Ich habe ein wenig weitergemacht und auch schonmal ein wenig mit kleinerer Detailierung begonnen.
Zunächst habe ich die Gräben mit Gießharz ausgegossen. Ich hatte noch Reste von Noch-Gießharz, das Vor- und Nachteile hat: Seine sehr gute Kriechfähigkeit macht es leicht, auch kompliziertere enge Teile in den Gräben zu erreichen (z.B. zwischen Ufer und Torfkahn), gleichzeitig klettert dieses Harz aber auch jede Uferböschung hinauf. Da ich das wusste, wurden diese auch erst nach dem Aushärten des Harzes begrünt, aber zunächst mit einer neuen Schicht meiner getrockneten Erde versehen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die feinsten Luftbläschen, die beim Vermischen der beiden Komponenten zwangsläufig entstehen, bei tieferen Gewässern kaum richtig herausarbeiten lassen. Es ist mühevoll und erfordert viel Geduld. Zum Glück trat das Problem nur bei dem größeren tieferen Graben auf, bei dem dünneren Harzauftrag in den oberen Gräben gestaltete sich das einfacher.
Wenn ich wieder mit Gießharz arbeite, werde ich einer Empfehlung folgend sogenanntes Einbettungsgießharz, wie es z.B. von Hobby-line angeboten wird, ausprobieren. Zumindest klingen dessen Verarbeitungshinweise und Eigenschaften vielversprechend.
Zu den Bildern:
Unterhalb der Kokermühle liegt der Torfkahn, der Schiffer macht seinen Kahn gerade noch fertig. Ob er was zur Mühle gebracht hat oder abholen will? Wasserschöpfmühlen hatten häufig neben ihrem eigentlichen Zweck auch noch zusätzlch einen Mahlstein zum Eigenverbrauch, trieben ein Sägegatter an oder ähnliches. Bewohnt waren sie nicht, meist gehörtem diese zu einem Hof, dessen Land sie auch entwässerten.
Blick auf Kokermühle und unterem Graben mit Kahn, im Vordergrund ist der Schäfer zu erkennen, dessen kleine Herde gerade einige Wiesen um die Mühle mäht.
Die angesprochene Schafherde, die weitwinkelige Perspektive verzerrt etwas die realen Gegebenheiten, ergibt aber einen guten Überblick über den rechten Teil dieses Segmentes. Im Vordergrund rechts der Ablaufgraben des geschöpften Wassers.
Ein paar Details rund um die Mühle:
Der untere Graben, aus ihm wird das Wasser geschöpft, dadurch "fließt" das Wasser aus dem umliegenden Land in die Entwässerungsgräben nach und trocknet das Land ("trockenmahlen"). Früher achteten die Bauern peinlich darauf, dass ihre Mühlen nur ihr eigenes Land entwässerten und ja nicht jenes der Nachbarn. Anders war es bei staatlich organisierten Trockenlegungen von Marschland, dort zogen alle an einem Strang.
Die archimedische Schraube, teilweise aufgedeckt, hier wird noch eine "Nachschau-Szene" mit dem Wassermüller entstehen, um auch den Grund des offen Schöpfwerkes darzustellen.
Gesamtansicht von rechts des unteren Teils der Kokermühlenszene. Die Perspektive täuscht etwas, Bahndamm und Mühlenrad haben ausreichend Abstand zueinander in jeder Mühlenposition.
Der Weg vom vorderen Segmentrand zur Mühle aus Klinkersteinen,
Blick vom hinteren Segmentrand in entgegengesetzter Richtung, hinten rechts kommt der Klinkerweg um die Ecke zum Mühleneingang.
Im linken Segmentteil habe ich verschiedene Wiesenformen nachgebildet und hatte dabei die reichhaltig unterschiedlichen Erscheinungsformen der Wümmewiesen in Bremen vor Augen, in deren Nähe ich aufgewachsen bin.
Hinten links, jenseits des Bahndammes, etwas trockenere Moorwiesen, zwei Rehe nutzen das reichhaltige Nahrungsangebot.
Auf der anderen Seite des Grabens folgt im Hintergrund ein feuchterer Teil, am Ufer stehen Schilfpflanzen, das Land liegt etwas tiefer. Gänse und Enten stehen hier stellvertretend für die reichhaltige Vogelwelt jener Region.
Im Vordergrund, diesseits des Bahndammes sind Viehweiden, zumindest deren äußerstes Ende zum Bahndamm hin, dargestellt. Auf den Mühlenfotos oben kann man auf der rechten Weide rotbuntes Milch- und Fleischvieh erkennen, auf der linken tummeln sich ein paar Ziegen.
Auf dem Wassergraben dazwischen zeigen sich zwei eigentlich nur im Winterhalbjahr hier in den Feuchtwiesen vorbeikommende Gäste, diese haben sich hier wohl niedergelassen. Rechts mündet der Ablaufgraben von der Kokermühle in diesen Graben.
Nochmal zurück zum tieferen großen Graben:
Auch die hier zwischengelandete Lachmöwe Jonathan bestaunt die Kokermühle mit ihren "riesigen" Flügeln...
P.S.: Die auf diesen Fotos gnadenlos zutage tretenden einzelnen Grasfsern auf den Gewässern habe ich zwischenzeitlich abgesaugt.
P.P.S.: Weitere Schritte: Alterung des Bahndammes und der Gleise, weitere Ausgestaltung, ...