ADümh 101, 61 80 81-80 004-6, Roco 45924
Nach den Rheingoldwagen der Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) baute die DB ab den 1960er Jahren erstmals wieder Luxuswagen (Bauarten 62 und ein leicht modifizierter Nachbau der Aussichtwagen als Bauart 63) und das ebenfalls für den Rheingold. Das Konzept der DRG-Pullman-Wagen mit den Küchen in jedem zweiten Wagen und der Bedienung am Platz wurde jedoch nicht mehr weiter verfolgt. Stattdessen gab es aber einen Aussichtswagen.
Die ersten Wagen der Bauart Rheingold nutzten die Entwicklungen für die UIC-X-Wagen (Bauarten 61 und 63). Sie hatten Drehfalttüren und Wagenstirnseiten mit weiteren Rammsäulen zur Erhöhung der Wagenfestigkeit.
Die Abteilgrößen der Av4üm-62 (9 Abteile, Nebengattungszeichen ‚v‘ für verringerte Abteilanzahl) waren jedoch größer als die der A4üm-61 (10) Abteile.
Ab 1962 wurden neben den Abteilwagen (die zunächst in 10 Exemplaren 1962 ein Betrieb genommen wurden) auch fünf Großraumwagen Ap4üm-62, fünf Buckelspeisewagen WR4üm-62 und zunächst drei Aussichtswagen in der Rheingold-Ausführung AD4üm-62 mit acht schmalen Fenstern und dann 1963 noch zwei Aussichtswagen in der Rheinpfeil-Ausführung AD4üm-63 mit vier breiten Fenstern beschafft.
Weitere Wagen und neue Wagenbauarten
Damit wurden die beiden Lok-bespannten (zuerst noch F-Züge dann) TEEs Rheingold und Rheinpfeil gefahren. Ab 1965 kam dann die TEEs Blauer Enzian und Helvetia dazu. Daher wurden neue Serien der Av4üm-62 und Ap4üm-62 beschafft, die im Gegensatz zu den zuvor gebauten Wagen keine Korbbogendächer, sondern Steildächer hatten. Bei diesen Wagen spricht man auch von der Bauart Helvetia.
Dazu kamen dann ab 1964 neue Speisewagen WR4üm-64 und ab 1965 erstmals Barwagen ARD4üm-64 zum Einsatz. Diese Wagen waren aber nicht mehr 26,4m lang, sondern 27,5m. Die Speisewagen waren im Gegensatz zum Buckelspeisewagen wieder einstöckig und haben die Buckelspeisewagen abgelöst.
Noch vor dem Epochenwechsel 1968 kamen 1966 noch Halbspeisewagen der Bauart AR4üm-65, die ebenfalls 27,5m lang waren und von den WR4üm-64 abgeleitet wurden, zum Einsatz.
Nach dem Epochenwechsel wurden die folgenden neuen Bauartnummern eingeführt:
- AD4üm-62/AD4üm-63 zu ADm 101
- ARD4üm-64 zu ARDm 105
- Av4üm-62 zu Avm 111
- Ap4üm-62 zu Ap4üm-62
- WR4üm-62 zu WRm 131
- WR4üm-64 zu WRm 132
- AR4üm-65 zu ARm 217
(Zunächst blieb das Nebengattungszeichen ‚ü‘ noch erhalten, ist dann aber später entfallen.)
Neue Wagenbauarten nach dem Epochenwechsel 1968
In den späten 1960er, bzw. frühen 1970er Jahren kamen dann noch (Halb-)Speisewagentypen mit Pantographen dazu: WRm 135 (ab 1969) und ARm 211 (ab 1971).
Ebenfalls in den 1970er Jahren kamen dann noch die von der Bauart Apm 121 abgeleiteten Großraumwagen Apmz 122 (ab 1975 gebaut) dazu. Diese Wagen hatten u.a. gegenüber dem Vorgängertyp Apm 121 automatische Schwenkschiebetüren und waren aufgrund der Scheiben- und Magnetschienenbremsen bereits für die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h zugelassen. Ebenfalls unterschieden sich die Innenraumaufteilung, so dass bei den Apmz 122 drei Sitzplätze mehr vorhanden waren.
Die bereits gebauten Wagen wurden dann nacheinander u.a. auch mit Magnetschienenbremsen und Umrüsten auf die Spannungsversorgung über Zugschiene (Nebengattungszeichen ‚z‘, Nebengattungszeichen ‚h‘ war Generatorbetrieb am Drehgestell) auf die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ertüchtigt.
Die Abteilwagen Avm 111 wurden in verschiedenen Versionen gebaut (und auch immer wieder modernisiert). U.a. gab es unterschiedliche Varianten der Einstiegstüren, z.B. gab es neben den Drehfalttüren mit verschiedenen Fensterausführungen auch eine Variante mit Schwenkschiebetüren.
Als letzte Wagen kamen dann die deutschen Eurofima-Wagen, die erstklassigen Avmz 207 ab 1977 dazu. Diese Wagen wurden im Rahmen der „Sammelbestellung“ europäischer Bahngesellschaften beschafft. Während die bisher gebauten Wagen alle unterschiedlichen Varianten des Drehgestelltyps Minden-Deutz hatten, wurden bei den Eurofima-Wagen Fiat-Drehgestelle verwendet.
Für den zweiklassigen IC-79 wurden dann die ertüchtigten Bm 235 und die neugebauten Bpmz 291 dazu.
Farbgebungen
Die ersten Wagen waren Wagen zunächst Beige/Kobaltblau lackiert. Diese Farbgebung wurde aufgrund des F-Zug-Einsatzes gewählt. Der Rheingold und der Rheinpfeil waren zunächst als F-Züge eingeordnet.
Ab 1965 wurden die ersten lokbespannten TEE-Zügen der DB eingeführt und dazu wurden die hier genannten Wagen als erste TEE-Wagen eingesetzt. Ab 1965 wurden dann die Wagen (und auch für den hochwertigen Einsatz beschafften Lokomotiven der Baureihe E10.12, bzw. 112) dann auf die TEE-Farben Beige/Purpurrot geändert.
In der weiteren Zeit wurden die Wagen der jeweiligen Farbkombinationen lackiert.
In den 1970er Jahren wechselten die Dachfarben allmählich von Aluminiumweiß zu Umbragrau. Es wurden die beigen Fensterbänder zu „Hell-Beige“ oder „DB-Beige“ (ab 1978 dann der leicht abweichende RAL-Farbton Elfenbein) verändert. Die Schürzen wurden von Schwarzgrau zu Purpurrot. Ebenso wechseln die Drehgestelle Schwarz zu Graubraun.
Für diese Änderungen der Anstriche gibt es nach meinen Recherchen keine wirklichen Stichtage. Ebenso wurde auch oft nur ein Teil der Anstrichänderungen durchgeführt, so dass es verschiedene Kombinationen gab.
Ab 1985 wechseln die Wagen auch wieder allmählich in die neuen Produktfarben Orientrot, Pastellviolett und Lichtgrau.
In den 1990er Jahren werden die Fensterbänder bei immer mehr Wagen verkehrsrot und ab den 2000er Jahren werden die Wagen sehr schnell in ICE-Farben geändert.
Hier mal zwei Beispielmodelle für Wagen unmittelbar nach dem Epochenwechsel 1968:
Apümh 121 61 80 18-80 103-4, Roco 64408
Avümh 111 61 80 19-80 105-8, Roco 64409
Hier würde ich nun immer mal wieder Modelle von mir zeigen. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn möglichst viele auch ihre Modelle hier zeigen und weitere Informationen beisteuern.
Meine Quellen:
- Obermyer, Taschenbuch Deutsche Reisezugwagen
- EK Spezial, 26,4m Wagen, Reisezugwagen für Europa
- EK Spezial, Intercity
- Diener, Anstrich und Bezeichnung von Trieb- und Reisezugwagen, Miba
Edit: Quellen nachgetragen.
Oben ADümh 101 61, 80 81-80 004-6, Roco 45924 eingefügt.