RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#1 von KBayStsB ( gelöscht ) , 27.09.2011 11:10

Hallo allerseits!

Märklin plant ja für das 4. Quartal ein Wagenset Epoche II (Art.Nr. 46401), das 2 Modelle enthält, die Fahrzeuge darstellen, welche auf russische Breitspur umspurfähig waren.

Weiss jemand, wie so ein Umspurvorgang seinerzeit vonstatten ging?

Wurden die Achsen getauscht oder war die Spur an den Achsen einstellbar?
Mussten Puffer und Kupplungen besonderen Kompatibilitätsanforderungen genügen?
Ab wann wurden diese Wagentypen eingeführt? Gab es solche auch bei der russischen Eisenbahn? Wie wurde ggf. eine Nutzung verrechnet? Wie wurden die Wagen zurückgeführt?
Bei welchen Gütern war ein Umspurverfahren gegenüber einem Umladen überhaupt wirtschaftlich? Gab es auch umspurfähige Personenwagen?

Viele Grüße,
Steffen


KBayStsB

RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#2 von Manipol ( gelöscht ) , 27.09.2011 11:25

Moin Steffen,

Onkel Gockel sagt Dir dazu einiges


Manipol

RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#3 von KBayStsB ( gelöscht ) , 27.09.2011 11:44

Hallo Manfred,

danke für den Link. Allerdings wirkt das alles auf mich sehr modern, eine 1:1 Übertragung auf Epoche II stellt sich mir daher teilweise als schwierig dar.

Gruß,
Steffen


KBayStsB

RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#4 von Iceman , 27.09.2011 12:24

Hallo Steffen,

soweit mir bekannt ist, wurden lediglich die Achsen ausgetauscht. Da dies nicht bei allen Wagen möglich war, wurden sie ab 1921 mit dem Nebengattungszeichen "r" gekennzeichnet, davor, ab 1911 "s" (Quelle: Güterwagen Band 1; Carstens/Ossig). Es scheint sie also mindesetens seit diesem Zeitpunkt zu geben.

Entsprechende Wagen wurden übrigens schon öfter von der Modellbahnindustrie umgesetzt, da ja lediglich das Nebengattunszeichen "r" angeschrieben wird und es sonst keine Änderungen an der Form gibt, z.B. der Rr Stuttgart von Brawa.


Grüße

Matthias

Niemals eine Möchtegern-Dampflok ohne funktionierende Schieberstange und Treibstangen-Fangbügel auf meiner Anlage!

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RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#5 von krokodil3015 , 30.09.2011 09:09

Hallo,

im "Fürst, Welt auf Schienen (1918)" ist im Kapitel 16 "Die Lastträger" beschrieben:

"Wagen, die über die deutsch-russische Grenze hiinüber gehen können, nennt man nach ihrem Erfinder Breidsprechersche Wagen...Wenn ein Wagen, der nach Russland übergehen soll, ... wird sein Untergestell auf einen Karren gesetzt, dass die Wagenräder selbst nicht mehr tragen. Dann werden die Achshalter geöffnet; und der Wagen wird vorwärts geschoben. Das Regelspurgleis senkt sich langsam ab, so dass die Achsen von selbst herausgleiten. Bei Weiterfahrt steigt aus der Vertiefung allmählich das Breitspurgleis auf. Besondere Fangeisen umfassen die auf dem Breitspurgleis bereitgehaltenen Achsen, und langsam setzt der Wagen auf diese Achsen auf, worauf sie am Untergestell befestigt werden.Alsdann ist nur noch das Bremsgestänge so zu verstellen, dass die Bremsklötze auf die weiter auseinanderstehenden Räder auftreffen."

Das Buch gabs auch als Nachdruck von transpress 2002.

Da der Unterscheid der beiden Spuren nur etwa 9 cm ist, muss man wohl die Puffer nicht verstellen; vielleicht waren die Teller auch einfach etwas größer. Die zug- und Stoßeinrichtungen sind ohnehin immer in der Mitte.

Es scheint also so zu sein, dass es den Spurwechsel schon vor 1918 gab; Märklin hat glaube ich auch mal einen Preußengüterwagen mit deutschen und russischen Aufschriften gemacht.
Welche Güter da nun transportiert werden sollten, weiß ich nicht; ich vermute mal, eher empfndliche.

Von Personenwagen in Epoche II mit Spurwechsel habe ich noch nie was gehört.

Gruß

Norbert
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RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#6 von E10 ( gelöscht ) , 30.09.2011 15:28

Das berichtet von Roell in der Enzyklopädie des Eisenbahnwesens über Spurwechsel.


E10

RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#7 von GottfriedW , 09.10.2011 20:54

Hallo Steffen,

vor über 20 Jahren bin ich die transmongolische Bahn von Irkutsk nach Datong (Dampflokfabrik ) gefahren und habe an der Grenze zu China einen solchen Umspurvorgang mitternächtlicherweise erlebt. Der ganze Zug wurde in eine Halle geschoben mit Dreischienengleisen (gibts bei uns auch für Schmal- und Regelspur). Die Wagen wurden getrennt. An jeder Wagenecke befand sich eine Hebebühne mit der der komplette Wagen (z.T. incl. Reisenden) von den Drehgestellen abgehoben wurde. Die Breitspurdrehgestelle wurden weggeschoben (Handarbeit chinesischer Frauen), die Regelspurdrehgestelle herangeschoben und der Wagen wurde wieder auf die neuen Drehgestelle abgesenkt. Das dauerte insgesamt so eineinhalb Stunden (bin da nicht ganz sicher, jedenfalls hats für die erste Stäbchenmahlzeit gereicht).

Liebe Grüße
Gottfried


Schau auch mal in Kahlfelden vorbei: viewtopic.php?f=64&t=62356


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RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#8 von Stefan Walter , 12.10.2011 21:58

Hallo Gottfried,

es müßte ein Vierschienengleis gewesen sein, da der Spurweitenunterschied zwischen Normalspur (China) und Breitspur (Russland) nur ca. 9 cm beträgt, was für ein Dreischienengleis zu eng ist. Der Schienenfuß ist um einiges breiter als der Schienenkopf. Da ja eine Schiene bei beiden Spurweite gemeinsam befahren wird, kämen sich die Schienenfüße in die Quere. Bei einem Vierschienengleis kann man den Abstand (fast) beliebig wählen.

mfG
Stefan Walter


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RE: Umspurfähigkeit für russische Breitspur

#9 von GottfriedW , 15.10.2011 00:21

Halo zusammen,

hab mal gegoogelt erlian umspurung


https://www.youtube.com/watch?v=WVI1z6vxKWc

http://youtu.be/IQK_qru6qvs

So geht das wohl jetzt.
Sieht einmal nach drei, einmal nach vier Schienen aus .
Da gibts noch viel mehr.

Liebe Grüße
Gottfried


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