den Abteilwagen und beige beim Barwagen.

Kann mir jemand von Euch über die Farben von Sitzen, Verkleidung, Teppich, ... Auskunft geben. Bilder wären natürlich auch toll!

Vielen Dank

Jörg

Hallo!

Dann trage ich mal zusammen, was mir bislang so untergekommen ist:

Großraumwagen des VT 11.5: blaue Sitze
Dachkanzel des Aussichtswagens: rote Sitze mit Längsstreifen
Abteile des Aussichtswagens: rote Sitze, rot-blau-bunte Gardinen, olivgoldfarbene Ateiltüren und Quergepäckablagen, alle Abteilwände in Holzoptik (vermutlich Eiche; Buche oder Ovangkol trifft es nicht richtig, und für Ahorn ist es zu dunkel).

Vermutlich waren die Abteilwagen der lokbespannten Züge ähnlich eingerichtet, so dass es innen ähnlich aussah wie in den m-Wagen der zweiten Klasse, die anfangs jedoch Kunstlederbezüge hatten.

Ich ging zunächst davon aus, dass Türgriff und Reservierungsanzeige (beim Hereinkommen) links seien und dass dies auch bei den Eurofima-Wagen, den m-Wagen und den Abteilen des ICE 1 so sei, beim Bvmsz 186 hingegen beides rechts. Doch spielt hier vermutlich auch eine Rolle, in welcher Hälfte des Wagens man sich gerade befindet.

Es wäre natürlich schön, wenn es irgendwo eine halbwegs komplette Aufstellung gäbe, die Fragen zur Inneneinrichtung aller möglichen Waggons beantwortet, auch was die Höhe der Glaseinsätze in den Türen und Abteilwänden und die Veränderungen im Laufe der Zeit anbetrifft.

Grüße

Jimmy

Neulich habe ich in einer HiFi-Zeitschrift von 1985 eine Illustration entdeckt, die in einem Rheingoldwagen aufgenommen wurde. Ob es sich um einen Abteilwagen oder den Abteilbereich des Aussichtswagens handelte, kann ich nicht sagen, aber die Bauweise (Belüftungsschacht nicht versenkt, Heizung aufdrehen nach links) war typisch für Rheingoldwagen. Der Wagen war damals mit den auch in m-Wagen zu findenden Gardinen in kräftigem Orange ausgestattet. Die Sitze waren, soweit man das anhand der Farbwiedergabe im Druck beurteilen konnte, petrolfarben. Die Metallteile hatten um diese Zeit noch ihren olivgoldenen Farbton. Die Wandverkleidungen waren offenbar auch hier aus Eiche-Laminat. Sie wirkten wieder zu dunkel für Ahorn oder Birke, aber keinesfalls so dunkel wie Nussbaum oder Birnbaum. Als Vergleichsbasis kann der Fensterrahmen dienen, der in Abteilen mit Birnbaumlaminat eigentlich cremefarben sein sollte, hier aber braun war. Braune Fensterrahmen findet man sonst nur in Abteilen mit dunkler Wandverkleidung (erste Klasse der Silberlinge und m-Wagen).

Den blauen Stoff, den man in der ersten Klasse der Silberlinge fand, habe ich inzwischen auch auf einem Foto von einem Am 202 gesehen, von dem ich immer dachte, er sei ursprünglich mit dem graublauen Reliefstoff des Weltmeisterzuges ausgestattet gewesen (auch dieser soll laut Forum in m-Wagen vorgekommen sein). Es erscheint mir deshalb wahrscheinlich, dass er anfangs auch in den Rheingoldwagen verwendet wurde und dass die diversen Schnellzugwagen-Gattungen später auf roten Stoff umgerüstet wurden. (Zumindest beim A4üm-54 hatte diese Umrüstung bis 1960 schon begonnen, denn in einem Heinz-Ehrhardt-Film aus jenem Jahr tauchen bereits entsprechende Aufnahmen auf.) Ob das auch in der Dachkanzel des Aussichtswagens der Fall war, ist mir nicht bekannt. Hier kenne ich nur roten Stoff, der wie gesagt nicht derselbe Stoff ist wie der in den Abteilen verwendete.

Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass in den Abteilen der Rheingoldwagen schon von Beginn an braun karierter Teppichboden verwendet wurde. Hier findet man unterschiedlich breite braune Streifen auf sehr dunklem Grund, der durch die helleren Streifen in - ebenfalls verschieden große - Rechtecke eingeteilt wird. Diesen Bodenbelang fand man bereits im VT 08.5 ("Weltmeisterzug") und in den ersten m-Wagen, später auch in den n-Wagen. Mitte der Sechziger wurde bei neu gebauten m-Wagen auf schwarzbraunen bis schwarzen Gummiboden umgestellt. Offenbar wurde der karierte Teppichboden von den Fünfzigern bis Mitte der Sechziger über alle Zuggattungen und Waggonarten hinweg für Neubauten und Generalüberholungen eingesetzt und danach der Gummiboden. In den später gebauten Eurofima-Wagen hingegen kam (von Beginn an?) graubrauner Teppichboden zum Einsatz, wobei in der ersten Klasse offenbar dunkleres Material verbaut wurde als in der zweiten.

Zu den Barwagen kann ich leider gar nichts sagen, außer dass meine "Bodenbelagsvermutung" auch für diese Fahrzeuge gilt. Ich hätte Dir gern konkretere Angaben geliefert und habe mir selbst auch schon oft konkretere Angaben gewünscht, aber die Quellenlage bezüglich Inneneinrichtungen ist leider ziemlich schlecht. Hoffen wir, dass irgendwann mal ein Experte in diesen Thread findet.

Grüße

Jimmy

Zitat von taunusbahn

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Der Bodenbelag war im Weltmeisterzug braun kariert... Für TEE/IC-Wagen liegen mir keine Angaben vor...

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Das hat sich vor wenigen Minuten geändert. Hier ist auf einem der untersten Bilder ein Rheingoldwagen mit demselben Bodenbelag zu sehen. Die übrige Inneneinrichtung entspricht bis auf die weißen Gardinen dem oben erwähnten Wagen aus der HiFi-Zeitschrift. In dieser Form war der Wagen noch anno 2009 unterwegs. Da dieses Interieur damals als unmodern empfunden wurde, wurden die wenigen noch in einem älteren Betriebszustand befindlichen Wagen deklassiert.

Grüße

Jimmy

Edit: Link korrigiert

Hallo Jörg,

vielleicht hilft Dir das ein bisschen:

Wahninn, wie die bei der Deutschen Bundesbahn früher gearbeitet haben! Silbergraue Vorhänge, oder soll das lichtgrau sein? Die konnten also spätestens 1983 schon die Gedanken lesen, die ich erst im Jahre 2010 oder 2011 hatte. (Damals entwarf ich eine fiktive Bahngesellschaft, die in ihren Spitzenzügen silbergraue Vorhänge einsetzt, um bei den Furnieren freie Hand zu haben.) Von wann bis wann wurden die denn verwendet? Kann es sein, dass sie zur Ursprungsausführung gehörten? (Ich habe bislang weder TEE/IC-Wagen mit den zimtfarbenen Universalgardinen gesehen noch andere Wagen mit hellgrauen Gardinen, und ersteres sieht auch nicht besonders gut aus.)

Wie es aussieht, hatten also Apm und Avm (und vielleicht auch Am) anfangs alle denselben blauen Bezugsstoff wie im ABn. Später wurde er karminrot, während er bei den Apm zwischendrin noch orange war. Kann jemand mit Jahreszahlen zu den Farbumstellungen dienen?

Wenn der blaue Bezugsstoff noch 1983 zu finden war und zwei Jahre später schon der petrolfarbene, kann man dann daraus schließen, dass der petrolfarbene Stoff nicht als Nachfolger für den roten gedacht war, sondern als Alternative, die nur in TEE/IC-Wagen der ersten Klasse eingesetzt wurde?

Etwas ärgerlich sind mal wieder die toten Links im zweiten Post des DSO-Forums. Kann jemand das, was Dieters meinte, in Worte fassen?

Zitat von taunusbahn

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Hier ist auf einem der untersten Bilder ein Rheingoldwagen mit demselben Bodenbelag zu sehen.

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Bei den auf derselben Seite abgebildeten lila Sitzen ist mir auch noch etwas Interessantes aufgefallen: Aus der Nähe erkennt man, dass sich der Farbton aus roten und blauen Flächen zusammensetzt und keine Ähnlichkeit mit den Lila-Varianten diverser anderer Eisenbahnfahrzeuge (Dostos und BR 628.2, ICE 2) hat. Vielmehr wurde, soweit sich das beurteilen lässt, derselbe Rotton und derselbe Blauton verwendet wie auf jenen gemusterten Gardinen, die in den Abteilen eines aus Schweden zurückgekehrten Rheingold-Aussichtswagens verwendet wurden (die Dinger hatten außer der Aussichtskanzel auch noch konventionelle Sechserabteile an einem Waggonende). Ob diese Gardinen gleichzeitig mit den rot-blau gescheckten Sitzen aufkamen? Allerdings hatte der "schwedische" Wagen auch in den Abteilen noch rote Sitze, während der verlinkte Wagen genau umgekehrt ausgestattet ist (neuere Sitze und einfarbige Gardinen). Ich vermute, dass sowohl der verlinkte als auch der "schwedische" Wagen einfarbige Sitze und Gardinen hatten und dann Opfer eines unvollständigen Redesigns wurden.

Wie sahen eigentlich die Abteilwände in den Eurofimas aus?

Grüße

Jimmy

Hier habe ich noch ein Bild aus einem Eurofima-Wagen gefunden (Quelle: Neue Zürcher Zeitung).

Bei unseren Echtbahn-Kollegen habe ich noch einen Thread gefunden, in dem auf die Ursprungsfarbe der Eurofima-Sitze hingewiesen wird. Das wirft dann wieder neue Fragen auf. Rot und gerippt sollen sie in der ersten Klasse, die uns hier ja interessiert, gewesen sein. Heißt das, dass der Stoff im verlinkten Bild nicht zur Ursprungsausstattung gehört, und was ist mit den Gardinen? Wurde derselbe Stoff verwendet wie in einigen Wagen der Gattung Am? War die Inneneinrichtung der Eurofima-Wagen überhaupt einheitlich (über die verschiedenen "Teilnehmerstaaten" hinweg)?

Die Wandverkleidung kommt mir recht authentisch vor. Das sieht mir nach Ahorn oder Birke aus, ähnlich wie in den Bm 234. Interessant ist, dass die Gardinen hier petrolfarben sind, wie in den Rheingold-Abteilwagen zeitweise die Sitze. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten zum Teiletausch zwischen verschiedenen Wagen. Diese Austauschbarkeit deutet allerdings auch darauf hin, dass der abgebildete Wagen diesbezüglich nicht unbedingt der Ursprungsausführung entsprechen muss.

Das im verlinkten Thread zu sehende Eurofima-Abteil der zweiten Klasse zeigt dagegen schon eine deutliche Ähnlichkeit zum Bm 235, der ja zur selben Zeit entstand. Allerdings gab es den Bm 235 sowohl mit der hier zu sehenden Wandverkleidung als auch mit einer etwas warmtönigeren, die ein sehr feines weiß-beiges Muster zeigt. Ferner fällt bei den Gepäckablagen der Eurofima-Wagen der silbrigere Farbton auf. Zu beachten sind auch die langen Spiegel (inzwischen auch in den Rheingold-Abteilwagen zu finden) und die anders gefärbten Fensterrahmen der Eurofima-Wagen (hell in der ersten und dunkel in der zweiten Klasse).

Zitat von taunusbahn

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Wie es aussieht, hatten also Apm und Avm (und vielleicht auch Am) anfangs alle denselben blauen Bezugsstoff wie im ABn. Später wurde er karminrot, während er bei den Apm zwischendrin noch orange war. Kann jemand mit Jahreszahlen zu den Farbumstellungen dienen?

Wenn der blaue Bezugsstoff noch 1983 zu finden war und zwei Jahre später schon der petrolfarbene, kann man dann daraus schließen, dass der petrolfarbene Stoff nicht als Nachfolger für den roten gedacht war, sondern als Alternative, die nur in TEE/IC-Wagen der ersten Klasse eingesetzt wurde?

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Eine andere Theorie: Nur die Aussichtswagen einschließlich der Abteile sowie die Großraumwagen wurden auf roten Stoff umgestellt, die Abteilwagen der Rheingold-Bauart hingegen direkt von blauem auf petrolfarbenen Stoff, während die Eurofimas rote Bezüge hatten.

Falls dem so war: Wurde das bis zum Redesign um die Jahrtausendwende so beibehoben, oder gab es auch "Eurofima-Bezüge" in Rheingold-Abteilwagen und umgekehrt? Oder hat wenigstens der rot-blau gemusterte Stoff, der in einigen deklassierten Avmz noch anzutreffen ist, Eingang bei den anderen Rheingold-Bauarten und den Eurofimas gefunden?

Grüße

Jimmy